Hallo liebe Liteviller,
nachdem ich ja schon im Kaufberatungsfred tätig war (siehe Liteville 301 vs. Scott Genius 30), dort aber in Bezug auf meinen Fahrbericht mit dem Test-Liteville 301 nicht die richtige Resonanz bekommen habe, wende ich mich direkt in "Eurem" Forum an Euch.
Hintergrund meiner Story ist eine Testfahrt, die mich, leider, nicht zufriedengestellt hat. Es geht mir jetzt, an dieser Stelle, nicht darum eine Bewertung meiner Auswahl (Scott vs. Liteville) zu bekommen, nein, vielmehr erhoffe ich mir von Euch ein paar Tipps/Hinweise/Meinungen, was den falsch lief
Der Einfachheit halber, hier nochmal der Fahrbericht:
Teil 1:
Hallo Freunde des Bergradfahrens,
es ist also endlich geschafft! Nein, nicht die Kaufentscheidung, die Probefahrt mit dem Liteville .
Heute nachmittag konnte ich eine aussagekräftige Auswahl meiner beliebtesten Hometrails unter die Stollen des LV nehmen. Die Strecke habe ich mir so ausgewählt, daß von allem etwas dabei war. Naja, leider nicht alles, einer meiner Lieblingsabscnitte, eine leicht verblockte Steilabfahrt mit anschließendem Singletrail und ein, zwei Sprüngen war nur bedingt befahrbar - Forstarbeiten . Aber gut, auch so war von (fast ) allem etwas dabei, um eine aussagekräftige Probefahrt durchzuführen.
Hier aber zunächst die Spec des Testbikes:
Liteville 301 L '09 (MK ??) mit SSD 212
XT-Kurbeln, Schaltung, Umwerfer
Fox Gabel RLC 32 F
Bremsen Formula Oro K18 (200mm)
Lenker Race Face Low Riser Evolve
Vorbau Syntace F139
Sattelstütze Syntace P6
Laufräder Mavic Crossride
So, und nun zur Testfahrt:
Gleich am Beginn fällt auf, daß man sehr kompakt sitzt. Nicht gestreckt, aber irgendwie auch nicht aufrecht . Na gut, neues bike, neues Fahrgefühl. Die rsten Meter auf Asphalt (Anfahrt zum Trail) dann die Überraschung, der Hinterbau wippt , nicht viel aber doch spürbar und auf schlechtem Fahrbahnbelag sogar störend. Jetzt würde ich eigentlich erwarten, daß das Setup dafür butterweich ist, aber auch da, Überraschung again, das Teil fühlt sich eher wie ein Hardtail mit dickem Schlappen an. Die erste Steigung, jetzt beginnt der Spaßtrail, auf ausgeschwemmten Wiesenweg, zunächst moderat, dann mit 25 - 27 % aufwärts. Das Wippen ist nun, unter Krafteinsatz, nicht mehr spürbar (immer noch leicht sichtbar), aber auch die Feinfühligkeit der Heckfederung ist eher nicht vorhanden . 'Weiterhin fällt mir nun die Kompaktheit negativ auf, irgendwie sitze ich zu weit hinten . Also kurz gestoppt und die Sattelhöhe nochmal gecheckt, ok ein bischen mehr geht noch, so 1,5 cm sind noch drin, allerdings würde ich den Sattel nicht weiter nach hinten stellen wollen.
Anschließend wieder leicht bergab auf Schotter mit vielen Schlaglöchern. Ich ertappe mich dabei, daß ich jedem Loch ausweiche. Kein Wunder, von den 130 mm Federweg spüre ich subjektiv nur 80. Das kann mein Stevens dann doch besser, hier wippt es zwar auch, manchmal sogar ganz mächtig, dafür ist das Teil dann aber eine Sänfte . Die nächste Herausforderung für das LV, Steigung auf altem Asphalt, zunächst locker, dann wieder über 26%. Der Hinterbau wippt ganz leicht, nicht spür-, sonder nur sichtbar. Jetzt, im steilsten Stück, knapp 30%, nur kurz) im Wiegetritt, jetz wippt gar nix, mit blockierter Gabel gehts wie mit dem Hardtail bergan. Aber auch hier wieder das Gefühl, zu weit hinten zu sitzen. Passt mir der Rahmen nicht .
Nach einer kurzen Pause un einem flachen Stück auf ausgewaschenem Waldweg (wieder weiche ich den Schlaglöchern und Wureln aus), das erste kurze Stück bergab. Hier punktet das LV ganz klar, stocksteiff gehts hinab, da verwindet sich überhaupt nichts, allerdings werden die groben Stellen (Wurzelpassagen) auch nicht so toll herausgefiltert (80 mm) wie erwartet. Am Rande bemerkt, finde ich die Gabel auch nicht der Reisser, das Ansprechverhalten ist eher zögerlich.
Am Waldrand weiter leicht bergauf mit herrlicher Fernsicht (Top-Wetter heute!) und Blick auf meine Heimatstadt, weiter zu einem kleinen Sprunghügel. Kurzer Antritt und ab gehts. Der Absprung war etwas zäh, nicht leicht in die Luft zu bekommen das LV (in diesem Setup), die Landung steckt das Fahrwerk aber prima weg. Das Stevens flext an dieser Stelle immer deutlich spürbar . Jetzt ein Higlight der Strecke, eine Wiesenabfahrt im Zickzackkurs mit mehreren Absätzen. Hier ist das 301 in seinem Element, wendig und flink läßt es sich in die Kurven drücken und hat jederzeit super Grip - Top
Jetzt gehts wieder bergauf, steile Auffahrt mit Stufen. Das Überfahren gelingt, aber es fällt schwerer das Vorderrad vom Boden zu bekommen als mit dem Stevens. Kurze Waldabfahrt mit einem Stufensprung, wieder kein Problem für den steiffen Hinterbau. Waldrandweg mit Wurzelteppich, feinfühlig ist etwas anderes Zwar supersteif, kein Klappern und flexen, wie am Stevens, aber eben auch kein herausragendes Schluckvermögen
Wieder ein kurzes Wiesenstück bergab (und immer hängt der Ar... hinten raus )Dann Transferstück über Asphalt ... und da ist es wieder, dieses jetzt nicht mehr zu ignorierende störende Wippen (Ok, jetzt im Frühjahr ist der Tritt vielleicht noch nicht so rund, aber trotzdem ..... )
Weiter gehts mit mäßiger aber stetiger Steigung im Wald bergauf, wieder dieses Gefühl, das ich zu groß, mein Oberkörper zu lang, das bike zu kurz kein Ahnung ist. Jedenfalls sind meine Sitzknochen nicht da, wo sie eigentlich sein sollten . Die Auffahrt verläuft ohne störende Antiebseinflüsse, aber auch nicht supersoft. Zum Schluss hin wird es wieder steiler und das LV steht seinen Mann. Das Stevens und auch mein Stumpjumper-Hardtail kämpfen hier immer mit Traktionsproblemen und/oder steigendem Vorderrad, das LV bleibt gelassen und fährt hoch
Jetzt würde eigentlich die schon erwähnte verblockte Abfahrt kommen, aber die Forstarbeiter waren schneller. Alles voller umgelegter Baumstämme. Tragen läßt es sich aber ganz gut (damit wäre dieser Punkt auch abgehakt.
Im beschnittenen Abfahrtstrail liegt das LV wieder klar vorne, super wendig, bocksteif. Es läßt sich quasi spielerisch von einer Kurve in die nächste werfen. Am Sprungfelsen klebt das Vorderrad aber wieder merkwürdig träge am Boden und läßt sich nicht locker zum Abflug verleiten. Kräftiges Ziehen am Lenker ist hier gefragt. Die Landung aber wieder super safe
So an dieser Stelle endet die Runde, die Heimfahrt, der Streit mit dem Audifahre laß ich jetzt mal weg ... tut sozusagen nicht zur Sache
Fazit:
Der Aha-Effekt blieb definitiv aus , ich muß sogar sagen, daß ich ein klein wenig entäuscht bin . Sicher, die Einstellungen sind nicht optimal (Grund Setup vom Händler) aber das sind sie bei meinem Stevens manchmal auch nicht, ohne, daß es dann sooooviel schlechter/anders wird.
Vielleicht kann mir der eine oder andere LVer mal einen Tip geben, Luftdruck Dämpfer - Gabel ??? Morgen ist ja auch noch ein Tag und ich werde mit veränderter Einstellung nochmal on Tour gehen ... mal schauen was es bringt Was mich am meißten gestört hat, war dieses Gefühl des "zu Seins", gut, mit einem anderen Vorbau wäre hier vielleicht Abhilfe möglich, wobei dann aber wieder die Sitzposition eher gestreckt wäre und .... aber was red' ich, wie scdhon gesagt, ich bin nicht der Schrauber / Tüftler.
Bemerkung zu Schluss: Das bike ist mit einer 140 er Gabel sicher besser ausgerüstet.
Teil 2:
So die zweite Runde ist vorbei .... (ich bin erstaunt über das geringe Interesse der LV-Jünger .... war ich vielleicht zu kritisch )
Wie auch immer hier meine Eindrücke von heute (Schreiben hilft auch sich die Sache nochmal zu verdeutlichen):
Nachdem ich den Luftdruck in Gabel und Dämpfer abgesenkt (erstmal wahllos) habe und die Dämpfung auf Empfehlung rausgedreht habe gings nochmal los, zum größten Teil auf der gleichen Strecke wie gestern ... it's my favorite one. Auf Asphalt war jetzt schon eine deutliche Besserung zu spüren, das Wippen ist natürlich noch vorhanden, durch die Verstellung aber auch nicht stärker geworden ... das läßt hoffen . Die starke Steigung bewältige ich heute besser, das Heck folgt den Unebenheiten besser und bietet dadurch wesentlich mehr Traktion ... Punkte gutgemacht Auch auf dem Schlagloch-Schotterweg ist das Annehmen der Löcher jetzt smoother, für meinen Geschmack könnte es aber noch besser sein. Ich bin noch nicht zufrieden. Die steile Asphaltauffahrt im Wiegetritt zeigt kein stärkeres Wippen als gestern, gut . Trotzdem entschließe ich mich am Assichtspunkt die Luft noch weiter zu reduzieren. Jetzt geh' ich aufs Ganze, Gabel 75 PSI, Heck 110 PSI, Dämpfung noch weiter raus. Beim SAG bin ich jetzt am maximalen Punkt (Dämpfergravur - sehr schönes Detail übrigens). Die nächste Abfahrt bringt dann einen Aha-Effekt. Das Heck arbeitet nun wesentlich feinfühliger, die Gabel hinkt aber immer noch hinterher (75 PSI ). Trotzdem, entschuldigt bitte liebe Liteviller, ich hätte mehr erwartet. Immer noch sind für mein Popo-Meter keine 130 mm Federweg spürbar. Viel besser als gestern, vielleicht 100 - 110 mm (subjektiver Eindruck ) aber immer noch nicht top. Am Sprung komm' ich mit diesem Set-Up besser und weiter weg, Landung trotzdem soft (Heck gut - Gabel naja) ohne Durchschlag. Also habe ich den Luftdruck nach unten immer noch nicht ausgereizt. Die Auffahrt über die Stufen ernüchtert dann aber wieder, das Heck rollt träge und hoch über die Stufe und sackt dann tief weg, also doch zuwenig Luft . Der Wiesenweg ist dann wieder ok. Die Transferstrecke über Asphalt nervt aber wieder (oder immer noch) mit Wipperei und zusätzlich jetzt auch noch mit einem leisen Quitschen (im Sitzen wohlgemerkt, im Stehen ist alles ok). Als es dann, immer noch auf Asphalt, steiler wird ist es ganz deutlich spürbar. Das Heck sackt tief ein, man will gleich die Sattelstütze noch ein Stück herausziehen (mach' ich aber nicht). Da die Bäume heute wahrscheinlich immer noch auf dem ersten Stück meiner Lieblingsabfahrt liegen, fahr' ich die Sache mal von der anderen Seite hoch (hab' ich noch nie gemacht, ist aber auch nicht schlecht ). Hier überrascht mich das bike mit einer nicht erwarteten Kletterfreudigkeit, die Gabel bleibt trotz extremer Steigung (wieviel weiß ich leider nicht, da ich ja noch nie hier rauf gefahren bin) auf dem Boden und die Traktion ist hervorragend. So für die jetzt anschließende Abfahrt lassen wir's mal so richtig krachen, Sattel ein Stück runter und abgehts. Hier macht das LV eine Heidenspaß es ist regelrecht "geil" auf Kurvenwerfen, jetzt schluckt auch der Hinterbau zufriedenstellend (die Gabel leider nicht ). Sprünge gehen bedeutend besser von der Hand als gestern. Die Wendigkeit und Steiffigkeit des Rahmens ist überragend (die Crossride-Laufräder können da nicht ganz folgen ). Auf dem Heimweg teste ich dann nochmal das Wippen im Wiegetritt mit diesen geringen Drücken. Überraschung, trotz Mini-Druck wippt nix (nur leicht sicht- aber nicht fühlbar).
Fazit des Tages:
Es geht also auch besser. Die erste Runde und die daraus folgende Entäuschung lagen also am schlechten (grotten-) Set-Up. Die zweite Runde hat deutliche Verbesserungen gebracht und das Potenzial des LV aufgezeigt. In bester Erinnerung bleibt die Agilität und Wendigkeit. Massstäbe setzt für mich die Stabilität des Rahmens, ich denke es ist kein leeres Geschwätz hier von "Unkaputtbar" (bei normalem Einsatz) zu sprechen. Für meine Begriffe ist die Gabel Shit, auf alle Fälle würde ich hier 140 mm bevorzugen (gibt es wirklich Leute die das LV mit 100 mm-Gabel fahren ) und die sollten auch besser ansprechen. Der Hinterbau hat garantiert noch Potenzial nach oben, konnte aber in der Kürze der Zeit nicht bis ins Letzte ausgetestet werden.
Trotzdem bleiben Zweifel. Ist das LV wirklich so gut wie sein Ruf und damit sein Geld wert? Ganz ehrlich, so richtig überzeugt bin ich leider nicht. Schade, den ich dachte das richtige bike für mich gefunden zu haben. Im Vergleich zum meiner alten Mühle sind da rein optisch Welten dazwischen. Das LV super sexy (wie Jessica Alba - Ich weiß, Geschmacksache ), das Stevens eher wie Mutter Beimer.
Vielleicht wäre der Test anders ausgefallen, wenn ich anstatt L XL gefahren wäre, aber die Möglichkeit bestand leider nicht (weiß jemand ein Testbike in XL mit All Mountain Aufbau im Rhein-Main-Gebiet ) Wäre schön dem LV eine zweite Chance zu geben Die Optik hat mich schon ein bischen angefixt
Jetzt bin ich noch auf der Suche nach einem Genius zur Probefahrt. Wer kann mir da einen Tipp geben ??? Ich wäre sehr dankbar!!!
Auf alle Fälle hat das WE eines gezeigt:
Eine Probefahrt ist durch nichts zu ersetzen, außer durch nochmehr Probefahrten (Geklaut - und frei interpretiert )
Vielen Dank für Eure Teilnahme
nachdem ich ja schon im Kaufberatungsfred tätig war (siehe Liteville 301 vs. Scott Genius 30), dort aber in Bezug auf meinen Fahrbericht mit dem Test-Liteville 301 nicht die richtige Resonanz bekommen habe, wende ich mich direkt in "Eurem" Forum an Euch.
Hintergrund meiner Story ist eine Testfahrt, die mich, leider, nicht zufriedengestellt hat. Es geht mir jetzt, an dieser Stelle, nicht darum eine Bewertung meiner Auswahl (Scott vs. Liteville) zu bekommen, nein, vielmehr erhoffe ich mir von Euch ein paar Tipps/Hinweise/Meinungen, was den falsch lief

Der Einfachheit halber, hier nochmal der Fahrbericht:
Teil 1:
Hallo Freunde des Bergradfahrens,
es ist also endlich geschafft! Nein, nicht die Kaufentscheidung, die Probefahrt mit dem Liteville .
Heute nachmittag konnte ich eine aussagekräftige Auswahl meiner beliebtesten Hometrails unter die Stollen des LV nehmen. Die Strecke habe ich mir so ausgewählt, daß von allem etwas dabei war. Naja, leider nicht alles, einer meiner Lieblingsabscnitte, eine leicht verblockte Steilabfahrt mit anschließendem Singletrail und ein, zwei Sprüngen war nur bedingt befahrbar - Forstarbeiten . Aber gut, auch so war von (fast ) allem etwas dabei, um eine aussagekräftige Probefahrt durchzuführen.
Hier aber zunächst die Spec des Testbikes:
Liteville 301 L '09 (MK ??) mit SSD 212
XT-Kurbeln, Schaltung, Umwerfer
Fox Gabel RLC 32 F
Bremsen Formula Oro K18 (200mm)
Lenker Race Face Low Riser Evolve
Vorbau Syntace F139
Sattelstütze Syntace P6
Laufräder Mavic Crossride
So, und nun zur Testfahrt:
Gleich am Beginn fällt auf, daß man sehr kompakt sitzt. Nicht gestreckt, aber irgendwie auch nicht aufrecht . Na gut, neues bike, neues Fahrgefühl. Die rsten Meter auf Asphalt (Anfahrt zum Trail) dann die Überraschung, der Hinterbau wippt , nicht viel aber doch spürbar und auf schlechtem Fahrbahnbelag sogar störend. Jetzt würde ich eigentlich erwarten, daß das Setup dafür butterweich ist, aber auch da, Überraschung again, das Teil fühlt sich eher wie ein Hardtail mit dickem Schlappen an. Die erste Steigung, jetzt beginnt der Spaßtrail, auf ausgeschwemmten Wiesenweg, zunächst moderat, dann mit 25 - 27 % aufwärts. Das Wippen ist nun, unter Krafteinsatz, nicht mehr spürbar (immer noch leicht sichtbar), aber auch die Feinfühligkeit der Heckfederung ist eher nicht vorhanden . 'Weiterhin fällt mir nun die Kompaktheit negativ auf, irgendwie sitze ich zu weit hinten . Also kurz gestoppt und die Sattelhöhe nochmal gecheckt, ok ein bischen mehr geht noch, so 1,5 cm sind noch drin, allerdings würde ich den Sattel nicht weiter nach hinten stellen wollen.
Anschließend wieder leicht bergab auf Schotter mit vielen Schlaglöchern. Ich ertappe mich dabei, daß ich jedem Loch ausweiche. Kein Wunder, von den 130 mm Federweg spüre ich subjektiv nur 80. Das kann mein Stevens dann doch besser, hier wippt es zwar auch, manchmal sogar ganz mächtig, dafür ist das Teil dann aber eine Sänfte . Die nächste Herausforderung für das LV, Steigung auf altem Asphalt, zunächst locker, dann wieder über 26%. Der Hinterbau wippt ganz leicht, nicht spür-, sonder nur sichtbar. Jetzt, im steilsten Stück, knapp 30%, nur kurz) im Wiegetritt, jetz wippt gar nix, mit blockierter Gabel gehts wie mit dem Hardtail bergan. Aber auch hier wieder das Gefühl, zu weit hinten zu sitzen. Passt mir der Rahmen nicht .
Nach einer kurzen Pause un einem flachen Stück auf ausgewaschenem Waldweg (wieder weiche ich den Schlaglöchern und Wureln aus), das erste kurze Stück bergab. Hier punktet das LV ganz klar, stocksteiff gehts hinab, da verwindet sich überhaupt nichts, allerdings werden die groben Stellen (Wurzelpassagen) auch nicht so toll herausgefiltert (80 mm) wie erwartet. Am Rande bemerkt, finde ich die Gabel auch nicht der Reisser, das Ansprechverhalten ist eher zögerlich.
Am Waldrand weiter leicht bergauf mit herrlicher Fernsicht (Top-Wetter heute!) und Blick auf meine Heimatstadt, weiter zu einem kleinen Sprunghügel. Kurzer Antritt und ab gehts. Der Absprung war etwas zäh, nicht leicht in die Luft zu bekommen das LV (in diesem Setup), die Landung steckt das Fahrwerk aber prima weg. Das Stevens flext an dieser Stelle immer deutlich spürbar . Jetzt ein Higlight der Strecke, eine Wiesenabfahrt im Zickzackkurs mit mehreren Absätzen. Hier ist das 301 in seinem Element, wendig und flink läßt es sich in die Kurven drücken und hat jederzeit super Grip - Top
Jetzt gehts wieder bergauf, steile Auffahrt mit Stufen. Das Überfahren gelingt, aber es fällt schwerer das Vorderrad vom Boden zu bekommen als mit dem Stevens. Kurze Waldabfahrt mit einem Stufensprung, wieder kein Problem für den steiffen Hinterbau. Waldrandweg mit Wurzelteppich, feinfühlig ist etwas anderes Zwar supersteif, kein Klappern und flexen, wie am Stevens, aber eben auch kein herausragendes Schluckvermögen
Wieder ein kurzes Wiesenstück bergab (und immer hängt der Ar... hinten raus )Dann Transferstück über Asphalt ... und da ist es wieder, dieses jetzt nicht mehr zu ignorierende störende Wippen (Ok, jetzt im Frühjahr ist der Tritt vielleicht noch nicht so rund, aber trotzdem ..... )
Weiter gehts mit mäßiger aber stetiger Steigung im Wald bergauf, wieder dieses Gefühl, das ich zu groß, mein Oberkörper zu lang, das bike zu kurz kein Ahnung ist. Jedenfalls sind meine Sitzknochen nicht da, wo sie eigentlich sein sollten . Die Auffahrt verläuft ohne störende Antiebseinflüsse, aber auch nicht supersoft. Zum Schluss hin wird es wieder steiler und das LV steht seinen Mann. Das Stevens und auch mein Stumpjumper-Hardtail kämpfen hier immer mit Traktionsproblemen und/oder steigendem Vorderrad, das LV bleibt gelassen und fährt hoch
Jetzt würde eigentlich die schon erwähnte verblockte Abfahrt kommen, aber die Forstarbeiter waren schneller. Alles voller umgelegter Baumstämme. Tragen läßt es sich aber ganz gut (damit wäre dieser Punkt auch abgehakt.
Im beschnittenen Abfahrtstrail liegt das LV wieder klar vorne, super wendig, bocksteif. Es läßt sich quasi spielerisch von einer Kurve in die nächste werfen. Am Sprungfelsen klebt das Vorderrad aber wieder merkwürdig träge am Boden und läßt sich nicht locker zum Abflug verleiten. Kräftiges Ziehen am Lenker ist hier gefragt. Die Landung aber wieder super safe
So an dieser Stelle endet die Runde, die Heimfahrt, der Streit mit dem Audifahre laß ich jetzt mal weg ... tut sozusagen nicht zur Sache
Fazit:
Der Aha-Effekt blieb definitiv aus , ich muß sogar sagen, daß ich ein klein wenig entäuscht bin . Sicher, die Einstellungen sind nicht optimal (Grund Setup vom Händler) aber das sind sie bei meinem Stevens manchmal auch nicht, ohne, daß es dann sooooviel schlechter/anders wird.
Vielleicht kann mir der eine oder andere LVer mal einen Tip geben, Luftdruck Dämpfer - Gabel ??? Morgen ist ja auch noch ein Tag und ich werde mit veränderter Einstellung nochmal on Tour gehen ... mal schauen was es bringt Was mich am meißten gestört hat, war dieses Gefühl des "zu Seins", gut, mit einem anderen Vorbau wäre hier vielleicht Abhilfe möglich, wobei dann aber wieder die Sitzposition eher gestreckt wäre und .... aber was red' ich, wie scdhon gesagt, ich bin nicht der Schrauber / Tüftler.
Bemerkung zu Schluss: Das bike ist mit einer 140 er Gabel sicher besser ausgerüstet.
Teil 2:
So die zweite Runde ist vorbei .... (ich bin erstaunt über das geringe Interesse der LV-Jünger .... war ich vielleicht zu kritisch )
Wie auch immer hier meine Eindrücke von heute (Schreiben hilft auch sich die Sache nochmal zu verdeutlichen):
Nachdem ich den Luftdruck in Gabel und Dämpfer abgesenkt (erstmal wahllos) habe und die Dämpfung auf Empfehlung rausgedreht habe gings nochmal los, zum größten Teil auf der gleichen Strecke wie gestern ... it's my favorite one. Auf Asphalt war jetzt schon eine deutliche Besserung zu spüren, das Wippen ist natürlich noch vorhanden, durch die Verstellung aber auch nicht stärker geworden ... das läßt hoffen . Die starke Steigung bewältige ich heute besser, das Heck folgt den Unebenheiten besser und bietet dadurch wesentlich mehr Traktion ... Punkte gutgemacht Auch auf dem Schlagloch-Schotterweg ist das Annehmen der Löcher jetzt smoother, für meinen Geschmack könnte es aber noch besser sein. Ich bin noch nicht zufrieden. Die steile Asphaltauffahrt im Wiegetritt zeigt kein stärkeres Wippen als gestern, gut . Trotzdem entschließe ich mich am Assichtspunkt die Luft noch weiter zu reduzieren. Jetzt geh' ich aufs Ganze, Gabel 75 PSI, Heck 110 PSI, Dämpfung noch weiter raus. Beim SAG bin ich jetzt am maximalen Punkt (Dämpfergravur - sehr schönes Detail übrigens). Die nächste Abfahrt bringt dann einen Aha-Effekt. Das Heck arbeitet nun wesentlich feinfühliger, die Gabel hinkt aber immer noch hinterher (75 PSI ). Trotzdem, entschuldigt bitte liebe Liteviller, ich hätte mehr erwartet. Immer noch sind für mein Popo-Meter keine 130 mm Federweg spürbar. Viel besser als gestern, vielleicht 100 - 110 mm (subjektiver Eindruck ) aber immer noch nicht top. Am Sprung komm' ich mit diesem Set-Up besser und weiter weg, Landung trotzdem soft (Heck gut - Gabel naja) ohne Durchschlag. Also habe ich den Luftdruck nach unten immer noch nicht ausgereizt. Die Auffahrt über die Stufen ernüchtert dann aber wieder, das Heck rollt träge und hoch über die Stufe und sackt dann tief weg, also doch zuwenig Luft . Der Wiesenweg ist dann wieder ok. Die Transferstrecke über Asphalt nervt aber wieder (oder immer noch) mit Wipperei und zusätzlich jetzt auch noch mit einem leisen Quitschen (im Sitzen wohlgemerkt, im Stehen ist alles ok). Als es dann, immer noch auf Asphalt, steiler wird ist es ganz deutlich spürbar. Das Heck sackt tief ein, man will gleich die Sattelstütze noch ein Stück herausziehen (mach' ich aber nicht). Da die Bäume heute wahrscheinlich immer noch auf dem ersten Stück meiner Lieblingsabfahrt liegen, fahr' ich die Sache mal von der anderen Seite hoch (hab' ich noch nie gemacht, ist aber auch nicht schlecht ). Hier überrascht mich das bike mit einer nicht erwarteten Kletterfreudigkeit, die Gabel bleibt trotz extremer Steigung (wieviel weiß ich leider nicht, da ich ja noch nie hier rauf gefahren bin) auf dem Boden und die Traktion ist hervorragend. So für die jetzt anschließende Abfahrt lassen wir's mal so richtig krachen, Sattel ein Stück runter und abgehts. Hier macht das LV eine Heidenspaß es ist regelrecht "geil" auf Kurvenwerfen, jetzt schluckt auch der Hinterbau zufriedenstellend (die Gabel leider nicht ). Sprünge gehen bedeutend besser von der Hand als gestern. Die Wendigkeit und Steiffigkeit des Rahmens ist überragend (die Crossride-Laufräder können da nicht ganz folgen ). Auf dem Heimweg teste ich dann nochmal das Wippen im Wiegetritt mit diesen geringen Drücken. Überraschung, trotz Mini-Druck wippt nix (nur leicht sicht- aber nicht fühlbar).
Fazit des Tages:
Es geht also auch besser. Die erste Runde und die daraus folgende Entäuschung lagen also am schlechten (grotten-) Set-Up. Die zweite Runde hat deutliche Verbesserungen gebracht und das Potenzial des LV aufgezeigt. In bester Erinnerung bleibt die Agilität und Wendigkeit. Massstäbe setzt für mich die Stabilität des Rahmens, ich denke es ist kein leeres Geschwätz hier von "Unkaputtbar" (bei normalem Einsatz) zu sprechen. Für meine Begriffe ist die Gabel Shit, auf alle Fälle würde ich hier 140 mm bevorzugen (gibt es wirklich Leute die das LV mit 100 mm-Gabel fahren ) und die sollten auch besser ansprechen. Der Hinterbau hat garantiert noch Potenzial nach oben, konnte aber in der Kürze der Zeit nicht bis ins Letzte ausgetestet werden.
Trotzdem bleiben Zweifel. Ist das LV wirklich so gut wie sein Ruf und damit sein Geld wert? Ganz ehrlich, so richtig überzeugt bin ich leider nicht. Schade, den ich dachte das richtige bike für mich gefunden zu haben. Im Vergleich zum meiner alten Mühle sind da rein optisch Welten dazwischen. Das LV super sexy (wie Jessica Alba - Ich weiß, Geschmacksache ), das Stevens eher wie Mutter Beimer.
Vielleicht wäre der Test anders ausgefallen, wenn ich anstatt L XL gefahren wäre, aber die Möglichkeit bestand leider nicht (weiß jemand ein Testbike in XL mit All Mountain Aufbau im Rhein-Main-Gebiet ) Wäre schön dem LV eine zweite Chance zu geben Die Optik hat mich schon ein bischen angefixt
Jetzt bin ich noch auf der Suche nach einem Genius zur Probefahrt. Wer kann mir da einen Tipp geben ??? Ich wäre sehr dankbar!!!
Auf alle Fälle hat das WE eines gezeigt:
Eine Probefahrt ist durch nichts zu ersetzen, außer durch nochmehr Probefahrten (Geklaut - und frei interpretiert )
Vielen Dank für Eure Teilnahme
