legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

Zur (Massen-)Tourismusdebatte: Ihr müsst nicht glauben, dass diese Probleme bei Piefkes daheim nicht existieren. Kleiner, hörenswerter Beitrag über meine weitere Heimat von heute Morgen: https://www1.wdr.de/mediathek/audio...-zu-viele-mountainbiker-und-wanderer-100.html

Winterberg, eine gute Stunde von Dortmund entfernt, hat inzwischen verfluchte Ähnlichkeit mit Ischgl gekriegt. Glaubt's mir! Vor Allem der Hintergrund-Sound ist identisch. Neuerdings Schnee-Garantie bis Ostern, miese und teure Gastronomie, beheizte 8er-Sesselbahnen, Schirmbars, überall Radau, usw. Aber keine Möglichkeiten für den Vereinsnachwuchs mal ein paar Tore zu stecken, weil sich der Tourist ja eingeschränkt vorkommen könnte und er ja den vollen Preis für die Tageskarte bezahlt hat. Na, kennt Ihr das ... ? In Tirol gibt's in vielen Skigebieten wenigstens geregelte Trainingszeiten.

Es kommt bevorzugt im Winter durchaus vor, dass ich meine Hausberge aufgrund von Automassen mit bevorzugt gelben Nummernschildern dran gar nicht erst erreichen kann. Es sei denn, ich fahre um 05:30 h los, und bin um 11:00 h wieder runter vom Hang. Die Verkehrslage wird auch in dem Beitrag angesprochen. Der lokale Tourismusmanager gibt auch unumwunden zu, mit der Entwicklung überfordert zu sein. Hut ab! Diese Probleme tauchen immer dann auf, wenn sich eine Region wirtschaftlich dem Tourismus ausliefert. "Prostitution", der Begriff ist ja hier aufgetaucht, wäre nicht meine Wortwahl gewesen, aber ich möchte mir selbst tatsächlich auch nirgends zwangsweise als Freier vorkommen. In manchen Regionen tut man das aber. Und zwar völlig egal welche Flagge drüber weht.

Hat jetzt mit der Gesetzeslage unmittelbar nichts zu tun, aber die Debatten hier gingen ja zuletzt in diese Richtung. Ich denke, mittelfristig wird's bei uns auch zu (hoffentlich nur lokalen) Einschränkungen für Biker kommen. Sauerland und Eifel liegen für die Niederlande halt verkehrsgünstig und ein paar Deppen unter den vielen Gästen reichen, um Stress und vor Allem Müll zu machen. Alles hinlänglich bekannt. Ähnliche Probleme werden die Kaasköppe ganz sicher mit uns Moffen haben, die im Sommer z.T. zugedröhnt die Strände belagern.

Bin auch schon wieder weg, lese aber weiterhin interessiert mit. Die Situation in Österreich ist wirklich Realsatire - was nicht heißt, dass ich das lustig fände. Bei den Stories bleibt mir das Lachen sonstwo stecken.


Sportlichst, Ovibos

Edit: Weiterer relevanter Beitrag: https://www1.wdr.de/mediathek/audio...nd-ohne-kunstschnee-kein-wintersport-100.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten den Urlaubsanspruch gesetzlich auf eine Woche pro Jahr kürzen, dann hat sich das mit dem Overtourism erledigt. :lol:

Am besten sind die, die den heimischen Tourismus scharf kritisieren und selbst dann wo hin reisen? Nepal, Thailand und über's Wochenende mal schnell nach New York.

Ich habe einige Kollegen im Großraum Venedig. Wenn ich die erzählen höre - das sind schon andere Dimensionen als bei uns.
 
Am 26.10 (Nationalfeiertag) fuhr ich am Nachmittag Richtung Höttinger Alm (wollte zum Nkst) und was ich da so sah wundert mich nicht das Mountainbiker eher ungeliebt sind.

Ich fahre ca. 3-4x die Woche Richtung Arzleralm/Rumeralm, da ist Abends meist nix los und man hat seine Ruhe.

Es fing schon in der Bahn an, was da gemotzt wurde dass die feinen Damen und Herrn mit den dreckigen Downhillern in der selben Bahn fahren müssen... Oder Mütter zu ihren Kindern sagen dass man zu "solchen" Leuten nicht einsteigt...
Am Weg dann war die Hölle los, zig Wanderer mit unangeleinten Hunden, zu 3. den ganzen Weg benötigend (was eine Leistung ist), im Weg stehend usw. aber mei, sie meinen ja sie sind alleine auf der Welt.(ok, meinen eig. eh fast alle)
Mich schockierte aber viel mehr das Verhalten der Radfahrer, wie die die Forststraße runterbrettern ohne nur ansatzweise langsamer zu werden wenn da Menschen im Weg waren, hat mich schon etwas sprachlos gemacht (sah das zum ersten mal so richtig bewusst)
Es waren auch nicht die gern verhassten E-Biker, sondern so mitte 40 jährige...

Aber wieder was gelernt, an solchen Tagen solche Strecken meiden, auch wenns für längere Zeit der der letzte schöne Tag ist...
 
Ich wollte schon fragen, warum du dir so etwas antust. Die Idiotendichte ist nun mal da und dort sehr hoch und solche Orte sollte man aus eigenem Interesse meiden.

Und keine Sorge, der November wird bärig. ;)
 
Erstens aus Unerfahrenheit, zweitens kenn ich sogut wie keine Alternativen und drittens wollte ich nochmal übern Nordketten Trail.

Aber die Dichte an Personen die ordentlich einen an der Waffel haben ist in diesem Bereich sehr hoch.

Ja ab November ist der Weg zur Arzler gesperrt:eek:
 
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Originell :spinner: Solange es überall sonst verboten ist, ist das die Zukunft?

Hoffentlich stehen da im Wald an jeder Wegkreuzung Sheriffs die die Anzeigen ausstellen. Nicht vergessen - Ausweise mitnehmen!
 
Im Bikepark musst du auch ein Ticket lösen.

zweitens kenn ich sogut wie keine Alternativen

Das ist der größte Nachteil. Man wird, wie das scheue Reh, immer stärker verdrängt und muss sich andauernd neue Biotope suchen. Andererseits schadet ein wenig Pioniergeist auch nicht. ;) Kilometer machen kann man ja auch mit einem MTB sehr gut.
 
Wenn die Wege geöffnet werden, auch Wanderwege die wenig genutz werden, wäre ich auf jedenfall bereit zu zahlen, wenn sie dann auch gepflegt werden.

Denn anderst wirds in AT nicht möglich sein
 
Und für den Trail.

Wo zahlst du für den Trail und wie wird es kontrollliert?
Also zumindest im Bikepark Geißkopf und Osternohe (Deutschland) zahlst du definitiv nur für Lift. In Saalbach kannst du auch alle legalen Strecken kostenlos fahren, genauso in Nauders.

Es gibt zwar in Deutschland z.B. das Trailcenter Rabenberg, bei dem man auch für die Wegnutzung zahlen muss, aber man hat wenigstens die Möglichkeit, legal kostenlos auszuweichen.

Weiß nicht, ob sich das in Ö vielleicht wirklich durchsetzen und dann damit auf die Schnauze fallen sollten?
Wer für (wahrscheinlich eh durch Steuergeld finanzierte) Forstwege ("Auf Forstwegen schlängelt man sich bis nach Mönichkirchen und kommt rauf bis zum höchstgelegenen Punkt am Hochwechsel auf 1.743 m") extra nochmal zahlen will, damit man legal mit dem Rad rumgurken darf, hat wohl einfach zu viel Geld?
Also was ich auf der Wexl-Seite gesehen habe, reicht bei weitem nicht, dass ich dort Urlaub machen und noch extra dafür zahlen wollen würde.

Aber genau so etwas in der Art habe ich schon vor längerer Zeit prognostiziert und mit dem E-Bike-Boom werden immer mehr Gebiete nachziehen, weil sie ja mit Lift auch nicht mehr so viel verdienen. Da tun mir die Einheimischen leid, die das nicht wollen und die Natur mit dem MTB nicht "kostenlos" genießen können.
 
Ich habe gerade auf der Gaiskopf Homepage nach gesehen.

Zitat: "Die Nutzung des Bikepark MTB Zone ist nur mit gültiger Eintrittskarte erlaubt."

Quelle: https://mtbzone-bikepark.com/de/geisskopf/sicherheit


In Osternohe: "Das Befahren der Strecken ist nur während der offiziellen Öffnungszeiten gestattet. Eigene Transporte bergauf, vor allem das Benutzen der Waldwege dazu, sind unzulässig."

Da könnte man nun zu streiten beginnen.


Im Bikepark Samerberg: "Das Befahren sämtlicher Bikeparkstrecken und Abschnitte ist NUR mit einer Berechtigungskarte erlaubt."


Usw usw.
 
Wenn ich mich nicht irre, gab es früher am Geißkopf eine "Eintrittskarte", was aber vor einige Jahren geändert wurde. Nach der Änderung stand dann auch auf der Seite, dass die Nutzung der Strecken kostenlos ist, aber man sich über eine Spende freue (wenn man den Lift nicht nutzt). Warum die AGBs nicht angepasst wurden oder sich das heuer wieder geändert hat, weiß ich nicht (aber man kann auch keine "Eintrittskarte" kaufen, sondern nur Lifttickets".
In Osternohe kann man auch problemlos selbst die Straße wieder rauftreten und die Strecken so fahren. Die wollen offensichtlich keine privaten Shuttle, was ich auch vollkommen verstehen kann. Das Befahren während der Öffnungszeiten ist wohl versicherungstechnisch notwendig.

Wie auch immer, kontrolliert wird man in keinen der Parks und es gibt genügend, die die Strecken in ihrer Tour einfach mit einplanen ohne dafür bezahlen zu müssen. Und wie geschrieben, bei uns sind Bikeparks ein minimaler Bruchteil von legalen Wegen, nicht ein flächendeckendes Gesamtkonzept zur "Freiheitsberaubung".
 
Das ist auch eher aus Sicht der Haftpflicht interessant. Wenn ein Besucher stürzt und der Betreiber dann sagt, dass die Benützung kostenlos ist, wird die Krankenversicherung das wahrscheinlich nicht so ohne weiters akzeptieren und versuchen, Regress zu fordern, mit dem Argument, dass für die Nutzung sehr wohl bezahlt wurde (Liftticket zb). Der Unterschied: Gibt es einen Vertrag, dann wird auch schon bei einfacher Fahrlässigkeit gehaftet. Sonst nur für grobe oder Vorsatz.

Im Übrigen wird ja heute schon in Österreich für die Nutzung von Forstwegen und Singletrails bezahlt. Allerdings bezahlt dafür die öffentliche Hand.
 
@Tyrolens hat's hier schon mal geschrieben: er wäre bereit, für die Nutzung legalisierter Trails zu zahlen. So weit reicht die Verzweiflung schon ... Vielleicht könnte man dann auch die Wanderer zur Kasse bitten? Die benuzten die Wege schliesslich auch ...

Egal, bin froh, dass ich in einem Freistaat lebe.
 
Das hat nichts mit Verzweiflung zu tun. Ich bezahle auch für eine gut präparierte Piste gerne und das wäre bei einem Trail nicht anders. Kraut und Rüben kann ich auch ohne zu bezahlen fahren, aber für die richtig guten Trails wär's mir der Geld wert.
Es gibt unzählige Dinge, die nichts kosten, wo sich aber ein Aufpreis definitiv lohnt.
 
In Ö darf man doch nicht mal über Kraut und Rüben legal fahren, also von was redest du? :D Oder meinst du die "Trails" in Saalbach? :D

Anscheinend bist du aber eh mit komplett anderen Absichten unterwegs, als viele hier. Den wenigsten geht es wohl um geleckte Rennstrecken, für die man bezahlen will (muss).
 
Und für den Trail.
In Österreich, da es kein Betretungsrecht (für Radfahrer) gibt.
Es gibt zwar in Deutschland z.B. das Trailcenter Rabenberg, bei dem man auch für die Wegnutzung zahlen muss,
Es gibt in DE - auch in Sachsen (Rabenberg) - keine Rechtsgrundlage, auf der man eine Gebühr für die Nutzung von Waldwegen durchsetzen kann. Auch dann nicht, wenn man den Weg "Trail" nennt.
Da könnte man nun zu streiten beginnen.
Das es einige trotzdem versuchen sagt über die Rechtmäßigkeit nichts aus. Speziell zum Geißkopf ist mir auch bekannt, dass es mal ein Rechtsgutachten des LRA gab, dass die Erhebung eine Wegbenutzungsgebühr als nicht möglich eingeschätzt hat.
Diddie Schneider hat darüber auch schon öffentlich sein Mißfallen bekundet; er hält das für ein Hindernis auf dem Weg zu mehr speziellen Radstrecken.
 
In Österreich kannst doch oft nichtmal die breite Forststrasse zur Alm mit den Kindern hochfahren.

Es geht doch satt nicht um alpine Steige im Bereich S3, sondern auch um stinknormale Waldwege, die der Förster oder Almbetreiber
mit dem SUV hochbrettert.

Mein letztesErlebnis in Ö mit den Kindern war derart, dass wir auf der Alm vom Waldbesitzer dermaßen angemacht wurden , dass wir die Polizei hohlen mussten.
Zwarhaben sich die Gäste mit uns solidarisiert, aber der Jäger war dermaßen ein Arschloch, daß ichnur wegen meiner Tochter den nicht eins in die Fresse gegeben habe.

Der Gag, der Typ war mit den Geländewagen unterwegs, wir wurden unterwegs vom örtlichen Lebensmittellieferanten überholt. Aber mit Rad, Kinderanhänger darf man da nicht fahren.

Das ganze ist über den Hotelier, Bürgermeister und Tourismus eskaliert.
Meine Frau war als Journalistin im Rahmen einer Reportage zum Thema Familienurlaub vom Verband eingeladen.

Für uns ist Ö Sommers wie winters gestorben.

Klar, auch bei uns in BW gibt es die 2m Regel.
Aber zum einen wird ein Überschreiten praktisch nicht kontrolliert und wenn doch verläuft das im Sande.

In Ö sieht das ja ganz anders aus.
 
Rennstrecken sind nicht geleckt. ;)

Ich müsste mir mal die Lage in D ansehen, aber ich denke, das Argument der Betreiber ist, dass es sich um keine Wege, sondern um Sportanlagen handelt. Diese Diskussion läuft übrigens auch in AUT und zwar wegen der Benützung von Skipisten durch Skitourengeher. Die Pistenbetreiber sagen: Sportanlage und daher kein freies Betretungsrecht. Die Skitourengeher sagen: Freiland und daher Betretungsrecht.
 
aber ich denke, das Argument der Betreiber ist, dass es sich um keine Wege, sondern um Sportanlagen handelt
Wald- und Naturschutzgesetze kennen nur Straßen und Wege (anderswo ist das Radfahren eh nicht erlaubt).
Keiner will eine Sportanlage im Wald; das würde die Errichtung solcher Anlagen praktisch unmöglich und dazu viel teurer machen.
Auch hier gilt wieder: Einige Betreiber schreiben zwar etwas von einer "Sportanlage" in ihren Nutzungsbedingungen; im Ernstfall bleibt das aber sicher folgenlos.
 
Ja, das ist der Punkt, wo es heikel wird. Auf der einen Seite handelt es sich doch um Sportanlagen, weil das Gelände stark modifiziert wird und auch das eine oder andere Bauwerk errichtet wird. Auf der anderen Seite versucht man zb bei uns selbst krasse Bikepark Strecken als Singletrails genehmigen zu lassen und bekommt die auch genehmigt.

Wobei das ja Verwaltungsrecht ist und vielleicht wird das auf zivilrechtlicher Ebene dann doch anders bewertet.
 
Auf der einen Seite handelt es sich doch um Sportanlagen, weil das Gelände stark modifiziert wird und auch das eine oder andere Bauwerk errichtet wird.
Würde man dieser Argumentation folgen wäre eine Vielzahl von Wegen plötzlich "Sportanlagen" - unabhängig davon, ob diese Wege zum Radfahren angelegt wurden oder nicht.
 
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