Magura MT5 MT7 Erfahrungen

Also @H3lvi hat an sich recht und geht mehr in die Richtung "Produkthaftung/Sicherheit" und @Schildcret hat auch recht, weil alles ist dokumentiert - übrigens auch aus rechtlichen Gründen.
Beim Ansatz von @H3lvi ist leider das Problem, dass die Konstruktionen wahrscheinlich größer, schwerer, teurer und funktional aus MTB-Sicht eher schlechter werden - z.B. die Forderung nach verpflichtenden Belagstärke-/Verschleiß-Sensoren wie bei KFZ (hoffentlich kommt keiner auf die Ideen, das zu fordern). Und schon haben wir irgendeinen Mist wieder an den Rädern. Also die Möglichkeit, Technik naturbelassen und nur auf das wesentliche reduzieren zu können ohne Sicherheitszusatzgedöns ist schon reizvoll. Aber klar, gibt dann auch ein paar Anwärter auf den Darwin-Award.
 
ab Min 3:30, mehr gibt es da nicht zu sagen... sowas darf nicht passieren... man hört nichts, kein rattern, kein quitschen... nichts und peng fliegt er. bin ich halt ein besserwisserischer Gscheitle, der keine blassen von der Materie hat xD
Naja, so ganz klar ersichtlich ist nicht, was genau passiert ist. Ist natürlich scheiße, wenn man einen Abgang macht.
Aber Du redest irgendwas von “abgenutzten Belägen und keine Reserve dabei” bezieht sich das auf diese Fahrt oder war das eine andere Runde?
Wenn Du allerdings weißt, wie groß das Risiko ist und es trotzdem eingehst, halte ich es für Deine Entscheidung.
Wie gesagt, es gibt Vorschriften von den Herstellern und die geben schon einen wichtigen Rahmen vor, und sei es nur zur Risiko Einschätzung. 100% an die Vorschriften tue ich mich auch nicht immer, aber man weiß halt, dass das Risiko größer wird.
Noch eine Frage: wie stark waren denn die Scheiben noch?
 
Beim Ansatz von @H3lvi ist leider das Problem, dass die Konstruktionen wahrscheinlich größer, schwerer, teurer und funktional aus MTB-Sicht eher schlechter werden - z.B. die Forderung nach verpflichtenden Belagstärke-/Verschleiß-Sensoren wie bei KFZ (hoffentlich kommt keiner auf die Ideen, das zu fordern).
Im großen und ganzen bin ich bei Dir.
An was ich allerdings auch gedacht habe ist, dass es eben an Deinem Beispiel auch gar nichts bringen würde, Belagverschleißsensoren anzubringen, selbst wenn diese perfekt funktionieren würden, solange dann der Nutzer sich einen feuchten Kehricht um deren Information schert.
Das ist ein Fass ohne Boden und wenn man nicht mit Vernunft und auch Selbstkritik arbeitet, fällt man unendlich tief in dieses Fass.
 
Das ist ein Fass ohne Boden .....
... z.B., dass nur Fachbetriebe Wartung ausführen dürfen, sonst Versicherungsproblem oder so etwas wie TÜV-Überwachung. Wenn Sicherheitsfanatiker anfangen, nimmt das kein Ende.

Wenn man sich die MT5-Zange und die Hakenbeläge anschaut, dann sind es mMn gar nicht die Hakenlängen. Also mal vom Ansehen und Messen zusammengewurstelt:
  • Die einteiligen Beläge stecken in V-förmigen Ausfräsungen der Zange und werden da geführt. Wie bei allen Zangen gegen die hohen Bremskräfte. Die Belagplatte muss erst 4mm vom Kolben verschoben werden, damit sie aus dieser Führung geht.
  • Jetzt Worst-Case: Scheibe auf 1,8mm abgefahren und komplett aussermittig, d.h. auf einer Seite im 3,50mm-Scheibendurchlass anliegend. Dazu Belag bis auf die 1,60mm-Belagplatte abgefahren. Dann kann der Kolben die Belagplatte um 4,1mm ausfahren (wenn er damit nicht schon heraus fällt) und damit rutscht die Belagplatte aus ihrer V-förmigen Führung und kann nach vorne mitgerissen werden.
  • Die Haken sind dann schon in der Luft. Wären sie aber länger, bekommt man Probleme beim Einsetzen neuer Beläge.
  • Die 1,8mm-Scheibe plus die 1,6mm Belagplatte können sich dann zusammen in den 3,50mm-Scheibendurchlass verkeilen.
Aber es muss eben alles zusammenkommen: Verschleissmaß der Beläge weit überschritten, Scheibe abgenutzt, aussermittige Montage, ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 1,8mm-Scheibe plus die 1,6mm Belagplatte können sich dann zusammen in den 3,50mm-Scheibendurchlass verkeilen.
Ich hatte das ganze gemessen und mir resultiert eine Trägerplattenstärke von 1,7 mm und Haken, die mindestens 3,3 mm über die Rückseite der Trägerplatte nach hinten herausragen. D. h. bei komplett abgefahrenen Belägen, auf Null, habe ich die Notwendigkeit, dass der Belag 5 mm Richtung Mitte wandern kann. Wenn er das tun will, muss also bei einer Schachtbreite von 11,5 mm, die Scheibe ebenfalls auf 1,5 Runtergehobelt sein.
Wenn die Trägerplatte nur noch 1,6 mm stark ist heißt das, dass sie bereits 0,1 mm durch Bremsen aufgebraucht wurde. Das scheint wenig zu sein, erzeugt aber reell ziemlichen Krach und auch Probleme beim Bremsen selbst.
Abgesehen davon ist es wirklich nicht leicht, den Bremssattel so perfekt auszurichten, dass der ganze doppelte Belag auf beiden Seiten komplett perfekt auf Null runtergefahren werden kann. Insofern muss man schon eine Weile mit verstopften Ohren fahren, dass man nicht merkt, dass irgendetwas im Argen liegt.
Dann, wenn man wirklich harte Abfahrten fahren will, würde ich doch kurz vorher einen Blick auf den Zustand der Beläge werfen, ich denke, man sieht einen Unterschied wenn einer der beiden nur noch 0,1 mm Stärke hat und der andere noch 0,3 mm (Magura schreibt übrigens vor, die Beläge bei 0,5 mm Reststärke zu ersetzen, nicht nur um sicher zu gehen, dass sich der Belag nicht im Schacht festsetzt, sondern auch um zu verhindern, dass die Hitze der Scheibe über die Trägerplatte an den Bremssattel geleitet wird und dann das Öl überhitzt).
Wenn man diesen Blick anwendet und dann bei kritischer Situation trotzdem weiterfahren will, ist es eben die eigene Entscheidung.
Ich sage nicht, dass ich das “nie tun würde”. Aber vielleicht zwei Mal überlegen würde ich schon.
 
Und was waren das für Spezialisten, welche alles so weit runter gehobelt hatten, dass dies passiert ist? Bei den Magura Standard Belägen und auch anderen Herstellern ist der obere Haken so ausgelegt, dass dazu die Scheibe auf 1 mm und der Belag absolut weg und die Halteplatte auch bereits abgenutzt ist. Es ist klar, dass nichts Idiotensicher ist, weil die Idioten zu einfallsreich sind, aber etwas Vorsicht mit dem Ziel, das eigene Leben zu erhalten, sollte man doch voraussetzen können?
Und genau deswegen braucht man Belaghalteschrauben wenn kein Haken da ist.
 
Na das habe ich nie angezweifelt. Wenn kein Haken da ist UND keine Belaghalteschrauben wie sollen die Dinger dann abgesichert sein?!?
Und, wer bietet solche Selbstmordbeläge an?
Die bietet niemand an. Aber @Dreadesel fährt anscheinend einteilige Beläge OHNE Haken ohne Belagschrauben (siehe https://www.mtb-news.de/forum/t/magura-mt5-mt7-erfahrungen.749971/post-19905631) obwohl ALLE einteiligen ohne Haken entweder mit Splinten oder Belagschrauben befestigt werden müssen.
 
... man hört nichts, kein rattern, kein quitschen...
Hm, also das Video ist geschnitten, klar. Und immer mit geschraubten Sicherungssplint ist auch klar.
Wenn das auch erst kurz vor dem Abflug plötzlich zu rattern anfing, konnte er vermutlich gar nicht rechtzeitig reagieren. Aber ... also ich hör da was...
 
Die bietet niemand an. Aber @Dreadesel fährt anscheinend einteilige Beläge OHNE Haken ohne Belagschrauben (siehe https://www.mtb-news.de/forum/t/magura-mt5-mt7-erfahrungen.749971/post-19905631) obwohl ALLE einteiligen ohne Haken entweder mit Splinten oder Belagschrauben befestigt werden müssen.
Dann kann ihm natürlich keiner helfen. Wenn einer unbedingt alles besser zu wissen meint und dann seinen fehlenden Sachverstand hier als “besonders toll” erzählt halte ich das durchaus für unverantwortlich.
 
Nicht bei den einteiligen. Fahre seit Jahren ohne. Wollte jetzt aber mal welche reinschrauben in der Hoffnung das Schrubbeln vorne zu reduzieren.
Wenn Du unbedingt Dein Leben riskieren willst, kann Dich davon natürlich keiner abhalten. Aber ich weiß beim besten Willen nicht, was Belaghalteschrauben mit Schrubbeln zu tun haben?
Bitte keine gefährlichen Schnapsideen als “Lösung” aufzeigen.
 
Sehr interessant ist auch, dass z.B. Trickstuff seine Beläge für die Magura MT5/7 Bremsen mit Splinten ausliefert. Bei den Shimano Belägen waren keine dabei. Vermutlich weil die meisten Shimano Bremsen mit Schrauben ausgeliefert werden.
Das liegt daran, das die Schrauben manchmal nicht passen. Ich hab mehrere MT5 Sättel. Bei zweien kann ich die Belagschrauben nutzen. Bei den anderen zweien geht das nicht. Da muss das mit nem Splint gemacht werden. Ich meine hier im Forum gibts dazu auch einen Thread.
 
Sehr interessant ist auch, dass z.B. Trickstuff seine Beläge für die Magura MT5/7 Bremsen mit Splinten ausliefert. Bei den Shimano Belägen waren keine dabei. Vermutlich weil die meisten Shimano Bremsen mit Schrauben ausgeliefert werden.
Splinte gehen ja auch einwandfrei für die Einzelbeläge an der MT5 und MT7, schöner sind aber schon Schrauben und an den Original Magura Einzelbelägen meine ich waren diese dabei, als ich sie mal Neugierde halber gekauft, bis jetzt aber noch nicht verwendet habe.
Das liegt daran, das die Schrauben manchmal nicht passen. Ich hab mehrere MT5 Sättel. Bei zweien kann ich die Belagschrauben nutzen. Bei den anderen zweien geht das nicht. Da muss das mit nem Splint gemacht werden. Ich meine hier im Forum gibts dazu auch einen Thread
Woran scheitert es denn bei den MT5 Sätteln, wo die Schrauben nicht passen?
 
Splinte gehen ja auch einwandfrei für die Einzelbeläge an der MT5 und MT7, schöner sind aber schon Schrauben und an den Original Magura Einzelbelägen meine ich waren diese dabei, als ich sie mal Neugierde halber gekauft, bis jetzt aber noch nicht verwendet habe.

Woran scheitert es denn bei den MT5 Sätteln, wo die Schrauben nicht passen?
ich persönlich habe, als ich die ersten TS Power Beläge bekommen habe, auch die Schrauben verwendet die ich noch passend für die MT5 Bremse hatte, benutzt. Bin dann aber irgendwann auf die Splinte umgestiegen. Finde die nicht schlechter, fand/finde den Mini Sicherungssplint der Schraube immer etwas zu filigran in der Handhabung für meine Wurstfinger.
Deshalb habe ich dann irgendwann die Splinte die bei den TS Power Belägen dabei waren, genutzt. Sollte man halt nur einmal verwenden und dann wegwerfen.

Jetzt beim Umstieg von MT5 auf Shimano SLX 4-Kolben an zwei Rädern, nutze ich halt wieder die Schrauben mit dem Mini Sicherungssplint.
 
Das liegt daran, das die Schrauben manchmal nicht passen. Ich hab mehrere MT5 Sättel. Bei zweien kann ich die Belagschrauben nutzen. Bei den anderen zweien geht das nicht. Da muss das mit nem Splint gemacht werden. Ich meine hier im Forum gibts dazu auch einen Thread.
Hatte ich auch schon, weiß allerdings nicht mehr welche Beläge es waren.
 
Und genau deswegen braucht man Belaghalteschrauben wenn kein Haken da ist.
... einige Bremsen haben die Konstruktion, dass die Beläge von innen eingesetzt werden und keine Schrauben, Splinte oder Haken. Die leben dann davon, dass die Belagplatten im Gusskörper gehalten werden. Dazu dürfen die Kolben aber nicht zu weit herausfahren, was bei Beachtung der Verschleissgrenzen auch erfüllt ist. Hier Beispiel:
https://www.rosebikes.de/hayes-brem...&gad_source=1&gad_campaignid=21409234725&sf=1
 
Bei der Magura Fehlkonstruktion mit den Haken dran kann es auch sein, dass die Beläge im Bremssattel nach oben rutschen. Hatten wir bei nem Bekannten mit der MT5 damals. Mit den Belägen mit den Schrauben/Splinten kann das nicht passieren. Auch ist auf denen mit den Haken ab Werk weniger Belag drauf, wie bei den vierteiligen.
 
Ich hatte das ganze gemessen und mir resultiert eine Trägerplattenstärke von 1,7 mm und Haken, die mindestens 3,3 mm über die Rückseite der Trägerplatte nach hinten herausragen. D. h. bei komplett abgefahrenen Belägen, auf Null, habe ich die Notwendigkeit, dass der Belag 5 mm Richtung Mitte wandern kann. Wenn er das tun will, muss also bei einer Schachtbreite von 11,5 mm, die Scheibe ebenfalls auf 1,5 Runtergehobelt sein.
... also 1,6mm wirklich ohne Lack und Kleber, sonst knapp 1,7mm. Haken irgendwas zwischen 3,3 - 3,5mm. Die Belagplattenrückseite muss vom Kolben nur 4mm vorgeschoben werden, dann verlässt die Belagplatte die gefräste Führung in der Zange. Die Haken stehen nur 3,3 - 3,5mm über, hängen also schon in der Luft.
Die Vorderseite der Platte (wo der Belag drauf sitzt) steht dann bei 5,6mm oder 5,7mm. MMn passiert das im Bild.
Statt Belag (der ist weggehobelt) muss man sich die verschlissene Scheibe vorstellen. Belagplatte und Scheibe verkeilen sich im Spalt und das Rad blockiert.
Der abgeschliffene Belag daneben ist zwar kein Magura, aber es gibt einfach Leute, die sind bzgl. Verschleissgrenze völlig schmerzfrei. Die Platte ist im Original ca. 1,8mm und an einen Ecke auf 1,2mm weggeschliffen, also etwa 0,6mm Metall abgefräst. Offensichtlich kein Problem.
 

Anhänge

  • MT5_einteilige_Belaege.jpg
    MT5_einteilige_Belaege.jpg
    786,6 KB · Aufrufe: 35
Bei der Magura Fehlkonstruktion mit den Haken dran kann es auch sein, dass die Beläge im Bremssattel nach oben rutschen. Hatten wir bei nem Bekannten mit der MT5 damals.
... geht auch nur, wenn die Belagplatte mehr als 4mm vom Kolben vorgeschoben wird und aus ihrer Führung rutscht. Kann ich ja hier probieren und man sieht auch, wie es geht. Aber gleiches Spiel: Alle Verschleissgrenzen gerissen.
 
Das auf dem Bild sind doch aber keine MT5 Beläge?
... das habe ich ja geschrieben, der abgeschliffene ist kein Magura, zeigt aber als Beispiel, was sie Leute fertig bringen. Der im Schacht steckende ist Magura-Original unbenutzt. Bis ins Metall abschleifen geht natürlich auch mit Maguras, habe aber so ein schönes Muster nicht greifbar.
 
Zurück