... der Weihnachtsvogel ist verspeist, die Verwandschaft prustet und langsam werden alle schläfrig.
Meine Augen schweifen durch das Fenster und was seh ich da? Die Wolken nur noch leicht grau und kein Regen!
So schnell es geht in die Klamotten gepellt, das Dicke zum Fahrtantritt motiviert und los pedalieren.
Viel Zeit bleibt wohl nicht, der Kaffeetisch wartet quasi schon gedeckt auf seine Gäste.
Schnell den ersten Anstieg hoch und gleich einbiegen in den ersten Trail. Nach wenigen Metern steigt in mir das Gefühl leichten Seegangs auf. Kein Wunder nach den Regenmengen der letzten Tagen schwimmt der Trail friedlich mit mir den Berg hinab.
Egal ich will den Trail spüren! Noch ein Gang hoch und fest ins Pedal getreten.
Maxxis FBR/FBF machen einen guten Job und kämpfen um Kontrolle. Hin und wieder ist ein Einwand der Pellen zu hören, ob der Pilot sein Hirn heute vielleicht durch Braten ersetzt hat.
Doch bevor eine Diskussion aufkommen kann, ist der Trail auch schon vorbei. Es wird zielstrebig der nächste Anstieg erklommen. Vereinzelte Spaziergänger auf Verdauungstour schauen ungläubig der Schlammpackung hinterher die geräuschvoll an ihnen vorbei strampelt.
Noch eh der Anstieg bewältigt ist öffnet sich der Himmel und es gibt feinsten Nieselregen. Die Sicht durch die Brille entspricht gleich Null.
Gut, nach dem nächsten Trail ist dann auch schon die Stunde rum. Geduscht werden will auch noch also reicht es dann auch.
Der Flow auf dem Trail ist super, die Gefühle überschlagen sich. Das war mal wieder bitter nötig so ein Quicky.
Am Ende wartet der Trail noch mit einer wahnsinnig langen Treppe auf. Leider aus alten Eisenbahnschwellen gezimmert und schlimmer als Schmierseife! Bevor die Liebste heute noch den Krankenhausbesuch bewältigen muss, wird schnell auf die Treppe verzichtet.
Zurück im Stadtgebiet öffnet der Himmel dann endgültig seine Schleusen und die Passanten öffnen ihre Schirme. Ich walze grinsend an ihnen vorbei und bin glücklich über die Stunde Fatbiken die sich mir geboten hat.
Tropfend nass und frierend wird sich schnell unter die heiße Dusche gestellt, die Klamotten verschwinden schnell in der Waschmaschine und ich kann tiefenentspannt zur Familie zurückkehren und mich voll und ganz dem Weihnachtsirrsinn hingeben.
Ride on!