Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner

Hammergute Idee mit der Sattelstütze als Zeltaufhängung! Man lernt nie aus und Kreativität kennt keine Grenzen. Müsste ich vorher nur umbauen. Letzten Sommer hab ich sowohl Hängematte als auch Tarp(ohne Tent, dafür alles unter 50 €) getestet.
In der Hängematte schlafe ich hervorragend, aber so ab 10°C wird's trotz Fleeceklamotten ganz gut zugig von unten. Dafür brauche ich noch eine kreative und gewichtsoptimierte Lösung. Ein klassischer Underquilt kommt nicht in Frage. Auf der Fahrt habe ich auch festgestellt, dass es manchmal richtig schwierig ist, 2 vernünftige Bäume zu finden. Zwischen Molveno und Bologna war das nicht machbar, da es keinen Hochwald, sondern dort wo ich durchkam nur Bäume mit viel Gestrüpp drunter gab.
Plan B war das Tarp, unter dem ich auf dem Campingplatz am Molveno-See ein richtig fetziges Gewitter überstanden habe, ohne einen Tropfen abzubekommen. Nur die Klamotten, die ich ans Rad zum trocknen gehängt hatte waren a bisserl klamm.
Keep on riding - so was wie der Rio Segura ist genau mein Ding.

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Die Plane ist ja riesig, da könnte man direkt zwei komplette Tarptent Contrail draus schneidern :)

Hängematte kommt für mich eher nicht so in Frage, dazu mag ich Bäume zu wenig.
 

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Re: Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner
25.04. 16:20 GR66 Sendero Calar del Mundo beim Torca Cabras, 1600m

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Nach kaum hundert Höhenmetern Bergaufschieberei kann ich wieder aufsitzen und ein bisserl auf dem GR-66 rumspaßeln.

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Irgendwann geht's dann auch mal wieder ein Stück bergab.

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Nicht weit allerdings, nur runter bis in einer grüne Ebene.

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Wasser gefällig? Gibt genug.

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Die Ebene fährt sich ganz flutschig, auch wenn der Weg nicht immer deutlich zu erkennen. Bald schon klettere ich nach links...

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... auf einen kleinen Grat hinauf...

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... und rolle drüben gleich wieder runter. So richtiger Flow kommt da keiner auf, zu oft geht's hoch und runter oder durch Gemüse. Ist halt eher ne abenteuerliche Durchquerung bisher.

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In der nächsten Senke...

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... entspringt an der Fuente Espino ein kleines Flüsslein...

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... und ich brauch ne Pause. Ganz schon langer Schlauch hier... schon halb fünf und ich hab immer noch nicht alle Höhenmeter hinter mir.
 
25.04. 18:50 Rio Mundo Quellwasserfall, 1100m

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Nachdem endlos viele Hügel überwunden sind, scheint mein Trail endlich mal vernünftig abwärts zu führen.

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Passt mir gut in den Kram, die Sonne steht schon tief.

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Wo geht's denn jetzt hin?!

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Hier bremsen. Da rollst du den ganzen Tag über wellig flache Hochebenen, nur um plötzlich oben an ner dreihundert Meter hohen senkrechten Wand zu stehen. Spaciges Land. Tief unter mir entspringt glaub ich der Rio Mundo in einem fetten Wasserfall aus einer Höhle im Fels.

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Außen rum gibt's einen langen Trail, ausnahmsweise heute mal mit fluffigem Waldböden statt Steinen.

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Wasserfall gefunden, ...

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... und ein ziemlich hübscher noch dazu. Gerade stand ich noch dort oben auf den Felstürmchen, so schnell kann's gehen. Weg sind die Höhenmeter, durchquert ist der Parque Natural de los Calares del Mundo y della Sima. War ein bisserl langwierig und stellenweise etwas mühsam, aber schon irgendwie cool. Den GR-66 dort kann man schon fahren, geht halt auch oft bergauf. Jetzt brauch ich nur noch nen Platz zum schlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
25.04. 20:00 Wildsaucamp am Rio Mundo, 950m

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Auch nach dem Wasserfall bleibe ich auf verschlungen dschungligen Wanderwegen und folge dem Rio Mundo von seiner imposanten Quelle noch einige Kilometer lang flussabwärts.

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Schlecht ist auch dieses stravabepixelte Wegerl nicht, eigentlich bin ich seit heute Mittag dauerhaft auf Singletrack unterwegs. Fehlen halt die Eintausendtiefenmeterabfahrten hier, zwischendrin gibt's immer wieder kleine Gegenanstiege. Aber Laune macht's schon, so rein bikepackingwildnismäßig. Andalusien scheint übrigens erst mal vorbei, irgendwo hab ich heute unterwegs die Grenze zu Castilla-La-Mancha überquert. Macht nix, ist erst mal genau so hübsch.

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Gegen acht Uhr abends finde ich endlich ein mir genehmes Horizontalwieserl ohne Buckel und baue mir mein Haus in die Pampa.

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Es folgt das übliche Guten-Abend-Ritual: Waschen... umziehen... kochen... vor'm Zelt sitzen... Film gucken...

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... wilde Tiere vertreiben... und schlafen. Gute Nacht.
 
die war vor Allem nur digital unterwegs...
Falls das ein Symbolbild war: Was war so unterwegs @stuntzi ?

Oder ist es so wenig Abenteuer, dass du einfach was dazuerfindest? :troll:
 
Wildschweine in der Nacht hatten wir tatsächlich mal in Südfrankreich. Natürlich eine Nacht unter freiem Himmel ohne Zelt. Ich wurde getadelt nicht so laut zu schnarchen…
 
Beim Anschauen der Fotos daheim stört mich mühsam und langwierig überhaupt nicht, kann also gerne so weitergehen. :D

Landschaftlich jedenfalls ausgesprochen hübsch dort! Die gefährlichen Säue lassen sich vielleicht durch Verbrüderung und ein gemeinsames Schlammbad besänftigen?
 
Das Schweinderl war eigentlich recht handzahm und neugierig, bis ich mit dem Topf geklappert hab. Nur gescheit fotografieren lassen wollte es sich nicht.
 
Ha, da kann ich auch mal ein Erlebnis beitragen: Herbstliche Übernachtung in Istrien bei Motovun allein unter Olivenbäumen in einem 1-Personenzelt. In der Nacht nähert sich eine ganze Rotte Wildschweine und ackert den Boden um - zumindest vermutete ich auf Grund der gewaltigen Geräuschkulisse, dass es mehrere Tiere sein mussten. Irgendwann, aus Angst um die Zelt-Abspannungen, machte ich mich dann doch durch plötzliches Klatschen bemerkbar. Die erschreckten Tiere wichen als Fluchtreaktion einige Meter zurück und setzen dann ihre Nahrungssuche fort, entfernten sich dann aber langsam wieder . Zum Rausklettern aus dem Zelt war ich zu müde/feig - ich weiß es nicht mehr... Ob die in so einer Situation auch unangenehm werden können - keine Ahnung.
 
Hab noch nie gehört, dass Wildschweine Zelte angreifen. Die stehen ja nur angenagelt in der Gegend rum und hüpfen nicht zwischen nee Sau und ihren Kids rum... zoologische Fachbegriffe bitte einfügen... 8-)

Aber wer weiß... wenn man gerade was besonders leckeres im Rucksack hat?!
 
Füchse sind das letzte. Die haben mir mal nachts ne Brille geklaut. Ich meine... Essen klauen ist ja schon unverschämt. Aber ne Brille??!
 
Wildschweine in der Nacht hatten wir tatsächlich mal in Südfrankreich. Natürlich eine Nacht unter freiem Himmel ohne Zelt. Ich wurde getadelt nicht so laut zu schnarchen…
Wanderung mit meiner Frau auch in Südfrankreich. Sie hatte das Kleinkind in der Kraxe auf dem Buckel.
Kreuzt die Mutter-Wildsau und die Frischlinge unseren Weg. Wir verschreckt, aber dann weitergelaufen. Die Frau weiterhin verängstigt: 'Ich hör das Wildschwein immer noch grunzen'. Das war dann der Kleine, der vor sich hin schnarchte. :)
 
Wanderung mit meiner Frau auch in Südfrankreich. Sie hatte das Kleinkind in der Kraxe auf dem Buckel.
Kreuzt die Mutter-Wildsau und die Frischlinge unseren Weg. Wir verschreckt, aber dann weitergelaufen. Die Frau weiterhin verängstigt: 'Ich hör das Wildschwein immer noch grunzen'. Das war dann der Kleine, der vor sich hin schnarchte. :)

Klugscheißermodus an: Die "Mutter-Wildsau" nennt sich Bache.
Klugscheißermodus aus.

Der Theorie nach erschreckt sich eine Rotte oder Teile davon meist vor der Spezies Mensch und läuft davon. Im Ebersberger Forst habe ich da unterschiedliche Muster entdecken können. Mal liefen sie weg, mal nicht. Vielleicht waren die Waldfrüchte in dem Moment zu lecker, ich weiß es nicht.

Keiler (auf dem Foto müsste das einer sein) sind meist eher gemächlich. Da habe ich schon öfters erlebt, dass man als Wanderer oder Radfahrer warten musste, bis die gemütlich den Weg überquert hatten. Die haben sich nicht von uns stören lassen.
 
Keiler (auf dem Foto müsste das einer sein) sind meist eher gemächlich. Da habe ich schon öfters erlebt, dass man als Wanderer oder Radfahrer warten musste, bis die gemütlich den Weg überquert hatten. Die haben sich nicht von uns stören lassen.
Keiler (meist Solo) und Bachen (meist im Rudel) habe ich so 1-2 mal im Jahr auf dem Weg zur Arbeit. Die Keiler sind sich ihrer Kraft bewusst und lassen sich erst mal nicht stören. Aber auch eine Rotte Wildschweine kann die Ruhe weg haben. Die eindruckvollste Begegnung die ich hatte: Erst kommt in gut 50 m Entfernung der Rüssel aus dem Unterholz auf den Weg. Ich halte an, die ganze Wildsau kommt raus, schaut und schnüffelt (der Wind wehte in meine Richtung). Sie trottet über den Weg und das zweite Schwein folgt. Als das letzte Tier der Rotte (insgesamt 8) den Weg überquert hat, fahre ich weiter. Als ich der Querungsstelle näher komme sehe ich, dass sie auf der anderen Seite nicht im Wald verschwunden sind, sondern parallel zum Weg weiter vor mir am Waldrand entlang laufen. Erst nach 200 m biegt der Wildwechsel ab und sie tauchen im Dickicht unter.

Ich möchte aber nicht erleben, wenn eine Bache überrascht wird und ihre Jungen verteidigt ...
 
Hatten wir mal in einem wenig begangenem Trail im Pfälzer Wald:
Wir waren recht zügig unterwegs und so kam es dann, Bache links, Frischlinge rechts.
Alle geschockt und verharrten erstmal still. Die Frischlinge hat dann die Angst nach vorne getrieben und dann ist die Bache auch dahin ohne uns zu attakieren.
Wir hatten schon gehörigen Respekt um nicht zu sagen die Hosen voll :lol:
 
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