Na ja, das auslachen der Niederländer rührt aber daher das der Umgang aller Verkehrsteilnehmer miteinander ein deutlich entspannterer ist.
Meiner Meinung nach rührt das daher das in den Niederlanden das Fahrrad schon immer als ernstzunehmender Verkehrsteilnehmer anerkannt ist und dementsprechend die gesamte Infrastruktur auf ein miteinander ausgelegt ist. Keine "Seite" wird bevorzugt, daher gibt es auch keine Verlustängste einer Gruppe, wenn auf einmal ein Umdenken in der Mobilität beginnt.
Gruß
Björn
Was mir vor allem in den Niederlanden aufgefallen ist, ist dass dem Fahrrad ein eigener Raum im Verkehr eingeräumt wird, welchen es sich weder mit Fußgängern, noch Autos, noch sonstigem teilen muss. Das macht das Radfahren deutlich entspannter, ungefährlicher, attraktiver.
Dass die Holländer im Umgang mit anderern Verkehrsteilnehmern entspannter sind fand ich nicht zwingend. Wenn du als Fußgänger das erste mal in Amsterdam bist, wirst du die ersten 10 Minuten 10 mal angebrüllt. Dann lernst du sehr schnell, dass du auf dem Radweg bist und da nichts verloren hast.
Wenn du in Deutschland auf nem Radweg Leute, die da nichts verloren haben anbrüllen würdest....da kannste dir aber was anhören.
Aber halt, die dürfen da ja auch sein. In der Regel ist es nicht nur ein Radweg. Sondern auch ein Fußweg. Und DHL-Parkplatz. Und Spielplatz. Es wird einfach alles ohne Motor zusammengepfercht. Da können sie dann schauen, wie sie klarkommen. Gegenseitige Rücksichtnahme bitte! Ihr bekommt das schon hin!
Ja und in Holland, da bekommen sie halt ihren eigenen Platz. Klappt ganz gut.
In Deutschland muss man es momentan schon wollen Rad zu fahren, weil es noch nicht attraktiv genug ist.
(in den Niederlanden muss man es schon nicht wollen Rad zu Fahren, weil es attraktiver als Autofahren ist)
Damit die Leute von Altbewährtem umsteigen, muss die Alternative deutlich besser sein.
Fahrradschnellstraßen wäre nen guter Schritt um solchen Problemen entgegenzuwirken.
Von Böblingen nach Stuttgart ist der beschissenste Fahrradweg weltweit. 5 km grobes Kopfsteinpflaster. Danach kannste erstmal prüfen, ob noch alle Schrauben sitzen und die Hände sind so richtig durchgenudelt. Auf der Autostraße dürfte man theroretisch fahren, ist aber mit Nahtoderfahrungen im Minutentakt verbunden, weil das viele Autofahrer nicht so sehen. Da hab ich bei jedem DH-Rennen weniger Sorgen um meine Gesundheit.
Jetzt wurde beschlossen, hier ne Radschnellstraße zu bauen. Pilotprojektmäßig. 10 km. 10 Mio. €. Ihr glaubt nicht, was da Terror gemacht wurde von den alten Seggeln, um das zu verhindern. Zu teuer. Braucht keiner, Radweg is gut. Tiere werden gestört. Denkmalschutz. Da fährt eh keiner. Sind natürlich alles nur Freizeitradler und keine Rad-Berufspendler, die da Welle machen.
(Ja, ich finde auch, dass es noch bessere Plätze für so ein Projekt gegeben hätte. Aber wenn bei den Kosten schon so nen Aufstand gemacht wird, dann wirds nen harter Weg, bis sich grundlegend was ändert)