Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner

Huhi, es gibt noch Nachschlag :daumen:

Das Kissen sieht fast so aus, als würde es schweben.
Wofür so Hörnchen am Lenker alles gut sein können.
Oder gibt es da auch einen (Klett-)Trick zur Befestigung?

Wasser ist jedenfalls genug dort - und auch am Mann/Rucksack. Sieht schwer aus. Willst wohl morgen nicht mehr nachfüllen ;-)

Und Bonus:

Warum ist Spanien so leer?
 

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Re: Lissabix - von Lissabon über Andalusien und die Kanaren zum Brenner
Ich war der einzige im Spar, da haben die sich nicht so und freuen sich eher über Kundschaft. Normalerweise lass ich das Bike schon draußen, wozu hab ich denn sonst mein Siebziggramm-Superschloss dabei.

Diebstahlrisiko seh ich so oder so keines in den kleinen Pampadörfern am Land. In München würd ich das nicht so machen.

Wenn ich manche Radreisende mit ihren X-Kilo-Schlossmonstern sehe, kann ich allerdings nur den Kopf schütteln. Fahren die immer nur durch gruslige Großstädte?!
Bisher bin ich auch mit so einem Kofferschloss aus dem schönen China zum Aufrollen gefahren. Für den aktuellen Trip nach Kreta hab ich mir aus einem halben Meter Edelstahlkette, Schrumpfschlauch und einem Vorhängeschloss mit Alukorpus ein Teil mit rund 250 g gebastelt, das für mich einen top Kompromiss aus Sicherheit und Gewicht darstellt.
 
Junge - da fährst du durch gefühlt schon fast sämtliche Länder unserer Kugel und findest dann quasi vor der Haustür so geile Landschaften - zumindest finde ich die Fotos mal gerade sehr beeindruckend ...:love::love: habs immer geahnt, dass Spanien mehr ist als Malle, Barcelona und Andalusien - aber das ist mal alles echt hübsch!
 
Und was ist da auf dem Supermarkt-Foto für ein langer grauer-riesen-angler-Riemen?
Ist das etwa die 10+Kilogramm-Schwerlastschlinge aus dem Durstix?
Sieht ordentlich robust aus.
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Sea to Summit Hook Release Accessory Strap in 20mm Breite (verschiedene Längen). Der absolute King unter der Packriemen, unkaputtbar und ultraleicht. Nehm ich seit Jahren für Lenkerrolle und Zorrocarry bei über zehn Kilogramm: https://www.google.com/search?tbm=shop&q=sea+to+summit+accessory+strap+hook+20mm
 
Bisher bin ich auch mit so einem Kofferschloss aus dem schönen China zum Aufrollen gefahren. Für den aktuellen Trip nach Kreta hab ich mir aus einem halben Meter Edelstahlkette, Schrumpfschlauch und einem Vorhängeschloss mit Alukorpus ein Teil mit rund 250 g gebastelt, das für mich einen top Kompromiss aus Sicherheit und Gewicht darstellt.
Ein kleines Vorhängeschloss kriegst halt mit zwei Maulschlüsseln in drei Sekunden aufgebrochen, das dauert kaum länger als die Schere/Minizange für das Kofferschloss. Aber schlussendlich sind's ja sowieso alles nur Kurzzeit-Wegfahrsperren für ein paar Minuten im Supermarkt. Da wirkt bei mir vermutlich auch der Monsteraufbau mit Zorrocarry-Rucksack und der hohe Sattel abschreckend. Die meisten potentiellen Freizeit-Diebe wüssten weder wie sie aufsteigen sollen, noch kämen sie dann mit den Füßen an die Pedale :).
 
11.05. 09:00 Auf dem Baldellou-Trail, 700m

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Die Sonne geht auf, nix wie los. Oder erst mal Kaffee und Müsli machen... die Berge laufen nicht weg.

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Vom Schlafplatz an der Staumauer führt eine gemein steile Piste...

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... hinauf auf einen etwas nichtssagenden Pass mitten im Gestrüpp. Immerhin führt hier ein GR 23 durch, ...

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... da geht sich sogar ein kleiner Trail aus.

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Ansonsten ist mein aktuelles "Gebirge" hier etwas grünlich agrarig angehaucht. Immerhin sieht man am Horizont die verschneiten Pyrenäen, das ist doch schon mal was.

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Ich cruise derweil weiter über einsame Pisten...

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... durch verlassene Dörfer. In Baldellou gibt's gar nix, keine Menschen, keine Bar, kein Brunnen, einfach gar nix. Das wird noch ein durstiger Tag.
 
Ich finde, der Schlafplatz über der Staumauer wurde bislang noch zu wenig gewürdigt. Ich fand ihn megacool.
Ich hatte bei der bunten Beleuchtung der Staumauer den ersten Eindruck einer Raketenstation. Da passt Dein Nickname zu.

Megaschöne Ecken, die uns da gezeigt werden. Und man denkt immer, man kennt schon alle Landschaften in Europa.
 
Ich mag Felsennoder halt Beton eigentlich lieber als Gras und Dreck zum schlafen. Bleibt alles sauber und trocken... und wenn die Aussicht auch noch passt...
 
11.05. 10:30 Presa de Canelles, 380m

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Hinter dem ausgestorbenen Weiler Baldellou folge ich einer kleinen Teerstraße durch den gleichnamigen "Congost de Baldellou". Congoste scheints hier ne ganze Menge zu geben, heißt dann vielleicht "Verstopfung" auf Katalanisch?

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Jedenfalls eine hübsche Verstopfung.

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Der nächste Weiler "Camporells" ist ähnlich ausgestorben. Macht nix, Wasser wird man schon irgendwann finden und Futter hab ich noch genug.

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Den dritten Ort lass ich mal links liegen und begnüge mich mit Panorama aus der Ferne, gibt dort sowieso nix zu holen.

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Statt dessen stürze ich mich nach einigen weiteren Höhenmetern tief hinab ins Tal des Noguera Ribagorçana, nur um dort vor verschlossenen Toren zu stehen.

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Mein Weiterweg war eigentlich durch diverse Felsentunnels und oben über die Staumauer beim Canelles-Stausee geplant. Das Gatter könnte man ja noch überwinden, aber bei den Tunnels und auf der Mauer geht's dann vermutlich wirklich nicht weiter. Naja... unten rum geht auch... sind halt einhundert zusätzliche Höhenmeter, die vernichtet und wieder geklettert werden wollen.

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Dafür komme ich an so genialen Platzerln wie diesem grünen Seelein unter senkrechten Felswänden vorbei.

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Hinter den Felsen ist übrigens schon wieder ein "Congost": Durch einen schmalen Wassercanyon besteht eine Verbindung zum nächsten Stausee. Überaus geniale Gegend hier, da wünscht man sich ein Packraft zum rumpaddeln. Hab aber keins... und zum kilometerweit Schwimmen bin ich zu Weichei. Ist außerdem empfindlich kalt, das gestaute Ribagorcana-Flüsserl. Kommt wohl direkt aus den verschneiten Pyrenäen runter.

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Über die Staumauer durfte ich jetzt zwar nicht, aber am unteren Ende ist's auch ausgesprochen geil. Es wartet jetzt zwar ein Sechshunderter-Anstieg raus aus dem Canyon bei brütender Hitze, aber das ist's schon wert.
 
11.05. 14:00 Spezi-Bar in Ager, 600m

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Der Uphill hinaus aus der Schlucht ist wie erwartet durchaus schweißtreibend...

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... und die mühsam erkämpften Bergregionen sind zunächst nicht unbedingt überspannend.

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Immerhin gibt's Tiefblicke auf den nächsten Stausee...

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... und Fernblicke auf den nächsten Felsriegel. Glaub da muss ich auch noch rüber.

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Zunächst erwisch ich jedoch im Ort Àger am frühen Nachmittag die erste offene Bar des Tages... wurde verdammt Zeit. Auch kleine Berge produzieren Höhenmeter... und das sind keine leichten hier.
 
11.05. 17:00 Pla-Del-Lluis-Trail beim Congost de Mont rebei, 900m

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Ich verwarte den heißesten Teil des Nachmittags in der Bar in Àger, bevor ich den nächsten Uphill in Angriff nehme. Auf ausnahmsweise mal angenehmer Teerstraße wird der Felsriegel um den "Sant Alis" (1680m) beklettert.

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Muss allerdings gar nicht ganz rauf. Schon etwas unterhalb der Gipfel zweige ich nach links auf eine hübsche Piste ab...

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... und genieße den Blick auf die überaus knuffigen Felstürmchen aus der Abendlichtperspektive.

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An einem Platz namens "Pla del Lluiz" ist dann Schluss mit einfach: Aus der Piste wird ein Trail, ...

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... den ich trotz vorgerückter Stunde und deutlich abschlaffend durstigen zweieinhalbtausend Höhenmetern bisher einfach noch in Angriff nehme.

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Vor das erwartete Panorama haben die Spanier noch etwas Wald gebaut. Passt schon, bergab ist man ja schnell durch.

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Die Bäume geben zum Glück bald schon auf...

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... und ich cruise durch angenehmes Halbsiebenuhrabendlicht unter dem fetzigen Felsriegel in Richtung tiefstehende Sonne. Wollte eigentlich hier irgendwo in der Gegend mein Zelt aufstellen, ...

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... aber jetzt will ich's doch noch wissen. Wegen dem "Congost de Mont-rebei" bin ich schließlich hier, das soll einer der Höhepunkte des dritten (vierten? fünften?) Lissabix-Teils werden. Das Stückerl fahr ich jetzt auch noch, wenigstens bis ich mal reingucken kann.

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Aha! Wird schon!

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Das ist ganz eindeutig ein "Congost"...

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... und da werd ich jetzt durchfahren. Oder durchschieben. Oder durchtragen. Vermutlich wird's ein buntfluffiger Mix daraus, aber geil wird's in jedem Fall. Was anderes ist bei dieser genialen Optik gar nicht möglich.
 
Mal ein paar Foto-Fragen:

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du verkleinerst deine fürs Forum. Mit was? Der im Smartphone mitgelieferte Photo-Editor kann das nicht zielgenau. Es kommen halt immer so 6-8 MB dabei raus
Gib es eine Grössengrenze, ab der es problematisch wird?
 
Ganz vielen herzlichen Dank für all Deine Fotos und Kommentare seit dem Ebro-Tal. Seitdem ist meine Info-, Planungs- und Vorfreudemaschinerie angelaufen. Ich bin so oft mit dem Auto an dieser Gegend blind und unwissend vorbeigefahren. Am liebsten möchte ich sofort los, aber leider kann ich nicht ganz so spontan sein wie Du, und bald wird es mir zu heiß. Also April/Mai 2023 - da ich Isar-konditioniert bin, liebe ich eiskalte Schneeschmelzgewässer, wenn die Sonne knallt.
 
Sea to Summit Hook Release Accessory Strap in 20mm Breite (verschiedene Längen). Der absolute King unter der Packriemen, unkaputtbar und ultraleicht. Nehm ich seit Jahren für Lenkerrolle und Zorrocarry bei über zehn Kilogramm: https://www.google.com/search?tbm=shop&q=sea+to+summit+accessory+strap+hook+20mm

Das sieht deutlich robuster aus als "Standard-Klett-Riemen", die ich aktuell noch verwende. Immerhin sind die schnell und handlich zu bedienen. So eine Schwerlastschlinge mit Haken habe ich auch - aber für den Lenker bisher noch nicht verwendet.
Das muss ich mal testen, wie dann das handling ist.

Neben dem aktuellen Bericht habe ich auch noch etwas zur Mont-Blanc Umrundung im Florix gelesen um die Strecke und die Etappen für unsere MB-Umrundung zu planen.
Wir haben Mitte-Ende Juni Zeit. Je nach Route liegen die höchsten Pässe auf 2.500 oder 2.800 Meter.

Gibt es eine gute Chance, dass das in einem Monat mit wenig Schnee geht? Der Kronplatz als Beispiel sieht aktuell auf den Webcams noch ziemlich weiß aus.

Was wäre eine schöne (alpine) Alternative für Juni?
Die Dolos?
 
Juni war schon immer zu früh "was richtiges" in den Alpen. Kann klappen, tut's aber normalerweise eher nicht. Bin gerade drüber geflogen und die Mont-Blanc-Gegend und alles andere ist noch tiefweiß. Die Chancen für eine ungestörte Umrundung dort mit 2800m-Pässen in drei Wochen sind wohl gering.

Alpine Alternative: Pyrenäen spanische Seite, Mix aus GR11 und HRP. Ist sowieso mehr Abenteuer.

Südliche Dolos geht natürlich auch. Oder Gardasee zum Comersee. Oder Friaulix mit Finish am Grappa.
 
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