Aus meiner Erfahrung heraus stellt sich das Problem leider so dar wie beschrieben. Ich beobachte viel öfter E-Biker als Mountainbiker, die sich rücksichtslos verhalten. Der Großteil der Konflikte entsteht meiner Beobachtung nach an steilen Anstiegen, an denen Mountainbiker und Wanderer ins Schwitzen kommen, E-Biker sich aber einfach frisch fröhlich von ihrem Motor anschieben lassen. Die Geschwindigkeitsdifferenz ist einfach zu groß und viele E-Biker setzen leider offenbar voraus, dass man für sie Platz machen oder ihnen sonst wie aus dem Weg gehen müsste. Diese Erwartungshaltung muss ganz dringend verschwinden.
Ist irgendwo aber leider auch logisch, dass im Moment hauptsächlich E-Biker Konflikte verursachen. Das E-Bike hat insbesondere in den letzten 2 Jahren sehr viele Leute auf die Trails gebracht, denen Mountainbiken (und andere Outdoor-Sportarten) im Normalfall zu anstrengend wäre und die daher mangels Erfahrung einfach nicht mit der Outdoor-Etikette vertraut sind. Dass diejenigen um die es geht nicht böswillig sondern nur ignorant sind macht es für den Rest leider nicht weniger nervig.
Aber natürlich werden die Erfahrungen da regional stark unterschiedlich sein.
Stimme ich dir zu 100% zu.
Wir (oft genug auch ich) machen aber den Fehler, die Schuld auf das "E-Bike" zu schieben.
Letztendlich ist es ja so, dass durch einen Motor viel mehr Menschen in der Lage/Willens sind, MTB zu fahren oder auch mehr km/hm fahren, als sie es ohne würden. Das heißt, es sind viel mehr Menschen mit dem Rad unterwegs. Bei einem gleichbleibenden Anteil an Idioten unter allen Menschen steigt eben auch die absolute Anzahl an Idioten auf dem Rad.
Es muss also einen Weg geben, diese Anzahl zu reduzieren. Das E werden wir nicht mehr wegbringen, ein Kampf dagegen wäre wohl vergebliche Liebesmüh. Also bleibt doch nur der Weg, die Menschen zu sensibilisieren, aufzuklären, ihr Fehlverhalten anzusprechen. Anstatt den Motor zu verteufeln, müssen die Probleme aktiver und offener angesprochen, diskutiert und Lösungen gefunden werden. Das gehört uns allen an, egal wie wir unterwegs sind. Es liegt an uns selber, was wir aus den Möglichkeiten machen.
Und gerade deshalb finde ich solche Beiträge wie der von Bergauf Bergab durchaus wichtig und sinnvoll. Finde ihn auch mal wieder ganz gut gelungen (wie schon manche andere ihrer Beiträge über MTB) im Gegensatz zu so manch sehr einseitigen, fast schon hetzerischen, schlechten Berichten.