Wieso nicht
in BW wird nur noch Mischwald angepflanzt. Das wird in anderen Bundesländern nicht anders sein
Ich weiß nicht wie eure Wälder aussehen, aber bei uns ist es gerade umgekehrt, wenn die Firmen mit den Maschinen das Großholz rausholen, kannst Du ein Jahr später vor lauter Buschwald gar nicht mehr biken.
Es mag auch sein,daß Du in Deiner Gegend weniger Wald hast als früher, insgesamt sieht es in D aber immer noch so aus, daß pro Jahr mehr Wald wächst als abgeholzt wird.
Als Kleinwaldbesitzer kann ich Dir nur sagen, Du hast schlicht keine Ahnung was es für eine Familie bedeutet wenn so ein Sturm mal kurz gewütet hat
. Da gibt´s wochenlang Arbeit (richtige Arbeit) um das Holz aufzuarbeiten, dafür gibt´s dann wenig Geld, aber "gute" Tipps von den Ahnungslosen die nicht mal eine Säge unfallfrei halten können.
Anschließend steht man für Wochen im Wald, um wieder einen neuen Wald aufzuforsten, von dem vielleicht die Enkelgeneration mal wieder etwas hat.
Daß die Nachfrage wieder angezogen hat, und die Preise treibt ist nur logisch, wenn man bedenkt, was die letzten Jahre in Holzpellet und Hackschnitzelheizungen investiert wurde. Wobei ich Pellets für einen ähnlichen Blödsinn wie Öl halte, da einige wenige Anbieter den Preis machen.
Jaja, lang lang ist´s her
, aber die Katastrophe und das Trauma aller Feuerwehren im Südwesten, nämlich der Orkan Lothar war 1999, also auch bald 10 Jahre her, ist aber noch lange nicht vergessen.
Danach brachen die Holzpreise nicht ein, sondern sie versanken ins Bodenlose
, es war aufgrund der Massen an Sturmholz nahezu unmöglich, etwas zu verkaufen, als Beispiel dient der Dachstuhl meines Schwagers, der trotz vorhandenem Holz mit fertigem, zugekauftem Holz gebaut wurde, obwohl die hundertfache Menge problemlos im eigenen Wald zu holen gewesen wäre. Aber da war das Sägen (in Eigenarbeit) und Abbinden (Fremdarbeit) des eigenen Holzes teurer als ein fertig gekauftes.
Da hättest Du vielleicht mal einen Jäger fragen sollen
bei den vielen gestürzten Bäumen, und den damit verbundenen Aufforstungsarbeiten haben die Wildtiere dermaßen viel Frischfutter wie es sonst nur im Stall gibt
. Die Tiere lassen sich von ein paar Wanderern nicht stören, die Population ist auch vergleichbar mit der Elchentwicklung in Schweden.
Durch das überragende Nahrungsangebot fressen sich selbst die schwächsten Rehkitze satt, Mehrlingsgeburten treten vermehrt auf, und somit ist mehr "Bedarf" an Abschüssen da. Die Jäger können die Quoten aber gar nicht mehr erfüllen, da durch das zunehmende Buschwerk auch die Versteckmöglichkeiten vielfach besser sind, und der Druck der Nahrungssuche die Tiere nicht so oft über weite übersichtliche Flächen treibt. Zudem fehlt außer dem Jäger jeder natürliche Feind, und da im BW auch Wildzäune verboten sind (die die frisch gepflanzten Setzlinge vor dem Sofortfraß schützen sollen) geht man davon aus, daß langfristig so ein Gleichgewicht erreicht werden kann.
Aber wer weiß, vielleicht lachen unsere Nachfolger in 150 Jahren wieder über die ahnungslosen Deppen, wie wir über unsere Vorfahren lachten die eine selbstzerstörerischen Monokultur geschaffen haben
.