Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

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12. April 2021
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Hallo,



ich habe eben gerade den MRT-Befund von meinem rechten Knie erhalten. :-(



Danach habe ich folgendes:



"Die knöchernen Strukturen am rechten Knie in allen Sequenzen unauffällig dargestellt. Die Knorpelschicht medial und lateral regelrecht, retropatellar zeigt sich an der medialen Facette in tiefer Einriss der Knorpelschicht, knapp bis an den subchondralen Knochen heranreichend, jedeoch ohne subchondrales Knochenmarködem (Serie 6, Bild Nr 11). Ansonsten auch die retropatellare Knorpelschicht unauffällig. Das mediale und laterale Kollateralband sowie die Kreuzbänder unauffällig. Der Innen- und Außenmeniskus altersentsprechend regelrecht. Kein Gelenkerguss, die periartikulären Weichtteile unauffällig dargestellt. Die Quadrizepssehne und Patellarsehne unauffällig.

Beurteilung: Punktueller drittgradiger Knorpelschaden an der Patellarrückfläche an der medialen Facette."



Hier die Bilder:



https://www.dropbox.com/sh/dgjvb05qwprr9rj/AACkZG2bbGhT1rpUVEvOleM_a?dl=0


Sooo, wie ich gelesen habe, sollte das operiert werden, da leider alleine konservativ nichts mehr zu holen ist. :-(



Welche OP-Verfahren (Microfracturing, Mosaikplastik, Bioprothese ...) sind am erfolgversprechendsten, besonders was die Langfristigkeit betrifft? Welches OP-Verfahren würdet ihr warum empfehlen oder an Euch selbst vornehmen lassen?



Wie lange ist man danach arbeitsunfähig und kann, soll, muss unter Umständen nur an Krücken gehen? Wie sehen bitte entsprechende Reha-Pläne aus?



Wie war das u. U. bei Euch selbst? Welche Erfahrungen hattet ihr?



Ist es richtig, dass man nach einer solchen OP und wenn alles ausgeheilt ist, explosive Dinge, wie Burpees, Sprungkniebeugen, Springen allgemein, Seilspringen ... tabu sind oder zumindest sein sollten? Was ist dann mit Joggen, auch Treppenlaufen und Fahrradfahren?



Danke.



Grüße
 
Hallo @mullipulli, ich kann Dir zwar nicht direkt helfen, schreibe aber mal meine Erfahrungen mit meinem Knorpelschaden.
Nach einer Sportverletzung - meine Patallasehne war gerissen - wurde ich im hiesigen Krankenhaus operiert. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, daß diese OP schlecht ausgeführt wurde und die Kniescheibe nicht mehr da lief, wo sie laufen sollte. Das hat mit der Zeit einen Knorpelschaden (Ergänzung: Knorpelschaden Grad 4) verursacht. In einer weiteren OP in einer anderen Klinik wurde versucht die Kniescheibe wieder in die richtige Position zu bringen, aber auch das hat nur kurzfristig Erfolg gehabt.

Welche OP-Verfahren (Microfracturing, Mosaikplastik, Bioprothese ...) sind am erfolgversprechendsten, besonders was die Langfristigkeit betrifft? Welches OP-Verfahren würdet ihr warum empfehlen oder an Euch selbst vornehmen lassen?
Geholfen hat mir damals Prof. Dr. med. Michael J. Strobel in Straubing, der mich zweimal operierte und dabei auch das Microfracturing anwendete. Das war vor 21 Jahren und damals noch ein ganz neues Verfahren.
Wie lange ist man danach arbeitsunfähig und kann, soll, muss unter Umständen nur an Krücken gehen? Wie sehen bitte entsprechende Reha-Pläne aus?
Nach meiner Microfracturing - OP wurde mein Knie für 6 Wochen komplett stillgelegt, damit sich der Faserknorpel bilden und stabilisieren konnte. Danach noch viele Wochen auf Krücken mit ganz langsam zunehmender Belastung. Reha hatte ich keine.
Ist es richtig, dass man nach einer solchen OP und wenn alles ausgeheilt ist, explosive Dinge, wie Burpees, Sprungkniebeugen, Springen allgemein, Seilspringen ... tabu sind oder zumindest sein sollten? Was ist dann mit Joggen, auch Treppenlaufen und Fahrradfahren?
Ich denke, das ist individuell, mir sind diese Kraftübungen nicht möglich, aber leichtes Joggen, Treppenlaufen und vor allem MTB fahren mit vielen Höhenmetern geht gut. Das ist aber auch der schlechten ersten OP geschuldet.
Anderes Beispiel: Nach neuartiger Knorpel-OP kann Alexander Fürthmaier Karriere fortsetzen

Aber einen wichtigen Rat möchte ich loswerden.
Informiere Dich gründlich und suche Dir wirklich spezialisierte Ärzte (auch wenn das dann ein paar hundert Kilometer von Daheim entfernt sein sollte), die auf dem neuesten Stand sind und diese OPs praktisch täglich durchführen und damit auch auf eventuelle Probleme und Komplikationen adäquat reagieren können.
Viel Erfolg und gute Besserung.
Gruß JPS :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es dir keine extremen Probleme bereitet, dann würde ich dir abraten von einer OP. Ich habe den selben Mist 2012 auch durch (rechts) und jetzt bald mehr Probleme als vorher. Links fängt mein Knie auch langsam an und habe links schon 2. Grades. Lasse ich aber so wie es ist.
Bis heute anhaltende Schmerzen (mal besser, mal schlechter) manchmal wegknicken beim Gehen usw...

Nicht schön. Zum Glück geht radeln noch ganz gut. Joggen und Crosstrainer muss ich leider sein lassen.
Mich mal eben irgendwo hinknien geht gar nicht mehr.
 
Wenn es dir keine extremen Probleme bereitet, dann würde ich dir abraten von einer OP. Ich habe den selben Mist 2012 auch durch (rechts) und jetzt bald mehr Probleme als vorher. Links fängt mein Knie auch langsam an und habe links schon 2. Grades. Lasse ich aber so wie es ist.
Bis heute anhaltende Schmerzen (mal besser, mal schlechter) manchmal wegknicken beim Gehen usw...

Nicht schön. Zum Glück geht radeln noch ganz gut. Joggen und Crosstrainer muss ich leider sein lassen.
Mich mal eben irgendwo hinknien geht gar nicht mehr.
Das ist eine schwere Entscheidung, aber solange noch etwas Knorpel vorhanden ist und damit den Knochen noch schützt, ist eine "Reparatur" durch eine OP besser möglich und erfolgversprechender, als wenn der Knochen auch schon angegriffen ist bzw. frei liegt.
Wenn Du schreibst, "Joggen und Crosstrainer muss ich leider sein lassen. Mich mal eben irgendwo hinknien geht gar nicht mehr.", ist das schon eine massive Einschränkung und das wird mit der Zeit nicht besser werden.
Konstervative Methoden (Physiotherapie, gezieltes Training usw.) sollten natürlich zuerst angewandt werden. Aber wenn das nichts mehr hilft, würde ich bei einem fortschreitenden Knorpelschaden eher früher als später eine OP in Erwägung ziehen.
Gruß JPS :bier:
 
Die Einschränkungen habe ich ja trotz OP. Ich würde es jedenfalls, wenn nicht wirklich ganz dringend notwendig, nicht mehr machen. Bei mir war ja auch noch Knorpel vorhanden und geglättet.
 
@Antriebsstoff
Ich verstehe Dich, da Du ja trotz OP immer noch Einschränkungen hast.

Bei mir gab es halt keine Alternative. Entweder letzter Versuch das Knie zu retten, oder noch ein paar Jahre mit Schmerzen und Einschränkungen und dann ein künstliches Gelenk. So war die Prognose der Orthopäden vor Ort.
Und alles steht und fällt mit der Qualifikation des Arztes oder der Ärztin und der Qualität der OP.
Bei mir waren das vom Riß der Patellasehne bis zum halbwegs normalen Zustand 4 Operationen über einen Zeitraum von 4 Jahren - davon insgesamt wohl 9 Monate auf Krücken.
Gruß JPS :bier:
 
Da stimme ich dir zu. Ich hätte damals mindestens eine zweite Meinung einholen sollen. Ich kann leider nicjt sagen, ob es schon zu spät war oder ob es zu voreilig war.

dafür habe ich jetzt bestimmt 10 verschiedene Meinungen.

da ist alles dabei:

einer sagt ich habe eine x-Achse und der nächste sagt, dass das völliger Unsinn ist. Dann von Sport machen und eher Sport meiden. Ich soll abnehmen(ähm wo?) und ich habe Idealgewicht. Ich soll schweineteuere Einlagen benutzen, der nächste Arzt sagt, bringt nichts. Habe Kniebanden durch und davon wurde auch wieder abgeraten :wut:
Ich richte mich nur noch nach mir, was mir gut tut, mache ich weiterhin. Leider haben die Fitnessstudios zu, denn das hilft wirklich,
 
Diese Fragen solltest du deinem Arzt stellen. Andere Krankheitsbilder/Ausprägungen, die dir hier geschildert werden, helfen dir auch nur bedingt weiter.

Generell ist es aber so: Sobald der Knorpel einmal kaputt ist, wird er nicht genau wie vorher. Man kann da versuchen, was du verbessern, aber das heißt nicht mit Sicherheit, dass du dann schmerzfrei bungeejumpende Marothons laufen kannst.
 
@Antriebsstoff - Mit dem Wissen nach meinem OP-Marathon, hätte ich die erste OP nie in dem Krankenhaus durchführen lassen. Leider ist man immer erst nachher schlauer.
Und auch bei mir ist es so, je besser die Muskulatur ist, desto weniger Probleme und Schmerzen habe ich.

Diese Fragen solltest du deinem Arzt stellen. ...
Diese Fragen solltest Du einem sehr kompetenten Arzt stellen - und den zu finden und auch einen Termin zu bekommen ist nicht leicht.
Hätte ich damals auf die Ärzte hier vor Ort (Fulda) gehört, hätte ich jetzt ein künstliches Knie. Das Verfahren, mit dem ich dann von Dr. Strobel in Straubing operiert wurde, kannten die Ärzte hier vor Ort noch nicht einmal.
Deshalb ist vorher informieren so wichtig.
Generell ist es aber so: Sobald der Knorpel einmal kaputt ist, wird er nicht genau wie vorher. Man kann da versuchen, was du verbessern, aber das heißt nicht mit Sicherheit, dass du dann schmerzfrei bungeejumpende Marothons laufen kannst.
Das ist richtig und absolute Sicherheit gibt es nicht. Bei so einer wichtigen Entscheidung - OP oder nicht und wenn, wo mit welchem Verfahren - ist es daher um so wichtiger, einen Spezialisten zu finden, der auf dem aktuellsten Stand der Medizin die Untersuchungen durchführt und die Möglichkeiten zur Behandlung (und das muss nicht zwingend die OP sein) aufzeigt.
Gruß JPS :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab auch nen Knorpelschaden in einem Knie (durch Jahrzehnte Fußball). Ich hab auf ne OP verzichtet, da ich im Alltag gut klarkomme. Nur wenn ich längere Zeit jogge oder Fußball spiele fängt mein Knie wieder an wehzutun, also lasse ich das. Fahrradfahren als recht gleichmäßige Bewegung hingegen geht richtig gut und vollkommen uneingeschränkt.

Aber mein Knie ist nunmal nicht Dein Knie..
 
Meiner Erfahrung nach ist es sehr(!!!) wichtig hinterher ausgiebig nach zu arbeiten. Das bedeutet Physiotherapie. Und da einen guten Physio zu finden ist eben so schwer wie einen guten Arzt zu erwischen. Zur Nacharbeit gehört auch ganz genau zu gucken woher der Knorpelschaden kommt. Keine, wirklich keine, OP alleine rettet dir irgendwas, wenn das Problem nicht traumatisch entstand (Sturz auf die Schulter, ins Bein gegrätscht oder so). Du musst die Ursache finden (lassen) und beheben.

Sonst ist das mittel- und langfristig so sinnvoll wie aufpumpen wenn der Reifen platt ist... Das Loch ist ja noch da.

jm2ct,
Mig
 
So, ein kleines Update!

Letzte Woche bei einem Orthopäden, heute bei nem anderen.

Der erste meinte, früher oder später ne OP. Lieber früher, bevor der Schaden größer wird. Der hatte mir auch auf den Bildern den Schaden gezeigt.

Heute der meinte, dass man das nicht operiert. Obwohl Knie schon gut kaputt. O_O Ich sollte 10 x TENS bekommen. Kostet nichts. Der hatte sich die Bilder aber gar nicht angeschaut und meinte, dass man jetzt nicht unbedingt alles so glauben muss, was die Radiologen so schreiben. O_O

Und nun wem als Laien glauben? o_O

Dem ersten Orthopäden, der an der OP wohl nix verdient, weil selbst nicht operiert?!

Oder dem zweiten, der zwar selbst operiert und vllt auf nen richtig großen Schaden hofft, der dann noch mehr Geld bringt?

Ich werde wohl noch mind. zu nem dritten Arzt. Und dann mal zu einem Chirurgen, der selbst Sport treibt.
 
Denke ich auch ... :-/

Wenn ich im www meinen Befund recherchiere, alleine schon "Knorpelschaden Knie dritten Grades", lese ich überall, dass das nicht mehr konservativ behandelbar und operiert werden muss.

Jetzt wäre zwar nicht der beste Zeitpunkt (Baby, befristeter Job nochn halbes Jahr), aber mit Anfang 40 sicherlich doch besser, als in 5 o 10 Jahren, wenn der Knorpel noch kaputter ist. Wer weiß, was dann mit Kind + evtl. nochm Baby ist. Vllt noch immer o wieder ein befristeter Job. Ne OP passt nie!

Knorpel regeneriert sich nicht und mit noch so vielen Muskeln + mit dem stabilsten Knie of the world nutzt sich Knorpel weiter ab.

Vllt hab ich mir schon die Antwort selbst gegeben, aber von einem Operateur möchte ich doch noch eine Profimeinung hören, besonders iVm dem Wieso Weshalb Warum ja o vllt doch nein zu OP.
 
So, ein kleines Update!

Letzte Woche bei einem Orthopäden, heute bei nem anderen.

Der erste meinte, früher oder später ne OP. Lieber früher, bevor der Schaden größer wird. Der hatte mir auch auf den Bildern den Schaden gezeigt.

Heute der meinte, dass man das nicht operiert. Obwohl Knie schon gut kaputt. O_O Ich sollte 10 x TENS bekommen. Kostet nichts. Der hatte sich die Bilder aber gar nicht angeschaut und meinte, dass man jetzt nicht unbedingt alles so glauben muss, was die Radiologen so schreiben. O_O

Und nun wem als Laien glauben? o_O

Dem ersten Orthopäden, der an der OP wohl nix verdient, weil selbst nicht operiert?!

Oder dem zweiten, der zwar selbst operiert und vllt auf nen richtig großen Schaden hofft, der dann noch mehr Geld bringt?

Ich werde wohl noch mind. zu nem dritten Arzt. Und dann mal zu einem Chirurgen, der selbst Sport treibt.
Das hört sich eher nach "Standard" - Orthopäden an. Warum nicht mal einen echten Spezialisten aufsuchen? Und was hilft es, wenn der Chirurg Sport treibt?
Gruß JPS :bier:
 
Hi,

bin durch Googlerei auf deinen Beitrag gestossen - und siehe da: Dein MRT Bericht könnte fast 1:1 meiner sein, den ich vor gut einem Monat erhalten habe. Kann nur eine Sache noch oben drauf setzen: Knorpelschaden retropatellar Grad 4 (5mm x 3mm) und subchondrales Oedem. Sonst aber genau gleich wie deiner.

Ich frage mich natürlich woher dieser Schaden kommt, ein Trauma hatte ich keins. Ich bin 26, leidenschaftliche Rennradfahrerin und gehe für mein Leben gern in die Berge zum Wandern. Früher auch viel gejoggt, seit einigen Monaten aber kaum mehr. Seit der Diagnose bin ich nicht mehr im Sattel gewesen, selbst meine Gehstrecken sind aufs Minimum reduziert, weil nach Belastung das Knie immer anschwillt. Ich denke, es ist überflüssig zu sagen, wie sehr die Psyche unter diesem "von 100 auf 0" leidet. Und vor allem die Sorge, diese Dinge nie wieder tun zu können.

Meine Verzweiflung ist ganz schön gross, ich schwanke immer zwischen "schnell eine OP, bevor es zu spät ist" und "OP vermeiden und mit Muskelaufbau die Schmerzen versuchen zu lindern". Wofür hast du dich entschieden? Welche Beschwerden hast du?

Auch das Aufsuchen verschiedener Orthopäden macht mich nicht wirklich schlauer, der eine meint mit Mikrofrakturierung kann man da viel erreichen, der andere meint auf jeden Fall erst konservativ versuchen. Auch der Physio (logischerweise) meint das. Muskelaufbau ist mit Sicherheit wichtig, daran zweifle ich nicht. Aber ob das reicht um wieder beschwerdefrei Sport treiben zu können?

Danke für ein Update deinerseits :)

LG
Sarah
 
Hallo,
ich bin inzwischen auch auf diesen Beitrag gestoßen und werde deshalb auch mal meine Leidensgeschichte kurz darstellen. Grundsätzlich gleicht mein Befund ziemlich dem von Sarah.
Zu mir: Ich bin 27 Jahre alt und spiele seit dem ich denken kann Fußball. Zusätzlich fahre ich regelmäßig Mountainbike und seit ein paar Wochen nun auch Rennrad.
Mein Befund: Höhergradiger Knorpeldefekt (Grad 4) im distalen Abschnitt der Fascies articularis patellae (hinter der Kniescheibe) mit begleitendem subchondralen Knochenödem. Der Knorpeldefekt hat einen Durchmesser von ca. 11mm.
Beschwerden und Ursache: Ich hatte relativ plötzlich beim Joggen Schmerzen im Knie, welche auch nach längerer Pause nicht weggingen. Nach einiger Zeit bin ich dann zum MRT und habe den oben genannten Befund bekommen. Laut Orthopäde kann der Knorpelschaden eigentlich nur durch ein Trauma gekommen sein, da der Rest des Knies und vor allem auch der Knorpel im Knie sonst vollständig in Ordnung sind. Ich kann mich allerdings an keinen Unfall o.Ä. erinnern und da während der Corona-Pause kein Fußball gespielt wurde kann es dabei eigentlich auch nicht passiert sein.
Behandlung: Mein Orthopäde hat mir erstmal von einer OP abgeraten, weshalb ich seit Mai zur Physiotherapie gehe. Seitdem merke ich eine leichte Verbesserung des Knies. Ich habe keine oder kaum noch Schmerzen beim Gehen und das Knacken/Knarzen im Knie ist weniger geworden. Trotzdem ist an Joggen oder Ähnliches nicht zu denken. Wenn ich einen Meter Laufe schmerzt das Knie sehr stark. Fahrradfahren geht allerdings nahezu problemlos und tut dem Knie sogar gut. Danach fühlt es sich für ein paar Stunden deutlich besser an.
Plan für die nächste Zeit: Ich werde bis zum Frühjahr weiter zur Physio gehen und viel Fahrrad fahren. Wenn bis dahin keine deutliche Besserung in Sicht ist werde ich einen anderen Orthopäden aufsuchen und je nach dem was der sagt eine OP für den Sommer planen. Bei so einem großen Defekt macht wohl nur eine Knorpelzelltransplantation Sinn. Ich würde dann wahrscheinlich einen Termin in der Uniklinik Münster holen. Ist relativ in meiner Nähe und die haben meines Wissens nach Erfahrung mit Knorpelschäden und deren Behandlung. Grundsätzlich habe ich nach der Diagnose auch überlegt mich direkt operieren zu lassen, aber einerseits passte dies beruflich nicht und andererseits sollte eine OP auch nur der letzte Ausweg sein denke ich.

Habt ihr inzwischen Neuigkeiten zu berichten? Sarah wie bist du bis jetzt vorgegangen? Unsere Verletzungen scheinen ja sehr ähnlich zu sein.

Viele Grüße
Paul
 
Ich war auch beim Strobel in Straubing nach Kreuzbandriss und Knorpelschaden Grad 4 vor 14 Jahren aufgrund eines Unfalls beim Skateboarden. Kreuzbandplastik aus Patella und Microfracturing. Keine Ahnung, ob Letzteres was geholfen hat, aber seitdem hab ich den Sport gewechselt und fahre mittlerweile bis zu 200km Fahrrad / Woche.
Das ist meine Therapie und das ist, was hilft. Das Gelenk muss ständig geschmiert werden und die Muskeln drumrum müssen die Schäden kompensieren. Wenn ich mal zu lange nicht fahre, krieg ich sofort Ärger und dickes Knie.
 
Hallo Paul, Ploerre,

scheint wirklich sehr ähnlich zu sein.
Ich berichte mal kurz: Auch mir wurde von eigentlich allen Aerzten von einer OP abgeraten. Mittlerweile war ich nochmal beim MRT, Knorpelschaden (natürlich) noch gleich, das Oedem wenigstens sei ausgeheilt. Hatte auch wirklich zwei Monate (ausser ein bisschen schwimmen) pausiert. Schmerzen wurden meiner Meinung nach aber nicht wirklich besser... Habe Physio verschrieben bekommen und mach seitdem wie blöd Knieübungen, weil deutlich sichtbar ist, wie die Muskeln am betroffenen Bein viiiiel weniger sind. Und meine Kniescheibe sitzt an diesem Bein auch viel lockerer als am anderen. Leider bringen auch die ganzen Uebungen irgendwie herzlich wenig. Ganganalyse gemacht, Einlagen bekommen. Keine Veränderung.

Da das Oedem weg ist, hat mir der Arzt das OK für ein bisschen Sport und langsame Steigerung gegeben. Ich war nun ein paar mal ein bisschen wandern und bin endlich wieder in den Fahrradsattel gestiegen. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass Fahrrad auch meine Therapie ist - leider ist das nicht so. Nicht sofort, aber ca. 1-2 Tage später habe ich echt Knieschmerzen, es ist so ein Brennen im ganzen Knie, kann es schlecht beschreiben. Auch oder vor allem in Ruhe. Anschwellen tut es eigentlich nicht, heiss ist es auch nicht. Das Knirschen und Knacken kenne ich aber gut. Beim Gehen habe ich auch ein komisches Gefühl, manchmal "sticht" es auch so ganz komisch, einmalig. Ich glaube wirklich, dass die Muskulatur sehr viel ausmacht, deswegen sträube ich mich - mal abgesehen von der psychischen Komponente - dagegen, komplett nichts mehr zu machen.

Ich bin mittlerweile am Ueberlegen, ob ich es mal mit einer Kortisonspritze versuchen soll. Damit mal die Entzündung draussen ist und ich wirklich am Muskelaufbau arbeiten kann. Jemand damit Erfahrung? Hyaluron schon versucht, nix gebracht.

Wie man sieht, bin ich immer noch auf der Suche nach einer Lösung. Ich werde berichten, wenn irgendwas mal hilft. Mit 27 Jahren aufs Sofa verdammt zu sein, das kanns ja nicht sein. Freue mich über Berichte und Ratschläge :)

Sarah
 
Hallo,
ich habe zwar nicht die Knorpelschäden (gehabt), die hier das Thema sind, kann auf Grund diverser Vorerkrankungen aber evtl. doch ein paar Tipps geben und ggfs. auch etwas Mut machen:
Meine Knie wurden auf Grund von jugendlichem Rheuma schon in den 80ern operiert, beim linken u.a. Knorpelglättung, beim rechten "nur" eine Synovektomie (Entfernung der Gelenkinnenhaut).
Das Knie zu bewegen ist m.E. das A & O. Dabei sollten High Impact-Sportarten möglichst vermieden werden, also Fußball, Tennis, Joggen & Co. Zuträglich sind Sportarten wie Walking, Schwimmen und auch Radfahren. Dabei sollte man aber bedenken, dass für den gezielten Muskelaufbau - zumindest in der schmerzhaften Anfangsphase - ein Ergometer besser geeignet ist als ein "normales" Rad. Das hatte mir damals ein Therapeut in der Reha gesagt und ist letztlich auch logisch: Beim Ergometer kann man die Belastung besser steuern. Wenn man mit dem Rad durch die Gegend fährt, hat man immer wieder Stop-and-Go, Pausen, Anstiege/Anfahren/Abfahren etc. Das ist beim Ergometer nicht der Fall. Darum würde ich das in den ersten Wochen bevorzugen.
Ich persönlich finde auch, dass Crosstrainer geeignet sind, da sie ja einiges vom Eigengewicht wegnehmen und ebenfalls eine gezielte Belastungssteuerung ermöglichen.
Späterhin sollte man - unter Anleitung - auch Übungen wie Kniebeugen - zu Neudeutsch Squats - machen. Ich hätte noch in den 90ern keine einzige geschafft, mittlerweile mache ich Squats 3 x 10 mit 50-60 kg. Auch da gilt es, langsam - und unter Anleitung - zu steigern. Ich hätte ja auch gedacht, dass sich das wohlmöglich negativ auf die Knie auswirken kann, wegen der zusätzlichen Belastung, aber bei mir ist das Gegenteil der Fall. Das sollte man aber in jedem Fall vorher mit dem Orthopäden besprechen.
Schöne Grüße,
Chris
 
Da das Oedem weg ist, hat mir der Arzt das OK für ein bisschen Sport und langsame Steigerung gegeben. Ich war nun ein paar mal ein bisschen wandern und bin endlich wieder in den Fahrradsattel gestiegen. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass Fahrrad auch meine Therapie ist - leider ist das nicht so. Nicht sofort, aber ca. 1-2 Tage später habe ich echt Knieschmerzen, es ist so ein Brennen im ganzen Knie, kann es schlecht beschreiben. Auch oder vor allem in Ruhe. Anschwellen tut es eigentlich nicht, heiss ist es auch nicht. Das Knirschen und Knacken kenne ich aber gut. Beim Gehen habe ich auch ein komisches Gefühl, manchmal "sticht" es auch so ganz komisch, einmalig. Ich glaube wirklich, dass die Muskulatur sehr viel ausmacht, deswegen sträube ich mich - mal abgesehen von der psychischen Komponente - dagegen, komplett nichts mehr zu machen.
ich hab damals ca 2 Monate nach der Kreuzband OP smooth angefangen, Fahrrad zu fahren, nicht viel, aber täglich. Hatte vermutlich Glück, aber ich konnte da bisher wirklich dranbleiben.
Ich fahre auch oft mal Singlespeed mit schwerem Gang auf Höhenmeter - eigentlich komplett Gift in der Theorie.

Joggen geht grundsätzlich gar nicht, null nada.

Sobald ich mal ein paar Bierkästen zuviel hebe, gehts wieder los. Hatte neulich zwei Tage nach ner relativ inaktiven Woche mit aber viel Gerödel und Zeug Heben, da bin ich kaum die Treppen runter gekommen. Am nächsten Tag 120 km Bergtour gefahren, danach war's weg.

Ich wünsche Dir, daß Du auch Deinen Weg findest. Leider gibts anscheinend kein Geheimrezept.
 
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