Komatöses Kuwahara Hi-Pacer ohne VR: Welchen Preis vorschlagen?

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Re: Komatöses Kuwahara Hi-Pacer ohne VR: Welchen Preis vorschlagen?
Wenn ich das richtig sehe, sind die Bremsen V-Brake-Design. Diese werden wohl nicht mit den XC Pro (Canti-Hebeln) harmonieren.
Das sind Mini V-Brakes und die werden immer mit Cantilever- oder Rennradbremshebeln angesteuert.
Vielleicht gibt es da draußen Cartridges mit längeren Bolzen? Dann muss ich nicht zur Feile greifen.
Nein, mit längeren Bolzen gibt es keine Cartridgebremsschuhe. Hatte ich schon mehrmals gesucht und nichts gefunden. Natürlich gibt es auch unterschiedlich dicke Schuhe und Gummis, das wird aber niemals reichen um die fehlenden 5mm zu überbrücken.
Zum Vergleich, oben ein normaler Bolzen (hier aus Alu) und eine M6er Inbusschraube:
PXL_20220822_095139351.jpg

Die lange Schraube würde reinpassen, bedeutet halt, man muss den Kopf entsprechend umarbeiten.
Leider schwenken die Beläge mit langen Hülsen dann beim Öffnen der Bremsarme auch weiter nach oben, ...
Genau. Vielleicht sind die oben verlinkten Schuhe von Shimano extra dafür vorbereitet? Ich behaupte mal, mit diesen Rennradschuhen wird es eh etwas leichter gehen, weil sie kürzer sind.
Ich hatte letzthin auch genau diesen Fall, dass mir die langen Gummis von V-Brakes beim Öffnen der Bremse am Reifen hängen geblieben sind. Ich hab dann mit dem Cuttermesser einfach an der Oberkante der Gummis eine kleine Fase angeschnitten.
 
Danke für die Blumen, @Peter Parker, und die Bremsgriffdiskussion wurde drüben im langen Pacer-Thread von @ArSt schon geführt.

Danke, Armin, für das Foto. Der Auftrag zum Befeilen der M6-Schraube geht wohl wieder an den besten Vater von Welt. Der hat in der großen Stadt auch das bessere Sortiment im Eisenwarenladen ... Was mir aber beim Ansehen des Originalbolzens auffällt: Der scheint sich zwischen dem "Kragen" und dem Gewinde zu verjüngen. Ist das für die Funktion unabdingbar?
 
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Danke, @asco1! Man muss wohl auch keine 1000 nehmen ... @ all: Wie lang sollte der Bolzen denn sein? Die interessanten Längen sind:
Achtung: Für Einpressbolzen braucht es ein im Durchmesser genau definiertes Loch (+0,08mm, am besten gestanzt) und eine Mindestblechdicke, die hier für M6 gar nicht vorliegt. Außerdem sind sie nicht für sprödes Gussmaterial geeignet und müssen in einer passenden Vorrichtung sauber eingepresst werden (Hammer geht nicht!). Der Sockeldurchmesser ist für unseren Anwendungsfall auch zu klein, ich hätte Angst, dass es den Einpressbolzen beim Anziehen der Hülsenmutter einfach durch den Schuh zieht.
Ich musste Einpressbolzen als Konstrukteur manchmal an eher wenig belasteten Stellen in Bleche einsetzen. In einem Bremsschuh sind sie fehl am Platz.
 
bolzen.jpg


Habe den verbauten Bolzen mal ausgebaut. Länge 25mm, davon 15 ohne Gewinde. Vor dem "Kragen", mit dem der Bolzen in der Bremsgummiaufnahme arretiert wird, eine leichte Verdickung auf 2mm Länge, deren Sinn oder Unsinn mir noch nicht klar ist.

Favorisiere derzeit das Modell "Papa feilt eine Maschinenschraube zurecht", zumal er gar nicht so viel feilen müsste, weil familiäre Beziehungen zu einem Mechaniker mit Drehbank bestehen.

Frage wäre also. ob es die Verdickung braucht und wie lang der fertige Bolzen sein sollte. Es fehlen nach Augenmaß pro Seite rund 5mm. Ich scheue mich aber, einen 30-mm-Bolzen herzustellen und dann festzustellen, dass die entscheidenden 3 mm fehlen. Lieber länger lassen und zur Not kürzen. Und die Distanzhülsen bei Ebay sind ja nicht so furchtbar teuer, da könnte ich drei Längen bestellen.

VG Sebastian
 
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Die Verdickung braucht es nicht unbedingt, schaden würde sie aber auch nicht. Wenn eine Drehbank zur Hand ist, könnte man die Verdickung auch aus dem Kopf der neuen Maschinenschraube mit herausformen.
Wichtig ist halt der flache Hammerkopf, da damit der Bolzen sauber im Bremsschuh fixiert wird. Die Verdickung hat die gleiche Funktion, kann aber eine Drehbewegung des Bremsschuhs nicht auffangen.
Ich wurde eine 40mm lange Schraube als Basis verwenden und vielleicht erst mal mit einer normalen 6kt-Mutter alles zusammenschrauben. Wenn die Länge des benötigten Bolzens dann genau feststeht, kann man den neuen Bolzen entsprechend kürzen, damit eine Hülsenmutter, deren Gewinde ja nicht durchgehend ist, auf dem Bolzen aufgeschraubt werden kann.
Lieber die Maschinenschraube ein gutes Stück zu lang lassen, weil man die dann zum Kürzen mit der Eisensäge, am überflüssigen Gewinde gut im Schraubstock einspannen kann.
 
Und Sebastian, es ist so still hier.
Hat dein feilender Papa noch keine passende Schraube gefunden? Oder feilt er noch? ;)
 
Also A2/Edelstahl würde ich dringend von abraten, wegen der Scherkraft die dort wirkt! Edelstahl ist dieser gegenüber deutlich empfindlicher. Im Karosserie und Automobilbau sind diese an belasteten Stellen nicht umsonst verboten. Die praktikabelste Lösung sind RR Bremsschuhe mit Innengewinde mit entsprechend langen Schrauben.
 
Und Sebastian, es ist so still hier.
Hat dein feilender Papa noch keine passende Schraube gefunden? Oder feilt er noch? ;)

Mensch Armin, hier kann der Kuwa-Freund scheinbar nicht mal ein paar Wöchelchen faul sein ...
Habe Vater (feilt) und Bruder (hat Zugriff auf Drehbank samt Bediener) Sonntag vor 10 Tagen gesehen und den Auftrag übergeben. Was als Rohling verwendet wird, ist noch offen.

Also A2/Edelstahl würde ich dringend von abraten, wegen der Scherkraft die dort wirkt! Edelstahl ist dieser gegenüber deutlich empfindlicher. Im Karosserie und Automobilbau sind diese an belasteten Stellen nicht umsonst verboten. Die praktikabelste Lösung sind RR Bremsschuhe mit Innengewinde mit entsprechend langen Schrauben.

Das schreibe ich dem Bruderherz gleich mal. Vielleicht findet sich in der Werkstatt ein anderes Material? Wenn ich beim Anfertigen eines längeren Bolzens bleiben will - zu welchem Material rätst du, wenn du von A2/Edelstahl abrätst?

P.S. Hinterrrad ist inzwischen eingespeicht, Vorderrad folgt. Mir fehlt im Moment die Zeit ...
 
Henrik, jetzt seh mal nicht so schwarz: Ich hab seit Jahren diese Bolzen aus Alu oder Titan im Einsatz, damit hatte noch nie Probleme. Also wird eine A2-Schraube dort erst recht halten.
Hier der helle Bolzen zwischen den beiden A2-Schrauben:
PXL_20201230_190533552.jpg
Bei KCNC und Extralite sind diese Bolzen aus Titan, was man gut mit A2 vergleichen kann.
Hier sind die Alubolzen bei mir verbaut:
aHR0cHM6Ly9mc3RhdGljMS5tdGItbmV3cy5kZS9pbWcvcGhvdG9zLzIvMC8xLzIvNi8yL18vb3JpZ2luYWwvUDEwMjA1MzEuSlBHPzA.jpg

Die praktikabelste Lösung sind RR Bremsschuhe mit Innengewinde mit entsprechend langen Schrauben.
Hatte ich ja hier schon vorgeschlagen, weil man damit nicht feilen muss. V-Brake Schuhe sind halt schon da und kommen optisch schöner rüber.
Wenn ich beim Anfertigen eines längeren Bolzens bleiben will - zu welchem Material rätst du, wenn du von A2/Edelstahl abrätst?
Von der Stange würde ich 1.4305 (X8CrNiS18-9) vorschlagen, weil sich das besser bearbeiten lässt als normaler Edelstahl.
Jeder andere Stahl geht natürlich genauso, wenn's aus einer Schraube gemacht wird, dann halt A2 (X5CrNi18-10) oder A4 (X5CrNiMo17-12) weil das nicht rostet.
Alu besser nicht, da dir keiner eine 7075er Legierung garantieren kann. ;)
 
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Alu oder Titan im Einsatz, damit hatte noch nie Probleme. Also wird eine A2-Schraube dort erst recht halten
VA ist spröde(r). Die Eigenschaften von verschiedenen Metallen sind nicht zu vernachlässigen! Titan hat bspw. eine deutlich höhere Elastizität und komplett andere Eigenschaften, genauso wie Aluminium. Das benötigte Schermoment ist bei V2A in Relation zu z.B Si Aluminium (was relativ weich ist) oder gar Titan deutlich geringer. Bei einer Bremse würde ich da als letztes VA nehmen...
@sgrossert ne 8.8er Schraube sollte hier reichen, hat aber weniger Wiederstand gegen Rost (meist nur brüniert) als ne VA Schraube.
 
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Die Scherfestigkeit von runden Bolzen wird im Maschinenbau näherungsweise durch 80% der Zugfestigkeit Rm angenommen, unabhängig vom e-Modul.
Eine 8.8er Schraube hat Rm = 800N/mm²
7075er Alu hat Rm = 540N/mm² bei dem hier angesagten Durchmesser von 6mm
Edelstahl hat eine Rm zwischen 500 bis 580N/mm² je nach Legierung
Titan Grade 5 hat Rm = 900N/mm²
Also wenn Alu hält, dann hält auch Edelstahl.
Quellen:
https://www.ganternorm.com/uploads/tx_rldownloadlist/rastbolzen_festigkeit_02.pdfhttps://batz-burgel.com/metallhandel/lieferant-aluminium/en-aw-7075/https://www.schweizer-fn.de/festigkeit/festigkeitswerte/stahl/stahl_start.php
 
Die Scherfestigkeit von runden Bolzen wird im Maschinenbau näherungsweise durch 80% der Zugfestigkeit Rm angenommen, unabhängig vom e-Modul.
Eine 8.8er Schraube hat Rm = 800N/mm²
7075er Alu hat Rm = 540N/mm² bei dem hier angesagten Durchmesser von 6mm
Edelstahl hat eine Rm zwischen 500 bis 580N/mm² je nach Legierung
Titan Grade 5 hat Rm = 900N/mm²
Also wenn Alu hält, dann hält auch Edelstahl.
Quellen:
https://www.ganternorm.com/uploads/tx_rldownloadlist/rastbolzen_festigkeit_02.pdfhttps://batz-burgel.com/metallhandel/lieferant-aluminium/en-aw-7075/https://www.schweizer-fn.de/festigkeit/festigkeitswerte/stahl/stahl_start.php
Das Problem ist das plötzliche Versagen ohne vorherige Deformation bei Edelstahl V2A oder V4A und nicht das höchste anzunehmende Moment!
 
Das Problem ist das plötzliche Versagen ohne vorherige Deformation bei Edelstahl V2A oder V4A und nicht das höchste anzunehmende Moment!
Nachweis?
Diese pauschalisierte Aussage ist nicht korrekt.

Also A2/Edelstahl würde ich dringend von abraten, wegen der Scherkraft die dort wirkt! Edelstahl ist dieser gegenüber deutlich empfindlicher. Im Karosserie und Automobilbau sind diese an belasteten Stellen nicht umsonst verboten.
Nachweis für dieses Verwendungsverbot? Das wäre mir neu.
 
Bitte lasst diese Diskussion doch ruhen!
Fakt ist, dass Edelstahlschrauben nicht sonderlich hoch belastbar sind, am Fahrrad und speziell im Bremsschuh aber durchaus ausreichen. Zumal in diesem besonderen Fall ja gar keine Scherkräfte auftreten, weil diese Bolzen über die Distanzröllchen sauber vorgespannt werden. Mit längeren Distanzröllchen geht das eher in Richtung Biegebelastung, was aber mit entsprechend großem Abstützdurchmesser der Röllchen auch kein Thema ist. So wie an dieser Shimano Cantibremse:
shimano_br-cx70.png
 
in diesem besonderen Fall ja gar keine Scherkräfte auftreten
Sorry, aber damit liegst Du komplett falsch Armin, da die Rotation der Felge den Bremsschuh Quer zum Bolzen belastet und wegen der Abstützung kaum nennenswerte Kräfte auf Biegung anliegen - somit halt Scherwirkung ;).
@Bo-Bo die Schrauben sollten trotzdem halten, Empfehlung geht aber Richtung RR Bremsschuh mit 8.8er Schraube.
 
@ Hendrik: Du hättest recht, wenn der Bolzen über der Distanzhülse nicht vorgespannt wäre. Weil das aber der Fall ist, müsste der Bremsschuh an der Distanzhülse entlangrutschen. Oder die Distanzhülse auf der Auflagefläche des Bremsarms. Das wird aber nicht passieren, solange die Mutter des Bremsschuhs angezogen ist.
Imho bildet der Bremsschuh in Kombination mit der Distanzhülse einen Hebel, der mit der Bremsreibung/kraft versucht sozusagen den Bremsschuh in Fahrrichtung von der Felge weg zu verdrehen. Die resultierende Kraft auf den Bolzen ist somit eine Zugbelastung.
Korrekturen sind willkommen.

Hier ein kleiner Sketch, vielleicht macht das deutlicher, was in meinem Kopf vor geht.


Und sorry, dass ich darauf rum reite. Aber ich finde sowas interessant und möchte was lernen. :D
 
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