Hallo zusammen!
Seit Dezember habe ich mich dem Mtb-Sport verschrieben und fahre seitdem regelmässig in den Harburger Bergen herum. Zum Einsatz kommt ein NPL-500 von Red Bull - mein erstes Mtb überhaupt.
Technisch bin ich kein unbeschriebenes Blatt, wenngleich ich im Vorfeld ausschliesslich im Motorradrennbereich geschraubt hatte. Die Unterschiede zwischen Mopped und Mtb waren aber grösser als erwartet...
Nach anfänglichen technischen Unklarheiten insbesondere mit der Bremse habe ich nun genug Erfahrung bei der Problemlösung gesammelt, dass ich diese hier kurz umreissen möchte. Gerade Probleme mit Scheibenbremsen tauchen hier des öfteren auf und ich meine, ich kann einigen bei ihren Schwierigkeiten unter die Arme greifen.
1. Druckpunkt
Nachdem die vordere Bremsleitung nicht sauber am Bremssattel angeflanscht wurde und Öl während einer kleinen Abfahrt auf die Scheibe gelangte, habe ich das gesamte Radl an den Versender zurück geschickt (Wäre mir so ein Schnitzer bei einem Motorradrennen passiert, dann hätte mich der Fahrer - sofern er überlebt hätte - mit Sicherheit gelyncht). Nach einer Woche stand das Rad dann wieder vor meiner Tür doch zu meinem Erschrecken lag der Druckpunkt der Vorderradbremse nun jenseits von Gut und Böse.
Durch schnelles, wiederholtes Betätigen des Bremshebels konnte ich einen temporären Druckpunkt aufbauen - ein klares Zeichen für Luft im System!
Drei Tage später hatte ich dann unentgeltlich das Magura Service Päckchen im Briefkasten und ich machte mich ans Entlüften der Bremse.
Die Anleitung beschreibt ja eine eher abenteuerliche Prozedur aus Reindrücken und wieder Zurückziehen der Bremsflüssigkeit. Von sowas hatte ich bis dato noch nie gehört und folglich habe ich die Bremse "oldfashioned" entlüftet -so wie hunderte Motorradbremsen auch.
Bremse entlüften:
Die Prozedur ist wirklich nicht schwierig: Laufrad ausbauen Bremsbeläge entfernen (um Öl auf Scheibe und Belägen zu vermeiden) und gelbes Distanzstück mit der breiten Seite zwischen die Bremskolben klemmen. Die volle Maguraspritze mit Schraubnippel in die Entlüftungsbohrung des Sattels schrauben und oben den Deckel des Ausgleichbehälters entfernen. Darauf achten, dass VORHER genügend Putzlumpen um die Bremsarmatur gewickelt wurden, damit austretendes Öl nicht alles vollsifft!
Nun mit einer Hand die Bremsflüssigkeit in den Sattel drücken und mit einer zweiten Spritze synchron die überschüssige Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter absaugen. Dabei darauf achten, dass der Ausgleichsbehälter nicht leergesaugt wird.
Hierbei gilt: je schneller das Öl durch die Leitung gepresst wird, desto besser.
Das Zurücksaugen der Bremsflüssigkeit mit der unteren Spritze macht imho nur dann Sinn, wenn die untere Spritze schon fast leer gedrückt ist, aber immer noch Luftbläschen im Ausgleichsbehälter auftauchen.
Beim evtll. Zurücksaugen unbedingt darauf achten, dass die Bremsflüssigkeit ohne Blasenbildung in den Ausgleichsbehälter gespritzt wird, sonst kann man nämlich quasi wieder von vorne beginnen.
Taucht keine Luft mehr im Ausgleichsbehälter auf, so drückt man solange am Bremssattel Öl nach, bis der Behälter randvoll ist.
Nun den Deckel OHNE Schräubchen auf den Ausgleichsbehälter aufsetzen und erst im Anschluss die Schräubchen einsetzen und festziehen. Das ist eigentlich alles.
Zu meiner Entäuschung hatte ich jetzt zwar einen konstanten Druckpunkt, der HEBELWEG war aber ungewöhnlich lang. Dieses Phänomen wird häufig mit Luft im System verwechselt, liegt aber an der automatischen Belagnachstellung des Bremssattels. Letztenendes waren bei mir die Abstände der Beläge zur Scheibe unterschiedlich. Um dies zu beheben muss man einfach die Scheibe gegen den zu nahen Belag drücken und DABEI den Bremshebel ziehen. Dadurch wird die Belagnachstellung bzw. der Negativweg neu definiert. Beide Beläge sollten beim Betätigen des Bremshebels gleichzeitig die Scheibe berühren.
Anfangs ging ich ausschliesslich von einem falsch montierten Bremssattel aus, dem ist aber scheinbar nicht so!
Ich habe leider feststellen müssen, dass bei jedem Laufradaus- und einbau diese Prozedur nötig ist, da jedesmal die Scheibe ein wenig anders ausgerichtet ist :-(
Was gäbe ich für ein vernünftiges Steckachsensystem wie bei Motorrädern...
Ich hoffe, meine Beschreibungen waren vollständig und ich konnte damit jemandem helfen
Seit Dezember habe ich mich dem Mtb-Sport verschrieben und fahre seitdem regelmässig in den Harburger Bergen herum. Zum Einsatz kommt ein NPL-500 von Red Bull - mein erstes Mtb überhaupt.
Technisch bin ich kein unbeschriebenes Blatt, wenngleich ich im Vorfeld ausschliesslich im Motorradrennbereich geschraubt hatte. Die Unterschiede zwischen Mopped und Mtb waren aber grösser als erwartet...
Nach anfänglichen technischen Unklarheiten insbesondere mit der Bremse habe ich nun genug Erfahrung bei der Problemlösung gesammelt, dass ich diese hier kurz umreissen möchte. Gerade Probleme mit Scheibenbremsen tauchen hier des öfteren auf und ich meine, ich kann einigen bei ihren Schwierigkeiten unter die Arme greifen.
1. Druckpunkt
Nachdem die vordere Bremsleitung nicht sauber am Bremssattel angeflanscht wurde und Öl während einer kleinen Abfahrt auf die Scheibe gelangte, habe ich das gesamte Radl an den Versender zurück geschickt (Wäre mir so ein Schnitzer bei einem Motorradrennen passiert, dann hätte mich der Fahrer - sofern er überlebt hätte - mit Sicherheit gelyncht). Nach einer Woche stand das Rad dann wieder vor meiner Tür doch zu meinem Erschrecken lag der Druckpunkt der Vorderradbremse nun jenseits von Gut und Böse.
Durch schnelles, wiederholtes Betätigen des Bremshebels konnte ich einen temporären Druckpunkt aufbauen - ein klares Zeichen für Luft im System!
Drei Tage später hatte ich dann unentgeltlich das Magura Service Päckchen im Briefkasten und ich machte mich ans Entlüften der Bremse.
Die Anleitung beschreibt ja eine eher abenteuerliche Prozedur aus Reindrücken und wieder Zurückziehen der Bremsflüssigkeit. Von sowas hatte ich bis dato noch nie gehört und folglich habe ich die Bremse "oldfashioned" entlüftet -so wie hunderte Motorradbremsen auch.
Bremse entlüften:
Die Prozedur ist wirklich nicht schwierig: Laufrad ausbauen Bremsbeläge entfernen (um Öl auf Scheibe und Belägen zu vermeiden) und gelbes Distanzstück mit der breiten Seite zwischen die Bremskolben klemmen. Die volle Maguraspritze mit Schraubnippel in die Entlüftungsbohrung des Sattels schrauben und oben den Deckel des Ausgleichbehälters entfernen. Darauf achten, dass VORHER genügend Putzlumpen um die Bremsarmatur gewickelt wurden, damit austretendes Öl nicht alles vollsifft!
Nun mit einer Hand die Bremsflüssigkeit in den Sattel drücken und mit einer zweiten Spritze synchron die überschüssige Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter absaugen. Dabei darauf achten, dass der Ausgleichsbehälter nicht leergesaugt wird.
Hierbei gilt: je schneller das Öl durch die Leitung gepresst wird, desto besser.
Das Zurücksaugen der Bremsflüssigkeit mit der unteren Spritze macht imho nur dann Sinn, wenn die untere Spritze schon fast leer gedrückt ist, aber immer noch Luftbläschen im Ausgleichsbehälter auftauchen.
Beim evtll. Zurücksaugen unbedingt darauf achten, dass die Bremsflüssigkeit ohne Blasenbildung in den Ausgleichsbehälter gespritzt wird, sonst kann man nämlich quasi wieder von vorne beginnen.
Taucht keine Luft mehr im Ausgleichsbehälter auf, so drückt man solange am Bremssattel Öl nach, bis der Behälter randvoll ist.
Nun den Deckel OHNE Schräubchen auf den Ausgleichsbehälter aufsetzen und erst im Anschluss die Schräubchen einsetzen und festziehen. Das ist eigentlich alles.
Zu meiner Entäuschung hatte ich jetzt zwar einen konstanten Druckpunkt, der HEBELWEG war aber ungewöhnlich lang. Dieses Phänomen wird häufig mit Luft im System verwechselt, liegt aber an der automatischen Belagnachstellung des Bremssattels. Letztenendes waren bei mir die Abstände der Beläge zur Scheibe unterschiedlich. Um dies zu beheben muss man einfach die Scheibe gegen den zu nahen Belag drücken und DABEI den Bremshebel ziehen. Dadurch wird die Belagnachstellung bzw. der Negativweg neu definiert. Beide Beläge sollten beim Betätigen des Bremshebels gleichzeitig die Scheibe berühren.
Anfangs ging ich ausschliesslich von einem falsch montierten Bremssattel aus, dem ist aber scheinbar nicht so!
Ich habe leider feststellen müssen, dass bei jedem Laufradaus- und einbau diese Prozedur nötig ist, da jedesmal die Scheibe ein wenig anders ausgerichtet ist :-(
Was gäbe ich für ein vernünftiges Steckachsensystem wie bei Motorrädern...
Ich hoffe, meine Beschreibungen waren vollständig und ich konnte damit jemandem helfen