Personenwaage: direkt vergessen!
Meine Räder werden an ner Hängewaage gewogen (die muss nicht teuer sein, meine hat bei Conrad keine 20 ⬠gekostet und ist hinreichend genau, insbesondere taugt sie zum Vergleichen von Rädern)
Die meisten Leute haben ihr Rad noch nie an ner Hängewaage korrekt gewogen (z.B. muss der Zug genau nach unten gehen, am einfachste an der
Sattelspitze in ner zusätzlichen Schlaufe einhängen)
Ich hab aus Spaà zu Fahrradtreffen/Litevilletreffen meine Waage mitgenommen und am letzten Tag das groÃe Vergleichswiegen gestartet: einfach Waage aufhängen und warten, was passiert
JEDER hängt sein Rad dran. Und fast jeder weint hinterher!
Himmelfahrt 2010 in der Eifel waren beinahe alle gewogenen Räder deutlich schwerer als vom Besitzer gedacht und behauptet - nur ein einziges 301 wog unter 13 kg, die allermeisten mehr oder weniger deutlich über 14 kg.
Das unter 13 war meins
Wie bekommt man das Gewicht runter? - zunächst mal zwei Waagen kaufen: ne Hängewaage (
in der Art) und ne normale digitale Küchenwaage (1g Genauigkeit, möglichst aber 2, besser 5 kg Wiegebereich), z.B. [ame="http://www.amazon.de/gp/product/B000NZEBJ8/ref=pd_lpo_k2_dp_sr_3?pf_rd_p=330045087&pf_rd_s=lpo-top-stripe&pf_rd_t=201&pf_rd_i=B006X0T82W&pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_r=02SEQWK887X25W3WBM6V"]diese[/ame]
Zum Leichtbauen kommt es gar nicht auf die hypergenau geeichte Waage an, sondern vor allem darauf, dass man Vergleichswiegen kann. Die gröÃten Fehler kommen nicht von der Waage, sondern von falscher Bedienung!
Dann (und jetzt wird es echt mühsam!):
1. Rad komplett zerlegen und ALLES wiegen, idealerweise in kleinen Einheiten
2. Prioritätenliste aufstellen (Was brauche ich, an welchen Stellen bin ich bereit, auf Performance zu verzichten, wie viel Geld will ich maximal ausgeben)
3. Gewichte recherchieren: was ist leichter, was kostet wie viel
4. PL-Verhältnis ausrechnen (welche Gewichtsersparnis erreiche ich je â¬uro?)
5. Entscheidung treffen: Leichtbau ist immer mit einigen Kompromissen und Entscheidungen verbunden!
6. Bestellen, Auspacken, selber wiegen, ggf.
7. tunen
8. anbauen, testen, fahren, im Idealfall
9. freuen
Ich spiele das jetzt mal an ner Bremsanlage durch, funktioniert aber für alle anderen Bauteile analog
1. Bremsscheibe, Vorderradbremse, Hinterradbremse, Schrauben der Bremse, Adapter, ... bei mir z.B. irgendwann mal ne SerienmäÃige
Magura Louise 210/180 mit insgesamt fast 1000 g)
2. mehr Bremspower, bessere Ergonimie, gleichzeitig weniger Gewicht, Mineralöl, einfache Wartung, preiswerte und haltbare Beläge
3. richtig leicht waren zu diesem Zeitpunkt vor allem Formula the one (ca. 750 g mit 180/180) und R1 ca. 700 g
4. da geht gewichtsmäÃig auf jeden Fall richtig viel, aber auch in jedem Fall teuer (>1â¬/g)
5. Ich entscheide mich zugunsten von Performance und Gewicht für Formula und gegen andere Hersteller, zugunsten der Performance für die the one und gegen die R1. Aus Gewichtsgründen habe ich für's 301 dann auch nur 180er scheibe vorne verbaut
6. länger recherchiert, abgewogen, ob gebraucht oder neu gekauft, dann ein gutes Angebot für neu gefunden (wenn man ohne Zeitdruck sucht erspart das den gröÃten Betrag!!!) bestellt, gewogen,
7. Tuningpotential gecheckt: Der vordere Adapter ist viel zu schwer, einen von
Ashima bestellt. Alle Schrauben an
Sattel (lohnt sich) und Scheibe (lohnt sich nicht) durch Titanschrauben ersetzt)
8. Bremspower reicht, Standfestigkeit ist gut, Gewicht ist top (komplette Bremsanlage so 707 g !)
9.
:hüpf:
Das für alle Bauteile durchspielen und dann kann man mit nicht unerheblichem Zeit- und Geldeinsatz ein relativ leichtes Liteville bauen.
HeiÃer Tipp: im Leichtbauforum nach gebrauchten Teilen Ausschau halten: da verkaufen manche Freaks fast neue Sachen, weil der Rotton der Eloxalschraube nicht ganz zur Felgenfarbe des neuen Autos passt