Wir bei uns auch so eintreffen!
Davon gehe ich mittlerweile auch aus. Im Unterschied zu Italien verläuft in D die Exponentialkurve der Ansteckungen (noch) etwas flacher. Was bedeutet, dass die Entscheidungsträger etwas mehr Zeit haben, unpopuläre Restriktionen durchzusetzen. Dass das Virus nicht aufzuhalten ist und sich nach Expertenschätzung zwei Drittel der Bevölkerung damit anstecken werden, bestreitet „oben“ niemand mehr. Das Bemühen aller Politiker ist daher am Ziel ausgerichtet, das Ansteigen der Ansteckungskurve „flach“ zu halten, um das Gesundheitssystem nicht in die Knie zu bringen. Italien hatte nun leider das Pech, in Europa das erste Land zu sein, das der Bedrohung relativ gleichgültig begegnete und bezahlt nun die Rechnung für diese Sorglosigkeit. Die Länder drum herum haben‘s diesbezüglich schon etwas leichter und können an deren Fehlern lernen. Nicht das Virus ist das Problem (80 Prozent der Infizierten werden es ohne größere Auswirkungen überstehen), sondern die Wucht, mit der es über die Bevölkerung kommt. Diejenigen, die medizinische Versorgung dringend brauchen werden, treffen auf ein Gesundheitssystem, das dafür möglicherweise unzureichend vorbereitet ist. In Italien ist in den Medien ein Arzt zitiert worden: „Es ist wie im Krieg. Die Ärzte müssen entscheiden, wen sie versorgen und wen sie sterben lassen.“
Und damit es nicht erst soweit kommt, sollen Bewegungseinschränkungen und Absage von Großveranstaltungen helfen, dass sich das Virus nicht ungehemmt verbreitet.
Aber eigentlich sagt einem das alles der gesunde Menschenverstand. Wer zuhause bleibt, geht nicht nur ein geringeres Risiko ein, sich anzustecken. Er trägt auch dazu bei, dass er das Virus nicht weitergibt. Denn wer weiß schon, ob er es nicht schon längst hat?
Gegen Radfahren zum Zeitvertreib wäre nichts einzuwenden - wenn dieser Sport nicht das Risiko einer höheren Verletzungsanfälligkeit bergen würde. Und genau das brauchen italienische Krankenhäuser und Ärzte aktuell überhaupt nicht: Verletzte, die vom Rad gefallen sind.