Ich würde diesen Beitrag gerne inhaltlich ergänzen.
Der Deutsche steht halt gern im Stau. Mit 250 PS
, die er benötigt, um mit allerlei gewichtserhöhendem Fahrassistenzkram auf der Autobahn mal für 30 Sekunden 180 geradeaus zu fahren oder ganz schnell in der Stadt an der Ampel zu beschleunigen, um danach direkt wieder zu bremsen. Aber dafür lohnen sich sowohl Mehrverbrauch, Mehrgewicht als auch die erhöhte KFZ-Steuer. DAS ist Freiheit, meine Damen und Herren. DAS ist die echte Freiheit! Und einem Diesel, weil Diesel billiger ist als Benzin. Und gern in einem SUV, weil man da eine bessere Übersicht hat.
Allerdings nur solange nicht alle SUV fahren. Denn dann sieht man genauso viel wie vorher. Und dass man die Sicht anderer einschränkt, ist egal. Und weil man sich darin sicherer fühlt, falls es zu einem Unfall käme.
Wieder auf Kosten anderer, da SUVs für alle anderen Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko im Falle eines Crahs bedeuten. Und weil man sonst ja keine Besitztümer von A nach B transportieren könnte -
im geringeren Innenraum als in einem günstigeren, verbrauchsärmeren und aerodynamischeren Kombi. Für das Gesamtpaket zahlt er gern eine zweite Monatsmiete für Leasingraten,
d.h. für etwas, das im nicht gehört, sondern das er nur zeitweise nutzen darf, fühlt sich ob seines gegen Geld eingeräumten Nutzungsrechts gesellschaftlich sogar noch privilegiert und lügt sich in Sachen reale Kosten mit größter Kreativität in die eigene Tasche,
während er 10-20% der Woche für ein Auto arbeitet, dass ihm nicht gehört,
anstatt sich um seine Hobbies und seine Familie zu kümmern. Er verbraucht 22 Stunden am Tag 12 qm Öffentlichkeit beim Parken,
zahlt die Leasingrate für 94% Standzeit, also Nichtnutzung, und den Rest der Zeit 120qm während er das Fahrzeug bewegt
, und hierbei 1800 Kg mit Verbrennung von Dinosaurierkacke in Gang setzt, um 70-80 kg Mensch zu transportieren. Er verpestet die Luft mehr, als das er wahrhaben will, unter anderem weil er beim Kauf vom Hersteller verarscht wurde, was ihn aber nicht davon abhält
, beim nächstem mal wieder CDU zu wählen bzw. BMW, Audi, Mercedes oder VW zu kaufen. Trotzdem sucht er die Schuld woanders und wenn jemand um die Ecke kommt, der diesen Zustand ändern will, ist es EINSCHRÄNKUNG DER PERSÖNLICHEN FREIHEIT!!!
Kleiner Tipp für alle, die noch in ihrer Konsumblase leben: rechnet mal aus, wieviel % eurer monatlichen Arbeitszeit ihr für euer Auto arbeitet. Und fragt auch dann mal, ob das in einem vernünftigen Verhältnis dazu steht, dass da 94% der Zeit (also auch 94% der Investition) ein Haufen vor der Tür steht, der beim Rumstehen auch noch weniger wert wird. Absurd, oder? Vor allem, über die Lebenszeit gerechnet. Die Autoindustrie hat uns mit der Geschichte von der individuellen Freiheit so dermaßen das Gehirn vernebelt, dass wir mindestens noch eine Generation benötigen, bis die Leute wieder aus der Massenhypnose entlassen sind, und Carsharing bzw. alternative Verkehrskonzepte in Betracht ziehen.