Manitou comp tuning - nix für Zartbesaitete

Thias

気にしない
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Moin!

Ich hab gerade meine gute alte Manitou Comp Federgabel zum ersten mal seit ich sie besitze zerlegt. Und das will was heissen. Den zum Einen zerlege ich normalerweise immer alles. Und zum Anderen hab ich mir die Gabel damals neu gekauft... Es war also bitter nötig.

Wie erwartet, ist der Elastomer, der für die Federung zuständig ist, völlig verhärtet und muss ersetzt werden. Jetzt habe ich mich gefragt, wie lang der wohl ursprünglich mal war. Und während ich so darüber grüble, wie so eine Gabel eigentlich funktioniert, sind mir natürlich gleich ein paar Möglichkeiten eingefallen, wie man die Gabel ein wenig aufbohren könnte. Tja, so bin ich halt...

Mir ist aufgefallen, dass man den Federweg ohne Weiteres um ein paar cm vergrössern könnte, in dem man einen anderen Kompressionsstab anfertigt und längere Elastomere einsetzt. Dadurch würde sich aber natürlich der Überlapp zwischen Tauchrohr und Standrohr verringern. Drum hätte ich ganz gerne gewusst, wie gross dieser Überlapp bei den nachfolgenden Gabeln war, zB der EFC. Weiss das jemand?

Und dann ist mir noch aufgefallen, dass die Elastomere und sogar die Endstopfen und Federn von einer 99ger RST Doppelbrückengabel genau in die Comp passen :D
Es ergeben sich also vielfältige Möglichkeiten für Experimente...

Bilder werde ich noch nachreichen, falls ich die Änderungen tatsächlich mache.

Wäre toll, wenn jemand von seinen Umbauten von Damals berichten könnte.

Gruss
Matthias
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von MForrest

Hilfreich
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Hatten die frühen Elastomergabeln eigentlich irgend eine Art von Dämpfung?

Ich überlege das, weil ich evetuell einen Teil der Elastomere durch eine Stahlfeder ersetzen könnte. Aber ganz ohne Dämpfung, ob das so gut wäre?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von MForrest

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Hatten die frühen Elastomergabeln eigentlich irgend eine Art von Dämpfung?

Ich überlege das, weil ich evetuell einen Teil der Elastomere durch eine Stahlfeder ersetzen könnte. Aber ganz ohne Dämpfung, ob das so gut wäre?

in damaligen tests wurde regelmäßig geschrieben, dass die molekulare eigenreibung der elasotmere einen dämpfenden effekt hat/hatte; also: nein! ;)
 
Hi,

von Englund gab es einen Nachrüst Öldämpfer.
Und von Wings komplette Umbausätze auf Stahlfeder - Öl/Gasdruckdämpfer.
Da die älteren Manitou Gabeln alle ziemlich ähnlich aufgebaut sind kann
man da einiges basteln.
Macht es Sinn? Keine Ahnung, aber es macht Spaß.

Gruß,
Marc
 
Jo, die Judy ist jetzt aber für mich keine "frühe" Federgabel mehr. Wann warn die aktuell? 97ff?

Ich hab mal zu allgemeinen Belustigung ein paar Bilder gemacht.
Innenleben Original:



Hier sieht man , was ich (erstmal) ersetzen will: Original roter Elastomer gegen Stahlfeder (gefüllt mit schwarzem Elastomer) und so blaue, die aber eigentlich zu hart sind. Ich habe in Folge festgestellt, dass es etwas zu wenig ist. Drum hab ich den kurzen roten Elastomer, der eigentlich der Anschlagelastomer ist, noch oben drauf gepackt. Dadurch erhöht sich der Ausfederweg um ca 1 cm.



Das hier sieht man eine der Endkappen von der RST, die ich zerlegt habe. Sie würden ein Verstelllen der Vorspannung erlauben. Dann wäre die Comp quasi zu einer M1 aufgerüstet, wenn ich das richitg sehe.



Und hier noch ein Bild von der Kompressionsstange. Sie hat Markierungen, wo man, je nach Federgabelmodell die Eintauchtiefe Einstellen kann.



Auf dem obersten Bild, kann man sehen, wie die ganze Stange aussieht. Sie hat ja in der Mitte (ok, ziemlich weit rechts von der Mitte) eine "Scheibe", die den "Endanschlag" beim Ausfedern darstellt. Davor steckt normalerweise noch der kleine rote Elastomer. Mein Gedanke war es nun, eine Kompressionsstange zu bauen, bei der diese Scheibe komplett feht. Der Endanschlag würde durch harte Elastomere übernommen werden. Je kürzer die sind, desto weiter kann die Gabel ausfedern und desto grösser wäre der Federweg. Zumindest theoretisch. Natürlich würde sich dadurch auch der Überlapp zwischen Tauch- und Standrohr verringern, was dann auf die Haltbarkeit der Lagerung gehen würde, wegen des grösseren Hebels...

Ich phantasiere...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Thias,

mache gerade etwas ähnliches mit einer alten Manitou 3:

- alte, harte Elastomere raus
- Stahlfedern (Puresprings für Manitou EFC/ RS Judy) rein

2do:
zu lange Stahlfedern kürzen -> check!
einbauen -> check!

So dämpft es zwar nicht, aber eine ähnliche Variante mit einer Pace RC35 mit defektem Öldämpfer und Eibachfedern (also nur Stahlfedern) fahre ich seit Jahren problemlos.


Jetzt überlege ich, ob es eine Möglichkeit gibt, in den einen Holm eine Öldämpferkartusche einzusetzen.

- Hat das schonmal jemand gemacht?
- Welche Dämpferkartuschen (außer die Nachrüstkartuschen aus der guten alten Zeit) würden sich da anbieten?


Viele Grüße
6ix-pack
 
Das mit der Dämpferkartusche habe ich auch schon überlegt. Man bräuchte dann aber auf der anderen Seite eine härtere Feder, oder?
Man müsste halt einiges anfertigen. Die Dämpferkartusche braucht je oben und unten eine Befestigung, wärend die Federn ja nur drinliegen.
Man müsste also entsprechend die Endkappen umbauen, oder auch da was passendes finden.
 
Das mit der Dämpferkartusche habe ich auch schon überlegt. Man bräuchte dann aber auf der anderen Seite eine härtere Feder, oder?
ja wahrscheinlich! meine benutzte Feder ist wesentlich härter als benötigt (90-105kg) - das würde gehen! :D
Wenn wir das hinbekommen, kannst du einer meiner 2 Federn haben...
Die Dämpferkartusche braucht je oben und unten eine Befestigung, wärend die Federn ja nur drinliegen.
Man müsste also entsprechend die Endkappen umbauen, oder auch da was passendes finden.
Das ist wahr! Obwohl ich wenig Skrupel hätte, das Tauchrohr sowie die vorhandene Metallkappe entsprechend zu bearbeiten! :winken:

Welche Kartusche käme in Frage?
 
was ist aus dem Projekt geworden?
"Endanschlag" beim Ausfedern darstellt. ... Kompressionsstange zu bauen, bei der diese Scheibe komplett feht. .... desto weiter kann die Gabel ausfedern

hab grad meine EFC zerlegt und überleg, ob ich da den federweg wie von dir beschrieben verlängern kann oder doch lieber original verkaufen und modernere federgabel einbauen
mein 1995er Stevens 9.5.2. hat eh keine Oldtimeroptik, denn optisch sehr ähnliche Viergelenker gibts auch heutzutage noch
(hinten hab ich kürzlich anläßlich des Federdämpferdefekts den Federweg schon in beide Richtungen erweitert, was echt keine aufwändige Sache ist, was eine Gabel mit mehr Höhe wegen mehr Federweg durchaus sinnvoll macht, um den Steuerwinkel auf Originalmaß zurückzubringen von jetzt etwas größer als original)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Verlängerung des Federwegs würde ich mir insgesamt weniger Sorgen um Stabilität als um die Steifigkeit der Gabel machen - das war früher ja schon alles im Originalzustand eher Pudding bevor die Monocoque-Castings auf den Markt gekommen sind. Witzig, womit man früher so unterwegs war - und vor allem auf welchen Strecken...Tremalzo mit Hardtail und 60mm "Federweg". Das könnte ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.
 
ist bei mir ein Stadt-undFeldwegsänfte. nicht für echtes Gelände oder gar Downhills
deshalb ist die Steifigkeit nicht so das Problem

die 2cm, die das Entfernen des oben-Anschlagselastomer bringen würde, sind da wohl noch zu verkraften
interessant wäre, ob das Problem der Dämpfung bei Verwendung von Stahlfedern gelöst werden konnte

im Prinzip habe ich meinem Fahrradhändlerfreund schon einen Auftrag zur Besorgung einer Federgabel aus der Restpostenkiste auf der nächsten Messe gegeben, aber bis dahin wollte ich fix noch was für die Übergangszeit basteln, aber das wird wohl nichts, denn nur den Elastomer weglassen bzw auf die andere Seite des Anschlags stecken geht nicht, weil das Führungsstäbchen dann zu kurz ist
trenne ich das und verlängere es mit nem Gewinderöhrchen, ist der Originalzustand endgültig weg
aus der oberen Führung, wo die Vorspannung reguliert wird, bekomme ich es nicht raus, um da ein längeres reinzumachen
originaloptik mit mehr Federweg wäre schon witzig, da es eben nicht wirklich viel und schon gar nicht hart rangenommen wird

PS: leider hat mein Freund keine Restekiste mit Gabelgedöns, wo ich Teile von RST verwursten könnte und er hat auch keine Neuteile dieser Art (Federn) vorrätig
(meinen schlimm kaputten FederDämpfer konnte ich mit Mix aus je unvollständigen Altteilen ersetzen: LuftFeder-Dämpfer (lockout ausgefallen)da, Buchsen passendgedreht von nem zu langen anderen)
 
PS: am besten wären natürlich längere Standrohre
den unteren Anschlag kann man ja nach unten versetzen ohne daß die Geometrie/Höhe leidet
und dann eben doch ohne Öldämpfer und nur mit mehr Elastomeren
 
Hi zusammen,

ich klink mich hier mal ein, weil ich auch schon Bastelerfahrung mit div. M3/4 EFC und RS Elastomergabeln habe.

Also die Kombination Feder u. Elastomer funktioniert bei mir am Besten.
Die Gesamtlänge hole ich mir über die ursprünglichen Elastomerstacks.
Federn habe ich aus div. Gabeln geborgt auch mal welche über Ebay zugekauft, wobei die am Ende nicht flach sind sondern in einer offenen Windung enden.
-> Lösung hierfür waren Kunststoffdübel aus dem Baumarkt, welche eine Kegelform mit Gewinde haben.
vorhandenes Loch auf D=5mm aufbohren und auf ca. 10mm kürzen, die Feder aufdrehen und fertig.

VG Martin
 
Hallo, wo bekomme ich Ersatzteile für den Service einer Manitou her?
IMG-20210312-WA0015.jpg
 
Hallo,

hier geht's zwar um ´ne Judy, aber das Problem und die Lösungsansätze für Federn/Elastomere lassen sich auch auf die Manitou übertragen:

https://www.mtb-news.de/forum/t/potentielle-loesung-elastomere-1996er-rock-shox-judy.921491/page-2
Wenn in Richtung Original gehen soll, kann man Suspensionforkparts versuchen. Billig wird's aber nicht.

Elos:
https://www.suspensionforkparts.net/eshop/answer-manitou/manitou-comp.html
Dust Seal:
https://www.suspensionforkparts.net/eshop/answer-manitou/manitou-dust-seal.html
Nur die Führungsbuchsen haben die nicht mehr im Angebot. Als bei meinen Manitous Ersatz anstand, habe ich eine optisch abgeranzte Manitou für kleines Geld aus der Bucht geangelt und die Einzelteile geschlachtet. Hatte hier aber Glück. Die war optisch übel aber dafür technisch top.

Gruß
Michael
 
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