Kombination Bremsbelag vs Scheibe

Blenni

schnellster Chickenwayfahrer
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Wuppertal
Es ist immer wieder zu lesen Belag X hat eine bessere Bremsleistung als Belag Y. Jetzt bin ich aber der Meinung das es auch an der Kombination von Bremsbelag und Scheibe liegt. Bisher bin ich die Shimano RT66 Ø203mm mit Koolstop organischen Belägen an meiner Saint gefahren (DH-Bike). Letztens hatte ich mir Galferbeläge montiert und habe nicht wirklich eine Verbesserung der Bremsleistung festgestellt. Als ich die Galfer Scheibe zu den Galfer Belägen noch montiert habe war die Bremsleistung deutlich höher. Jetzt meine Frage: Liegt es wirklich an der Kombination Belag/Scheibe. Und wenn mal Bremsbeläge getestet werden, werden die immer mit einem Scheibentyp getestet? Sollte es an der Kombination liegen könnte also ein schlecht getesteter Bremsbelag an einer anderen Scheibe wesentlich besser abschneiden und umgekehrt.
Jeder Hersteller hat eine andere Materialzusammensetzung der Scheibe was auch unterschiedliche Reibwerte zur Folge hat.
Wie sind Eure Erfahrungen?
 
Im Kfz-Bereich gibt es Paarungstabellen, also welche Belaege mit welchen Scheiben und auch für welche Anwendung eine gute oder beste Leistung bringen.
Ob es im Fahrradwesen solche Auswirkungen hat kann ich mir vorstellen, aber einen definierten Beweis kann ich nicht bringen.

Eine Bremse die innerhalb kurzer Zeit bergab immer wieder betaetigt wird hat sicherlich eine andere Paarung als eine Bremse die in der Ebene wenig, aber wenn dann richtig, belastet wird.

Für mich selbst verfolge ich die Idee, dass wenn Bremsbelaege zu standfest sind, ich entweder das für diese Belaege falsche Fahrprofil oder zu weiche Bremsscheiben habe.
Mit einer Auswahlmöglichkeit von fünf verschiedenen Bremsen auf zwei Fahrrädern meine ich dass auch die Betriebstemperatur oder die Temperatur der besten Leistung ein wichtiger und fahrprofilabhaengiger Punkt ist.

Beim Motorrad hab ich da 30 Jahre lang ne "Wissenschaft" draus gemacht. Das Fahrradfahren ist aber nur easy living
 
Zuletzt bearbeitet:
Beides spielt ne Rolle.
Wobei es sicherlich weniger auf die Marke ankommt, sondern wohl eher auf den Materialtyp der Beläge bzw. der Gestaltung (Oberfläche) der Bremsscheibe.

Da gibt's dann reichlich Varianten.

Habe ich z.B. einen relativ weichen Belag, und setze diesen auf einer Scheibe mit größeren Löchern, kannst du davon ausgehen, dass die Bremse super greift, egal ob warm oder kalt.
Führt aber dazu, dass die Beläge sehr schnell verschleißen.
Setzt du im Gegensatz dazu einen sehr harten metallischen Belag auf eine Scheibe mit wenigen und zudem noch recht kleinen Löchern, wird der Belag zwar super lange halten, aber der "erste Biss" der Bremse kann etwas schlechter sein.

Zwischen solchen Extremen gibt es halt unzählige Varianten.

Bei den Tests in den Bike-Bravos kannst du davon ausgehen, dass die immer Originalbeläge auf Originalscheiben setzen.

Gruß Dirk
 
Einzig die Reibwerte sind ausschlaggebend.
Weder die Löcher noch die Fläche.
Löcher machen höchstens bei Dreck und Nässe am Anfang einen kleinen Unterschied.
 
Ich glaube er meint damit das der Belag sich nur extrem langsam runterfährt, aber die Bremsleistung und nicht gerade der Brüller ist.
 
Ich hänge mich hier mal mit dran. Ich bin eigentlich ein Freund von markengleichen Reibpartnern, da ich denke, daß die Hersteller ihre Produkte aufeinander abstimmen und ausgiebig testen. Dummerweise ist das wohl bei den von mir am meisten genutzten Bremsen nicht so: Shimano. Schon vor Jahrzehnten waren die Sh-Bremsklötze nur Felgenhobel, die hauptsächlich Späne und Lärm erzeugt haben. Mit Koolstop-Belägen ist das heute noch eine richtig gute Bremse.
Bei den verwendeten Shimano-Scheibenbremsen bin ich mittlerweilen auch zu Drittanbietern für die Beläge gewechselt. Zudem bin ich diese Saison auf den Geschmack von guter Modulation an der VR-Bremse gekommen - aktuell Zee. Ist irgendwie wichtig beim Stolper-Biken.
Daher meine Frage: macht es Sinn, der Idee der markengleichen Reibpartner nachzuhängen? Eigentlich habe ich keine Lust, alle erdenklich möglichen Kombinationen auszuprobieren.

Ich liebäugle als Variante A mit Dächle HD und den 260+ Belägen. Inwiefern ist eine höhere Bremskraft und bessere Modulation zu erwarten als bei gleichgroßer Icetech-Scheibe und semi-metallischen Belägen?
Variante B wäre eine Shimano Vollstahlscheibe RT-66 mit (hier zu empfehlenden) semi-metallischen Belägen.
Mit der 66er Scheibe hatte ich einmal (1x) Pech. Die hat nur geschrien, war verzogen und hat nicht gebremst, dafür quasi nix gekostet. Ich gehe mal von einer schlechten Charge bzw. einem bedauerlichen Einzelfall aus ?!?

Wer hat Tips zu A vs. B? Oder Alternativen?

Danke und Grüße,
CC.

Edit möchte noch das Fahrprofil hinzufügen: 1500-2500tm, teilweise am Stück, langsames Fahren auf technischen Trails, dabei eigentlich immer auf der Bremse stehend = Stolper-Biken.
Der Biß sollte vom ersten Meter da sein.
 
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Also die RT66 mit Koolstop Semimetallischen Belägen fahre ich auf der Saint. Bremsen ganz gut und sind auch standfest. Hatte mal die Shimano Sinterbelge mit RT66 und die sind sehr schnell verglast. Mit den Resinbelägen war es eigentlich ganz gut nur der Scheibenverschleiß war 1:1 mit den Belägen. Die Icetec Scheiben (mit Alukern) hielten kürzer als die Beläge. Bin auch am Überlegen mal eine Trickstuff-Kombi zu versuchen. Mir geht es auch um die Standfestigkeit im alpinen Gelände.
 
Ich hänge mich hier mal mit dran. Ich bin eigentlich ein Freund von markengleichen Reibpartnern, da ich denke, daß die Hersteller ihre Produkte aufeinander abstimmen und ausgiebig testen. Dummerweise ist das wohl bei den von mir am meisten genutzten Bremsen nicht so: Shimano. Schon vor Jahrzehnten waren die Sh-Bremsklötze nur Felgenhobel, die hauptsächlich Späne und Lärm erzeugt haben. Mit Koolstop-Belägen ist das heute noch eine richtig gute Bremse.
Bei den verwendeten Shimano-Scheibenbremsen bin ich mittlerweilen auch zu Drittanbietern für die Beläge gewechselt. Zudem bin ich diese Saison auf den Geschmack von guter Modulation an der VR-Bremse gekommen - aktuell Zee. Ist irgendwie wichtig beim Stolper-Biken.
Daher meine Frage: macht es Sinn, der Idee der markengleichen Reibpartner nachzuhängen? Eigentlich habe ich keine Lust, alle erdenklich möglichen Kombinationen auszuprobieren.

Ich liebäugle als Variante A mit Dächle HD und den 260+ Belägen. Inwiefern ist eine höhere Bremskraft und bessere Modulation zu erwarten als bei gleichgroßer Icetech-Scheibe und semi-metallischen Belägen?
Variante B wäre eine Shimano Vollstahlscheibe RT-66 mit (hier zu empfehlenden) semi-metallischen Belägen.
Mit der 66er Scheibe hatte ich einmal (1x) Pech. Die hat nur geschrien, war verzogen und hat nicht gebremst, dafür quasi nix gekostet. Ich gehe mal von einer schlechten Charge bzw. einem bedauerlichen Einzelfall aus ?!?

Wer hat Tips zu A vs. B? Oder Alternativen?

Danke und Grüße,
CC.

Edit möchte noch das Fahrprofil hinzufügen: 1500-2500tm, teilweise am Stück, langsames Fahren auf technischen Trails, dabei eigentlich immer auf der Bremse stehend = Stolper-Biken.
Der Biß sollte vom ersten Meter da sein.
Mit Variante A habe ich mehr Power und bessere Modulation als mit den Shimano ice tech Scheiben. Mit den 260+ Belägen war es auch schon besser, aber die Dächle haben neben etwas mehr Power vor allem Modulation gebracht. Bin ganz zufrieden.
 
Hat schon mal jemand seine Bremsbeläge geschlitzt?
Ich habe die Beläge meiner Tektro Auriga am Tourenrad 2018 mit je Belag zwei Schlitzen versehen. Die beste Bremse in meinem Fuhrpark, aber auch die schwerste. Bremsbelaege sinter, Scheiben Tektro standard.
Für die TS an meinem Cannondale bin ich derzeit noch am Testen der Paarungen. Im Winter kommen aber wohl auch Schlitze rein.

@Symion

Ein Bremsbelag ist Verschleißteil. Er muss bremsen und die Bremse nach bestenfalls einer Umdrehung schon auf Tempratur zu bringen. Gerade bei grossen Bremsscheiben hab ich im Winter immer Probleme. Bei 200 Stunden Fahrradnutzung Cannondale im Jahr ist nur Bremsleistung wichtig. Wenn eine Scheibe vier Mal Bremsklötze mitmacht ist das ein guter Wert.
Zumal ja alle Teile austauschbar sind und nicht wie bei Bremstrommeln oder Fahrrad Felgenbremse geld- und arbeitsintensiv
 
Bremsstaub wird abgeführt bei Trommeln und besseres Nassbremsverhalten bei Scheiben. Geschlitzte Bremsbacken oder Beläge gibt es im Kraftfahrzeugbereich.
Seit 30 Jahren fahre ich das an meinen Motorrädern und seit zehn Jahren ( ich fahre erst seit 12 Jahren gutbürgerlich überdacht) am Auto.

Es war auch nur eine Frage. Möglicherweise hat einer der Schlechtwetterfahrer hier Erfahrung.
Ich moechte die Hauptdiskussion um Komponenten hier nicht stören
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Reibung zwischen Belag und Scheibe hängt von vielen Faktoren ab, unter Anderem vom Einbremsen. Je nachdem, wie ein Belag auf eine Scheibe eingebremst wird, ergibt sich auf der Scheibe (und auf dem Belag) eine andere Struktur. Wenn ein neuer anderer Belag auf eine Scheibe kommt, die schon (mit einem anderen Belag) eingebremst ist bzw schon eine Struktur hat, kann das eine schlechtere Bremswirkung (auf Dauer) zur Folge haben, als wenn neuer Belag auf neuer Scheibe eingebremst wird (beides Mal derselbe Scheibentyp).
Die Bremsleistung eines Belags kann je nach Scheibenform schon deutlich varieren, die Anzahl und Anordnung der Querkanten (Belagsreinigung) spielt eine Rolle und vor allem auch, wie schnell die Scheibe erhitzt und kühlt (Masse und Abstrahloberfläche), da jeder Belag eine Temperaturabhängige Reibung hat und in anderen Temperaturbereichen optimal bremst.
Es gibt Beläge, die haben sehr wenig Verschleiss, verschleissen die Scheibe sehr langsam, haben (auf bestimmten Scheibentypen) auch schon kalt einen guten Biss und sind thermisch sehr stabil (bremsen auch heiss sehr gut. Voraussetzung ist korrektes Einbremsen.
Es funktioniert auch nicht jeder Belag (von der Belagsmischung her) auf jedem Scheibenbremstyp gleich gut (trotz identischer verwendeter Scheibe).
Das Geschriebene sind Erfahrungstatsachen.
 
Die Reibung zwischen Belag und Scheibe hängt von vielen Faktoren ab, unter Anderem vom Einbremsen. Je nachdem, wie ein Belag auf eine Scheibe eingebremst wird, ergibt sich auf der Scheibe (und auf dem Belag) eine andere Struktur. Wenn ein neuer anderer Belag auf eine Scheibe kommt, die schon (mit einem anderen Belag) eingebremst ist bzw schon eine Struktur hat, kann das eine schlechtere Bremswirkung (auf Dauer) zur Folge haben, als wenn neuer Belag auf neuer Scheibe eingebremst wird (beides Mal derselbe Scheibentyp).
Die Bremsleistung eines Belags kann je nach Scheibenform schon deutlich varieren, die Anzahl und Anordnung der Querkanten (Belagsreinigung) spielt eine Rolle und vor allem auch, wie schnell die Scheibe erhitzt und kühlt (Masse und Abstrahloberfläche), da jeder Belag eine Temperaturabhängige Reibung hat und in anderen Temperaturbereichen optimal bremst.
Es gibt Beläge, die haben sehr wenig Verschleiss, verschleissen die Scheibe sehr langsam, haben (auf bestimmten Scheibentypen) auch schon kalt einen guten Biss und sind thermisch sehr stabil (bremsen auch heiss sehr gut. Voraussetzung ist korrektes Einbremsen.
Es funktioniert auch nicht jeder Belag (von der Belagsmischung her) auf jedem Scheibenbremstyp gleich gut (trotz identischer verwendeter Scheibe).
Das Geschriebene sind Erfahrungstatsachen.
Ich denke dass ist viel Theorie die der Nutzer nur merkt wenn er das hier gelesen hat.

In der Praxis konnte ich noch nie einen spürbaren Unterschied feststellen nachdem ich neue Klötze montiert hatte.
Nach wenigen Kilometern war die Bremsleistung wieder wie vorher, gleiche Bremsbelag/ Klötze- Kombi vorausgesetzt.
Es hat auch keinen Unterschied gemacht ob ich Bremsbeläge eingebremst habe oder nicht.
Allerdings lasse ich die bremse auch in Ruhe, fummel nicht dauernd dran rum oder reinige die Scheibe nach jeder Fahrt.

Spürbare Unterschiede kenne ich nur wenn ich Scheiben oder Klötze gegen andere Produkte tausche und sich die Reibpartner ändern.
 
Ich denke dass ist viel Theorie die der Nutzer nur merkt wenn er das hier gelesen hat.

In der Praxis konnte ich noch nie einen spürbaren Unterschied feststellen nachdem ich neue Klötze montiert hatte.
Nach wenigen Kilometern war die Bremsleistung wieder wie vorher, gleiche Bremsbelag/ Klötze- Kombi vorausgesetzt.
Es hat auch keinen Unterschied gemacht ob ich Bremsbeläge eingebremst habe oder nicht.
Allerdings lasse ich die bremse auch in Ruhe, fummel nicht dauernd dran rum oder reinige die Scheibe nach jeder Fahrt.

Spürbare Unterschiede kenne ich nur wenn ich Scheiben oder Klötze gegen andere Produkte tausche und sich die Reibpartner ändern.
Das ist abhängig vom Belag. Gewisse Beläge sind tolerant, was das Einbremsen anbelangt (Shimano organisch...) und gerade langlebige semimetallische Beläge sind anfällig auf Verglasen, wenn sie durch zu lange Schleifbremsungen heiss gemacht werden, bevor sie eingebremst sind. Diesen Unterschied merkt jeder...
 
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