Kurventechnik, warum das Bike in die Kurve neigen?

Zum Bike schrägstellen. Macht einfach mal einen Test. Stellt euch neben das Bike, stellt es schräg, dann gebt ihr Druck einmal auf den oberen Griff des Lenkers und einmal auf den unteren.
Beim unteren rutscht das Bike eher weg als beim oberen, jetzt wieder die Theoretiker.
 
Hallo zusammen,

ich habe zahlreiche Videos mir angeschaut,die Beschreiben, dass mal als MTBler im Gegensatz zum Rennrad das Rad in die Kurve neigen soll, nicht so stark den Körper.

Kann mir jmd. den physikalischen Grund dafür nennen?

Grüße Harry.
Weil man so dynamisch den Druck auf die Reifen und damit den Grip erhöhen kann ("In die Kurve springen").
Außerdem behält man mehr Sicht und Kontrolle.
 
Alleine aufgrund der deutlich geringeren Geschwindigkeiten erreicht man auf dem Mountainbike nicht ansatzweise die Querkräfte wie auf einem Straßenmotorrad. Liegt an dem fehlenden Motor und auch dem nicht ganz so perfekten Untergrund. Es besteht also nicht die Notwendigkeit den Körper zusätzlich in die Kurve zu werfen, stattdessen ist es ausreichend das Bike abzuwinkeln. Die Reifen bieten dabei auch noch ausreichend Grip bzw. Profil. Da kann es auf dem Motorrad nämlich ohne Hanging-Off in schnellen Kurven zu einem Problem kommen, da ab einem gewissen Neigungswinkel die Reifenaufstandsfläche endet. Bei MTB-Reifen passiert das nicht so schnell.

Die Kontrolle mit aufrechten Körper und geneigtem Bike fällt leichter, man kann vor allem viel schneller reagieren als mit Hanging-Off.
 
Einer der Hauptgründe, warum das Bike mehr oder weniger in die Kurve geneigt werden soll, ist die Tatsache, dass der Lenkeinschlag bei einem geneigten Rad weniger stark ist, als bei einem senkrecht stehenden Bike, um den selben Radius zu fahren und damit den selben Punkt am Ende der Kurve zu erreichen.
Je weniger das Vorderrad eingeschlagen ist, umso stabiler läuft das Rad. Dies wird besonders wichtig, wenn in der Kurve Steine, Wurzeln, oder sogar Stufen überwunden werden müssen.
 
Wenn ich das jetzt für mich noch mal zusammenfasse, gibt es wohl 3 Gründe, die der physikalischen Betrachtung standhalten:
  1. Bessere Nutzung der höheren Außenstollen --> mehr Grip
  2. Schwerpunkt wandert näher zur Bodenkontaktfläche (ideal wäre zwischen den beiden Bodenkontaktpunkten)--> bessere Reaktionmöglichkeiten
  3. geringerer Lenkeinschlag nötig --> Vorderrad läuft spurstabiler bei leichtem Rutschen
 
Marc hat zu den Thema jetzt eine ganz andere Meinung. Schön das sich alles immer ändert :eek:
Eigentlich nicht. Er empfiehlt halt, nicht so sehr auf die (übertriebene) Armhaltung zu achten, sondern mehr über die Körperrotation und die Belastung des äußeren Pedals zu kommen. Man sieht aber bei seiner abschließenden Vorführung, dass auch bei ihm das Bike in die Kurve gedrückt wird. Von daher finde ich seine Erklärung etwas verwirrend.
 
Zum Bike schrägstellen. Macht einfach mal einen Test. Stellt euch neben das Bike, stellt es schräg, dann gebt ihr Druck einmal auf den oberen Griff des Lenkers und einmal auf den unteren.
Beim unteren rutscht das Bike eher weg als beim oberen, jetzt wieder die Theoretiker.
Damit änderst du ja auch massiv den Kraftangriffspunkt und damit simulierst du völlig andere Schräglagen des Gesamtsystems. Das hat rein überhaupt nichts damit zu tun, wie wenn das Gesamtsystem nur 2 Kontaktflächen zum Boden hat.
 
Ich nutze die "In die Kurve Drücken" Technik gerne und drücke das kurveninnere Knie/Bein an den Rahmen, somit hab ich einen Berührpunkt mehr zum Rahmen, fühlt sich stabiler an.:ka:

Oder selbiges nutzen, das Bike schräg halten, das Bein an den Rahmen drücken - aber zum geradeaus fahren. Ich weis gar nicht warum ich das mache, ist Gewohnheit :confused:
 
Wenn die körperrotation er knackpunkt ist, warum nimmt @Marc B dann nicht das kurvenäußere bein nach vorn und das innere nach hinten? Dann ist bereits das becken in die kurve eingedreht und die schulter kann noch weiter herum genommen werden. Bei sehr engen kehren hat sich das bei mir sehr bewährt.
Wenn man J. Neff beobachtet, sieht man, dass sie immer das innere knie nach vorne nimmt. Wat nu?
 
Einer der Hauptgründe, warum das Bike mehr oder weniger in die Kurve geneigt werden soll, ist die Tatsache, dass der Lenkeinschlag bei einem geneigten Rad weniger stark ist, als bei einem senkrecht stehenden Bike, um den selben Radius zu fahren und damit den selben Punkt am Ende der Kurve zu erreichen.
Je weniger das Vorderrad eingeschlagen ist, umso stabiler läuft das Rad.
Ein wenig unlogisch die Aussage, oder?
 
Damit änderst du ja auch massiv den Kraftangriffspunkt und damit simulierst du völlig andere Schräglagen des Gesamtsystems. Das hat rein überhaupt nichts damit zu tun, wie wenn das Gesamtsystem nur 2 Kontaktflächen zum Boden hat.
Warum? Genau dass ist es wenn ich das Rad drücke ich gebe Kraft auf den oberen Griff nicht auf den unteren. Also habe ich auch mehr Grip beim fahren, wenn ich die Kraft in den oberen Griff leite.
 
Warum? Genau dass ist es wenn ich das Rad drücke ich gebe Kraft auf den oberen Griff nicht auf den unteren. Also habe ich auch mehr Grip beim fahren, wenn ich die Kraft in den oberen Griff leite.
Schwer, das rein verbal zu erklären...
Die resultierende Kraft aus Flieh- und Erdanziehungskraft beim Fahren muss immer von deinen Schwerpunkt durch die Bodenkontaktfläche gehen. Wenn du aber zusätzliche Auflagepunkte schaffst (z.B. indem du auf dem Boden stehst), verändert sich das ganze System. Du müßtest bei deinem Versuch das Rad viel weiter nach innen kippen, um den Winkel zwischen Kraftangriffspunkt und Bodenaufstandsfläche zum Boden gleich zu halten. Nur so wird ein Schuh draus.
 
Warum? Genau dass ist es wenn ich das Rad drücke ich gebe Kraft auf den oberen Griff nicht auf den unteren. Also habe ich auch mehr Grip beim fahren, wenn ich die Kraft in den oberen Griff leite.
Wenn du das rad "drückst"(= neigst), ziehst du entweder am äußeren griff (das wird dann der obere) oder du drückst am inneren griff (das wird dann der untere). Man kann auch ziehen und drücken zugleich. Dem bike ist es völlig egal, wie du das machst. Das drehmoment wird über den vorbau in das rad gegeben. Den könntest du auch als joystick gebrauchen. Ginge auch.
 
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Es ging dabei um die Demonstration (das war übrigens in einem Technik Kurs) dass es sehr wohl einen Unterschied macht an welcher Position am Lenker ich Druck aufbringe.
Deswegen wurde uns dort beigebracht oben Druck, unten nur führen.

@oldie Paul keine Ahnung was Du mir damit sagen willst, aber deinen Ausführungen kann ich eh nie folgen.
 
Warum? Genau dass ist es wenn ich das Rad drücke ich gebe Kraft auf den oberen Griff nicht auf den unteren. Also habe ich auch mehr Grip beim fahren, wenn ich die Kraft in den oberen Griff leite.

??? Diese Kraft wird dann in "Rad-Neigung" umgewandelt, nicht in Grip.

Was alle hier tun sollten, die keine Kurven fahren können, ist, auf das zu hören, was Marc B sagt. Ich mein, der Typ kann ziemlich gut fahren, besser als die meisten hier, das ist doch ganz offensichtlich, und ist darüber hinaus ein hochqualifizierter Guide. Klingt blöd, aber einige Probleme beim Biken lassen sich schwer durch Denken und Reden sondern am einfachsten durch Bewegungstalent, Intuition und Lockerheit lösen.
 
Marc.B. neigt das Rad ja auch, nur eben nicht durch Drücken. Was soll man sagen der Technik Trainer fährt seit Jahren im Vinschgau und gibt dort Kurse. Wem soll ich jetzt glauben? Alles falsch wie er fährt? Wie er es erklärt?

Auf Youtube gibt es etliche Videos die das Drücken zeigen. Darunter auch Profis. Liegen die jetzt alle falsch.

Ich denke hier wird es schön erklärt:
 
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... @oldie Paul keine Ahnung was Du mir damit sagen willst, aber deinen Ausführungen kann ich eh nie folgen.
Das macht ja nichts. Ich will gar nicht abstreiten, dass diese belastung optimal für das durchfahren einer kurve ist. Was micht öfter irritiert, sind erklärungen (physikalisch), warum das so ist. Dabei sieht jeder, der etwas technischen hintergrund hat, dass sie nicht zutreffen können. Keine erklärtung ist besser als eine falsche.
 
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Das macht ja nichts. Ich will gar nicht abstreiten, dass diese belastung optimal für das durchfahren einer kurve ist. Was micht öfter irritiert, sind erklärungen (physikalisch), warum das so ist. Dabei sieht jeder, der etwas technischen hintergrund hat, dass das sie nicht zutreffen können. Keine erklärtung ist besser als eine falsche.

Ich denke das Hauptproblem ist, dass es dynamische Prozesse sind und die sind immer schwer zu beschreiben bzw. zu erklären.
In meinem Beruf geht es u.A. um die Messung von Drehmomenten, im statischen Bereich nicht so schwierig, wenn aber Dynamik mit ins Spiel kommt, wird es heikel und an einigen Themen haben sich sogar schon Professoren die Zähne ausgebissen.
 
Wenn man sich das Start Foto des Videos oben anschaut sieht man, das eine Senkrechte Kraft auf den inneren Griff wirklich in Radneigung umgewandelt wird, aber bei dem kurvenäußeren Griff nicht.
Der Drehpunkt ist ja die Aufstandsfläche des Rads.
Sorry, die senkreche kraft kann nach oben oder unten wirken. Auf der einen seite nach oben auf der anderen nach unten ergibt ein sauberes drehmoment.
 
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