Kurventechnik, warum das Bike in die Kurve neigen?

Mein kommentar: ich denke je steiler eine Kurve ist, umso weniger ist es nötig das bike reinzudrücken, ich fahre tatsächlich bei uns im Park einige Anlieger im hang off, Grundvoraussetzung ist geschwindigkeit.

Bei den kurzen s kurven wird aber gedrückt weil die Zeit für den richtungswechsel sonst nicht gegeben ist.
Ausserdem wird in kurzen kurven einfach die fliehkraft zu gross und man hat gratis flugunterricht

Den Vergleich zum Skifahren Find ich sehr naheliegend, ist da nämlich dasselbe: umso kleiner der Wendekreis ums aufrechter der Oberkörper zum Untergrund, und bei langen highspeedturns mit knapp 100kmh hab ich manchmal schon fast den Boden berührt in der Kurve.....
 
Hier noch mal was zum Thema:
Ich finde interessant dass man in dem Video sieht, wie sie mit der Drücktechnik auf einmal kurz zu stark in die Kurve einlenkt und korrigieren muss, also eine zu enge Linie fährt. Genau das ist mir auch am Anfang passiert als ich mit dieser Technik das erste mal bewusst Kurven fuhr.
 
Zuletzt bearbeitet:
imho ist beim lenken mit Gewichtsverlagerung, - egal ob man sich in die Kurve legt oder aufrecht bleibt - die Blickführung extrem wichtig um unter- bzw über-steuern zu vermeiden.

Es gibt ein interessantes kleines Experiment dazu wie viel Einfluss die Kopf Position auf den Körperschwerpunkt hat:
Auf ein Bein stellen, Kopf normal aufrecht/gerade.
Jetzt den Kopf nach links/rechts neigen (nicht drehen)
 
Es gibt ein interessantes kleines Experiment dazu wie viel Einfluss die Kopf Position auf den Körperschwerpunkt hat...

Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Schwerpunkt zu tun (zumindest nicht alleine), sondern mit dem Gleichgewichtssinn. Das Gehirn ist nicht darauf trainiert, mit einer "schrägen Welt" klar zu kommen. Die Signale vom Innenohr fühlen sich plötzlich falsch oder besser ungewohnt an. Man kann das z.B. schon damit testen, indem man etwas auf seinem Finger balanciert und dann das Selbe mit (stark) geneigtem Kopf versucht. Der eigene Schwerpunkt spielt ja hierbei keine Rolle.

Aus diesem Grund macht es z.B. beim Motorrad Fahren einen enormen Unterschied, ob man in der Kurve seinen Kopf waagerecht hält oder mit in die Kurve neigt. Es gibt einzelne Rennfahrer, die ihren Kopf tatsächlich mit in die Kurve neigen (tatsächlich aus Gründen des Schwerpunktes), aber das erfordert eine lange Eingewöhnungszeit.
 
imho ist beim lenken mit Gewichtsverlagerung, - egal ob man sich in die Kurve legt oder aufrecht bleibt - die Blickführung extrem wichtig um unter- bzw über-steuern zu vermeiden.

Es gibt ein interessantes kleines Experiment dazu wie viel Einfluss die Kopf Position auf den Körperschwerpunkt hat:
Auf ein Bein stellen, Kopf normal aufrecht/gerade.
Jetzt den Kopf nach links/rechts neigen (nicht drehen)
Das von mir beschriebene hat eher weniger damit zu tun, man verschätzt sich einfach wie stark auf diese Art das Rad einlenkt.
 
@DonArcturus macht irgendwie Sinn ;)

@Black-Under interessant: für mich hängt das zusammen. Durch die Blickführung lenke ich automatisch so stark ein wie nötig. ich verlagere auch nicht bewusst mein Gewicht.
Was häufiger mal passiert ist, dass ich die Geschwindigkeit falsch einschätze und es mich einfach aus der Kurve raustragen würde wenn ich nicht doch bremse.
 
Interessante Diskussion. Ich habe mir seit einiger Zeit das Durchdrücken des äußeren Bein in der Kurve weitgehend abgewöhnt. Gerade in ruppigen Kurven (Wurzeln, Bodenwellen etc. ) empfinde ich die horizontale Pedalstellung als bessere Variante, da ich schneller den Schwerpunkt in der Längsrichtung verlagern kann. Auch der Richtungswechsel geht gefühlt schneller. Ich denke, dass beides seine Berechtigung hat, aber in Abhängigkeit von der Kurve. Wenn ich eine gleichmäßige, glatte "Murmelbahnkurve" habe, funktioniert das Beindurchdrücken gut, auf ruppigen Naturtrails eher weniger.
In meinen Fahrkursen (meist Einsteigerkurse) vermittel ich zunächst die horizontale Pedalstellung für die Kurve, damit die Leute Sicherheit bekommen. Viele MTB-Neulinge haben sich ja vom Rennrad angewöhnt das äußere Bein durchzudrücken, kommen damit aber im Gelände - wegen fehlender Dynamik - ins Straucheln.

Das "Durchpushen" erfordert jednfalls sehr viel Koordination und Timing. Fühlt sich gut an und ist sauschnell, wenn alls passt ;)
 
ich habe heute mal ganz bewusst drauf geachtet wie ich Kurven fahre:

  • Anlieger: Pedale horizontal - ist ja wie geradeaus, nur eben in der Kurve, bei genügend Tempo.
  • Schnelle Kurven ohne oder mit wenig Support: Pedale horizontal, (insb. bei schnellen Richtungswechseln)
  • Steile technische Kurven: hängt davon ab. Tendenz geht zu horizontal ausser es ist sehr eng. steiler oder verblockter -> horizontal
  • Kurven ohne Support / Off-Camber: äußeren Fuß unten, (mit Ausnahmen: gibt es Support am Ende der Kurve, ...)
  • Lang gezogene Kurven mit wenig Support: äußeren Fuß unten.

wenn ich versuche die Kurven "andersherum" (horzontal <-> aussen unten) zu fahren war ich langsamer und unsicherer.
Was mir ausserdem aufgefallen ist: Meine "Kniearbeit" ist viel wichtiger. Zeigt mein Kurveninneres Knie dorthin wo ich hin möchte Treffe ich die Linie deutlich besser und flüssiger. Das äußere zeigt meist geradeaus.
 
Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Schwerpunkt zu tun (zumindest nicht alleine), sondern mit dem Gleichgewichtssinn. Das Gehirn ist nicht darauf trainiert, mit einer "schrägen Welt" klar zu kommen. Die Signale vom Innenohr fühlen sich plötzlich falsch oder besser ungewohnt an.
Das gleichgewicht funktioniert als zusammenarbeit von gesichts- und gleichgewichtssinn (ohr, schnecke). Zeigt das auge eine andere lage an als das ohr, kommt das hirn in schwierigkeiten. Bestes beispiel ist konzentriertes lesen auf einer autobahnfahrt, wenn es geht, im bereich der hinterachse sitzend. Uns wird schlecht! Was ohr und innere organe (beschleunigungen) produzieren passt nicht mit dem visuellen meldungen eines ruhigen buches (mit dem körper mitbewegt, also relativ ruhend) zusammen.
Man kann das ganz einfach testen mit dem stand auf einem bein, wie vorgeschlagen. Man braucht nur die augen zu schließen. Man steht sofort deutlich unsicherer. Ähnlich ergeht es uns bei bewegungen in absoluter dunkelheit.
In einem anlieger sollte man sich eigentlich am wohlsten fühlen, wenn der kopf mit dem körper geneigt ist und sich nicht senkrecht zur landschaft ausrichtet. Man kann soetwas ja auf einem karussell testen.
 
Das gleichgewicht funktioniert als zusammenarbeit von gesichts- und gleichgewichtssinn (ohr, schnecke). Zeigt das auge eine andere lage an als das ohr, kommt das hirn in schwierigkeiten. Bestes beispiel ist konzentriertes lesen auf einer autobahnfahrt, wenn es geht, im bereich der hinterachse sitzend. Uns wird schlecht! Was ohr und innere organe (beschleunigungen) produzieren passt nicht mit dem visuellen meldungen eines ruhigen buches (mit dem körper mitbewegt, also relativ ruhend) zusammen.
Man kann das ganz einfach testen mit dem stand auf einem bein, wie vorgeschlagen. Man braucht nur die augen zu schließen. Man steht sofort deutlich unsicherer. Ähnlich ergeht es uns bei bewegungen in absoluter dunkelheit.
In einem anlieger sollte man sich eigentlich am wohlsten fühlen, wenn der kopf mit dem körper geneigt ist und sich nicht senkrecht zur landschaft ausrichtet. Man kann soetwas ja auf einem karussell testen.
Als ich mal wegen akuten Drehschwindel im Krankenhaus war, meinte der Oberarzt, dass sogar die Beine (Knie) zum Gleichgewichtssinn beitragen. Also die Lastverteilung auf den Beinen.

Ich musste damals einen speziellen Test machen und er meinte dann, "ok der Gleichgewichtssinn in den Beinen ist also noch in Ordnung". Ich war damals sehr überrascht, weil ich bis dahin davon nichts gehört hatte.
 
Gibt auch hier solche (waagrechter Kopf)
1594997268574.png


und solche (geneigter Kopf)
1594997353720.png


Beispiele. Ich kann eher aus Erfahrungen vom Motorradfahren sprechen als vom MTB. Und da gibt es im Straßenbereich keine Anleger (wär mal lustig^^). Aus eigener Erfahrung kann ich definitiv sagen: Anleger fahren ist etwas GANZ anderes!
Letztendlich muss auch jeder selbst erfahren, was für ihn funktioniert und was nicht.
 
@Black-Under das die Beine auch eine große Rolle spielen merkt man auch deutlich wenn man kleine Verletzungen an den Füßen hat, Ich habe mir beim Judo häufiger den kleine Zehr umgeknickt und plötzlich ist das ganze Gleichgewicht weg. Warum sollte der Körper nicht alle Ressourcen nutzen die er hat?
 
ich habe heute mal ganz bewusst drauf geachtet wie ich Kurven fahre:

  • Anlieger: Pedale horizontal - ist ja wie geradeaus, nur eben in der Kurve, bei genügend Tempo.
  • Schnelle Kurven ohne oder mit wenig Support: Pedale horizontal, (insb. bei schnellen Richtungswechseln)
  • Steile technische Kurven: hängt davon ab. Tendenz geht zu horizontal ausser es ist sehr eng. steiler oder verblockter -> horizontal
  • Kurven ohne Support / Off-Camber: äußeren Fuß unten, (mit Ausnahmen: gibt es Support am Ende der Kurve, ...)
  • Lang gezogene Kurven mit wenig Support: äußeren Fuß unten.

wenn ich versuche die Kurven "andersherum" (horzontal <-> aussen unten) zu fahren war ich langsamer und unsicherer.
Was mir ausserdem aufgefallen ist: Meine "Kniearbeit" ist viel wichtiger. Zeigt mein Kurveninneres Knie dorthin wo ich hin möchte Treffe ich die Linie deutlich besser und flüssiger. Das äußere zeigt meist geradeaus.
Ähnlich wie beim Skifahren

Wir carven quasi auch :)
 
Hat zwar nichts direkt mit der Frage zu tun aber hat jemand Tipps für mich was ich gegen abreißende Seitenstollen machen kann? Ich fahre downhill und hab vorne und hinten dem Maxxis Highroller II drauf (MaxxTerra, DH Casing 2.4er breite). Ich habe den Reifen frisch vor 3 Wochen drauf gemacht und mir fehlen vorne 3 und hinten 7 Seitenstollen mittlerweile. Bremsen in der Kurve und driften mach ich beides nicht.
 
Hat zwar nichts direkt mit der Frage zu tun aber hat jemand Tipps für mich was ich gegen abreißende Seitenstollen machen kann? Ich fahre downhill und hab vorne und hinten dem Maxxis Highroller II drauf (MaxxTerra, DH Casing 2.4er breite). Ich habe den Reifen frisch vor 3 Wochen drauf gemacht und mir fehlen vorne 3 und hinten 7 Seitenstollen mittlerweile. Bremsen in der Kurve und driften mach ich beides nicht.
gibt es manchmal. einschicken, gibt einen neuen i. d. R.
 
Ich klinke mich hier mal ein...
Ich probiere gerade meine Cornertechnik in ebenen Kurven zu verbessern und habe daher viele Youtube-Tutorials geguckt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Bewegung von der horizontalen in die vertikale Pedalstellung auf unterschiedliche Weise praktiziert wird. In manchen Tutorials wird das vordere Bein durch einen leichten Pedaltritt, also 90° nach vorne, in die vertikale Position gedrückt - in anderen aber nach hinten (sozusagen 270° in den Freilauf).
Die Bewegung um 270° dauert mMn viel zu lange, jedoch ist der Pedaltritt um 90° nach vorne total ungewohnt...
Wie ist da der Stand der Technik?

EDIT: ...oder einfacher ausgedrückt. Bewegt ihr die Pedale beim Kurvenwechsel abwechselnd nach vorne und hinten ODER bewegt ihr die Pedale nur in eine Richtung (nur nach vorne oder nur nach hinten)?
 
Zuletzt bearbeitet:
...hätt gesagt, das ist typspezifisch bzw. hängt vielleicht auch mit der Steilheit des Trails zusammen und ob du in dem Moment bezüglich Gewichtsbelastung mehr nach vorne oder nach hinten gehst...kann auch sein, dass du da unterschiedlich unterwegs bist je nachdem welches Pedal bei dir in der Normalstellung vorne ist...wäre jetzt aber nix, auf was ich mich vorrangig konzentrieren würde... wichtiger ist es dabei, sauber den Druck aufzubauen und zu finden - und das kann ruhig auch schnellkräftig passieren...
 
Grzndsätzlich ist die Gefahr, dass die Kette anspringt beim Vorwärtstreten geringer als beim Rückwärtstreten. Daher eher nach vorne.
Meist habe ich aber meine Kurbeln waagerecht 😁
 
Ich glaube in den meisten Fällen nehme ich den kurzen Weg, also eine Seite vorwärts andere Seite rückwärts.
Aber die Vorstellung über den Totpunkt ein mal rückwärts zu treten fühlt sich bei mir im Kopf irgendwie komisch an.
Der grund dafür liegt in der art des trail. Sobald hindernisse wie steine und baumstümpfe, rinnen mit hohem rand vorhanden sind, ist das treten in der kurve nach vorn tückisch. Wenn das pedal in einem winkel nach vorn gegen das hindernis stößt und der fuß drauf steht, hebelt es den fahrer wunderbar aus und er macht vielleicht einen abflug. Wenn das hindernis bei der bewegung von hinten nach vorn getroffen wird, schlägst es nur den fuß mit dem pedal nach hinten. Einfach mal ausprobieren. :D
 
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