Mehrtagestour mit dem Racehardtail (in den Dolomiten?)

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Servus,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, die Frage wurde nicht schon tausendmal gestellt, falls ja, sry dafür :)

Ein Freund und ich wollen Ende August 6 Tage lang mit unseren Bikes die Alpen unsichermachen :) Unsere erste Mertagestour steht an :)
Mountainbike Marathons sind wir schon beide gefahren und konditionell sind wir eigentlich auch fit. Ich fahre jeden Tag ca. 30 km mit dem Stadtrad und mache zusätzlich noch ca. 4 Stunden Sport die Woche, bin aber selten auf dem MTB, also fahrtechnisch nicht sooo fit. Mein Kumpel ist konditionell und fahrtechnisch etwas besser. Ich stoße irgendwo bei schweren s2 an meine Grenzen. Im Tragen und Laufen bin ich dagegen top ;)

Wir würden gerne lecht unterwegs sein und nur einen Tagesrucksack mitnehmen, wären also auf vorhandene Infrastruktur angewiesen. Am besten wären günstige Hütten, als Studenten sind unsere Mittel etwas beschränkt, mal ein Hotel ginge aber zur Not auch.

Vom Unfang haben wir uns sowas wie die Dolomiti Lagorai Grand Tour vorsgestellt. Gerade hier im Forum hat die aber ziemlich schlechte Kritiken, weil der Asphalt-Anteil so hoch sei...

Deshalb würde ich euch gerne nach Meinungen zur Dolomiti Lagorai Grand Tour und eventuell Alternativen fragen :) Am liebsten in den Dolomiten, da sind wir aber eigentlich offen. Oder meint ihr, dass auch ohne Mehrtagestour-Erfahrung schon ein AlpenX empfehlenswert ist?

Falls ihr noch mehr Infos zu uns braucht, liefer ich die natürlich gerne nach.

Schonmal vielen, vielen Dank für die Antworten :)
 
Nur meine Meinung:
Eine Mehrtagestour, zumal 6 Tage, stelle ich mir auf einem Racehardtail äusserst unbequem vor. Habt ihr nichts anderes?
Das Racehardtail ist dazu da, Rennen zu fahren - ein Tourenbike sieht anders aus...
Ihr wollt 6 Tage unterwegs sein, aber nur einen Tagesrucksack mitnehmen - wie soll das gehen?
Ich bin jetzt seit 20 Jahren auf Transalps, habe es aber noch nie ohne meinen Transalp-Rucksack mit 25 Liter geschafft und der ist dann auch jedesmal ziemlich voll. Und auf die Infrastruktur unterwegs bin ich auch angewiesen. Es ist nicht so, dass ich mir abends ein Feuer im Wald mache und die unterwegs erlegten Hasen verspeise und anschließend leise rülpsend im Zelt einschlafe. Eine Transalp ist meist eine anstrengende Sache und man ist froh über jeden Komfort - zumal, wenn man mal schlechtes Wetter erwischt.

Ist nicht böse gemeint, aber in deinen Fragen schwingt eine gewisse Unerfahrenheit, ja Naivität mit - so dass ich fast geneigt bin, dir erst einmal eine etwas kürzere Tour empfehlen zu wollen, damit ihr eure Erfahrungen sammeln könnt.
Die "Dolomiti di Brenta Bike"-Route könnte so ein Vorschlag sein. Diese Runde westlich des Etschtals macht man normalerweise in 4 Tagen (wenn man sehr flott ist, geht's auch in 3 - ich würde aber davon abraten). Man kann sie als schwere (Expert) oder als leichte (Country) Variante fahren. Schau mal auf die Website und wenn es dich dann noch interessiert, helf ich gerne weiter.
http://www.dolomitibrentabike.it/de/

Gleich mit einem Alpencross anzufangen, ohne jemals zuvor eine Mehrtagestour gemacht zu haben, davon würde ich abraten.
 
Also grundsätzlich s. Isartrails auch wenn ich durchaus nicht ausschließen würde, daß ihr auch eine 6-tägige Rundtour in den Dolos oder gar eine (einfache) Transalp mit euren Boliden fahren könnt (dann allerdings weitestgehend auf den meist so ungeliebten Forststraßen, die ihr ja wohl eher umgehen wollt, wenn ich das zwischen den Zeilen richtig interpretiere?!?).
Bzgl. Tagesrucksack: die einzige Möglichkeit eine solche Mehrtagestour mit entsprechend leichtem Gepäck halbwegs sinnvoll zu absolvieren wäre sich ein entsprechendes Depot (z.B. im geparkten Auto) anzulegen und dort dann alle 2-3 Tage wieder aufzuschlagen um entsprechend Wäsche zu wechseln bzw. Proviant neu aufzunehmen (falls man riegelsüchtig ist z.B. - das geht theoretisch auch mit Pensionen, wenn man sich mit denen abstimmt und z.B. ein Päckchen mit Wechselsachen dorthin vorab versendet und dann entsprechend tauscht). Man kann dann bei entsprechend günstigen Wetterbedingungen durchaus mit einem Tagesrucksack auskommen, empfehlen würde ich das aber auch nicht unbedingt, weil ggf. wichtiges Material/Klamotten etc. fehlen, falls man die am Berg benötigen sollte (Gewitter, Wetterumsturz/Kaltlufteinbruch, Sturz, Materialermüdung etc.)
 
Nunja, mit S2 kommt man doch auch in den Dolomiten schon sehr weit, vorallem wenn man diverse Schiebe/Tragestrecken nicht scheut.
Ich bin früher (wie viele andere auch) natürlich ausschließlich mit dem HT unterwegs gewesen und sehe darin kein Ausschlußkriterium.
Wenn es allerdings die erste Hochgebirgsberührung mit dem Bike ist, würde ich ganz klar eher zu Tagestouren (z.B. mit einem Campingplatz als Basis) bzw. mal etwas längeres mit 1-2 Übernachtungen (mir reicht auch für einige Tage ein Tagesrucksack, d.h. bin zumeist mit Minimalgepäck unterwegs), wo man das Wetter verlässlich abschätzen kann.
August heisst übrigens vorher Buchen, wenn man nicht aufs Biwakieren steht.
 
... ausschließlich mit dem HT unterwegs gewesen und sehe darin kein Ausschlußkriterium...
Ich auch nicht. Es war das Wort "Racehardtail", das mich aufhorchen ließ. Nachdem ich neulich einen Teilnehmer mit solch einem Geschoss auf einer mittelschweren AM-Tour im Nonstal am Start hatte und er ungefähr die halbe Etappendistanz von ca. 25 km im sehr schnellen Laufschritt hinter dem Rest der Gruppe herrennend bewältigte, bin ich vorsichtig geworden.
Unsere Hardtails von früher waren Fahrräder mit Federgabel.
Racehardtails von heute, habe ich gelernt, ähneln denen nur noch rein optisch.
Muss aber auch nichts heißen, wenn man fährt wie Nino Schurter.
 
Es war das Wort "Racehardtail", das mich aufhorchen ließ. Nachdem ich neulich einen Teilnehmer mit solch einem Geschoss auf einer mittelschweren AM-Tour im Nonstal am Start hatte und er ungefähr die halbe Etappendistanz von ca. 25 km im sehr schnellen Laufschritt hinter dem Rest der Gruppe herrennend bewältigte, ...

Nachdem man mit den Dingern auch den Sellaroanda Hero fahren kann wird es mit täglich 5h schon auch klappen.

Ich habe erst seit dieser Saison wieder ein HT und muss sagen: ich komme überall durch, wo ich mit dem AM auch durchkam (wenn auch holpriger) bin aber bergauf viel flotter.

Ausserdem kann keine HR Suspension kaputt gehen auf der Tour.

Natürlich sollte man auf verblockte DH Strecken zugunsten von soften Trails und Schotterweg verzichten.

Bei der ersten Mehrtagestour würde ich vielleicht auch 1-2 Tagestouren mit Rückkehr zum Ausgangspunkt einplanen. Dann kann man Teile der Ausrüstung im Hotel lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Titus13
Wenn du oberes S2 mit dem race-hardtail fährst, kannst du dir fahrtechnisch eigentlich alle Klassiker a la Joe, Albrecht etc. vornehmen. Oberes S2 heißt dann aber auch mal 1.000 HM am Stück und nicht nur die "Schlüsselstelle" auf dem hometrail. Die Schwierigkeit ist auch eine Frage der Frische. Direkt nach dem Frühstück kannst du Bäume ausreißen, am späten Nachmittag mit entsprechend HM fährst du die gleiche Passage wie ein Anfänger. Der (ungewohnt) schwere Rucksack schränkt ein und in unbekanntem Gebiet sollte man ohnehin defensiver fahren als in bekannten Gefilden.
Ist als Ferndiagnose wirklich schwer. Wart ihr schon mal in den Alpen biken oder ist das komplettes Neuland für euch? Trifft Letzteres zu, würde ich eine zentrale Unterkunft mieten und von da Tagestouren starten. So könnt ihr schön dosieren und euch langsam rantasten.
 
Schon mal vielen Dank für die vielen Antworten :)
Zum Bike: Leider haben wir keine anderen Bikes zur Verfügung, ein Tourenbike wäre sicher besser. Aber auch mit dem Racebike hatte ich bisher viel Spaß auf dem Trail und die 29er rollen schon über vieles drüber. Bergab sind durch die tiefe Front und mit nur 100 mm Federweg natürlich irgendwo die Grenzen gesetzt, bei mir wie gesagt irgendwo bei schwereren S2 trails. Dauerhaft machen die jedoch, wie meine Vorredner schreiben, keinen großen Spaß. Also zur Not, wer sein Bike liebt, der schiebt :) (bzw. trägt ;) ). Bergauf geht es dafür richtig gut und schnell :) Insgesamt kann ich mir also gut vorstellen 6 Tage im Sattel zu sitzen, für den Spaßfaktor am liebsten mit vielen S0ern und S1er Passagen, ein paar s2 stellen sollen mich nicht stören. Tausend Meter am Stück s2 muss nicht sein ;) Ganz auf Forstwege zu verzichten geht natürlich nicht und muss meiner Meinung nach auch nicht sein, aber insgesamt macht die Abwechslung bei mir einen großen Teil vom Spaß aus :) In den Alpen war ich schon ein paar mal, allerdings immer nur von München aus für jeweils einen Tag.
Zum Rucksack: Ich habe einen 20l und einen 28l Rucksack zu Hause stehen. Ich werd mal versuchen mit dem 20l auszukommen, vermutlich scheitern und dann den 28er nehmen :)
Wie gesagt, Erfahrungen mit Mehrtagestouren haben wir keine und vor einer Transalp durchaus Respekt. Die kann man ja dann noch nächstes Jahr machen. Die Dolomiti die Brenta Bike klingt super, vor allem wenn wir noch einen Platz im Rifugio Graffer oder Peller finden. Gäbe es die Möglichkeit dort noch jeweils eine einzelne Ausfahrt zu machen? Falls ja, könnte man dort zwei Nächte einplanen und je nach Bedarf Pause machen oder eben die Zusatzschleife. Oder wir machen die Dolomiti die Brenta Bike und bleiben die restlichen zwei Tage an einem anderen festen Ort. Insgesamt würde mich aber zumindest eine kleinere Rundtour schon reizen :)
Liege ich richtig mit der Einschätzung, dass die Dolomiti die Brenta Bike lohnender ist als die Dolomiti Lagorai Grand Tour?
Vielen Dank, ihr habt schonmal sehr geholfen :)
 
Also wenn du 10 cm Federweg hast vorne, dann sind die Dolos auch kein großes Problem (die meisten Militärwege und Trails sind nicht ganz so grobschottrig wie am Gardasee). Ich habe/hatte noch nie mehr an meinem Hardtail und fahr sicherlich auch mal "Höheres" als S2, muß halt nicht dauerhaft der Fall sein, sonst wird's sehr anstrengend. Dafür ist man halt abwärts bisserl langsamer als mit nem Fully bzw. "investiert" halt auf nem technischen Trail etwas mehr in die Linie (was ggf. dem Untergrund sogar zu Gute kommt!!!).
Du kannst also ohne große Probleme eine entsprechene Runde in den Dolos fahren (in 6 Tagen kommt man da ganz nett rum und kann viele Highlights miteinander kombinieren), Brenta geht logischerweise ebenfalls und man kann da auch noch den ein oder anderen richtig schönen Schlenker mit einbauen (Bsp. wären der Mt. Roen, Mt. Gazza oder sogar Richtung Montozzoscharte u./o. Mt. Pagano dranhängen). Alles mit euren Vorgaben bewältigbar, lediglich am Rucksack und den entsprechenden Utensilien drin würde ich nur im Ausnahmefall sparen. Wichtig: vorher mal ne 1-2 Tagestour mit voller Montur aufm Rücken bewältigen, damit man, respektive der Rücken sich an das Gewichtsgefühl "akklimatisiert"!
 
Ich fahre schon immer Hardtail und habe damit einige Alpentouren gefahren. Seit letztem Frühjahr fahre ich nun ein S-Works Stumpjumper Hardtail 29, was ich als RACEHARDTAIL einstufen würde und komme damit super gut durch die Alpen, siehe meine Tour letztes Jahr: http://www.mtb-news.de/forum/t/bildbericht-zu-meiner-7-tage-westalpentour-2015-von-pinerolo-nach-riva-ligure.762663/ (unter anderem durchaus knackige Abfahrten wie die Bassa del Druos)
Und seit gestern bin ich zurück von meiner diesjährigen Tour durchs Piemont und das Queyras (u.a. Assietta, Cialancia, Col d'Abries, Col Serenne, Col Mirandol, Colle Vallonet, Col de la Munie und Passo Cavallo, Passo Rocca Branchia, Bellino-Runde leider nicht wegen Neuschnee) und das ging alles super bergab. Bergauf sowieso. Fullies werden einfach überschätzt :).
 
@dede Die Probetour mit voller Montur auf dem Rücken ist ne super Idee, das werde ich auf jeden Fall mal umsetzen :) Zur Zeit tendiere ich stark zur Brenta-Runde mit Schlenkern :)
@palomo70 Die Bilder machen auf jeden Fall richtig Lust auf einen AlpenX, Trails und Landschaft sehen traumhaft aus :) Der Alpencross mit dem Hardtail ist dann fürs nächste Jahr gesetzt, dann haben wir auch etwas mehr Erfahrung :) Und man braucht ja noch Ziele :)
 
Wie ich in der allerersten Zeile schrieb, es war ...
Nur meine Meinung.
Dolomiti Brenta Bike
Es gibt hier im Forum einen Thread dazu.
Direkt auf den Rifugi Peller und Graffer kann man keine zusätzliche Ganztagesrunde einlegen, weil Naturpark und biken ist entsprechend verboten (außer der logischerweise genehmigten DBB).
Auf der Homepage findest du aber Ergänzungs-Schleifen von den versch. Talregionen aus, beispielsweise Nonstal, Val di Sole, Valle Rendena, Terme di Comano
Mein Tipp: fahrt die Runde am Stück und entscheidet dann, wo es euch am besten gefallen hat und hängt dort noch 2 Tage dran. Mit dem Auto vom Ausgangspunkt seid ihr dort dann recht flott. Die Täler der Westseite (Rendena) sind schmaler als die der Ostseite (Nonstal, Andalo) - entsprechend breiter gefächter ist das Tourenangebot im Osten.
Im Norden das Val di Sole ist ein Quertal mit Seitentälern, im Süden die Region Terme die Comano ein offenes Plateautal. Auch dafür gibt's hier einen eigenen Thread.
 
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