Erstmal einen schönen Grüß aus der Steiermark hier ins Forum.
Aus gegebenen Anlass möchte ich meine Erkenntnisse teilen:
Seit 2 1/2 Wochen fahre ich Tubeless, bisher ca. 400 km, ein Mix aus Asphalt, Schotter, Waldwege, leichte Trails usw.
Nachpumpen musste ich Anfangs mehr, mittlerweile sind es meist nur noch wenige 10tel Bar die nachgefüllt werden müssen. Das könnte auch vom Abziehen und Aufstecken vom Reifenfüller kommen, da entweicht auch manchmal etwas. Aber das stört mich weiter nicht. Auch bei Verwendung von Schläuchen habe ich den Reifendruck öfter kontrolliert bzw. passe ich den Druck auch gerne an die bevorstehende Tour an.
Mein Setup:
Mavic Crossride - nicht Tubless laut Hersteller
Schwalbe Smart Sam Performance MTB Classic-Skin - Drahtreifen - Addix - 29x2.25 Zoll - Tube Type
Tesa
Felgenband
Stan's
NoTubes Tubelessventil Schrader 32mm
Stan's
NoTubes Reifendichtmittel
Rein aus Neugier, ob man mit so einem einfachen Materialmix aus
Felgen und
Reifen auch Tubless fahren kann, wurde es probiert.
Die
Mavic Crossride waren bei meinem Canyon Neuron dabei und sind laut Hersteller nicht Tubless Ready. Mit 25mm Tesa Band wurden die
Felgen 2 lagig abgeklebt, da sich bei der ersten Lage die Kanten der Speichennippelbohrungen doch bedrohlich ins Band einbohrten.
Der erste Versuch mit aus alten Fahrradschläuchen herausgeschnitten Ventil am VR ging schief.
Das Ventil war nicht ansatzweise dicht. Also wieder
Schlauch rein und Ventile bestellen.
In den 2 Wochen Wartezeit wurde das
Felgenband vom
Schlauch schön in die Felge gepresst.
Mit den Tubeless Ventilen hats dann geklappt, mussten aber sehr fest gezogen werden.
Der Mantel sitz ohne Hilfsmittel sehr gut auf der Felge und konnte sofort aufgeblasen werden.
Zur Reifenmontage benutze ich jedoch immer einen Kompressor, dürfte aber mit einer
Standpumpe auch funktionieren.
Nach der ersten Ausfahrt (35km) hatte ich am HR über Nacht einen Platten.
Der komplett luftlose
Reifen konnte mit eine billigen
Standpumpe wieder befüllt werden und hält seither ohne Probleme. 10 Stunden nach dem Nachpumpen wurden die LR ins Wasserbad gestellt und es waren keine Luftblasen zu sehen.
Auch die gesteckten
Felgen machten kein Problem.
Einzig die Ventile und das
Felgenband sind durch das tiefe Bett in der Felge nicht einfach zu montieren.
Nachträglich gesehen, hätte ich wohl die Innenseite des Reifens wie empfohlen mit Seifenwasser und Bürste reinigen sollen. Es sind immer wieder schwarze Pünktchen auf der gelben Flanke des
Reifen von der Milch zu sehen. Bei schwarzen
Reifen würde das aber gar nicht auffallen. Jedoch dachte ich, dass die
Reifen schneller komplett dicht werden würden.
Auch würde ich nach dem Bekleben vorerst mal den
Schlauch für eine gewisse Zeit montieren, damit dieser das
Felgenband schön ans Felgenbett drückt.
Zwischenbilanz:
Operation erfolgreich, nachpumpen stört mich nicht.
Objektiv ist das Bike laut Waage um 350g leichter geworden.
Subjektiv lässt es sich leichter beschleunigen und die Angst vor Dornen ist passé.
Vom Grip kann der Smart Sam dem Nobby Nic im Gelände vor allem bergab beim
Bremsen am HR nicht das Wasser reichen, dafür machen aber Asphaltabfahrten jenseits der 40 km/h auch noch Spaß.
Im Matsch reinigt sich das Profil des Sam's aber nicht schnell, daher wird im Herbst wieder umgesteckt.
Bin schon gespannt, wie es sich verhält, wenn der
Reifen älter wird. Manche
Reifen sollen ja dazu neigen, porös zu werden.
Die Laufleistung des Smart Sam dürfte in Ordnung sein, am VR ist nach 600 km fast kein Verschleiß zu erkennen und am HR hält sich dieser auch in Grenzen.
LG
Uwe