meine Eloxierversuche

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11. November 2009
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hi zusammen,

ich komme eigentlich aus der "Taschenlampen-Szene", baue aber ab und zu auch ein paar Bike-Lampen und eloxiere seit etwa einem Jahr selbst. habe so einiges rumprobiert, mal Glück gehabt und super Ergebnisse erreicht, aber auch mal Sachen total in den Sand gesetzt.

während die ersten Ergebnisse schon ganz gut waren, aber noch Fehler hatten:



wurden die weiteren Werkstücke immer besser:



ich habe mir auch irgendwann mal die Arbeit gemacht und ne Farbtabelle erstellt:



Der richtige Durchbruch kam dann, als ich meine Vorbehandlung der Teile verbesser habe.

Ich habe mir eine Poliertrommel gebaut:



in dieser werden die Teile zweistufig ( vorschleifen und polieren ) zwischen 2 und 48h geschliffen und poliert und dann eloxiert. Das hat die Farbintensität sehr stark verbessert und die Oberflächen sind für meinen Geschmack der Hammer:

vorher:


nachher:


ja, ist ne Kupferlampe, aber das funktioniert für Alu genauso ;)

und dann gibt es solche Ergebnisse:



bei dem Bild sieht man am Lampenkopf einen kleinen dunkleren Ring, da habe ich leider nicht lange genug gespült. Das wird mir aber nicht nochmal passieren ;)

hier ein Kugelschreiber nach dem polieren:


und eloxiert:


ich lese mich hier gespannt durch die Themen und hoffe, hier auch noch was lernen zu können.

LG Michael
 
hey, dankeschön ;)

also dieser Dinger aus Ebay, kenne ich, die sind dafür aber gar nicht zu gebrauchen. die werden gerne genommen, um die Messinghülsen von Munition von Schmauchspuren und ähnlichem zu befreien und zu polieren, um die dann wiederzuverwenden. Aber es baut sich im Inneren nicht genügend Druck auf, um wirklich schleifen zu können. Diese Tumbler erzeugen die Bewegungen zwischen Gegenstand und Schleifkörper nur durch Vibrationen, während sich bei mir die komplette Trommel dreht und die Teile immer und immer wieder umgewälzt werden. Dazu habe ich hochwertige Schleifkörper ( habe 180€ nur für 5kg Schleifkörper bezahlt ), damit lassen sich sehr überzeugende Ergebnisse erzielen.

Dass die Laufzeit recht lange sein kann, stimmt, normale Sachen lasse ich so 5-6h laufen, dann sind die Kanten auch noch scharf, beim Kulli zum Beispiel will ich das nicht, da habe ich die Teile min 24h zum Vorschleifen drin und nochmal 8h zum polieren, dann ists halt spiegelglänzend und die Kanten sind wunderbar gebrochen. Ich lasse das über Nacht im Keller laufen, da stört es keinen.

An Lampen mache ich alles, wonach ich gerade Lust habe oder was gefragt ist, also alles quer Beet.

LG Michael
 
In der Industrie werden diese Trommeln oft bei Schuttgut benutzt. Taschenlampen hätte ich jetzt mit der Hand am Polierbock Poliert grade wenn die Oberfläche auch glatt ist und auch sein soll. Dann geht das doch deutlich schneller.
Aber auf die Sauerei hab ich überhaupt keinen Bock. Da gibt es im Forum nette Leute die das super können und auch Lust dazu haben.
Zum Problem wird das ganze wenn die Oberfläche nicht Glatt sein soll sondern eine Struktur (Steelshot) haben soll. Und alle gleichmäßig.
Da verzweifelt auch mal ein Herr Wolf von Lupine ^^ :winken:
 
Hi, mir ging es in erster Linie um das Entfernen von scharfen Kanten nach dem Fräsen. Da bin ich auf das trowalisieren gestoßen, habe mir Bilder von Ergebnissen angeschaut und habe es einfach mal probiert und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Sicher gibt es auch andere Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen, aber für mich ist die Methode gut geeignet.

LG
 
kannst du mal Tipp geben was du da für Schleifmittel benutzt? Und ob trocken oder Feucht und wenn ja wie ^^
würde mich mal interessieren.
 
Schließe mich Mad-Line an:
welches Schleifmittel verwendest du? Ist wohl das Entscheidende für deine grandiosen Ergebnisse. - Korund ? Metallnadel oder Kugeln dürften wegen dem folgenden Eloxieren ja nicht gehen.
Ich hatte mal ein Lampenkopf im Sandstrahler mattiert, in dem vorher Edelstahl gestrahlt wurde, dann ordentlich gereinigt - das hat die Oberfläche im Säurebad komplett geschwärzt...
Wie bekommst du die Objekte nach dem Polieren und vor dem Eloxieren gereinigt?

Ich habe nach viel Experimentieren mit der elektrochem. Politur von Elektronik Thingks bei Alu ganz gute Ergebnisse.

Grüsse und schönen Nicolaus
 
übrigens:
witzige Idee die Trommel selber zu bauen, gefällt mir sehr gut!
Netter Anstoß mal selbst wieder kreativ zu werden!
 
hey zusammen, die Schleifmittel sind von Avatec, sind kunststoffpyramiden und Kunststoffkegel zum Vorschleifen, und Keramikstifte zum Polieren. Dazu gibt es einen schleifzusatz, der jeweils dazugegeben wird, eine Flüssigkeit. Dazu kommt Wasser. Man kann auch trocken schleifen, habe ich aber noch nicht probiert. Nach dem Polieren werden die Teile unter fließendem Wasser abgespühlt und kommen zum Beizen in Natronlauge. Das gibt das matte Finish nach dem Eloxieren. man kann auch anders reinigen, dann glänzt die Oberfläche mehr.

Ich vermeide es, in der Trommel verschiedene Materialien gleichzeitig zu polieren, da ich Angst vor Verschleppungen habe. Aber nach dem Poliervorgang die Schleifkörper ordentlich ausgespühlt und fertig, dann passt das.

mit der elektrochemischen politur habe ich auch schon experimentiert, aber meine Legierungen taugen dazu nicht.

LG Michael
 
es gibt einige Kugelschreiber auf dem Markt mit diesem Mechanismus, wird oft Bolt-Action genannt, oder auch Bajonettverschluss, ist dem Repetiermechanismus einer Langwaffe nachempfunden. Ist also nichts neues.

LG Michael
 
Micha, ich muss dich in jeder Hinsicht loben und spreche dir mein Neid aus. Ich habe selbst eine kleine CNC Fräse und eine konventionelle Drehmaschine. Du hast den Kugelschreiber sehr gut gemacht, eloxiert und wenn das alles noch nicht reichen würde muss ich noch sagen, das sogar die Abbildung auch sehr gut ist vom fotographischen her.
Kannst du mir mal das Teil zerlegen, mich interessieren das untere Teil, das obere Teil und die schwarze Hülse.
 
Hallo Homme,

ich danke dir für das Lob :)

Den Kugelschreiber kann ich leider nicht zerlegt zeigen, ich habe ihn inzwischen verschenkt. Aber ich kann demnächst mal eine CAD-Skizze hochladen, da sollte man den Aufbau gut erkennen.

LG Michael
 
Hallo,

CAD wäre super, ich habe Inventor, falls du etwas anderes hast kannst du mir auch eine Step Datei schicken. Ich habe schonmal angefangen mit der Hülse aber ich muss den Aufbau ändern weil ich immer einen Stoss an der Verschraubung habe. Allerdings habe ich auch mit 4-Backenfutter gedreht weil ich zu faul war das 3-Backenfutter zu montieren. Aber ich muss mir sowieso mal Spannzangenaufnahme kaufen für die Drehe.

Gruss
Andreas
 
hi Andreas,

achso, du willst auch einen bauen ;) sag das doch.

Also das hintere Rohr ist einfach ein glattes Rohr, ohne Absätze, außen 11mm, innen glaube ich 8mm. Vorne ist ein M9x0,5mm Gewinde drin.
Hinten das Bajonett ist mit einem 2,5mm Fräser gemacht worden, insgesamt ist der Verfahrweg 3mm breit, und 8mm lang.

Der Schieber im Rohr hinten ist ein Zylinder mit einem 6,5mm Loch vorne, um die Mine zu führen. ich lasse den Zylinder nur auf zwei kleinen Stellen am Ende gleiten, habe den Mittelteil etwas dünner gemacht, damit Abriebspuren nur an den Enden entstehen, und diese sieht man nicht.

Vorne die Spitze ergibt sich schon fast alleine, ein passendes Gewinde drauf, einen Absatz für das Griffstück, vorne die Schräge dran, Innen ein 2,3mm Loch und ein 6,5mm Loch, die Länge des großen Loches musst du ausmessen, die hängt von der Geometrie der Mine und der Feder ab.

Das wars eigentlich.

CAD kann ich dir erst nächstes Jahr schicken, habe im Moment keinen Zugriff auf die Dateien.

LG Michael
 
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