Wo ist das Problem? Man zahlt und fertig. Wenn man sich den Fuhrpark anschaut, SuVs, sündhaft teure T6 und andere Protzkarren, mit denen ausgeritten wird, juckt das doch überhaupt keinen.
Das Problem liegt woanders: es sind diese Menschenmassen, die alles überfluten und die Freizeit in dieser Region beinahe unerträglich machen. Eventuell hat es mit Corona zu tun, dass alles von "Wanderern" überlaufen wird und es entspannt sich irgend wann mal wieder.
Gestern bin ich meine erste schneefreie Runde am Tegernsee gefahren. Habe noch nie so einen Auflauf dort erlebt. Und nein, es waren nicht nur E-Biker, sondern Wandergruppen mit jungen Leuten ohne Ende. Kein Abstand, 3 cm an einem vorbei bergauf gelatscht usw. Und natürlich nahest möglich mit den Karren überall ran parken, damit man keinen Meter zu viel machen muss. Freilaufende Hunde etc.... und die Bierpulle im E-Bike-Halter und damit locker den Prinzenweg hoch gekurbelt... unfassbar.
Aber es wird wahrscheinlich so weiter gehen. Die Einstellung ist doch heutzutage, das die jungen Leute nach dem Abi erst mal was von der Welt sehen müssen. Also schon mal 1 Jahr Auszeit mit billig AirBnB-WGs zu Lasten der "Einheimischen", Spanien, Portugal.... oder schönes Hotel-Zimmer an der Cotedazur, kostet ja nichts mehr. Und warum auch nicht? Verdient haben sie es sich schließlich!
Ich glaube, die Menschheit ist komplett auf dem Holzweg....
Kann es sein, daß da ein wenig der Neid durchkommt? 'Protzkarren', 'Bierpulle', 'bilig AirBnB-WGs zu Lasten der "Einheimischen" ', 'verdient haben sie es sich schließlich!' - Junge, Junge, und gleichzeitig 'gestern bin ich meine erste schneefreie Runde am Tegernsee gefahren', aber sich über den 'Auflauf' der anderen, die Dir entgegen kommen, aufregen.
Unverschämtheit, echt, warum müssen die Dir auch den Platz wegnehmen? Können ja alle zu Hause bleiben, damit DU Dich nicht über zu viele Menschen aufregen mußt! - Ironie aus -
Mal im Ernst: Bei uns ist es im Moment auch eine mittelprächtige Katastrophe. Ist das Wetter auch nur einigermaßen als 'nicht schlecht' zu bezeichnen, quellen seit Anfang letzten Jahres alle Parplätze über, egal ob am See, am Wald, oder wo auch immer. Ist aber doch - irgendwie - auch nachvollziehbar, wenn man sich die momentane Situation anschaut: Alle, die in Nicht-Corona-Zeiten ins Kino fahren, in die Freizeitparks, Schwimmbäder, Fitness-Studios, Museen, oder wohin auch immer, haben doch im Moment nur die Wahl zwischen, überspitzt, Wohnung oder Draußen.
Ich find das auch nicht unbedingt toll, wenn ich in den Wald möchte, um ein wenig zu entspannen, und es dabei dort zugeht wie Samstags Mittags auf der Hohe Straße in Köln. Folge: Ich laß es bleiben und weiche auf Zeiten aus, in denen es ruhiger ist, z.B. Abends. Mich aber zu den allgemeinen Freizeit- und Ausflugszeiten ins Getümmel zu stürzen und dann über 'die anderen' zu meckern, ist irgendwie drüber...
Und zum Thema junge Leute und Reisen: Zwischen Schulabschluß und Berufs- bzw. Ausbildungsbeginn ist nunmal in aller Regel das Zeitfenster, daß sich am ehesten für längere Reisen anbietet. Ist man erstmal im Job, kommt eine Pause selten gut, dann kommen bei den meisten die finanziellen Verpflichtungen dazu, was macht man in der Zeit mit der Wohnung, irgendwann dann Partner, evtl. Kinder... Gibt nur wenige, die es schaffen, dann noch auf große Reise zu gehen. Warum sollten die jungen Wilden also nicht nach der Schule los ziehen? Mal ganz davon abgesehen, daß diejenigen, die ich kenne, und die die Möglichkeit eines Auslandsjahres hatten, sehr viel gereifter und charakterlich erwachsener zurück gekommen sind, als weggefahren.
- Nur meine Meinung, muß nicht jedem passen und nicht jeder teilen. -