Mit dem 9-Euro-Ticket auf den Trail: So geht die Fahrradmitnahme mit Bus & Bahn

Mit dem 9-Euro-Ticket auf den Trail: So geht die Fahrradmitnahme mit Bus & Bahn

Das 9-Euro-Ticket ist da! Doch was ist mit meinem Bike? Ob die Fahrradmitnahme bei Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket kostenlos ist, wann sie etwas kostet und wo sie vielleicht generell gar nicht möglich ist, erfährst du in dieser Übersicht.

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Mit dem 9-Euro-Ticket auf den Trail: So geht die Fahrradmitnahme mit Bus & Bahn

Wohin geht deine erste Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket und deinem Fahrrad?
 
Warum schreiben so viele "ohne Subventionen"?
Der ÖPNV wird jetzt schon zum Großteil vom Steuerzahler finanziert. Für den Schienen-Personennahverkehr sind die Länder bzw. Verkehrsverbünde zuständig und für den öffentlichen Straßenpersonnenahverkehr (zuzüglich U-Bahnen) die Kommunen. Laut hier decken die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen insgesamt nichtmal die Hälfte der Kosten für den ÖPNV...

Was könnte/sollte/müsste/würde denn das 9€ Ticket nach den 3 Monaten ohne große Subventionen kosten? Wurde das schonmal irgendwo berechnet?
Als vor ein paar Jahren mal der kostenlose Nahverkehr im Gespräch war, war zu lesen dass die Verkehrsbetriebe 13 mrd. Euro pro Jahr einnähmen. Also gut 1,08 mrd. pro Monat. Verteilt auf 83 mio. Deutsche wären das ...
... ganze 13 €.
Und bei realistischeren 50 mio. Kunden wären es ca. 22 € im Monat.
Nicht berücksichtigt die Teuerungen seit 2019.

Da ist die Frage wo grundsätzlich die Schmerzgrenze für die meisten wäre? [...]
Wahrscheinlich würden nur wenige auf das Auto verzichten aber vielleicht weniger fahren oder den Zweit- bzw. Drittwagen verkaufen.
Das wird ein Knackpunkt sein: Der Großstadtbewohner kann problemlos aufs Auto verzichten, wenn er ein Dauerticket für den Nahverkehr hat. Das Landei braucht ggf. allein deshalb schon ein Auto, weil sein Arbeitsort nicht mit dem Nahverkehr erreichbar ist, geschweige denn zu "atypischen" Zeiten wie im Schichtdienst oder wenn das Kind spontan aus der Kita abgeholt werden muss. Am "Arsch der Welt" existiert der ÖPNV z.T. allein zu dem Zweck, Schüler zur Schule zu bringen.
Viele Menschen, die öffentlich debattieren warum Leute so viel Auto fahren (und dafür so viel Geld ausgeben), übersehen, dass ein guter Teil der Bevölkerung schlichtweg keine andere Wahl hat.

Dementsprechend dürfte das Monatsticket dem einen einiges wert sein und beim anderen läge die Schmerzgrenze sehr niedrig, weil es mehr ein "nice to have" Zusatz wäre.

Leider wären bei einem Ticketpreis von 100€/Monat die nötigen Subventionen zwar ökologisch sinnvoll aber wahrscheinlich immer noch zu hoch. (BahnCard 100 kostet über 4100€ !)
Die Bahncard 100 ist ja nicht nur für den Nahverkehr gültig, sondern auch für den Fernverkehr. Deshalb empfinde ich den Vergleich als etwas unpassend.
Was den ÖPNV angeht, ist die Finanzierungslücke beim 9€-Ticket gar nicht mal so groß - der Bund hat für alle drei(!) Monate mit einer Finanzierungslücke von 2,5 mrd. kalkuliert. Ja, die Länder sind z.T. Sturm gelaufen gegen diese Rechnung, aber zumindest die ungefähre Größenordnung lässt sich erahnen.

und dann muss halt die arme notleidende Autoindustrie auch mal mit einstelligen Milliardengewinnen auskommen
Genau solche Blasphemie zu verhindern, dürfte ein Verkehrsminister aus FDP oder Union als seine wichtigste Aufgabe ansehen :lol::lol::lol::lol: Naja, eigentlich gar nicht so witzig...
 

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Re: Mit dem 9-Euro-Ticket auf den Trail: So geht die Fahrradmitnahme mit Bus & Bahn
Gibt es für jene Kunden, die nach dem Lock-Angebot Ihre Mobilitätsentscheidung ändern, eine Wechselprämie / Neukundenrabatt so für's erste Jahr oder so.
Oder eine Stillegeprämie für das KFZ ?
 
Und wenn ich eine Strecke mit der Bahn fahre, ohne deswegen mein Auto zu verkaufen, spare ich nur an letzteren.
Grundsätzlich muss man sich überlegen, wie viele Menschen (eines Haushalts) ein eigenes Automobil brauchen.
Aktuell scheint die erste Lösung zu oft "ein weiteres Autombil" zu sein.
Es fehlt vielfach an smarten Lösungen, aber auch am Willen auf ein weiteres eigenes Fahrzeug zu verzichten. Man könnte auch auf dem Land Subventioniertes Car-Sharing anbieten, z.B in Kombination mit dem Monatsticket mit Carsharing Parkplatz am Bahnhof.
Wir haben uns selbst von 2x PKW in täglicher Nutzung auf 1 Auto mit 4-5x Nutzung pro Woche "optimiert". Wohnen allerdings auch stadtnah.
 
Viele auf dem Land können aber einfach auch nicht, weil das eigene KFZ immer noch nötig ist.

Hab’s mal korrigiert für Dich.
Es gibt keinen faktischen Zwang in so einer wenig erschlossenen Gegend zu wohnen oder seine Arbeit dort zu verrichten wo man weit hinfahren muss.
Subjektiv zwingt einen dann der Wunsch nach Eigentum, nach „Leben in der Natur“, nach keine Menschen mehr sehen müssen,…

Ich ziehe Ende des Monats in so ein schlecht erschlossenes Kaff, werde sicher i.eine Lösung finden mobil zu sein. Der Wunsch das klimafreundlich zu gestalten dürfte dabei helfen den Rand der Komfortzone etwas zu verschieben.
Aber, nie würde ich auf die Idee kommen und die Verantwortung für meine Verkehrsmittelwahl von mir zu schieben.

Keine Frage, ein Umzug oder Arbeitsstättenwechsel ist nicht unbedingt positiv, aber die Wahl hat man grundsätzlich ja immer. Und natürlich ist es nicht toll, dass die Situation so ist. Obwohl Versorgungsgleichheit herrschen sollte.

Zurück zum Thema: Ich begrüße das Ticket, allein als Gegenpart zur Unterstützung der ‚armen‘ Autofahrer. Ich werd’s am Wochenende auch direkt nutzen. Statt 2x180km mit dem Auto, werde ich einfach 2x2 Stunden Zug fahren. Ohne 9€ Ticket hätte ich vll den ice genommen, oder gar das Auto, aber so kann ich auf dem Hinweg arbeiten und nächsten Morgen etwas auskatern.

Wenn dieses Ticket nur zur Folge hat, das man mal wieder Alternativen zum miv prüft und feststellt, dass einige Strecken eklatant schneller und entspannter mit dem Zug bedient werden, na ist doch super.
Besser so als nur 40cent Benzinprämie.
 
Viele auf dem Land können aber einfach auch nicht, weil das eigene KFZ immer noch nötig ist.
Eines vielleicht, aber spätestens das 2te, 3te und 4te kann man sich oft sparen. Spreche da aus Erfahrung. Bei uns im Dorf gibt es nicht einmal nen Laden und der Bus…naja, vergessen wir das. Wenn ich aber die Nachbarn zum vierten Mal am selben Samstag ins gleiche Geschäft fahren sehe, denke ich mir schon meinen Teil.
 
Es gibt keinen faktischen Zwang in so einer wenig erschlossenen Gegend zu wohnen oder seine Arbeit dort zu verrichten wo man weit hinfahren muss.
Subjektiv zwingt einen dann der Wunsch nach Eigentum, nach „Leben in der Natur“, nach keine Menschen mehr sehen müssen,…

Ich ziehe Ende des Monats in so ein schlecht erschlossenes Kaff, werde sicher i.eine Lösung finden mobil zu sein. Der Wunsch das klimafreundlich zu gestalten dürfte dabei helfen den Rand der Komfortzone etwas zu verschieben.
Aber, nie würde ich auf die Idee kommen und die Verantwortung für meine Verkehrsmittelwahl von mir zu schieben.

Keine Frage, ein Umzug oder Arbeitsstättenwechsel ist nicht unbedingt positiv, aber die Wahl hat man grundsätzlich ja immer. Und natürlich ist es nicht toll, dass die Situation so ist. Obwohl Versorgungsgleichheit herrschen sollte.

Zurück zum Thema: Ich begrüße das Ticket, allein als Gegenpart zur Unterstützung der ‚armen‘ Autofahrer. Ich werd’s am Wochenende auch direkt nutzen. Statt 2x180km mit dem Auto, werde ich einfach 2x2 Stunden Zug fahren. Ohne 9€ Ticket hätte ich vll den ice genommen, oder gar das Auto, aber so kann ich auf dem Hinweg arbeiten und nächsten Morgen etwas auskatern.

Wenn dieses Ticket nur zur Folge hat, das man mal wieder Alternativen zum miv prüft und feststellt, dass einige Strecken eklatant schneller und entspannter mit dem Zug bedient werden, na ist doch super.
Besser so als nur 40cent Benzinprämie.

Es gibt in Deutschland keinen faktischen Zwang überhaupt zu arbeiten. Man muß nur mit dem zufrieden sein was man bekommt. Magst du gut finden, ich nicht.

G.:)
 
Dann wäre anschließend zu fragen, wieviel die KFZ-Steuern zur Deckung der Ausgaben für Straßenbau beiträgt.
zur KFZ Steuer, ca 10mrd€ musst du noch, die komplette Steuer des Kraftstoffes rechnen, 2020 betrug allein diese 14,9 Milliarden Euro, Ausgaben für Straßen, 11,46 Milliarden Euro. Somit ein Gewinn für den Staat von ca. 13 mrd € die anderweitig verwendet werden. In DE gibt es keine Zweckgebundenen Steuern, man kann quasi sagen, die Autos finanzieren die Bahn. Es ist auch nicht die Absicht das weniger Autos unterwegs sind, nur sollen die eben noch mehr finanzieren, Legitimation gibt man sich selbst indem man jeden Autofahrer zum Sündennopck macht. Best4es Beispiel bei mir in der Stadt, der einzige P+R Parkplatz wurde kurzerhand von unserem selbsternannten Klimabürgermeister kostenpflichtig gemacht, damit soll dann eine kostenlose Cityzone finanziert werden, die bringt niemandem etwas, man ist im Zentrum zu Fuss überall in 15minuten.
So nimmt man Leuten Geld weg, und gibt anderen dafür keinen Mehrwert, davon wird einfach nur der eigene Ideologische Gedanke befriedigt, mit der Realität hat das wenig zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keinen faktischen Zwang in so einer wenig erschlossenen Gegend zu wohnen oder seine Arbeit dort zu verrichten wo man weit hinfahren muss.
Subjektiv zwingt einen dann der Wunsch nach Eigentum, nach „Leben in der Natur“, nach keine Menschen mehr sehen müssen,…
Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Viele Leute können sich das Leben in der Stadt einfach nicht mehr leisten und sind daher irgendwie gezwungen, auf das günstigere “Land” auszuweichen.

Eines vielleicht, aber spätestens das 2te, 3te und 4te kann man sich oft sparen. Spreche da aus Erfahrung. Bei uns im Dorf gibt es nicht einmal nen Laden und der Bus…naja, vergessen wir das. Wenn ich aber die Nachbarn zum vierten Mal am selben Samstag ins gleiche Geschäft fahren sehe, denke ich mir schon meinen Teil.

Bei uns sind zwei Autos für vier Personen ein Muss. Wir wohnen in einer Kleinstadt mit 20T Einwohnern. Zu groß für ein Dorf, zu klein für einen innerstädtischen Nahverkehr. Busse verkehren bei uns nur um die umliegenden Dörfer zu bedienen. Innerhalb der Stadt bleibt nur das eigene Auto, zu Fuß gehen oder das Rad.
Mit zwei Kindern kommst Du da einfach an Grenzen. Mein Sohn spielt Fussball, ich trainiere die Mannschaft. Zwei mal pro Woche habe ich den Kofferraum mit Bällen, Hütchen usw voll wenn Training ist. Und am Wochenende ist Spieltag, wo Du nochmal rund 60km durch die Gegend kachelst. Parallel muss dann meine Frau unsere Tochter woanders hinfahren (anderer Sport), eine Freundin ein Dorf weiter besuchen, der Hund muss zum Tierarzt, whatever. Die Wege sind einfach weiter und anders, als in einer voll erschlossenen Stadt.
Und dann noch der Weg zur Arbeit… Eine Fahrt einfach bei mir 55km. Dafür brauche ich dank Autobahn nur 45 Minuten. Mit ÖPNV sind 1h45m!!! Genau das ist der Witz, warum sowas wie ein 9 Euro-Ticket nicht fliegt. Es bringt mir einfach nichts.
Wenn ich zu meiner Arbeit in den nächsten Landkreis will (von einer Kreisstadt in die nächste Kreisstadt), dann gibt es dafür keine Direktverbindung, sondern ich muss einen Umweg über die Großstadt machen und dort umsteigen.
 
...solange sich die „meinungsprägenden/bestimmenden“ Städter über die Landbevölkerung moralisch überlegen fühlen (Selbst schuld, wer dort hinzieht etc), werden sich die Gräben in den Diskussionen leider eher vertiefen.

Die Städter versuchen nicht, sich in die Situation der ohne ÖPNV (Schüler mal ausgenommen) Nicht-Städter zu versetzen und letztere fühlen sich verarxxt, weil sie den Städtern das Arschtattoo der Latte-Macchiato-Fraktion, sprich Lastenrad und möglichst perfekt ausgebauten ÖPNV, Kultur usw finanzieren.

Da aber Diskussionen nicht mehr sachlich, sondern vom Gefühl moralischer Überlegenheit geprägt sind, sehe ich hier schwarz für vernünftige Lösungen, die auch von der auf Twitter schweigenden Mehrheit getragen werden.

Und ich habe auch ein 9€ Ticket und fahre ICE, aber nur, wenn kein Umstieg nötig ist, weil leider viel zu unzuverlässig.

Grüße
 
zur KFZ Steuer, ca 10mrd€ musst du noch, die komplette Steuer des Kraftstoffes rechnen, 2020 betrug allein diese 14,9 Milliarden Euro, Ausgaben für Straßen, 11,46 Milliarden Euro. Somit ein Gewinn für den Staat von ca. 13 mrd € die anderweitig verwendet werden.

stimmt, nur hast du einige andere kosen unterschlagen
straßenverkehr wird in deutschland zu 2/3 subventioniert.
da ist nix mit geld verdienen.
und natürlich sind diese straßen nötig damit unser wirtschaftmodel funktioniert.
aber trotzdem sollte man zumindest ehrlich zahlennutzen
 
Bin zwar kein Rheinländer, aber "Leben und leben lassen."

In der Stadt profitiert man vom ÖPNV, ok ... dafür hat's dort hohe Mieten, man muss seinen Kram immer schleppen etc. Die Vermieter dämmen das Haus nicht --> hohe Nebenkosten. Wenn sie dämmen, steigt die Miete.

Auf dem Land hat man keinen ÖPNV, aber das Auto. Seine Bude muss man energetisch auf Vordermann bringen --> momentan erhebliche Kosten.

Zudem kann nicht jeder in die Stadt ziehen ... wo sollen die Leute wohnen, arbeiten ... Man muss beides optimieren.

Den ÖPNV können wir ja aktuell beobachten ... zu wenig, zu voll, keine Fahrradmitnahme ... kaputte Infrastruktur. Nein, danke.
 
Ohne jetzt hier einzelne rauszupicken, zeigt doch die Diskussion hier eines ziemlich klar:
Wenn eine wirkliche Verkehrswende gewollt ist, muss es auch attraktiv sein, ohne eigenes Auto zu leben. In der Stadt, auf dem Land, wo auch immer.
Wie erreiche ich das?
1. Attraktives Angebot, d. h. dichter Takt, verlässliche Umstiege, verlässliche Reisezeiten, kurze Wege zu gepflegten Zugangspunkten (egal ob Bushaltestelle oder Bahnhof) und das möglichst rund um die Uhr.

2. Verständliche und einheitliche Tarife. Mit der Frage, ob ich jetzt mit dem Ticket mit Zimt-Tralala-Duft über Klein-Hinterfotzingen oder mit dem lila Ticket mit Schokoladengeschmack über Altpupselberg günstiger ans Ziel komme, beschäftigen sich nicht mal Fachleute gerne. Erst recht hat niemand Lust, sich erst noch zu überlegen, mit welcher App es jetzt am günstigsten zum Ziel geht (auch das mitunter traurige Realität).

3. Niedrige Nutzungsschwelle. Simple, klar zu lesende Fahrpläne, Netzpläne und eindeutige Linienverläufe. Der Durchschnittsfahrgast will sich drauf verlassen können, dass die Linie Drölf ihn immer nach Klein-Hinterfotzingen bringt und nicht bei jeder zweiten Fahrt nach Gonorhingen. Und niemand will um mit einem Bus irgendwo hinzufahren 3 Tage vorher eine Hotline anrufen oder sich für jede Stadt eine eigene App für irgendwelche On Demand Verkehre installieren.

4. Einfach nutzbare Apps. Den DB Navigator finde ich gut, die Apps mancher Verbünde sind eine Vollkatastrophe.

5. Konsistente und einheitliche Fahrgastinformation. Das bedeutet auch, dass die Hintergrundsysteme miteinander kommunizieren. Es darf nicht sein, dass ich hier im Rhein-Main-Gebiet über die RMV-App (übrigens eine der zuvor erwähnten Vollkatastrophen) andere Infos kriege als über den DB Navigator. Beispiele aus anderen Regionen gibt es da auch zuhauf.

Und das sind jetzt nur die Punkte, die den öffentlichen Verkehr betreffen. Beim Radverkehr wäre die Liste nicht kürzer.
Was getan werden muss, ist bekannt, wird halt in Deutschland nicht gemacht. Stattdessen lieber die drölfte Arbeitsgruppe im Bundesautoministerium und in den Verkehrsunternehmen reiben sich wirklich gute und motivierte Leute im täglichen Kampf gegen den Irrsinn auf, der uns da eingebrockt wird. Na besten Dank auch.
Wenn aus dem 9-Euro-Ticket mal irgendjemand in Verantwortung lernt, dass ein einfacherer Tarif hilft, die Leute in die Züge zu bekommen, wäre schon mehr erreicht als ich je zu hoffen wagen würde.
 
Quelle bitte, die von mir genannten Zahlen kannst du in jeder Statisitik nachschlagen
https://www.zeit.de/mobilitaet/2022...o-studie?utm_referrer=https://www.google.com/
Oder direkt zur wissenschaftlichen Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800921003943?via=ihub=

...solange sich die „meinungsprägenden/bestimmenden“ Städter über die Landbevölkerung moralisch überlegen fühlen (Selbst schuld, wer dort hinzieht etc), werden sich die Gräben in den Diskussionen leider eher vertiefen.
Da aber Diskussionen nicht mehr sachlich, sondern vom Gefühl moralischer Überlegenheit geprägt sind [...]
Die Städter versuchen nicht, sich in die Situation der ohne ÖPNV (Schüler mal ausgenommen) Nicht-Städter zu versetzen und letztere fühlen sich verarxxt, weil sie den Städtern das Arschtattoo der Latte-Macchiato-Fraktion, sprich Lastenrad und möglichst perfekt ausgebauten ÖPNV, Kultur usw finanzieren.
Merkste was?
 
Was getan werden muss, ist bekannt, wird halt in Deutschland nicht gemacht. Stattdessen
...sind wir ein Föderalstaat, in dem jeder nur an seinen eigenen eigenen Bereuch denkt. Der halt mal das Dorf, mal die Kommune, mal der Landkreis und mal das eigene Bundesland umfasst. Und wenn man mal was mit anderen zusammen macht, dann nur wenn's die eigene Idee war und man selbst am meisten davon profitiert. Mit dem Ergebnis, dass deine Liste zwar vollkommen richtig, aber auch vollkommen utopisch ist.
 
@Flauschinator War das jetzt deine Antrittsrede als Verkehrsminister. ;)
Ja, laß das mal die anderen machen. Ich bin das Mimöschen xyz und bei mir geht das nicht. Punkt.
Es gab mal Zeiten, da lebten Menschen in dem glauben, dass man Demokratie und Staat mitgestalten kann und auch soll. Heute sterben wir halt lieber reich und egoistisch.
WIR müssen anfangen, nicht DIE. Jeder, wie es halt bei ihm machbar ist.

Schönes Bsp.
Mit zwei Kindern kommst Du da einfach an Grenzen.
Dann ist das so und du musst das halt so planen. Spannend wird es, wenn das erste Kind den Führerschein hat: zusätzliches Auto?

2. Bsp
ich habe ein Kollegenpärchen, die tauschen aktuell ihr 2 Autos alle 4 Wochen durch, damit das wenig genutzte nicht Standschäden bekommt. Die haben sich perfekt im Corona-Homeoffice eingerichtet und wohnen nicht auf dem Mond. Aber, sie haben halt keine Garantie, dass die aktuelle Regelung für immer gilt. Anstatt mutig und ökologisch sinnvoll zu agieren, wird rumgeeiert. Wenn die beiden nur annähernd mein Gehalt haben, brauchen die vor einem Neuerwerb eines 2. Fahrzeug überhaupt keinen Schiss haben.

3. Bsp, eher ein Gedanke
Wir kämpfen jetzt seit über einer generation gegen rauchen. Bei der jetzigen Jugend trägt es langsam Früchte, weil rauchen in der Familie schlicht nicht mehr normal ist. Wir dürfen bei unserem Denken bzgl. nicht in 10-20-Jahresschritten denken, sondern 30 - 50. Was heute als Komfortverlust weh tut, ist in 40y wieder normal.
Die entscheidende Frage: ist unser aktuelles (inneres) Verkehrskonzept eine Lösung für unser aller Zukunft?

Ach ja, 9€-Ticket ist doof:
1. es stigmatisiert ärmere Menschen, die sich ja kein ordentliches Ticket leisten können
2. mangels Planung ist das Ergebnis ja nur extrem abschreckend und kann den "hervorragenden Ruf" unserer Öffies nicht weiter aufbessern. Neukunden im Promillebereich.
 
Neukunden im Promillebereich.
Da würde ich sogar sagen "Neukunden null" ... und das weiß auch jeder Verantwortliche. Ich habe Wissing in einem Interview gehört, da hoffte er darauf, Leute, die es noch nie getan haben, zu überzeugen, die Öffis zu nutzen. Wer ist denn noch nie Bus oder Bahn gefahren ... wahrscheinlich nur die mit Chauffeur. Und die werden wohl kaum freiwillig umsteigen.
Weiter hat Wissing sogar vehement eine neue Abwrackprämie ausgeschlossen. Das lässt eine Neuauflage wahrscheinlich werden 8-)

Die entscheidende Frage: ist unser aktuelles (inneres) Verkehrskonzept eine Lösung für unser aller Zukunft?
Da gehe ich davon aus. Die Automobilhersteller planen mit mehr Autos! Stichwort E-Mobilität und autonomes Fahren. Da kann selbst die Ur-Opa noch zu Aldi, wenn die Karre den Weg alleine findet. Das wird sich dann eine gewisse Gehaltsgruppe nicht mehr leisten können oder den letzten Cent dort reinstecken.

Verkehrswende? Ich sehe da schwarz und nicht nur wegen dem Feinstaub.
 
Da gehe ich davon aus.
Steter Tropfen => *1
Die Automobilhersteller
Ignore
*1 Jeder kann heute bei sich anfangen
Ich sehe da schwarz und nicht nur wegen dem Feinstaub.
Solange wir darauf hoffen, dass die da oben es für uns lösen. Jeder von uns hat die Möglichkeit in seinem Umfeld kleine und große Änderungen vorzunehmen.

Wieder mal ein Bsp.
Zwei mal pro Woche habe ich den Kofferraum mit Bällen, Hütchen usw voll wenn Training ist.
Könnte man ja auch in Trainingsplatznähe lagern. Müssen halt auch viele Beteiligte einsehen.

Ich fahre meine Kinder auch 4x/ Woche zum Training mit Fahrgemeinschaft. Ginge auch anders.
 
Ohne jetzt hier einzelne rauszupicken, zeigt doch die Diskussion hier eines ziemlich klar:
Wenn eine wirkliche Verkehrswende gewollt ist, muss es auch attraktiv sein, ohne eigenes Auto zu leben. In der Stadt, auf dem Land, wo auch immer.
Wie erreiche ich das?
1. Attraktives Angebot, d. h. dichter Takt, verlässliche Umstiege, verlässliche Reisezeiten, kurze Wege zu gepflegten Zugangspunkten (egal ob Bushaltestelle oder Bahnhof) und das möglichst rund um die Uhr.

2. Verständliche und einheitliche Tarife. Mit der Frage, ob ich jetzt mit dem Ticket mit Zimt-Tralala-Duft über Klein-Hinterfotzingen oder mit dem lila Ticket mit Schokoladengeschmack über Altpupselberg günstiger ans Ziel komme, beschäftigen sich nicht mal Fachleute gerne. Erst recht hat niemand Lust, sich erst noch zu überlegen, mit welcher App es jetzt am günstigsten zum Ziel geht (auch das mitunter traurige Realität).

3. Niedrige Nutzungsschwelle. Simple, klar zu lesende Fahrpläne, Netzpläne und eindeutige Linienverläufe. Der Durchschnittsfahrgast will sich drauf verlassen können, dass die Linie Drölf ihn immer nach Klein-Hinterfotzingen bringt und nicht bei jeder zweiten Fahrt nach Gonorhingen. Und niemand will um mit einem Bus irgendwo hinzufahren 3 Tage vorher eine Hotline anrufen oder sich für jede Stadt eine eigene App für irgendwelche On Demand Verkehre installieren.

4. Einfach nutzbare Apps. Den DB Navigator finde ich gut, die Apps mancher Verbünde sind eine Vollkatastrophe.

5. Konsistente und einheitliche Fahrgastinformation. Das bedeutet auch, dass die Hintergrundsysteme miteinander kommunizieren. Es darf nicht sein, dass ich hier im Rhein-Main-Gebiet über die RMV-App (übrigens eine der zuvor erwähnten Vollkatastrophen) andere Infos kriege als über den DB Navigator. Beispiele aus anderen Regionen gibt es da auch zuhauf.

Und das sind jetzt nur die Punkte, die den öffentlichen Verkehr betreffen. Beim Radverkehr wäre die Liste nicht kürzer.
Was getan werden muss, ist bekannt, wird halt in Deutschland nicht gemacht. Stattdessen lieber die drölfte Arbeitsgruppe im Bundesautoministerium und in den Verkehrsunternehmen reiben sich wirklich gute und motivierte Leute im täglichen Kampf gegen den Irrsinn auf, der uns da eingebrockt wird. Na besten Dank auch.
Wenn aus dem 9-Euro-Ticket mal irgendjemand in Verantwortung lernt, dass ein einfacherer Tarif hilft, die Leute in die Züge zu bekommen, wäre schon mehr erreicht als ich je zu hoffen wagen würde.
Alles Wunschdenken, stell dir mal vor das würde von Heute auf Morgen geschehen, dann hätten wir mit einem Schlag Tausende Arbeitsplätze velohren, (Autoindustrie, Zulieferer,Werkstätten, Tankstellen usw.) da hängt eine riesen Industrie und vor allem Reiche Aktionäre drann.
Von den ganzen Politikern die da mit abkassieren reden wir besser gar nicht, aus diesem Grund dauert der Wandel noch Jahrzente.
Übriegens sollen Verbrenner ab 2035 verboten werden, wetten das sich in der EU einige nicht daran halten werden.
 
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