20.04. 20:00 Wüstencamp in der Rambla de Galera, 600m
Und weiter geht's, ab jetzt nach Norden. Lustigerweise steht da ein über zweitausend Meter hohes Gebirge im Weg, von dem ich bis vorhin noch nicht die Spur einer leise Ahnung hatte. Sierra de los Filabres? Noch nie gehört, gute Planung ist alles.
Egal, das ist ein Problem für Morgen. Heute fahr ich nur noch zum Fuß der Berge.
Hübsch einsam... leider auch hübsch kühl und hübsch windig.
Wegen des aufkommenden Sturms und reichlich windiger Wettervorhersage für die Nacht hätte ich gerne ein paar feste Wände um mich rum. Außer dieser einladenden Ruine ist weit und breit nix zu sehen in der andalusichen Einsamkeit, also schauen wir halt mal.
Eingangshalle? Nicht unbedingt der Riesenhit.
Musikzimmer? Trifft nicht meinen Geschmack.
Nebenraum? Bin doch kein Fisch!
Vorplatz? Auch nicht besonders einladend.
Wohnzimmer? Könnte man sich dran gewöhnen... will man aber nicht. Das war dann wohl ein Griff ins Klo.
Hilft also nix, dann wird das Tarptent halt in den Sturm gepflanzt. Werde es die Nacht über bereuen, das weiss ich jetzt schon. Man stellt ein Ultraleichtzelt einfach nicht mitten in den Wind. Aber das gruselige Haus der toten Kuscheltiere war dann halt auch nicht so der Bringer, dann vielleicht lieber so.
Immerhin gibt's genug zu futtern...
... und eine Sturm- und Schnee- und Kältewarnung für Andalusien. Herzlichen Dank und gute Nacht.