kleiner transalpreisebericht

Rookie de Lux

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7. Juni 2003
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Nähe Heidelberg
Diesen Bericht poste ich hier im Auftrag von der lieben Verfasserin Renn.schnecke, welche gerade mal wieder Urlaub macht :)!


Innsbruck - Sterzing inklusive Bauer-Ausweichmanöver

09.08.04: Ankunftstag

Nach 8,5 h Fahrt erreichen wir um ca. 18 Uhr Innsbruck und schnappen uns je ein Bett in der Jugendherberge fuer 17,50 EUR. (Fuer 5 EUR mehr gibt es auch ein 2-Bett-Zimmer.) Nachdem wir noch den Inn und den Sill angeschaut haben und Reiter Bastian ziemlich lange auf seine Spaghetti (oder waren es Makkaroni?) am Pradler Platz gewartet hat, stobten wir wieder zur Jugenherberge, wo ich so lieb war und nicht mehr im Zimmer Licht anmachte, was das Bettmachen allerdings um einiges erschwerte (oh ja!). Dabei lag eine Fahrradlampe draußen im Auto in meinem Rucksack... d'oh!

10.08.04: Es geht loooooos! Oder auch: Panzer Fury und das schwarze Kätzchen werden fuer sechs Tage von dem edlen Ritter und der Prinzessin aus der Mark Brandenburg über die österreichischen und italienischen Hügel ausgeführt.

Märkische Nudeln aus der Plastedose stärken ab 7 Uhr Ritter und Prinzessin. Als sie danach Fury und das Kaetzchen (= Fahrraeder) zusammenbauen, muss noch ausgelaufenes Kettenöl aus der Satteltasche aufgewischt werden. Dafür fehlt Gabeloel (ja, auch Furys und Katzies brauchen Oel). Nachdem Fury noch ein wenig aufgepustet wurde, das Kaetzchen beinah mit einem leeren Luftpumpenhalter losgemusst haette und auf Nachfrage bei einem Reparaturshop entgegen der Meinung des dortigen Reparaturshopsknappen bei einem "Bike-Point" Allszweckoel gekauft wurde, konnte es kurz nach halb zehn ab Roadbook-Start (=Tivoli-Stadion) auch schon los gehen.

Ja und ab da ging's erst mal rauf. Aha, so ist das also, dachte die Prinzessin, als sie sich keuchend wie noch nie den Berg vom Kaetzchen hinauf tragen ließ. Dann wurde es sogar noch steiler und sie verstand nun, was die Große damit meinte, dass man manchmal besser nur auf die Vorderpfoten seines Tragedrahtesels schauen sollte. Und dabei ging es doch glatt nur um Asphalt! Oh-oh!

14:10 Uhr dann aber doch die Sattelalm erreicht (sogar 5 min schneller, als unten, am Fuß des Anstiegs, angegeben war...), wenn auch der im Roadbook angegebene Natursteinhandel wie ein Spar-Markt aussah. Dort von einer sympathischen Heidi aus der sehenswert eingerichteten Huette (wirklich schick!) einen Teller Spaghetti und einen Teller Sauce mit Fleisch bringen lassen. Dort hatten die beiden auch Kontakt mit Gleichgesinnten, doch hatte der Reiter bei ihnen seine Tasche mit Erkennungsdokumenten usw. am Fuße der Strapazen vergessen. (-*Gruß an dieser Stelle! Hoffentlich hat die Zug-Portemonee-hol-Aktion funktioniert!*-)

Fury-Besitzer und seine Windschatten-Spenderin ;) hingegen schauten nur nach vorn und ueberlegten, ob sie noch einige Hoehenmeter drauf legen oder vernuenftig sein und den urspruenglichen Weg und nicht die Variante ueber den Brenner-Grenzkamm fahren sollten. Mit Blick auf Tag 2 und 3 (=Hammertage) entschlossen sich sich, vernuenftig zu sein und die einfachere Route zu nehmen. Als der Reiter seine Taler bei Heidi ablieferte, riet sie ihm jedoch, nicht dort entlang zu reiten, wuerde doch der boese Bauer dort lauern. -- Oooooh, der Bauer! Mythen und Sagen umwoben ihn, vertrieb er doch noch jeden Drahteselreiter von der Durchfahrt ueber sein Grundstueck. Ein Foto von ihm wuerden dem Reiter und seiner Prinzessin wohl Ruhm und Ehre bringen, aber andererseits ist seine Ruestung auch nicht grad aus Metall... Also aufgesattelt und zum Grenzkamm. Bereits an dieser Stelle gab der mittlere vordere Antrieb des schwarzen Kaetzchens seinen Geist auf. Die Besitzerin notierte sich mental, mit dem Kaetzchenbauknappen einen ernstes Woertchen reden zu muessen...

Jedoch war das bald auch insofern egal, als dass der neue Weg eine 40-minuetige Schiebepassage war. Hier stellte sich dafuer heraus, dass die Schuehchen dem Prinzesschen wohl nicht an den Fueßchen bleiben wollten. Sie haette wohl besser (Achtung, Tipp) die Schuhe zu Hause am heimischen Hang ausprobieren sollen oder sich gleich hohe Schuhe anziehen sollen. Oder drei paar Soeckchen.

Jedenfalls wurde das Ende trotzdem erreicht und Kuehe sowie weiter oben ein Gipfelkreuz entdeckt. Schnell abgeladen und ohne alles hinauf zum Kreuz gazelliert. Ins Gipfelbuch eingetragen, wo schon andere Reiter von einer Flucht vor dem Bauern und seiner noch boesartigeren Frau sowie Hund und Jeep berichteten, und dann schnell wieder zu den Reittieren, wobei Fury bereits von einer Kuh abgeschlabbert wurde. Ohne eine Klage ueber seine Lippen zu lassen, wischte Furys Herr den Schleim ab und sogleich ging es wieder auf die Saettel noch ein Stueck den Berg hinauf.

Wenig spaeter wurde das Paar von einem Wegaufbereiter samt Spitzhacke begrueßt. Und was erzaehlte er da? Der boesartige Bauer wart nur bis eine Stund vor der Mittagsstund auf seinem Anti-Reiter-Posten! Ritter und Prinzessin haetten also vernuenftig bleiben koennen! Oha! So wartete noch viel auf sie... Und nich genug: auf dem Eisjoechl, auf dass unsere wackeren Reiter noch zwei Tage warten mussten, sollte ein dreiviertel Meter Schnee liegen! Oheia-ha!

Plötzlich wart der Weg zu Ende. ?!? Doch dort hinten! Ein Gatter! Ein Gatter? Nein! Die Grenze zwischen dem Lande Oesterreich und dem Lande Italia!
Nachdem die beiden eine bald erreichte Kaserne besichtigt hatten, meinte der edle Ritter: ab jetzt geht es nur noch bergab! Juhu! :)

Na ja... also tatsaechlich... war dem nicht so...
PICT1343.jpg

Nicht der Weg nach links unten war der ihrige sondern der laaaaaaaaaaaaaange immer weiter so ungefaehr Richtung Horizont! Und das ging auch nicht berab! Ein Waldschrat war so nett und verriet den Wagemutigen, dass sie immer weiter fahren muessten und dann... sagte er links oder rechts? An einer Kreuzung angekommen, war diese Information nicht mehr gespeichert. Auf alle Faelle sagte er, dass es gar nicht zu verfehlen waer. Oh... nun... tja... also... jetzt also links runter und geradeaus leicht runter? Scheinbar noch im Rahmen des Roadbooks stiebten Fury und das Kaetzchen dem Roadbook entsprechend voran. Ein einsamer Pferdehueter versuchte denn auch zu erklaeren, dass es immer weiter geradeaus gehe. Es war schon 18 Uhr, die Schatten wurden laenger, Fury und seine schwarze Begleiterin wollten in den Stall und der Weg nahm kein Ende.

Doch dann kam endlich die heißersehnte Kurve: im Gegenlicht der Sonne schwang sich unser Ritter auf den letzten Anstieg, dunkel und strahlend befand er sich fuer einen Moment auf dem letzten hohen Punkt und rollte dann abwaerts.

Endlich in Sterzing... Nur schade, dass das Bettgemach hoeher lag als das Ortszentrum... also wieder hochgestrampelt und den Lahnerhof in Tuins doch tatsaechlich gefunden, kamen die beiden Drahtesel ueber 3 h nach der Planung zur Ruhe...

Schnell die Waesche gewaschen und zum Nudel- und Kaiserschmarrnverdruecken in die Gaststube. Dort trafen die beiden Rider Christoph (-*Daaaaanke fuers Zimmerbesorgen!!!*-) , welcher u.a. erzaehlte, dass abschlabbernde Kuehe nicht so schlimm wie sattelfressende Schweine sind.

Bilanz des Tages:
immer unbrauchbar werdendes mittleres Kettenblatt
schleifende HS-33 am 2,25er Racing Ralph (auch nach Neueinstellung der Bremse!)
Wasser in der langsam sterbenden Suunto-Uhr (=Hoehenmesser!)
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11.08.04: Sterzing - Schneeberghuette inklusive erstem Schnee

Der Suunto-Hoehenmesser spielte heute nach einigem guten Zureden wieder mit, unsere Klamotten waren _nicht trocken (dafuer hatte unsere Unterkunft, der Lahnerhof, einen Trockner :) , das Wetter bestand aus Wolken und das Fruehstueck aus lecker Quark, Muesli :), Vollkornbroetchen :), Wurst, Kaese, Marmelade, Obst, Croissant oder so mit Fuellung und Puderzucker (sowie Kuchen, Haselnusscreme, Broetchen, O-Saft, Cornflakes, Zwieback und Keksen). 67 EUR hat uns das Zimmer mit Fruehstueck gekostet.

In Schale geworfen ging's als erstes BERGAB! Und zwar richtig zum Schnellfahren. Iche vorn und Bastian hinter mir. Und welcher Gedanke kommt mir bei 60 km/h oder so? Dass mir gestern gesagt wurde, dass ich vorsichtig fahren soll. Also habe ich etwas vom Rasen abgelassen und wer zischt da an mir vorbei? Jener welcher Bastian, der mir einen Tag vorher genau das gesagt hat! ... Ziss.

Wo wollten wir eigentlich hin? Zur Schneebergscharte! Da oben befand sich auch das aelteste und hoechstgelegene Bergwerk!

Jedenfalls sind wir dann roadbookunabhaengig nach Mareit gefahren und haben dort vielleicht 30 min nach dem Weg gesucht. D.h., nach einem roadbookigen Bauernhaus von 1509. Aber da war keins!! Also haben wir das von 1973 bzw. 1977 genommen und waren doch glatt wieder im Roadbook drin. Auf dem Weg zum Bergbaumuseum gab es auch schicke Wege

PICT1347.jpg



und einen Singletrail durchs Gruen eines Abhanges. :) Sehr schick!

Beim Bergbaumuseum haben wir ein anderes MTB-Paerchen getroffen… wir sollten sie nicht zum letzten Mal getroffen haben. Eigentlich wollten wir uns das Museum anschauen, aber trotz dieses Vorsatzes, der schon bei der Planung gefasst wurde, wurde nichts daraus. Die Zeit draengelte.

Stattdessen sind wir gleich die Straße gen Schneebergscharte raufgejagt: *Hochstrampelstrampel* (vielleicht 6 km/h?), *von recht vielen Fußgaengern beobachten lass*... und dort dann mein einziger Sturz der Reise: ich haette nicht so sehr an Furys Reifen kleben sollen. Denn sein Besitzer musste ploetzlich absteigen, *zack, stand er*, ich konnte nicht mehr wirklich ausweichen, *aaaaaaah!*, Vorderrad hing schon etwas in der Luft, ich kam nich mehr aus den Klickpedalen raus und *zack* lag ich. Das Blut floss in Stroemen, aber ein echter Indianer kennt bekanntlich keinen Schmerz!

Den Asphaltweg ließen wir dann auch bald hinter uns und ackerten einen Schotterweg rauf. Bis zum Poschhaus, wo wir auch das MTB-Pärchen, namentlich Conny&Silvio, wieder trafen. Zusammen wollten wir den letzten Anstieg nehmen. Doch vorher Einkehr ins Poschhaus:

Im Poschhaus waren noch zwei andere, ziemlich junge Biker, die uns erzaehlten, dass sie noch bis zur Stettiner Huetten wollten. Die Stettiner Huette – jene welche in fast 3000 m Hoehe, die wir erst am _naechsten Tag erklimmen wollten!
Jedenfalls mussten jetzt Makkaroni und eine Backerbsensuppe dran glauben, bevor es gut angezogen (Arm- und Beinlinge, teilweise auch Regenjacke und -hose) den Weg hinterm Poschhaus entlang ging. Aeh, ja, ging... also gegangen sind wir dann ziemlich viel. Bzw. Schieben/Tragen steht bei solchen Passagen im Roadbook. Bevor wir uns wieder entkleideten, weil uns durch das Nicht-Fahren wieder so warm war, bemerkte ich noch, dass mein hinterer 2.4-Racing Ralph schon ganz schoen dolle was von der schleifenden Bremse HS 33 abbekommen hatte! Argh! Also anders eingestellt und weitergestapft.

Nachdem wir also geschoben und geschoben und geschoben und getragen hatten, ich einen Blick in einen verdammt duesteren Stollen, der den erzschleppenden Arbeiter damals den Weg ueber den Berg abnahm, geworfen hab, haben wir doch tatsaechlich die Schneebergscharte erreicht!

Der Weg dorthin sah zum Beispiel so aus:

PICT1359.jpg


Gipfelfoto, Schneeberghuette hinter den Wolken gesucht und dann runtergeschoben und auch -gefahren.

Unten angelangt bemerkte der Blick zurueck zur Schneeberscharte, dass dort oben noch ein Ueberbleibsel des Bergwerks, eine Huette, stand. Die hatten wir von oben glatt uebersehen, obwohl wir doch mal reinschauen wollten. Das wohl wirklich empfehlenswerte Museum bei der Schneeberghuette haben wir im Uebrigen auch uebersehen, wie wir spaeter erfuhren...

Jedenfalls war erst mal wieder Waesche waschen dran und so weiter. Wir hatten zwei Betten im Lager reserviert und waren auch die einzigen dort. Alle weiteren 68 Betten waren leer. In 2355 m Hoehe pflegten wir dann unsere wackeren Gaeule – und hatten eine Begegnung: Wir trafen auf den 3000-Hm-Mann! Tatsaechlich heißt er Christian und das erste, was er uns erzaehlte, war, dass er gerade 3000 Hm hinter sich hatte. Er war auch auf dem Brenner Grenzkamm, aber nicht wie wir gestern sondern heute! *schluck* Ja ja, wir Flachlaender…

In der Huette haben wir uns wirklich wohl gefuehlt, die koennen wir echt empfehlen. Die Leute dort waren echt nett, die Knappennudeln samt scharfer Soße lecker, der Trockenraum hat funktioniert, eine ausgedruckte Wettervorhersage gab’s auch.

Bilanz des Tages:
weiter zerschubberter Reifen

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12.08.04: Schneeberghuette - Eisjöchl = noch ein Highlight (nach dem Schneeberg), noch mehr Schnee!

Mmh, 7 Uhr- Fruehstueck! Lecker! Knusper-Muesli, Schwarzbrot, Broetchen, Nutella, Marmelade, Schmelzkaese, Tee (sowie Honig und Corn Flakes). Aha, 46 EUR kostet uns die Uebernachtung mit Fruehstueck.

Soo, alle viere bzw. achte (Fahrraeder zaehlen auch) da? 8:45 Uhr… guter Startzeitpunkt. Also auf die Gaeule geschwungen und den Weg gesucht. Tschuess, Schneeberghuette!

Hmmm, wo muessen wir denn jetzt runter? Links oder rechts? Oh, da kommt ja der 3000 Hm-Mann! Staubwolke und weg issa. Irgendwie glaub ich, dass er eher an der Stettiner Huette sein wird als wir…

[…]
Jetzt sind wir schon ganz schoen weit den Berg hinuntergezockelt, aber wohl irgendwie nicht ganz nach Roadbook. Hm. Irgendwo hier sollte es laut Roadbook doch durch eine Leitplanke, ueber eine Wiese und unter einer Scheunenbruecke hindurch gehen. Hm. Hier vielleicht? Nee. Oder hier? Nee. Na fahren wir mal dort lang. Ach nee, doch wieder zurueck. Und wenn wir hier einfach mal runterfahren? Koennte es doch sein?! *ein ganzes Stueck hinunterrausch* Oh-oh, Sackgasse! Muessen wir jetzt wieder da hoch? Hm, Silvio geht mal fragen… Oh Mann, hoffentlich muessen wir nich wieder da rauf. Wir haben doch eh noch ein paar Hm vor uns… Und, Silvio, was hatta gesagt?? --- Oh, nein… Wir muessen echt wieder den ganzen ollen Weg rauf? *aechz*

[…]
So! Ha! Geschafft! Und nun? Es sich einfach machen und laut Karte der Straße folgen: *suuuuurrr*.

[ein Bisschen Gesurre spaeter]
Wieder im Roadbook zu fahren ist doch was Beruhigendes… Von der Straße sind wir auch wieder runter… mmh, schoen gruen und singletrailmaeßig. *raufraufraufraufruuuuunterraufrauf* Ob man nicht mal ein Foto von diesem Fluss machen sollte? Fotoooo, Fotooooo! Ich will ein Foto! *ruf* Hm, hoert mich nich… na endlich…

PICT1367.jpg


Na gut, so duerfte man den Fluss nich sehen, aber na gut.

[…]
Ooh, Zivilisation! Wo sind wir? In Moos? So so… na denn auf zum naechsten Halt: Lazinsalm.

[…]
Ah, der Schotterweg hat uns wieder… uff, irgendwie ziemlich anstrengend. Sind wir schon da? Sind wir schon da? Sind wir schon da?

[…]
Juhu, wir sind da!!! Ui, ich fuehl mich leicht nass… Boah, ich kann mein Trikot auswringen! Jetzt aber schnell in die gute Stube, draußen ist es irgendwie kuehl. Was gibt’s denn heute zum Mittagsschmaus? Kaiserschmarrn? Na gut.

[mampfmampf]
Ob wir wollen oder nicht, wir muessen weiter. (14 Uhr)

Hm, tjaaaa, wo lang eigentlich? Da oder da? Na fahren wir erst mal runter und dann rechts. Tuckeltuckeltuckel. Aeh, nein, hier sind wir irgendwie falsch. Na gut, wieder umgedreht, tuckeltuckeltuckel, ja, hallihallo Lazinsalm, wir sind’s wieder und nehmen jetzt den richtigen Weg.

Hm, 1100 Hm-Aufstieg…! Unfahrbarer Weg fuer uns… Haben wir nicht gestern erst geschoben? Hab ich nicht gestern erst gedacht, ich koennt von Bastian die Blasenpflaster gebrauchen? Und warum sind hier eigentlich soo viele Wanderer. Und warum finden die es alles lustig, wie wir uns hier abrackern? Ja ja, „wer sein Fahrrad liebt, der schiebt“… Was? Mein Hardtail waer das falsche Rad hierfuer? Fully? Was soll ich denn jetzt beim Schieben hier mit nem Fully??

Hmm, Suchbild?: wo ist der Weg?
PICT1385.jpg


[schiebschiebschieb]
Aua, meine Fersen tun weh…

[schiebschiebschieb]
Wie? Sie laufen schon anderthalb Stunden runter? Oha…

[schiebschiebschieb]
Na ob den Berg die Jungs von gestern im Poschhaus echt noch mitgenommen haben??

[schiebschiebschieb]
Aua, aua, aua…

[schiebschiebschieb]
Nee, _den Berg haben die Jungs nicht noch geschafft…

[schiebschiebschieb]
Auauauauauauauauauauaua…

[schiebschiebschieb]
Nee, das _können die Jungs einfach nicht noch geschafft haben!!

[schiebschiebschieb]
Auauauauauaua… Ok, man gebe mir die Blasenpflaster!

[schieb]
Aua…

[schiebschiebschieb]
Sommerurlaub de lux:

PICT1395.jpg


[schiebschiebschieb]
*Fitnessriegel mampf*

Oh MannohMannohMann, die Stettiner Huette!! Da ist sie! Ich seh sie! Wir sind da!

*trag*
Wir sind da… (18 Uhr)

Ah, hey Christian!! 14 Uhr schon hier gewesen? So so…

Was steht da? Das Wasser ist kein Trinkwasser? Hmmm… 3 EUR die Dusche? Ah ja… Warum ist der Trockenraum eigentlich so unwarm?... Fahrraeder koennen wir in den Schuppen stellen? Guuut. Ui, zwei Doppeldoppelstockbetten!... Also auf dem Zettel sollen wir anstreichen, was wir gegessen, getrunken und geduscht haben? Na gut… Fehlt eigentlich nur noch die Antwort, ob die PoschhausJungs hier gestern noch ankamen… (Wir haben allerdings nicht nachgefragt. :\)

*schmaus (19:43 Kueche zu) und keinen Schritt vor die Tuer setz, viel zu kalt*

Gute Nacht…

Bilanz:
eine lockere Vorderbremse
Blaaaasen
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Teil 2

13.8.04: Stettiner Huette – St. Pankraz… eine Postkarte:

Ciao!!
Wir sitzen gerade auf der Terrasse des ***Hotels/Gasthofs „Post“ in dem Ort St. Pankraz, also ganz passend zu der US Postal-Hose, die gerade neben uns mit den Trikots usw. auf der Waescheleine trocknet. Mich hat schon die Huettensucht getroffen, wenn ich die „Huegel“ raufschaue. Wie wird das erst, wenn wir wieder zu Hause sind?! *uah!!*

Vorhin waren wir Pizza essen und ich hab festgestellt, dass Brandenburg Pluspunkte bekommt, da wir dort den Sonnenuntergang sehen, ohne erst noch die Huegel links oder rechts neben uns raufzuklettern. Soll heißen, hier kein Sonnenuntergang zu sehen.

Na ja, morgen ist die Haselgruber Huette dran, gleich nach dem Rabbijoch.

Ach so, heute. Ja also 6:40 aufgestanden

Guten Morgen, Morgen!

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und kein Fruehstueck, weil Bastian gelesen hat, dass das Fruehstueck nicht so gut sein soll in der Stettiner Huette (hab morgens in die Gaststube geguckt: Marmelade in groooßer Schuessel, Weißbrot, Muesli, Corn Flakes auf alle Faelle). Kurz vor halb acht mit den andern beiden losgeschoben, nach 340 m oben (Eisjoechl) angekommen und Fotosession gemacht.

Tschuess, Stettiner Huette!

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Dann runtergehoben und –geklettert (gibt ein Video davon!), dann geschoben und gefahren (Bastian hat sich dabei einmal hingelegt) und zwar zum Eishof. Dort noch um 9 Uhr Fruehstueck bekommen (zwei Marmeladen, Kaffee, Milch, Broetchen, Schinken, Kaese, Berg Butter fuer 7 EUR pro Person samt Postkarte) samt satter Aussicht!!!! :)

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Der 3000-Hm-Mann, manchmal war es auch der 10000-Hm-Mann, ich kenne ihn auch als Garmisch-Rider ("Na mein Kind, weißt du denn, wie dieser Tunnel entstanden ist?" "Ja, der Garmisch-Rider ist durch den Berg gefahren und hat so ein Loch gelassen!"), ich hab euch ja schon von ihm erzaehlt, kam denn auch bald, setzte sich noch zu uns, machte zwei Fotos von uns und fuhr wieder (zur Haselgruber Huette - da fahren wir morgen hin).

Irgendwann fuhren wir auch wieder und zwar abwaerts bis Naturns, wo wir erstmal in einen 2399 m langen Tunnel reinfuhren (ohne Licht!, die Autos hupten schon), da wir noch ein paar Dutzend Meter brauchten, um laut Roadbook abzubiegen. Also Tipp, falls ihr auch mal sowas machen solltet: erst gucken, wie lang der Tunnel ist, bevor man reinfaehrt. Wir sind jedenfalls wieder umgedreht in diesem viel befahrenen, relativ dunklen Teil und haben den richtigen Weg noch gefunden. Ja und dann ging’s rauf, ca 10 km. Aechz!!! sag ich euch! Aber zum Glueck war schoenes Wetter und keine 5°C-Eisjoechl-Temperatur mehr. Auf der Naturnser Alm doch noch irgendwann angekommen (ach ja, Bastian war heute der absolute Gipfelstuermer! Er ist fast vorgeprescht, obwohl die eine Wade streikte/schmerzte), gab’s Spezi, Hirtenmakkaroni und weiße Spaghetti (ohen Fleischsauce) fuer mich. Ach und auf-dem-Weg-gezupfte Aepfel…

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man beachte die Liegestuehle rechts ;)

Ja denn war da das Vigiljoch und denn ruunter, auch auf Asphalt, dummerweise haben wir einem Auto hinterherfahren muessen (es war langsamer als wir). Und egal, wie schmal ich mich machte, ich war beim Rollen schneller als die Jungs und musste ziemlich oft bremsen.

In St. Pankraz haben wir uns von den andern getrennt, die noch zu ihrer Spitzner Alm wollten. Wir haben uns ein Einzelzimmer gesucht (gleich die zweite Anfrage war erfolgreich) und neben das Bett noch eine Liege stellen lassen - schon wars ein billiges Doppelzimmer. :) Es gibt hier sogar einen Pool! Und trainieren kann man auch:

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Ja also Wetter gut, Essen gut, viele Grueße!
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Teil 3

14.8.04 (Samstag) St. Pankraz – Haselgruber Huette: ein unerwartetes Highlight

Erst 7 Uhr aufgestanden ;), kurz vor 8 bis 8:50 gefruehstueckt (irgendwie kamen _nach uns noch andere Gaeste und gingen _vor uns…) und zwar Broetchen (dunkle und helle), Muesli, Trockenfruechte (!), Joghurt, Kaese, Tee, Knaeckebrot, Pfirsiche, Sonnenblumenkerne, Corn Flakes. Wurst und Aepfel gab es auch. Nicht schlecht!

9:35 denn los…. Am Zoggler Stausee vorbei und entlang.

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Und schon waren wir wieder beim Mittag angelangt: St. Gertraud, Ultenhof. Dann haben wir noch zwei Thueringern erklaert, was Zuckersand ist und ab gings: hoch zum Rabbijoch. Minimale Fahrgeschwindigkeit: 3,6 km/h, glaub ich. Aber irgendwann ging’s wirklich nicht mehr. Aeh, fuhr es sich wirklich nicht mehr. Es musste dann gehen. Also wir mussten gehen… und schieben. Schoen fuer meine Fersen ;). Und wir haben dort kaum eine Menschenseele getroffen.

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Ja und dann waren wir oben. Beim Rabbijoch. Die Glocken der Laemmer bimmelten, der Wind strich uns um die Nase… Und da standen wir auf dieser Ebene und irgendwie machte mich dieses Joch sehnsuechtig…
…
…
…
Mmmh, war das schoen da oben…

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So… 1530 muessten wir dann die Haselgruber Huette erreicht haben. Wir wollten duschen, das ging aber erst 17 Uhr und fuer 4 EUR (4 min). Das Zimmer hatte zwei Doppelstockbetten und ein einzelnes Bett. Wir durften uns das Zimmer mit drei Kerlen teilen, die aber echt gut drauf waren. ;)
In der Haselgruber Huette ist Halbpension angesagt. Zum Abendbrot gab’s z.B. die Vorspeise Makkaroni mit Tomatensoße und die als Hauptspeise z.B. Kartoffeln, Erbsen, Spiegelei (lecker!). Also voll viel. Ach ja, Kuchen gabs auch noch!

Ich glaub, auf der Haselgruber Huette haben wir die meisten Biker getroffen, guter Ausgleich zu den huettenlosen Unterkuenften ;)

Ja und das Rabbijoch war wirklich schoen. Wenn wir uns jetzt woanders hin wuenschen (ihr kennt das vielleicht, wenn man gern woanders waer), dann zum Rabbijoch!
Am Abend waren wir noch einmal oben, war allerdings reichlich kalt, also haben wir es leider bei einem Fueße-auf-kalten-Stein-mit-Blasen-vor-Alpen-Foto belassen und sind wieder in die waermere Huette.

Bilanz:
wer haette gedacht, dass das Rabbijoch so schoen ist… bzw. uns so gefaellt…

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