Krisenstimmung trotz Mountainbike-Boom: Liteville & Syntace suchen Investor

Krisenstimmung trotz Mountainbike-Boom: Liteville & Syntace suchen Investor

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Die riesige Nachfrage nach Bikes und Anbauteilen hat leider sehr negative Auswirkungen für die Traditionsfirmen Liteville und Syntace. Aufgrund langer Lieferzeiten kann man keine Produkte verkaufen – nun soll ein Investor helfen.

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Krisenstimmung trotz Mountainbike-Boom: Liteville & Syntace suchen Investor
 
NEWMEN finde ich klasse. Im Prinzip hat Michi Grätz dort weitergemacht, wo er bei Syntace aufgehört hat. Ohne den großen Partner CUBE wäre NEWMEN sicherlich nicht so erfolgreich geworden.
Hätte, hätte Fahrradkette . ,-) Dann wäre es vielleicht ein anderer Partner gewesen. Man sieht aber wie unterschiedlich die Entwicklung zweier Firmen verlaufen kann, bei ähnlichem Portfolio.
 

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Re: Krisenstimmung trotz Mountainbike-Boom: Liteville & Syntace suchen Investor
Ich war immer ein großer Fan der Syntace Komponenten und das Vertrauen in die Carbon Lenker und leichten Vorbauten hält bis heute. Bei Liteville fand ich die Bandbreite der Rahmen immer toll, vom leichten Tourer bis in Richtung Enduro war mit dem 301 alles drin. Nach dem Mk13 war die Entwicklung, meiner Meinung nach, aber irgendwie verhunzt und von dem heiligen Evo6 Gral wollte man sich partout nicht trennen.

Ich drücke die Daumen, dass Syntace das übersteht. Wer weiß, evtl kann man ja die europäische Fertigung weiter ausbauen. Know How für z.B. Bremsen wäre ja bei Trickstuff, Magura, Formula und Hope etc vorhanden und auch Rahmenbau geht ja hier in D von Alu bis Carbon (z.B. Bike Ahead).

Alles Gute - und in jeder Krise liegt auch eine Chance. Crowdfunding für ein neues Rahmendesign?
 
Laut den Geschäftszahlen, hat der Niedergang der Syntace GmbH, bereits lange vor Corona angefangen:
Umsatz 2019: 5.4 Mio € (-16,8% gegenüber dem Vorjahr) Verlust: -0.97 Mio €
Zahlen aus dem Jahresabschluss 2019, dem Bundesanzeiger entnommen.
In der Tat.
Wenn man sich den Thread durchliest, bekommt man ein ziemlich klares Bild. Die (Liefer-)Krise wirkt wie ein Brennglas und lässt strukturelle Probleme klar erkennbar machen. Ich habe mir in 2011 ein 301 aufbauen lassen. Damals war es mein absolutes Traumbike und in vielerlei Hinsicht "state of the art". In den letzten Jahren habe ich mir einige Bikes gekauft bzw. aufbauen lassen. Immer wieder habe ich mir Liteville angeschaut. Es kam nie (!) dieser "haben wollen" Reflex. Für mich wirkte es angestaubt und aus der Zeit gefallen. Einzig das Gravelbike gefiel mir, allerdings war für mich die Geometrie nicht passend.

Ich habe mir einen sündhaft teure Laufräder mit Syntace Naben aufbauen lassen. Die haben das MicroAdjust, d.h. ich muss beim Einbau das Spiel einstellen. Da die Warnung beiliegt, die Naben wären bei falscher Einstellung schnell Schrott, habe ich die Laufräder nach 2 Stunden rumfummeln zu Seite gelegt und bin sie noch nie gefahren. Auch die sonstigen Teile empfand ich vom Preis-Leistungsverhältnis zu teuer und die Innovationen wirkten am Markt vorbei entwickelt. Wahrscheinlich sind sie nachdem sich "boost" durchgesetzt hatte übermütig geworden und dachten, sie könnten jetzt weitere Marktstandards setzen.

Bzgl. der Arroganz hatte ich nur Stories von meinem Händler gehört, der selbst in normalen Zeiten davon sprach, Liteville würde Rahmen "zuteilen" und man könne froh sein, wenn man die Nachfrage der Kunden nur halbwegs decken können.

Aus der Zeit gefallene Unternehmer gibt es leider überall. Viele Unternehmer sind deshalb Unternehmer, weil sie sehr eigen sind. Damit einher geht Beratungsresistenz. Sie glauben alles besser zu wissen als alles alle anderen. Zudem ignorieren sie häufig betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und Notwendigkeiten.

Ich vermute, dass Syntace/Liteville zudem hohe Verbindlichkeiten wegen der Immobilien drücken. Denn selbst wenn der Umsatz wegbricht, hat man als kleines Unternehmen durch die Kurzarbeit und Corona Hilfen die Möglichkeit durch zu kommen.

Oben hatte ich einen Artikel des Rodeo Labs Gründers gepostet. Der geht komplett anders mit der Situation um und meine Vermutung ist, dass er überleben wird. Und (!) er ist unabhängig von den Banken. Das kann zu einer Zeit wie jetzt das Überleben retten.

Es wäre wirklich schade, wenn sie vom Markt verschwinden
 
Die Branche lebt mehr oder weniger komplett vom Marketing. Hast du gutes Marketing, kannst du auch Schrott verkaufen. Siehe: Nein, ich nennen jetzt keine Namen. :D
Synace und Liteville haben halt einiges verschlafen. Der große Hype ist doch längst vorbei. Ich würd sagen seit mindestens 5, eher 7 Jahren.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute sich jetzt Beast Lenker geholt haben, weil Syntace nicht mehr Testsieger ist.
Trotzdem fallen mir wenige Alternativen zu Syntace ein, wenn es um Vorbauten und Lenker geht. beim Laufradsatz war Syntace zwar gut bei mir, aber der zweite Satz Felgen kam dann doch von Newmen und die hintere Nabe wird irgendwann gegen eine von CK getauscht werden. Für das, was Syntace Componenten kosten, muss das Marketing (leider) maximal hypen. Andererseits. Tune zb ist auch nicht billig und die haben irgendwie überhaupt kein Marketing. Bei Trickstuff herrscht auch das Chaos und trotzdem warten die Kunden Jahre lang auf die Bremsen.
Liteville ist aber in meinen Augen das noch größere Desaster. Die paar Teamfahrer, die sie haben, rühren sich nicht und wenn Harald sein 301 auf die Bühne stellt, wird das halt auch nicht reichen.
Selbst die Ghettofahrer sind weg, siehe @525Rainer

Was die Mangelwirtschaft betrifft. Da sieht man, wie wenig die Magazine an Ökonomie interessiert sind. Sonst hätte es zu diesem Thema sicher schon eine große Artikelserie gegeben. Für mich ist das ganze nämlich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich sehe die Effekte, aber mich interessieren da schon die Details.
Fan Fact: Ich habe mir vor gut zwei Wochen einen EXT Dämpfer bestellt; eine Maßanfertigung (222 mm Einbaulänge). Angeblich soll er in zwei Wochen geliefert werden. Wenn das wirklich so kommt, muss ich auch sagen: Es gibt nach wie vor welche, die's können. Vier Wochen Wartezeit sind nichts. Für agile Firmen könnte das ein sehr gutes Jahr werden.

@AndiG72 hat Hope erwähnt. Um die mache ich mir auch echte Sorgen. Die hören einfach den Schuss nicht. Die Bremsen schneiden in den Tests sehr mittelmäßig ab, die Laufräder sind sack schwer - der Markt bewegt sich immer weiter weg. Da hift der Briten Hype auch nichts.
 
Was man hört suchen Syntace und Liteville schon wesentlich länger (zumindest seit dem Frühjahr 2020) einen Investor nachdem es, seit Newman einen großen OEM Kunden abgeworben / mitgenommen hat endgültig, in Schieflage kam.

Soweit ich mitbekommen hatte, war Liteville im Vergleich zur Komponentenproduktion bei Syntace ja eher ein kleiner Geschäftsbereich. Insofern ist es zwar blöd dass man keine Komponenten bekommt aber das dürfte nicht das größte bzw. zumindest nicht das einzige Problem sein.

Wäre schade ...
Das erklärt den gewaltigen Umsatzeinbruch von 2018/2019.

Dann die üblichen Probleme : weniger Umsatz bei fast gleichen Kosten(und ein GF hat auch seine Altersvorsorge reingehauen mit 230.000€ ), hoher Verschuldungsgrad, von den Banken gibts nichts mehr, jetzt noch das Lieferketten Thema, wird schwierig da raus zu kommen ohne Money Zufluss egal woher.

Könnte mir aber vorstellen das Liteville weiter existieren wird, vielleicht unter einem anderen Fahrradgigant als Submarke oder ein chinesisches Konglomerat.
 
Es wird ja auch für andere Firmen nicht einfacher . Im Rennradbereich kommen immer Mehr integrierte Parts rein wie Vorbaulenkerkombi etc.
 
Das könnte natürlich erstmal ein Ausweg sein... nur - was bringt mir der Rahmen, wenn ich keine Anbauteile dafür bekomme...?? ;)
Genau mein Gedanke! Mein Rad wird die nächsten 2-3 (sicherlich eher 3-4monate) stehen weil ich keine Teile bekomme bzw. alles zusammenmurksen müsste...
Also kann ich mir vorstellen dass sich das sicherlich negativ auswirkt und nicht jeder bereit ist ein Rahmenset zu kaufen wenn dann dir Teile die man sich wünscht nicht verfügbar sind.
 
Könnte mir aber vorstellen das Liteville weiter existieren wird, vielleicht unter einem anderen Fahrradgigant als Submarke oder ein chinesisches Konglomerat.
Ich gehe davon aus, das Liteville verschwinden und der Name Syntace von einer China-Bude übernommen wird. Die werden dann Lenker und Vorbauten über AliExpress vertreiben. Der gesamte Markt ist eine Blase mit viel zu vielen Wettbewerbern. Vergleicht mal die jetztige Anzahl an Marken und Herstellern mit der Situation von vor 10/15 Jahren.

Der große Crash wird definitiv kommen und Corona ist nur der Brandbeschleuniger. Wer glaubt denn, dass im kommenden Jahr das Geld noch so locker sitzt? Viele haben jetzt zugeschlagen - zum einen weil man etwas für die Gesundheit tun wollte und zum anderen weil kein Urlaub in dem üblichen Rahmen möglich war. Spätestens in 2022 wird die Nachfrage versiegen und viele Räder finden sich auf dem Gebrauchtmarkt wieder.

Bis auf E-Bikes für Rentner und Pendler sehe ich keinen rosigen Zeiten entgegen. Ggf. ist der reine Betrieb einer Fahrradwerkstatt noch lukrativ, sofern man an Ersatzteile kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn hier schon die Beispiel aufgezählt werden wo man, neben den vielen guten Produkten, als potentieller Kunde Probleme sieht:

Die Syntace Naben und insbesondere die Freiläufe sind keine Wucht.
Erstens hat man lange gemeint, die müssen halt einfach so laut sein, obwohl das eben sehr viele Kunden nicht wollen. Insbesondere in Ö wo man eh schon die meiste Zeit mit solchen Rädern illegal unterwegs ist muss das echt nicht sein.
Zudem gingen die Freiläufe häufig kaputt. Evo6 wurde ja schon angesprochen.

Bei der Rahmengeo hat man einiges verschlafen. Schlimmer ist aber noch, dass LV es nie geschafft hat eine ordentliche Dämpferabstimmung auszuliefern. Wie viele sich an Lord Helmchen wenden mussten bis man sich diesen selbst ins Haus holte. Gut LV ist recht klein aber auch andere Marken schaffen es mit dem Fahrwerkspartner custom tunes zu machen die zu ihren Geometrien passen.

Dazu kommt schon auch dass das Image unter der oft angesprochenen Arroganz gelitten hat und andere Marken mittlerweile LV den Rang abgelaufen haben wenn es um den A-ha Effekt geht (Stichwort Zahnarzt-Rad).

Auch dass man einen Rahmen "zugeteilt" bekommen hat deutet eher auf grobe Planungsfehler hin denn auf zu hohe Nachfrage. Man schaue sich an, was beim 601 MK3 gemacht wurde, weil man zu lange auf den Rahmen gesessen ist. Man musste irgendwann abverkaufen und hat damit den sonst einigermaßen guten Gebrauchtwert der Räder massiv geschadet.

Und letztlich hat man von außen schon den Eindruck, dass man es wohl auch dem Management zuschreiben muss, dass Newmen überhaupt entstanden ist und Cube sich dann einen neuen Partner gesucht hat.
Finanziell war es wie gesagt schon lange vor der Kriese knapp denn sonst finanziert man sich nicht über Crowdfunding mit ca. 9% Kapitalkosten in einer Phase in dem einem Kredite dank negativem Euribor nachgeschmissen wurden.

Also da gibt es schon eine ganze Menge Punkte die mit der aktuellen Marktsituation nicht direkt zu tun haben bzw. sehr lange davor schon problematisch waren.
Wenn man jetzt durch Komponentenmangel noch nicht mal die davor schon schlechten Zahlen nicht mehr schafft ist da natürlich wirklich Feuer am Dach.


Ich wünsche LV trotzdem nur das Beste und dass man einen Partner findet, der hilft all diese Probleme zu beheben und nicht nur mit seinem Geld eine Insolvenz verschleppt.
 
Hm, hört sich ungut an. Ich fahr seit Ewigkeiten als Standardlenker und Vorbauten nur Snytace Teile weil die Dinger bei akzeptablen Gewicht im Endeffekt unzerstörbar sind.

Auch fand ich es immer angenehm bei Anfragen wirklich innerhalb weniger Stunden Antwort zu erhalten.

Rahmen? Hätt ich mir wohl auch gekauft aber wie andere hier schon schreiben, ein eigener Standard die Laufräder betreffend geht halt einfach garnicht.....

Najo, mir wärs leider um "meine" Lenkerbude..
 
@AndiG72 hat Hope erwähnt. Um die mache ich mir auch echte Sorgen. Die hören einfach den Schuss nicht. Die Bremsen schneiden in den Tests sehr mittelmäßig ab, die Laufräder sind sack schwer - der Markt bewegt sich immer weiter weg. Da hift der Briten Hype auch nichts.
Wobei Hope hinsichtlich eigener Kapazitäten in der Fertigungstiefe eine andere Hausnummer sind.
Hab hier eine Seite offen, die
ANNUAL REVENUE2018
$24.54 million USD
1 USD = 0.7123 GBP
Angibt.
Mit ihrer eigenen gar nicht mal so kleinen Maschinen in der spanenden Fertigung können die auch in andere Industrien in UK liefern.
 
Also wenn hier schon die Beispiel aufgezählt werden wo man, neben den vielen guten Produkten, als potentieller Kunde Probleme sieht:

Die Syntace Naben und insbesondere die Freiläufe sind keine Wucht.
Erstens hat man lange gemeint, die müssen halt einfach so laut sein, obwohl das eben sehr viele Kunden nicht wollen. Insbesondere in Ö wo man eh schon die meiste Zeit mit solchen Rädern illegal unterwegs ist muss das echt nicht sein.
Zudem gingen die Freiläufe häufig kaputt. Evo6 wurde ja schon angesprochen.

Bei der Rahmengeo hat man einiges verschlafen. Schlimmer ist aber noch, dass LV es nie geschafft hat eine ordentliche Dämpferabstimmung auszuliefern. Wie viele sich an Lord Helmchen wenden mussten bis man sich diesen selbst ins Haus holte. Gut LV ist recht klein aber auch andere Marken schaffen es mit dem Fahrwerkspartner custom tunes zu machen die zu ihren Geometrien passen.

Dazu kommt schon auch dass das Image unter der oft angesprochenen Arroganz gelitten hat und andere Marken mittlerweile LV den Rang abgelaufen haben wenn es um den A-ha Effekt geht (Stichwort Zahnarzt-Rad).

Auch dass man einen Rahmen "zugeteilt" bekommen hat deutet eher auf grobe Planungsfehler hin denn auf zu hohe Nachfrage. Man schaue sich an, was beim 601 MK3 gemacht wurde, weil man zu lange auf den Rahmen gesessen ist. Man musste irgendwann abverkaufen und hat damit den sonst einigermaßen guten Gebrauchtwert der Räder massiv geschadet.

Und letztlich hat man von außen schon den Eindruck, dass man es wohl auch dem Management zuschreiben muss, dass Newmen überhaupt entstanden ist und Cube sich dann einen neuen Partner gesucht hat.
Finanziell war es wie gesagt schon lange vor der Kriese knapp denn sonst finanziert man sich nicht über Crowdfunding mit ca. 9% Kapitalkosten in einer Phase in dem einem Kredite dank negativem Euribor nachgeschmissen wurden.

Also da gibt es schon eine ganze Menge Punkte die mit der aktuellen Marktsituation nicht direkt zu tun haben bzw. sehr lange davor schon problematisch waren.
Wenn man jetzt durch Komponentenmangel noch nicht mal die davor schon schlechten Zahlen nicht mehr schafft ist da natürlich wirklich Feuer am Dach.


Ich wünsche LV trotzdem nur das Beste und dass man einen Partner findet, der hilft all diese Probleme zu beheben und nicht nur mit seinem Geld eine Insolvenz verschleppt.
Nur, welcher Investor will mit einem beratungsresisten Unternehmer zusammen arbeiten? Das will sich kaum jemand antun. Da bleiben nur noch die Investoren, die sich auf Unternehmen in Schwierigkeiten fokussieren. In dem Fall kann einem der Unternehmer leid tun
 
Mit ihrer eigenen gar nicht mal so kleinen Maschinen in der spanenden Fertigung können die auch in andere Industrien in UK liefern.

Früher hieß es mal, dass Hope einiges für die Rüstungsindustrie fertigt. Keine Ahnung, ob das so war oder noch immer so ist.
Die Lieferzeiten sind jedenfalls abartig.
 
Ich glaube kaum, dass die aktuelle Situation auch nur im entferntesten etwas mit der Qualität oder mit den Preisen der Produkte zu tun hat. Es ist ja eben nicht so, dass keine Nachfrage nach Syntace- oder Liteville-Produkten besteht. Eher im Gegenteil, die können nicht genug Räder produzieren, weil die Lieferkette derzeit nicht funktioniert.
Das geht nicht nur Liteville so. Ich kenne einige Radhersteller aus dem City/Kinderradsegment, die vor genau den gleichen Problemen stehen. Da stehen nahezu fertige Räder, denen nur eine Bremse fehlt, oder eine Kurbel.
Ich hoffe, dass Liteville/Syntace einen Ausweg findet und nicht an der Situation zerbricht. Liteville war schon immer polarisierend, gleichzeitig aber sehr innovativ. Ich fände es sehr schade, wenn es da nicht weiterginge.
 
Dann kaufst du halt bei... BEAST COMPONENTS.
...und kommst dann sogar günstiger und das bei Fertigung in Deutschland statt Fernost...

Syntace hatte lange das Alleinstellungsmerkmal der Inhouse Tests.
Hatte.

Mittlerweile gibst aber ähnlich haltbare Lenker, die leichter sind, günstiger, teilweise sogar in der EU gefertigt werden, eine unlackierte perfekte Oberfläche aufweisen und ohne die mehrfarbigen 90er Jahre Aufdrucke.

Und auch die Vorbauten mögen solide sein, aber 130 Euro Listenpreis?
Da kaufen viele dann eben lieber bei Newmen, sparen Gewicht und Geld oder denken bereits an Boutiquemarken wie Intend.

Ich hab auch zwei Syntace Teile. Eine Alustütze für 28 Euro statt 115 Euro von RCZ und einen Cube gelabelten Vorbau für weit weniger als den halben Listenpreis. Aber die regulären Preise sind meiner Meinung nach einfach überhaupt nicht konkurrenzfähig.
 
eine ganz traurige Geschichte ist das , und absolut unnötig.
Liteville hätte das Zeug für etwas ganz Großes gehabt und mit etwas weniger Eigensinn in der Geschäftsleitung wäre das auch problemlos gegangen - Zeit war in den letzten 10 Jahren mehr als genug vorhanden. Der Focus lag aber wohl gar nicht darauf - was natürlich auch nicht falsch sein muss.
Den Weggang des wohl Einzigen nach aussen bekannten Liteville Mitarbeiters ( für viele auch der Markenkern von Liteville ) hat das Unternehmen nie kompensieren können und sich dazu noch einen hausgemachten Wettbewerber geschaffen, der mit einer Leichtigkeit die von Syntace besetzten Produkte ( sehr hohe Qualität bei Lenkern / Vorbauten/ Sattelstützen ) ersetzt hat.
Dazu hat Newmen das so wichtige Geschäft(Felgen und Komplettlaufräder)komplett neu aufgebaut und sich zu einem ernsthaften Mitbewerber in diesem Bereich entwickelt , was Syntace nie gelungen ist.
Ich wünsche Syntace und Liteville mit Ihrem Inhaber J.K. alles Gute - ein extrem sympathisches Unternehmen - vielleicht etwas aus der Zeit geraten - aber macht weiter !!!!!
 
Da sieht man, wie wenig die Magazine an Ökonomie interessiert sind. Sonst hätte es zu diesem Thema sicher schon eine große Artikelserie gegeben.
Ich denke es ist genau anders herum:
Weil es einigen nicht gut geht, wird so lange wie möglich nicht berichtet. Schließlich Leben die Magazine von Produktneuheiten. Ökonomische Nachrichten werden nur gebracht, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Unternehmerisches Risiko verpflichtet den Unternehmer möglichst viele Risiken auszuschließen, ist das Unternehmen geschwächt, sei es durch Investitionen in Kombination mit Absatzeinbruch und dann Zuliefer-Krise, kann es u.U. nicht auf dem Markt bestehen. Das ist tragisch für die Menschen dahinter.

Insgesamt geht es der Wirtschaft noch ganz passabel aber es wird auch nach dem Sieg über Corona nicht rosig werden, für viele Branchen. Und die Räder, die uns interessieren sind reine Luxusgüter, die aber keine Luxus-margen haben (auch wenn der ein oder andere es denkt).

Beast wurde erwähnt. Ist ggf. kein Vergleich zu Syntace, was die Größe angeht aber ein Lenker von denen ist wirtschaftlich nachhaltiger, als ein Syntace.
Ich schrieb das schon mal irgendwo, das es zwingend erforderlich ist die Abhängigkeit zur asiatischen Produktion zu reduzieren und die Produktion in Europa wieder zu etablieren. Dann wird zwar alles teurer aber man zahlt dann den eigentlich "richtigen" Preis.
 
Wenn ich eure Kommentare lese, ist schon viel Halbwissen und Spekulationen dabei. Klar fahren viele von den Rädern am Gardasee, inTorbole ist schließlich das Testcenter und Basti macht dort einen verdammt guten Job.
Wer ein Liteville haben wollte, musste immer extrem leidensfähig. Liefertermine waren dafür da um sie zu verschieben. Mit seinem Mullet Setup war Liteville wahrscheinlich zu früh am Markt. Dann gibt es nur Alu Rahmen. Empfinde ich als Vorteil, die meisten wollen aber Carbon Rahmen, also auch schwer zu verkaufen. Den EVO6 Achsstandard habt ihr ja schon geschrieben.
Aber geil und vor und vor allem robust sind die Räder. Preislich im Vergleich zu den großen Playern ebenfalls völlig in Ordnung.
Ich habe ein 601 Mk4 und das läuft super. Das Gravelbike habe ich allerdings wieder storniert. Und das war gut, sonst hätte ich wahrscheinlich heute noch keins...
Also ich hab mir ein Dartmoor Primal aufgebaut, läuft auch super, hat normale Standards und kostet nen Bruchteil von nem Liteville.
Bin nicht an einen Hersteller gebunden.
Aber ich bin halt auch kein Zahnarzt und nutze meine Räder artgerecht
 
Ich habe mir in 2011 ein 301 aufbauen lassen. Damals war es mein absolutes Traumbike und in vielerlei Hinsicht "state of the art". In den letzten Jahren habe ich mir einige Bikes gekauft bzw. aufbauen lassen. Immer wieder habe ich mir Liteville angeschaut. Es kam nie (!) dieser "haben wollen" Reflex.
Exakt wie bei mir. Lange MK8 gefahren und es war der Knaller. Dann kam 29 Zoll, kurz ein Alutech getestet, war nix, noch mal ein 301 MK14 gekauft aber irgendwie war ich da mit Liteville schon durch. Ohne Frage ein grandioses Bike, nach wie vor aber ich finds halt langweilig. Im August kommt jetzt das Tarvo, ich hoffe, dass ich das wieder für Zehn Jahre fahre.

Ich sag immer: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit… Hoffe natürlich das Beste für die Company, wäre traurig, wenn die verschwindden.

Abnsosnten, Syntace vs. Newmen… Meh… Ich sag mal so, die Carbon Syntace Laufräder haben meine eher handfeste Fahrweise in Whistler, viel Finale und Gardasee ohne mit der Wimper zu zucken überlebt, das Newmen Alu Hinterrad hatten nach einem unspektakulären Tag in Österreich einen derben Achter. Nur eine Anekdote aber trotzdem…
 
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