Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner

17.02. 11:40 Alto-Pozo-Trail beim Pico de las Nieves, 1700m

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Auf den Kanaren ist's nicht ganz so einfach, Unterkünfte außerhalb des Mega-Hotspots Maspalomas zu finden. Aber ein paar nette Häuserl hat's doch immer wieder mal, und das Casa Rural La Piedra Vida in Aguimes ist eins davon. Die Kosten liegen immer so zwischen 40E und 70E für zwei, manchmal mit Frühstück, meist mit Küche, oft mit Waschmaschine. Nicht ganz so preiswert wie Andalusien, aber hier ist halt auch gerade absolute Hauptsaison.

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Relativ preiswert ist außerdem das shuttlen per Taxi. Dreizehnhundert Höhenmeter von Ingenio hinauf auf den Berg gönnen wir uns heute für zwanzig Euro zu zweit, da kommt kein Shuttleanbieter mit. Man muss sich halt immer ne praktische Stelle zum losfahren suchen, irgendwas mit steiler Straße ohne Leerlauf, dann passt der Preis. FreeMotion shuttelt sowieso nicht mehr, die fahren bloß noch ihre eigene Tourenkundschaft. Alte Kartons zum fliegen müsste man dort käuflich erwerben, für 30 Euro pro Stück??! Der Laden ist einfach zu groß geworden, zum Glück gibt's Alternativen.

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Wie auch immer, ganz rauf shuttlen wir natürlich nicht. Oben ist's eh ganz nett, da kann man schon noch ein bisserl selbst radeln.

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Danach ein neues Stückerl unbekannter und unbefahrener Trail von einem Platzerl namens "Alto de Pozo"...

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... in Richtung Roque Nublo.

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Am berühmtesten Felsen Gran Canarias herrscht unglaubliches Remmidemmi: Der Parkplatz ist überfüllt, die kleine Straße hunderte Meter lang zugestellt. Es wird gehupt, geschrien, geschimpft und gelacht. Ist uns eindeutig zu voll, auf die Völkerwanderung hinauf zum Roque haben wir keinen Bock mehr. Mit dem Bike hätte man dort heute sowieso keinen Spaß. Egal... ich war da schon öfters oben, das letzte Mal mit Kettle. An einen derartig monströsen Massenauflauf kann ich mich allerdings nicht erinnern.
 
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Re: Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner
17.02. 12:40 Ayacata-Trail, 1400m

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Wir lassen den Roque Nublo dieses Mal also wegen Überfüllung links liegen...

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... und rollen statt dessen direkt...

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... auf das holprige Esszweierl hinab nach Ayacata.

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Hier ist niemand unterwegs...

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... außer ein paar freundlichen Vierbeinern.

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Das ist jetzt aber nah genug.

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In Ayacata an der Bar herrscht der übliche Rennradlerauflauf. Passt schon, lieber Rennradler als Schäferhunde.
 
Hm... Seltsame Routen fährt der Live-Punkt.

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Wo der Punkt JETZT angezeigt wird, warst du aber schon mal bei der (einer) "Silvester-Tour".
Ist der GPS-Empfang so übel? Handy-Netz gibt es ja scheinbar :)
Und eigentlich sehe ich auch ein Stück Himmel auf dem Foto!
 
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Dass das GPS so spinnt, kenne ich von sehr tief eingeschnittenen Schluchten - Via Mala z.B.
Da spinnt nix, das ist alles mehr oder weniger exakt. Sind halt Tunnels tief unterm Berg. Und elende Sackgassen.

Ansonsten erstmal selbst interpretieren... ich kämpf derweil noch kurz ums Überleben und blogge dann hinterher :)
 
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ich kämpf derweil noch kurz ums Überleben und blogge dann hinterher :)
Ohje, so übel?
Du als Kletterkünstler kannst doch notfalls sicher einfach aus der Schlucht raus klettern?!

Wir spinnen uns derweil mal die Story zusammen.

  • Zorro kann noch posten und hat Handy-Netz.
  • Kommt aber nicht voran.
  • logische Schlussfolgerung: Früher sind schon mal Kameras den Berg runter gekullert, heute hat er wieder etwas in die Schlucht geworfen. Kamera hatte noch Bilder gemacht - muss also Specki sein?!?!

--> Problem: Wenn Specki weg, dann fehlen auch schnell die Reserven und so ein Canyon wird zum #Durstix

Ich male nur mal den Worst Case an die Wand und hoffe, dass es viel viel weniger übel ist :)

Wir drücken die Daumen (dass es "nur" ein Abenteuer wird) :daumen:
 
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PS: Hier geht grade die Sonne unter. Sieht schick aus - wird in den Bergen jedoch auch problematisch.

Dein Rucksack war ziemlich leer (Kein Proviant?) . Ich hoffe, du hast die kleine Stirnlampe dabei (allein schon für die Tunnels).
 
17.02. 15:00 Auf der Chira-Piste, 900m

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Am letzten Tag der Tour haben wir irgendwie beide keinen gesteigerten Bock mehr auf schottriges Trail-Geholper und nehmen ab Ayacata einfach mal die kleine Straße hinab zum Chira-Stausee.

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Ist eh recht hübsch hier.

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Hübsch und schnell.

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Presa de Chira: Derzeit eigentlich mehr eine Staupfütze als ein Stausee. Wird der überhaupt mal voll?!

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Ab hier dann weiter auf Piste, mit kleinen Zwischenuphills durch exorbitant hübsche Felsengegend. Granne leistet einfach, rein optisch und überhaupt.
 
17.02. 22:00 Dünen von Maspalomas, 5m

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Irgendwann wird die Piste wieder zur Straße und schlängelt sich einen einsamen Lomo hinab in Richtung Meer. Ja klar, üblichweise ist das hier ein Uphill.von Maspalomas in die Berge, bin hier auch schon raufgeschwitzt. Wir fahren heute halt mal anders rum: leider geil.

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Bergab hat man auch viel mehr Zeit für die lustigen Features am Wegesrand. Diese fetzigen Felsen in einer Straßenkurve waren mir bisher wohl entgangen.

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Kann man prima beklettern...

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... und auf der anderen Seite bis nach Maspalomas runtergucken.

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Apropos Maspalomas: Sind jetzt schon über zwei Wochen auf der Insel und fahren heute wirklich zum ersten mal runter in die Touristenhochburg. Das hat von euch sicher noch keiner geschafft,klingt schon fast nach Totalverweigerung.

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Dabei sind die Sonnenuntergänge beim Leuchtturm eigentlich recht nett.

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Als es Nacht wird...

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... beenden wir den Lissabix standesgemäß mit einer letzten Bikepackingnacht unter freiem Himmel mitten in den Dünen. Morgen noch ein relaxter Ruhetag am Strand und das war's dann. Buenas noches allerseits und danke fürs mitlesen.
 
18.02. 08:15 Playa Ingles, 0m

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Der frühe Wüstenvogel fängt den Sandwurm. War eine recht entspannte letzte Nacht in den Dünen. Der Bikepackingdurchschnitt der zweiten Lissabixhälfte ab Malaga beläuft sich damit auf zwanzig Prozent: Zehn Nächte draussen, vierzig im Hotel.

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Bisserl peinlich ist das irgendwie schon : - ).

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Mit den ersten Sonnenstrahlen machen wir uns von der Düne...

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... und radeln am romantisch leeren Sandstrand entlang von Maspalomas nach Playa Ingles.

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Distanz zum Frühstück: noch vier Kilometer.

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The End... oder doch nicht? Kettle hätte gerne einen faulen letzten Tag im Liegestuhl zum Abschluss, ich glaub das schaff ich nicht.
 
18.02. 13:20 Canal de Chira, 850m

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Ich halt's natürlich nicht nen ganzen Tag am Strand aus. Ist doch verschwendete Zeit, wo hier so tolle Berge und Schluchten in der Gegend rumstehen. Also wird halt nochmal raufgetaxlt auf den Lomo Pedro Afonso vom gestrigen Downhill, ...

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... dann betrachte ich mir den "Canal de Chira" etwas näher. Die alte Wasserleitung sieht auf der Karte irgendwie recht schnuckelig aus, wie sich so durch die steilen Wände des Barranco de Chira windet.

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Aber kann man hier auch biken?

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Klar kann man.

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Das Ding ist sogar ziemlich gut in Schuss...

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... und halbwegs aufgeräumt.

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Nach einer Weile erreiche ich ein Stückerl...

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... wo die schöne Wasserleitung leider vollständig ins Tal gebröselt ist.

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Ein Problemstellen-Umgehungstunnel ist zwar vorhanden, allerdings für XL-Bikes etwas knapp bemessen. Ohne auseinanderbasteln und in Einzelteilen transportieren geht zumindest an diesem finstren Loch nicht viel.

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Ich geh erst mal zu Fuß rein und checke die Lage.

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Schaut nicht schlecht aus... und die Engstelle ist auch nur kurz, danach wirds etwas angenehmer.

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Auch der Weiterweg...

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... schaut aus nach easypeasy lemonsqueezy. Aber nachdem mich dieser hübsche Kanal nach ein paar Kilometern sowieso nur wieder zurück zu meiner Uphillpiste bringen würde, kehre ich an dieser Stelle um und widme mich lieber dem nächsten Experiment. Aber wer auf Gran Canaria mal Lust auf was spezielles hat: Der Canal de Chira ist jetzt halbwegs getestet und für ziemlich gut gefunden. Zu Fuß ist das Ding sowieso kein Problem, auch mit Bike sollte es bis auf die kurze Engstelle eigentlich komplett fahrbar sein.

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Geiles Teil jedenfalls, mit tiefen Abgründen. Nix wie hin!

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Canal de Chira? Kommt in die Suppe. Aber jetzt geh' ich mein zweites Experiment in diesem heißen Canyon suchen. Der Strand kann mich mal, die Grancanariamusik spielt eindeutig hier oben im Fels.
 
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18.02. 14:15 Wassertunnel im Barranco de Chira, 750m

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Runter von der Chira-Wasserleitung, rein in den Chira-Barranco.

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Der selten begangene und vielleicht noch nie befahrene Weg verläuft eine Weile lang mitten im ausgetrockneten und holprigen Bachbett.

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Stellenweise etwas viel Gestrüpp und kindskopfgroße Schotterbrocken, aber größtenteils komm ich halbwegs gut voran.

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Ich folge schließlich dem flowiger Weg des schon lange nicht mehr vorhandenen Wassers...

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... und rolle hocherfreut...

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... hinein in einen finstren und ziemlich langen Tunnel.

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Ausgang erreicht.

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Leider fehlt hinter dem Ausgang eine Fortsetzung hinab ins Nachbartal von Soria. Das dicke Rohr hört auf, ein paar dünne, ältere Leitungen ziehen sich den steilen Hang hinab.

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Ich kraxle eine halbe Stunde ein wenig kreuz und etwas quer auf zerbröselten Ziegenpfaden durch die Gegend. Hilft aber nicht viel, richtig weiter komm ich hier nicht wirklich. Ohne Bike könnte man sich vermutlich ins Tal durchschlagen, aber als Radfahrer hat das hier jetzt nicht mehr besonders viel Sinn. Hilft nix, dann halt Plan B. Vom Tunnelausgang gibt's einen Weg bergauf, nach nur knapp sechzig Höhenmetern...

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... erreiche ich so den altbekannten Wanderweg...

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... und knuffig schwierigen S3-Singletrack von Chira nach Soria.

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Soria-Staumauer erreicht, zweites Experiment in der oberen Hälfte gelungen.und in der unteren Hälfte gescheitert. Es gäbe jetzt noch ein drittes Experiment im Barranco de Chiea: Ein Stricherlweg führt direkt am Talboden talwärts, ohne die Chickenexits links über den Canal de Chira oder rechts über den Wassertunnel. Das muss allerdings jemand anders irgendwann mal probieren. Mein Bedarf an Abenteuer ist für heute gedeckt und der Rückweg nach Maspalomas ist noch weit.
 
19.02. 09:00 Playa San Augustin, 1m

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Zum Frühstück gibt's heute LLLL: Letzter Leche Leche des Lissabix. Traurig aber lecker.

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Kettle hat die hübschen Kisten gestern bei "Cicla Canarias" in Vecindario besorgt. Absolut netter Laden, kostenloser Mitradlfliegersupport wie üblich, nicht mal die Kaffeekasse durfte befüllt werden. Wir schieben unseren ganzen Krempl fünf Minuten zur Bushaltestelle, packen dort die Bikes ein...

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... und dann geht's auch schon ab nach Hause.

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Lissabix vorbei: Portugal, Andalusien, Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, 73 Tage, 3.500 Kilometer, 61.000 Höhenmeter, 1324 Fotos, 4+x Filme. Passt schon im Winter.
 
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