Knieschmerzen nach dem Fahrradfahren: Woher kommen sie und was hilft?

Knieschmerzen nach dem Fahrradfahren: Woher kommen sie und was hilft?

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Knieschmerzen nach dem Fahrradfahren sind auch ein saisonales Phänomen. Obwohl Radfahren generell als gelenkschonende Sportart gilt, kennen doch viele Radsportbegeisterte das Problem. Wir haben Experten zum Thema befragt und geben Tipps, wie man vorbeugen kann.

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Knieschmerzen nach dem Fahrradfahren: Woher kommen sie und was hilft?

Habt ihr Erfahrung mit Knieschmerzen nach dem Radfahren und wie seid ihr sie wieder losgeworden?
 
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Hatte auch jahrelang Rücken und Knieproblemen gehabt. Habe schon fast aufgehöhrt mit Radfahren und Laufen. Habe auch zeimlich viel ausprobiert Kraftraining, Physiotherapie, Yoga, Einlagen, Cleatverstellung, Sitzhöhenverstellung, Ostheopathie war aber leider alles umsonst, bei mir hat es nicht geholfen.
Letzendlich bin ich beim Yin-Yoga gelandet und mache wöchentlich meine Hüftöffner Dehnübungen über 3-5 Min. und dadurch bin ich wieder schmerzfrei geworden. Ich denke "Liebscher und Bracht" und "Burkhard Hock" (Hock-Methode) gehen in die gleiche Richtung. Dadurch das wir im Alltag die meiste Zeit sitzen (Radfahren zähle ich zum sitzen), sind Muskel und Faszien im Hüftbereich bei fast jedem extrem verkürzt und lösen die Schmerzen aus, weil die Hüfte sich nicht mehr frei bewegen kann. Natürlich kann auch noch Antientzündliche Ernährung (u.a. Kurkuma, Ingwer, Omega3) seinen Beitrag zur Schmerzfreiheit leisten.
 

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Re: Knieschmerzen nach dem Fahrradfahren: Woher kommen sie und was hilft?
auf was wirkt sich das denn aus? Weniger Maximalkraft dafür höhere Frequenz?
Ich denke, weniger Bewegungsamplitude im Kniegelenk. Ich hatte bei YouTube mal ein Video gesehen, in dem die Bewegung der Knie während einer Pedalumdrehung bei unterschiedlichen Menschen von vorne dargestellt war. Das waren ganz unterschiedliche Formen (L, x, o etc), so dass mir klar wurde, dass die form der Bewegung u.a. von der beweungsreichweite abhängt. Stellt man den sattel nich höher, dann macht die hüfte auch noch mit beispielsweise. Das ist eigentlich eine ganz komplexe Bewegung, bei der mehrere Gelenke und knochen als kette agieren und wo die gelenke mehrere freiheitsgrade haben. Also wollte ich die Amplitude reduzieren. Sattel tiefer hatte was gebracht, weniger Schmerzen, aber anderes Gefühl. Mit kürzeren Kurbeln war die Sache gegessen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Leider gibt es sehr viel Scharlatane unter den Bikefitter.
...
Ich war mal im Radlabor in Freiburg, wie sich später bei einem anderen bikefitter (+ zusätzlicher Überprüfung/Messung in unserem Radclub) herausstellte, hat die Vermessung vom Radlabor vorne bis hinten nicht gestimmt.
Man muss sich wirklich Zeit nehmen und mit Erfahrung an die Sache rangehen, sonst nutzt alles nichts.
 
Gaaaanz wichtig ist das Knielot! Also eine Gerade von der Kniescheibe zum Erdmittelpunkt MUSS durch die Pedalachse gehen. Die Schwerkraft ist hier die alles entscheidende Kraft...

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Das mit dem Knielot ist vermutlich der größte Schwachsinn. Ich gehe davon aus, dass kein guter Fitter, der auf dem aktuellen Stand ist, noch damit arbeitet.
Wenn mir einer mit der Knielotmessung kommt, dann reicht mir das schon als Expertise und ich verlasse das Bikefitting.
Das ich das 2022 in dem Artikel noch als geeignete Maßnahme erwähnt finde, hat mich doch sehr erstaunt.....
 
Dehnübungen nach "Liebscher & Bracht" haben meine Meniskusprobleme gelöst.

Auch eine sehr gute Anlaufstelle, wenn Schmerzen aufgrund Verkürzungen der Muskeln und Sehnen auftreten, was teils extreme Spannungen und Reibungen in Gelenken und an Muskeln und Sehnen hervorruft :daumen: .
Richtige und lange Dehnungen helfen sehr gut, um sich "frisch geölt und frei" zu fühlen 😅.
 
Ideal wäre bei solchen Verdammungen immer eine nachvollziehbare Begründung oder reicht es der Welt mitzuteilen, dass man selber viel besser Bescheid weiß als der Rest?
Begründen kann ich es zwar nicht, aber zumindest kann ich es nachvollziehen.
Die Sitzwinkel bei modernen Rädern werden steiler, das Tretlager bleibt an der gleichen Position. Statt dass die Kurbeln länger werden, werden sie eher kürzer.
Auf modernen Rädern ist es daher anatomisch/technisch kaum noch möglich, die Sitzposition per Knielot einzustellen.

Was passiert stattdessen?
Der Biker sucht sich bei Flatpedalen die ihm angenehme Fußposition auf dem Rad und tritt. Und siehe da es geht. Sogar gut und angenehm. Ganz ohne Knielot.

Der Klickie-Fahrer (mangels Erfahrung nur gemutmaßt) packt seinen Fuß ins Pedal und schrubbt los. Den Sattel hat er davor ein bisschen vor und zurück geschoben, bis das Sitzgefühl passt. Aufs Knielot konnte er dabei nicht achten, weil ihm die Position zum Lenker und Streckung des Rückens wichtiger waren.
Und auch hier ist es wohl so, dass das Ganze funktioniert, auch ohne, dass das Knielot beachtet wurde.

Zumindest bei MTB scheint es jedenfalls auch ohne Knielot gut zu funktionieren.
 
Ideal wäre bei solchen Verdammungen immer eine nachvollziehbare Begründung oder reicht es der Welt mitzuteilen, dass man selber viel besser Bescheid weiß als der Rest?
Schau Dir mal das Bild von dem Kollegen an und sag mir, wo der Liegeradfahrer sein Knielot anlegen soll?
Die Erde ist auch nicht flach. Was macht das Knielot, wenn ich bergauf fahre? Muss ich dann was ummontieren bei Steigungen über 5% oder darf ich nur in der absoluten Ebene fahren?
Knielot ist ganz nett um seine Pedalposition grob für den Anfang auszurichten. Das wars.

Wenn mehr wissen willst, google "knielot bikefit" und lies! Im Englischen ist "KOPS" das Stichwort. Knee over pedal spindle".
 
auf was wirkt sich das denn aus? Weniger Maximalkraft dafür höhere Frequenz?

Schau mal auf YouTube bei enjoyyourbike nach "Kurbellänge im Bikefitting:Die neusten Erkenntnisse" dort wird es erklärt, zwar sehr verkopft aber noch verständlich.​

Für dumme wie mich aufs Grundprinzip runtergebrochen:
Warum soll ein 2 Meter Mensch die gleiche Kurbellänge nutzen wie ein 1,6 Meter Mensch.
Für einen ist die meist verbaute 175mm Kurbel nicht passend, eventuell sogar für beide.
Entscheident ist zwar nicht die eigentliche Körpergröße sonder vielmehr die Knochenlänge von Oberschenkel und Unterschenkel, welche aber im Regelfall proportional der Körpergröße ist.
Sitzriesen und Zwerge natürlich ausgenommen.
 
Dehnübungen nach "Liebscher & Bracht" haben meine Meniskusprobleme gelöst.

Das vernünftige Ausrichten des Winkels der Cleats auf dem Rennrad haben mir bei den seitlichen Knieschmerzen geholfen.
Vorsicht bei Liebscher. Es gibt von denen einige Übungen die sind kontraproduktiv und die Knochenpressure Methode gilt sogar als gefährlich.
(Die Übungen bei Schulter Impengement sind z.B. völlig falsch)
Liebscher guckt von anderen Physios ab und bastelt etwas dazu ohne das medizinische Grundwissen zu besitzen.
 
Begründen kann ich es zwar nicht, aber zumindest kann ich es nachvollziehen.
Die Sitzwinkel bei modernen Rädern werden steiler, das Tretlager bleibt an der gleichen Position. Statt dass die Kurbeln länger werden, werden sie eher kürzer.
Auf modernen Rädern ist es daher anatomisch/technisch kaum noch möglich, die Sitzposition per Knielot einzustellen.

Was passiert stattdessen?
Der Biker sucht sich bei Flatpedalen die ihm angenehme Fußposition auf dem Rad und tritt. Und siehe da es geht. Sogar gut und angenehm. Ganz ohne Knielot.

Der Klickie-Fahrer (mangels Erfahrung nur gemutmaßt) packt seinen Fuß ins Pedal und schrubbt los. Den Sattel hat er davor ein bisschen vor und zurück geschoben, bis das Sitzgefühl passt. Aufs Knielot konnte er dabei nicht achten, weil ihm die Position zum Lenker und Streckung des Rückens wichtiger waren.
Und auch hier ist es wohl so, dass das Ganze funktioniert, auch ohne, dass das Knielot beachtet wurde.

Zumindest bei MTB scheint es jedenfalls auch ohne Knielot gut zu funktionieren.

Bitte hört mit diesen Stammstimmweisheiten auf, die auf nichts basieren als eurem Bauchgefühl. Mal ganz abgesehen davon, nur weil die Bike Industrie einen Trend durchs Dorf jagt muss es richtig sein? Es gibt so viel technischen Mist, der nur Marketing getrieben ist. Dazu kommt noch, dass der Mensch sich sehr gut an schlechte Bedingungen adaptieren kann.

Das Thema ist komplex und kann nur durch wissenschaftliche Studien ernsthaft beantwortet werden. Man hört immer, dass das Knielot nicht mehr stimmt aber gibt es dazu auch eine wissenschaftliche Quelle?

Das oben angebrachte Video von ENJOYYOURBIKE gibt dazu keine Aussage. Es beschreibt nur, dass kürzere Kurbelarme von Vorteil sind. Ob das Knielot-Prinzip noch zum Einsatz kommt, ist unklar. Sollte es so sein, dann bedarf es flachere Sitzwinkel. Steilere Sitzwinkel sind dann kontra produktiv.

Ich halte den Trend der übersteilen Sitzwinkel, z.B. über 75° am HT ohne SAG, mit kurzen Kurbeln für totalen Käse. MTB News hatte von langer Zeit mal Interviews dazu mit Herstellern geführt. Ich glaube bei IBIS war man sich bewusst, dass das auf Dauer zu Knieproblemen führt. Mir ist bewusst, dass es an steilen Anstiegen sich für viele besser anfühlt aber das heißt nun lange nicht, dass es für eure Knie gut ist. Nach der Logik würde für Raucher die Zigarette auch nicht schädlich sein. Fühlt sich ja gut an.

Das schreit ja förmlich danach, dass die Redaktion hier mal richtig tief bohrt und uns dann alle aufklärt.
 
Bitte hört mit diesen Stammstimmweisheiten auf, die auf nichts basieren als eurem Bauchgefühl. Mal ganz abgesehen davon, nur weil die Bike Industrie einen Trend durchs Dorf jagt muss es richtig sein? Es gibt so viel technischen Mist, der nur Marketing getrieben ist. Dazu kommt noch, dass der Mensch sich sehr gut an schlechte Bedingungen adaptieren kann.

Das Thema ist komplex und kann nur durch wissenschaftliche Studien ernsthaft beantwortet werden. Man hört immer, dass das Knielot nicht mehr stimmt aber gibt es dazu auch eine wissenschaftliche Quelle?

Das oben angebrachte Video von ENJOYYOURBIKE gibt dazu keine Aussage. Es beschreibt nur, dass kürzere Kurbelarme von Vorteil sind. Ob das Knielot-Prinzip noch zum Einsatz kommt, ist unklar. Sollte es so sein, dann bedarf es flachere Sitzwinkel. Steilere Sitzwinkel sind dann kontra produktiv.

Ich halte den Trend der übersteilen Sitzwinkel, z.B. über 75° am HT ohne SAG, mit kurzen Kurbeln für totalen Käse. MTB News hatte von langer Zeit mal Interviews dazu mit Herstellern geführt. Ich glaube bei IBIS war man sich bewusst, dass das auf Dauer zu Knieproblemen führt. Mir ist bewusst, dass es an steilen Anstiegen sich für viele besser anfühlt aber das heißt nun lange nicht, dass es für eure Knie gut ist. Nach der Logik würde für Raucher die Zigarette auch nicht schädlich sein. Fühlt sich ja gut an.

Das schreit ja förmlich danach, dass die Redaktion hier mal richtig tief bohrt und uns dann alle aufklärt.
Gibt es denn wissenschaftliche Belege dass das mit dem Knielot stimmt?
Ausserdem machst du genau das was du anderen vorwirfst. Stammtischweissheiten, Bauchgefühl....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das oben angebrachte Video von ENJOYYOURBIKE gibt dazu keine Aussage. Es beschreibt nur, dass kürzere Kurbelarme von Vorteil sind. Ob das Knielot-Prinzip noch zum Einsatz kommt, ist unklar. Sollte es so sein, dann bedarf es flachere Sitzwinkel. Steilere Sitzwinkel sind dann kontra produktiv.
Das Video war für meine Frage nach Auswirkung kürzerer Kurbeln auf Kraft und Frequenz gedacht. Nix Knielot.
 
Vorsicht bei Liebscher. Es gibt von denen einige Übungen die sind kontraproduktiv und die Knochenpressure Methode gilt sogar als gefährlich.
(Die Übungen bei Schulter Impengement sind z.B. völlig falsch)
Liebscher guckt von anderen Physios ab und bastelt etwas dazu ohne das medizinische Grundwissen zu besitzen.
Kann ich nicht beurteilen. Mir haben die Übungen sehr geholfen und einigen meiner Kollegen auch:ka:
 
Ich persönlich hatte Knieprobleme bekommen, nachdem ein Trainer zu mir meinte ich sitze zu tief.
Ich habe dann den Sattel höher gestellt so wie er es für gut empfand. Nach den folgenden Ausfahrten hatte ich jedesmal Knieprobleme rechts. Als ich den Sattel wieder in die alte Höhe gestellt hatte also niedriger, waren die Knieproblem Geschichte.
Ich glaube auch bei so was gibt es keine allgemeingültigen Aussagen. Jeder muss auf seinen Körper hören und testen.
 
Bitte hört mit diesen Stammstimmweisheiten auf, die auf nichts basieren als eurem Bauchgefühl. Mal ganz abgesehen davon, nur weil die Bike Industrie einen Trend durchs Dorf jagt muss es richtig sein? Es gibt so viel technischen Mist, der nur Marketing getrieben ist. Dazu kommt noch, dass der Mensch sich sehr gut an schlechte Bedingungen adaptieren kann.

Das Thema ist komplex und kann nur durch wissenschaftliche Studien ernsthaft beantwortet werden. Man hört immer, dass das Knielot nicht mehr stimmt aber gibt es dazu auch eine wissenschaftliche Quelle?

Das oben angebrachte Video von ENJOYYOURBIKE gibt dazu keine Aussage. Es beschreibt nur, dass kürzere Kurbelarme von Vorteil sind. Ob das Knielot-Prinzip noch zum Einsatz kommt, ist unklar. Sollte es so sein, dann bedarf es flachere Sitzwinkel. Steilere Sitzwinkel sind dann kontra produktiv.

Ich halte den Trend der übersteilen Sitzwinkel, z.B. über 75° am HT ohne SAG, mit kurzen Kurbeln für totalen Käse. MTB News hatte von langer Zeit mal Interviews dazu mit Herstellern geführt. Ich glaube bei IBIS war man sich bewusst, dass das auf Dauer zu Knieproblemen führt. Mir ist bewusst, dass es an steilen Anstiegen sich für viele besser anfühlt aber das heißt nun lange nicht, dass es für eure Knie gut ist. Nach der Logik würde für Raucher die Zigarette auch nicht schädlich sein. Fühlt sich ja gut an.

Das schreit ja förmlich danach, dass die Redaktion hier mal richtig tief bohrt und uns dann alle aufklärt.
Mach Du ruhig Dein Knielot.
Bei mir geht es prima ohne. Bei meinen Kumpels auch.
Warum sollte ich irgendwelchen wissenschaftlichen Ergüssen folgen (die Du aber bestimmt auch nicht liefern kannst), wenn ich mich auf dem Rad wohl fühle. Übrigens auch ganz ohne Knieschmerzen.
:ka:
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Physiotherapeut / manual Therapeut / Echografist, sehe ich hier wieder ein dunning kruger effect entstehen in die Antworten oben. Auch der Nocebo Effekt von solche Beiträgen darf nicht unterschätzt werden.
 
Mal ernsthaft zum Thema Knielot:

Früher hat man Sattel zu Tretlager so positioniert, dass der Fahrer durch Druck auf den Pedalen seinen Oberkörper weitestgehend aus dem Rücken heraus in der Waage halten kann. Das Ziel dabei: In der Grundhaltung fast kein Druck auf dem Lenker. Um aus dieser Gleichgewichtsposition heraus agieren zu können und um die Handgelenke zu schonen.

Kommt ja alles aus dem Rennradbereich.

Daher: Der zweite Faktor ist die Aerodynamik. Eine Körpervorneigung ist also gewünscht. Mit einem weit nach vorne geneigten Oberkörper kippt der Fahrer sozusagen auf den Lenker. Damit er weiterhin durch Pedalieren aus dem Rücken die Waage halten kann, muss bei mehr Vorbeugung die Kurbel weiter nach vorne wandern.

Um hierfür die Grundposition für fahren in der Ebene zu finden, wurde die Knielot-Methode erdacht. Körpervorneigung, Winkel Oberkörper -Beine und Druck auf dem Lenker kommen dabei zumindest in den grünen Bereich.

Die Körpervorneigung kann jedoch nicht beliebig auf die Spitze getrieben werden. Der Winkel zwischen Oberkörper und Beinen darf nicht zu klein werden. Sonst aua im unteren Rücken und keine optimale Kraftentfaltung mehr.

Was wird daher beim Triathlon Fahrrad gemacht? Windschatten ist verboten, Lenkeraufsätze sind erlaubt. Das Ziel hier: optimale Aerodynamik, d.h. Vorbeugung des Oberkörpers in die Horizontale. Um den Winkel zwischen Oberkörper und Beinen in einem sinnvollen Bereich zu halten sitzt das Tretlager weiter hinten. Was ist der Preis? 1. Nackenaua. 2. Guckt euch das Bild an: Der Fahrer kippt auf den Lenker. Was ist die Lösung: Unterarmauflagen! Ergo: Ziel Handgelenkschonung wieder erreicht.

Das Knielot ist dabei wurscht.

Und was hat das Knielot jetzt mit den Knien zu tun?

Antwort: Nix.

Wäre es anders, wären zumindest Liegeräder ergonomisch unmöglich. Sind sie aber nicht.

Und was hat das jetzt mit Mountainbikes zu tun?

Antwort: Fast nix - bzw. es muss nach Gattung und Einsatzbereich unterschieden werden.

Soll das fette Fully vornehmlich gemütlich durch die Ebene geschaukelt werden: Besser nicht zu groß nehmen. Sitzwinkel eher klassisch. Das Knielot gibt einen Anhaltspunkt für eine ausgewogene Position mit wenig Druck auf dem Lenker.

Soll das Racefully mit maximalem Pedaldruck und Geschwindigkeit über den Kurs gejagt werden: Tendenziell gilt auch hier: Nicht zu steiler Sitzwinkel. Denn Körpervorneigung ist gewünscht für gute Aerodynamik. So bleibt der Körper trotz Vorbeugung in der Waage über dem Tretlager, der Druck auf dem Lenker minimal, und der Fahrer agil.

Soll das Enduro an den Start der Abfahrt getreten werden sieht es wieder anders aus. I.d.R. geht's dabei steil den Berg hinauf. Sagen wir 10 Grad. Na gut. Dann können wir den Sitzwinkel ja entsprechend steiler machen. Das trifft sich gut, denn so kommt der Fahrer auch noch bequem an den Lenker, der ja richtig deutlich nach vorne gewandert ist. Und zwar, damit die Fuhre in der Abfahrt im Stehen die richtige Größe hat.

Macht so ein Bike Sinn in der Ebene? Nein. Denn hier kippt der Fahrer auf den Lenker.

Und was hat das jetzt mit den Knien zu tun?

Antwort: Nix.
 
Hmm, Knieprobleme scheinen hier ja ein sehr sensibles Thema zu sein. Kaum hat die Forumsdiskussion begonnen geht es nur noch um persönliche Befindlichkeiten. Das ist ein bisschen Schade.

Ich selbst hatte mal mit niederschwelligen Knieschmerzen zu tun. Um davon wegzukommen, musste ich ein paar Sachen neu sortieren und hinterfragen. Das hat die Schmerzen beseitigt aber auch zu anderen interessanten Erkenntnissen geführt. Ich bin kein Sportmediziner und ich habe mir überhaupt keine theoretischen Kenntnisse zum Thema angelesen, es kann aber trotzdem sein, dass die folgenden Stichpunkte weiterhelfen. Sie sind das reine Produkt von Selbstbeobachtung.

1. Kommen die Knieprobleme wirklich vom Radfahren? Oder treten die Symptome vielleicht einfach nur unter der Belastung während des Radfahrens auf? Wie wirkt sich denn der Rest des Lebens auf die Knie aus? Wie sieht die Haltung während der Arbeit aus? Wie sieht das allgemeine Gangbild aus? Sehr wahrscheinlich gibt es schon Verkürzungen und andere Ungleichmäßigkeiten, die im Alltag vielleicht noch nicht spürbar sind, aber die sich in einer mehr oder weniger einseitigen Belastungssituation zeigen.

Kleiner Nachtrag: Die Schuhe, die man oder Frau so im Alltag an den Füßen trägt wirken sich deutlich auf die Gesamtperformance von Knien aus. Seitdem ich die passenden Lederschuhe - also richtig vernünftige Schuhe (nothing fancy) - trage, haben sich alle gelenkmäßigen Zipperleins völlig in Luft aufgelöst, inklusive von latentem Rückenschmerz...

2. Braucht es eventuell einen Ausgleichsport, der dabei hilft von bestimmten Bewegungsmustern wegzukommen, die sich durch Zipperlein am Knie bemerkbar machen? Das Kilometergeschrubbe auf dem Rad ist bewegungsmäßig eher monoton-maschinell. Es ist alles eine Sache der Perspektive: es ist schwierig ein Problem am eigenen Körper nur in einer Dimension zu beurteilen. Mehrere bewegungstechnische Standpunkte können dabei helfen die Perspektive zu ändern.

3. Ist die Schnittstelle zwischen Maschine und Mensch wirklich optimal? Vorallem der Winkel der Cleats ist entscheidend. Ist der Winkel nicht optimal eingestellt, beginnt der Gelenkverschleiss mit jeder Pedalumdrehung. Woran liegt das? –Die optimale Bewegung der gesamten Beine sollte möglichst 2-dimensional sein, also nur in einer Ebene stattfinden. Eine 3-dimensionale Bewegung, also eine Bewegung, die die Knie währen der Tretbewegung nach innen oder nach aussen verschiebt bedeutet eine zusätzliche Belastung für das Kniegelenk. Beobachten lässt sich dies wärend der Fahrt: von oben draufgeschaut, sollte das Knie während der Tretbewegung möglichst wenig seitlich ausweichen.

Der Q-Faktor ist beim MTB größer als etwa beim Rennrad. Ein zu großer Q-Faktor führt auch wieder zu der genannten mehrdimensionalen Bewegung = Aua! Der Umstieg von SLX-Kurbeln (175mm Q-Faktor) auf einen anderen Hersteller (168mm), machte sich sofort angenehm bemerkbar.

Auch die Passform der Sohle ist ein wichtiger Punkt. Auch hier bin auf einen anderen Hersteller, mit mehr Mittelfußunterstützung gewechselt.

4. Rein biomechanisch gesehen ist der Beugewinkel ein weiterer wichtiger Faktor, wenn es um die Kniebelastung geht. Der Beugewinkel hängt von der Sattelhöhe und Kurbellänge im Verhältnis zur Beinlänge ab. Hier gibt es mehr Optionen als man annehmen könnte...
Lange Beine, großer Sattelauszug, kleine Kurbel, hohe Kadenz = geringer Beugewinkel, wenig Belastung.
Ist das gut? –Das kommt ganz drauf an. Vermutlich geht alles auch mit großem Beugewinkel gut (muskulär wahrscheinlich optimaler), wenn die Kadenz nicht zu tief sitzt und man die Unterschenkelmuskulatur aktiv einsetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was passiert stattdessen?
Der Biker sucht sich bei Flatpedalen die ihm angenehme Fußposition auf dem Rad und tritt. Und siehe da es geht. Sogar gut und angenehm. Ganz ohne Knielot.

Der Klickie-Fahrer (mangels Erfahrung nur gemutmaßt) packt seinen Fuß ins Pedal und schrubbt los. Den Sattel hat er davor ein bisschen vor und zurück geschoben, bis das Sitzgefühl passt. Aufs Knielot konnte er dabei nicht achten, weil ihm die Position zum Lenker und Streckung des Rückens wichtiger waren.
Und auch hier ist es wohl so, dass das Ganze funktioniert, auch ohne, dass das Knielot beachtet wurde.

Zumindest bei MTB scheint es jedenfalls auch ohne Knielot gut zu funktionieren.
Das mit den Flatpedals ist so eine Sache. Wenn Du die klassischen Enduro Pedale mit Spikes meinst, kann ich Dir. nicht zustimmen. Bei dem Flatpedal mit Spikes sitzt der Fuss wie festgeklebt auf dem Pedal. Mal weiter vorne, weiter hinten, linke, rechts, verdreht, etc pp. Irgendetwas exakt einstellen, kann man da nicht. Lange Strecken möchte ich mit Flatpedals nicht treten, zum Runterfahren sind sie toll.

Bei Clickies kann sich der Fuß immer ein paar Grad verdrehen (bei manchen mehr, bei manchen weniger). Finde ich persönlich sehr angenehem und erlaubt IMHO eine natürlichere Bewegung des Fußes beim pedalieren. Man braucht natürlich immer etwas, bis man seine optimale Cleatposition gefunden hat.
 
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