Naja...
Und warum bleibt der Offset dann bei den Downhillgabeln nach wie vor größer? Die haben ~63° Lenkwinkel und da fährt so gut wie niemand mit 37mm (27,5) oder 44mm (29). Fox (und viele andere Hersteller) bietet so kurze Offsets bei der 40 nicht einmal an.
Stimmt erstens nicht, Fox 40 gibt es mittlerweile mit 44mm, RS mit dünneren Rohren sogar kürzer. Kürzer machen die schlichtweg nicht, weil der Lenkeinschlag zu gering wird bei Doppelbrückengabel.
Außerdem ging es weder um DH Bikes noch DH-Gabeln. Begründung auf was ich raus wollte, siehe folgendes...
(Habe übrigens auch nicht behauptet, dass kurz immer besser ist, ...)
Darf ich fragen wie Du zu dieser Meinung kommst? Selbst erfahren? Bessere Informationen? Nach welchen Kriterien würdest Du denn vorgehen?
Kam nicht dazu früher zu antworten.
Ich habe mich mit dem Thema lange beschäftigt, seit 2015 der Artikel auf Bikeradar über die unterschiedlichen Gabeloffset-Versuche von Chris Porter kam.
Ich habe selber dazu auch unterschiedliche Gabeln mit anderem Offset probiert, bzw. auch Brücke getauscht. Das ganze in einem Bike, bei dem ich die Kettenstrebenlänge ändern konnte, den Lenkwinkel und Tretlagerhöhe an der Wippe und hatte zusätzlich eine Winkelsteuersatz. 3 Vorbaulängen und 2 Lenker waren im Einsatz. Ich habe 2 Jahre immer wieder unterschiedliches dazu probiert.
Am Ende habe ich mir ein Transition mit SBG augebaut, weil ich mit deren Geometrie-konzept komplett übereinstimme. Sie waren damit auch Vorreiter, inzwischen haben sich sehr viele Firmen dem angenähert.
Kurzer Offset oder nicht, am Ende hängt es vom Bike ab, ob das Sinn macht oder nicht.
Nochmal ganz deutlich: Ich behaupte nicht, dass kurzer Offset immer besser ist, das habe ich auch nicht geschrieben, sondern lediglich das der Nachlauf weniger entscheidend ist, als andere Faktoren.
Dass sich kurzer Offset entgegen der Theorie nicht unbedingt noch laufruhiger anfühlt, da stimme ich
@Plumpssack absolut zu.
Der größte Vorteil von kurzem Offset ist, dass er eigentlich kurze Kettenstreben erst sinnvoll ermöglicht.
Schauen wir mal ein paar Jahre zurück. Da wurden kurze Kettenstreben als das Non-Plus-Ultra gefeiert, gleichzeitig wurde aber der Reach immer länger und der Lenkwinkel immer flacher. Am Ende gab es viele Bikes, die einfach brutal untersteuert haben und sehr wenig ausbalanciert waren. Von einigen Forums-helden und auch einigen Bike-Testern wurde dann immer erklärt, dass das so sein müsste und man muss einfach aggressiv genug auf der Front fahren. Ist natürlich Blödsinn, ein unausgewogenes Bike fährt sich nicht so gut und ist einfach langsamer, das haben die meisten heute verstanden. Die Antwort sehr vieler Firmen heute darauf ist längere Kettenstreben zu bauen, damit die Bikes ausbalanciert sind.
Am Ende hat man sehr lange Bikes, die sich zwar gut fahren, aber dennoch stark an Wendigkeit und Spritzigkeit eingebüßt haben, aber vor allem sehr viel mehr Kraftaufwand und Input benötigen, beispielsweise wenn es darum geht, sie aufs Hinterrad zu ziehen, abzuspringen, oder einen BunnyHop zu machen. Deutlich wird das, wenn man mal auf ein älteres Bike steigt.
Natürlich waren die Bikes früher zu klein und was Stack und Reach angeht passt das heute ganz gut bei den meisten Herstellern (wobei es auch sicher welche gibt, die schon über das Ziel hinausgeschossen sind). Auch sind die flachen Lenkwinkel ein Segen (finde ich zumindest). Um damit ein Bike zu bauen, das ausbalanciert ist, kann man natürlich kein super-kurzes Heck bauen. Allerdings hilft ein kurzer Offset dabei, hier nicht zu lang am Heck bauen zu müssen. Meiner Erfahrung nach helfen Gabeln mit kurzem Offset deutlich, die Traktion am Vorderrad in Kurven zu erhöhen und das mehr als die paar Millimeter erstmal suggerieren. An Bikes, die eh schon kürzere Fronten, steilere Lenkwinkel, oder längere Kettenstreben haben, spielt das keine Rolle. Hier braucht es keine Short-Offset-Gabel, es ist dann eher Geschmacksache, welches Lenkverhalten man bevorzugt. Deswegen kann ich auch die Meinung von
@Plumpssack komplett nachvollziehen. Seine Bikes haben aber auch 445 und 452mm Kettenstreben bei Reach um die 470mm und LW um die 64°.
Damit hat man halt dann aber auch ein Bike, das nicht gerade kurz ist und auch entsprechend relativ viel Input braucht, was ich nicht sonderlich mag. Mein Patrol hat einen LW von 63,75° und Reach ebenfalls um die 470mm (bereinigter Stack). Es hat aber nur 430mm Kettenstreben und fährt sich dennoch in Kurven sehr ausgewogen und hat sehr gute Traktion vorne. Die 37mm Offset-Gabel ist dabei ein sehr wesentlicher Faktor.
Der zweite Punkt dabei ist Lenker und Vorbau. Dazu, zum Thema DH-Rad und Lenkverhalten kurzer/langer Offset schreibe ich nachher noch etwas...
Teil 2 folgt ...