Kommentar: Endlich Privilegien für Radrowdies per Gesetz!

Demnächst geht es nur noch in Zweierreihe durch die Stadt! Und im Sprint gegen die Einbahnstraße! Die Verkehrsministerien der Länder wollen eine Vorlage für eine fahrradfreundliche Gesetzesnovelle vorlegen. In der Öffentlichkeit werden daraus "Privilegien" für „Radrowdys“. Ein Kommentar.


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Wenn ich mit dem bike unterwegs bin ärgere ich mich teilweise über Fußgänger und Autofahrer. Im Auto ärgere ich mich teilweise über Radfahren und Fußgänger und zu Fuß teilweise über Autofahrer und Radfahrer. Wahrscheinlich ärgern sich andere auch manchmal über mich.
Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass wir vielleicht gar keine neuen Gesetze brauchen, sondern man einfach wieder mehr Rücksicht aufeinander nehmen sollte. Momentan sind einfach zuviel Egoisten unterwegs die nur ihre eigene Freiheit ohne Rücksicht ausleben. Vielleicht müssen wir einfach was am Umgang miteinander ändern. Würde sicher mehr helfen als neue Gesetze.

Ja müssen wir. Ein Gesetz/Regel schadet trotzdem nicht, zumal es in dem Fall eigentlich keine Nachteile hat. Manche Leute sind nur durch die Justiz und entsprechende Strafen zu einem anderen Handeln zu bewegen.
 
ich hoffe bei einigen beiträgen, mein ironiedetektor schläft schon (ist ja auch spät) ...
Das ist so unwahr. Zwischen unserem Dorf und dem Nachbarsdorf wurde extra ein 3km langer Radweg gebaut, 3x darfst du raten wer weiterhin in Traubenformation auf der Straße fährt.
lass mich raten: das tolle wegelchen ist einseitig? und mindestens eine der beiden nötigen querungen bei "falscher" fahrtrichtung schlecht einsichtig? und es liegt eine mischnutzung weniger mit inlinern als mit landwirtschaftl fahrzeugen vor?
 
Ist dir noch nicht aufgefallen das die Kreuzchensetzerei, so rein gar nichts, grundlegendes jemals verändert hat?
Liegt eventuell daran, daß die meisten Menschen keine "grundlegenden" Veränderungen wollen - denen gehts zum Großteil recht gut aktuell. Was dabei herauskommt, wenn man für Populismus empfängliches Wahlvolk über Grundlegendes abstimmen lässt, kann man ja derzeit in UK mitverfolgen.
 
Der Idaho-Stopp wäre der deutschen Autogesellschaft noch weniger zu erklären als ein Sicherheitsabstand.
 
Ich liebe das Argument der eingeschränkten Freiheit.

Man kämpft sich jeden Tag die gleiche Strecke in Schrittgeschwindigkeit durch dichten Stadtverkehr. Die Sonne scheint, die Klimaanlage hält dagegen. Noch 3 Ampelphasen dann hat man schon die nächste Kreuzung überwunden. Etwas fluchen hier, etwas hupen da und schon hat man sein 5km entferntes Ziel erreicht. Auf dem Rückweg noch schnell am Fitnessstudio vorbei, mit dem Aufzug hoch und dann aber 1 Stunde mal so richtig auspowern.

Neben dem politischen Willen muss erstmal ein Umdenken stattfinden. Millionen von E-Bikes wurden verkauft, allerdings stehen die meist im Keller oder am Biergarten. Hauptsache die Frisur sitzt.
 
Ich liebe das Argument der eingeschränkten Freiheit.

Der Deutsche steht halt gern im Stau. Mit 250 PS. Und einem Diesel, weil Diesel billiger ist als Benzin. Und gern in einem SUV, weil man da eine bessere Übersicht hat. Und weil man sich darin sicherer fühlt, falls es zu einem Unfall käme. Und weil man sonst ja keine Besitztümer von A nach B transportieren könnte. Für das Gesamtpaket zahlt er gern eine zweite Monatsmiete und lügt sich in Sachen reale Kosten mit größter Kreativität in die eigene Tasche. Er verbraucht 22 Stunden am Tag 12 qm Öffentlichkeit beim Parken und den Rest der Zeit 120qm während er das Fahrzeug bewegt. Er verpestet die Luft mehr, als das er wahrhaben will, unter anderem weil er beim Kauf vom Hersteller verarscht wurde. Trotzdem sucht er die Schuld woanders und wenn jemand um die Ecke kommt, der diesen Zustand ändern will, ist es EINSCHRÄNKUNG DER PERSÖNLICHEN FREIHEIT!!!
 
Was mich als Radfahrer am meisten bei dem Autofahrern stört, ist das wenn sie abbiegen wollen erst dann den Blinker setzen, wenn sie in die Kurve Fahren. Da weis ich dann nix davon und muss auch schnell reagieren weil ich nicht weis ob er geschaut hat ob frei ist.

Außerdem die Radwege auf die Straße zu verlegen wie beispielsweise am Schäferberg (Berlin) finde ich auch so naja.... wenn ich dann wie gestern sehen Das die Coolen Biker dann unten Von der Ampel aus nach oben hin voll Durchziehen und sich dabei dann um ein Verkehrsschild Wickeln, mag ich mir nicht ausmalen was denn ist, wenn ich auf der Straße bin und ein Übereifriger die Kontrolle verliert.
Und ich dann mit verletzt werde obwohl ich vorschriftsmäßig fahre.
 
Außerdem die Radwege auf die Straße zu verlegen wie beispielsweise am Schäferberg (Berlin) finde ich auch so naja..
Die meisten Radfahr-Auto-Unfälle passieren im Kreuzugsbereich, weil die Autofahrer die Radfahrer nicht sehen,zB weil der Radweg hinter den parkenden Autos geführt wird. Bei Radwegen auf der Straße ist der Radfahrer im Sichtbereich der Autofahrer. Darum ist ein Radweg auf der Straße sicherer.
Btw: Auch wenn ein Radfahrer auf dem Radweg fährt, muss ein Pkw/Lkw/Bus beim Überholen einen Abstand von 1,5m einhalten!


Bei der ganzen Diskussion fällt mir auf, dass die MTB Fahrer genauso egoistisch und engstirnig sind, wie alle anderen auch. Da wird ständig gejammert, wenn ihnen ein illegaler Trail im Wald dichtgemacht wird und wie böse die Waldbisitzer, Jäger und Wanderer sind. Es wird aber fleisig gegen RRfahrer, Ebikefahrer, (Autofahrer) gehetzt.
 
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Ich würde diesen Beitrag gerne inhaltlich ergänzen.

Der Deutsche steht halt gern im Stau. Mit 250 PS, die er benötigt, um mit allerlei gewichtserhöhendem Fahrassistenzkram auf der Autobahn mal für 30 Sekunden 180 geradeaus zu fahren oder ganz schnell in der Stadt an der Ampel zu beschleunigen, um danach direkt wieder zu bremsen. Aber dafür lohnen sich sowohl Mehrverbrauch, Mehrgewicht als auch die erhöhte KFZ-Steuer. DAS ist Freiheit, meine Damen und Herren. DAS ist die echte Freiheit! Und einem Diesel, weil Diesel billiger ist als Benzin. Und gern in einem SUV, weil man da eine bessere Übersicht hat. Allerdings nur solange nicht alle SUV fahren. Denn dann sieht man genauso viel wie vorher. Und dass man die Sicht anderer einschränkt, ist egal. Und weil man sich darin sicherer fühlt, falls es zu einem Unfall käme. Wieder auf Kosten anderer, da SUVs für alle anderen Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko im Falle eines Crahs bedeuten. Und weil man sonst ja keine Besitztümer von A nach B transportieren könnte - im geringeren Innenraum als in einem günstigeren, verbrauchsärmeren und aerodynamischeren Kombi. Für das Gesamtpaket zahlt er gern eine zweite Monatsmiete für Leasingraten, d.h. für etwas, das im nicht gehört, sondern das er nur zeitweise nutzen darf, fühlt sich ob seines gegen Geld eingeräumten Nutzungsrechts gesellschaftlich sogar noch privilegiert und lügt sich in Sachen reale Kosten mit größter Kreativität in die eigene Tasche, während er 10-20% der Woche für ein Auto arbeitet, dass ihm nicht gehört, anstatt sich um seine Hobbies und seine Familie zu kümmern. Er verbraucht 22 Stunden am Tag 12 qm Öffentlichkeit beim Parken, zahlt die Leasingrate für 94% Standzeit, also Nichtnutzung, und den Rest der Zeit 120qm während er das Fahrzeug bewegt, und hierbei 1800 Kg mit Verbrennung von Dinosaurierkacke in Gang setzt, um 70-80 kg Mensch zu transportieren. Er verpestet die Luft mehr, als das er wahrhaben will, unter anderem weil er beim Kauf vom Hersteller verarscht wurde, was ihn aber nicht davon abhält, beim nächstem mal wieder CDU zu wählen bzw. BMW, Audi, Mercedes oder VW zu kaufen. Trotzdem sucht er die Schuld woanders und wenn jemand um die Ecke kommt, der diesen Zustand ändern will, ist es EINSCHRÄNKUNG DER PERSÖNLICHEN FREIHEIT!!!

:D

Kleiner Tipp für alle, die noch in ihrer Konsumblase leben: rechnet mal aus, wieviel % eurer monatlichen Arbeitszeit ihr für euer Auto arbeitet. Und fragt auch dann mal, ob das in einem vernünftigen Verhältnis dazu steht, dass da 94% der Zeit (also auch 94% der Investition) ein Haufen vor der Tür steht, der beim Rumstehen auch noch weniger wert wird. Absurd, oder? Vor allem, über die Lebenszeit gerechnet. Die Autoindustrie hat uns mit der Geschichte von der individuellen Freiheit so dermaßen das Gehirn vernebelt, dass wir mindestens noch eine Generation benötigen, bis die Leute wieder aus der Massenhypnose entlassen sind, und Carsharing bzw. alternative Verkehrskonzepte in Betracht ziehen.
 
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Ohne jetzt alles gelesen zu haben:

Das Hauptproblem bei - ich nenne es jetzt mal Auseinandersetzungen im Straßenverkehr - ist doch, dass viele Leute, Finals sobald sie im Auto sitzen/ mit dem Rad fahren/ zu Fuß gehen vergessen, dass sie die beiden anderen Fortbewegungsarten selbst ebenfalls nutzen, nur eben nicht in diesem Moment.

Wären sie sich dessen gewiss, würde vermutlich vieles mit weniger (bösem) Blut ablaufen.
Aber sich als Autofahrer die Frage zu stellen, was man mir selbst als Radfahrer von einem Autofahrer wünschen würde (und umgekehrt) oder als Fußgänger von einem Radfahrer (und umgekehrt), setzt a) eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten voraus und erfordert b) ein wenig mehr Zeit zum Überlegen und c) Verständnis sowie Achtsamkeit für die Mitmenschen.

Dass im Berufsverkehr wenig Raum für Multiperspektivität bleibt, wer soll es den armen Pendlern verdenken? Das Ziel der Politik, Wirtschaft und anderen Entscheidungsträgern sollte hier sein, Verkehrsräume zu schaffen, die die Bedingungen erfüllen, unter denen Rücksichtnahme existieren kann.

Warum dafür Stau, schlecht ausgebaute Radwege und vollgestopfter ÖPNV denkbar schlecht geeignet sind, bedarf keiner weiteren Erklärung.
 
Der Deutsche steht halt gern im Stau. Mit 250 PS. Und einem Diesel, weil Diesel billiger ist als Benzin. Und gern in einem SUV, weil man da eine bessere Übersicht hat. Und weil man sich darin sicherer fühlt, falls es zu einem Unfall käme. Und weil man sonst ja keine Besitztümer von A nach B transportieren könnte. Für das Gesamtpaket zahlt er gern eine zweite Monatsmiete und lügt sich in Sachen reale Kosten mit größter Kreativität in die eigene Tasche. Er verbraucht 22 Stunden am Tag 12 qm Öffentlichkeit beim Parken und den Rest der Zeit 120qm während er das Fahrzeug bewegt. Er verpestet die Luft mehr, als das er wahrhaben will, unter anderem weil er beim Kauf vom Hersteller verarscht wurde. Trotzdem sucht er die Schuld woanders und wenn jemand um die Ecke kommt, der diesen Zustand ändern will, ist es EINSCHRÄNKUNG DER PERSÖNLICHEN FREIHEIT!!!

Was den Amerikanern die Schusswaffen sind ist den Deutschen das Auto. Mit dem Unterschied das durch Autos mehr Leute streben...
 
Wenn ich mir so manches Fotoalbum anschaue geben hier einige so richtig ökologisch Gas die fürs Radfahren um die ganze Welt fliegen.
...vermutlich besteht zwischen dem typischen Alltagsradfahrer und dem global agierenden Freizeit-Mountainbiker ein gewisser Unterschied?

Und falls nicht, hat sich der jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit pendelnde evtl. Das Flugticket in der CO2 Bilanz erarbeitet.
 
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