Mal eine Frage an die Profis hier. Ich bin Mitte September auf dem big circle. Ich plane einen Tag in Moab bei Poison Spider ein Bike zu leihen. Die Frage ist jetzt was macht am meisten Sinn zu fahren. Sich morgens auf den Burro Pass shutteln zu lassen und dann die Whole Encilada zu machen wäre ja wohl das Maximum. Irgenwie fehlt mir allerdings das Gefühl wie lange man dafür braucht und wie gut das Ganze beschildert ist.
Kondition und Fahrtechnik sind gegeben.
Danke für Tipps
Tom
Tach. Aussage wenn du lokal im Shop oder Shuttle jemanden fragst wird 3-5 Stunden sein - geht kürzer, geht länger. Wobei für 3 oder sogar darunter musst du schon Gas geben. Auch abhängig davon, ob der Burro offen ist, oder ob du wetterbedingt am Hazard offer UPS rausgeschmissen wirst. Am Burro Pass kommt noch dazu, dass du erstmal nochmal ne ganze Ecke klettern darfst... und das ist nicht Holland. Wo du da rumgondelst wächst in den Alpen kein Grashalm mehr. Die Angelegenheit geht auf die Pumpe. Schau mal vorher an ner Tanke oder so ob du sowas findest.
Gibts auch kleiner, wiegt nix und hilft auch anderweitig beim Versuch zu Pennen gegen Schnappatmung. Mit ggf. Jetlag keine geile Kombi.
Um oder unter drei Stunden geht reell wirklich nur wenn du den Uphill am Anfang Vollgas gibst und den Trail und Schlüsselstellen kennst. Es gibt sobald der Untergrund rot ist viele optische Roller, die du im letzten moment ziehen musst weil völlig uneinsehbar und dahinter verblockt. Auf der anderen Seite hast du viele fahrbare und spassige Geschichten, die vorhersehbar sind aber die Du dir trotzdem - wenn auch nur zwecks konsequenzfreier Linie - erst mal ansehen solltest. Hier wirst du wenn du es hier und da wissen willst oder beim Sessions treiben Zeit verbraten. Geht dann danach tendenziell auch mal den einen oder anderen HM technisch hoch, das kann zermürben wenn du doch gegen den inner pig dog/KOM fahren solltest. Sobald du dann noch mal hier und da für ein Foto anhältst, dir mal ne Banane in Kopf schiebst und/oder die Kinnlade den Canyon runter hängen lässt, verplane reell den Tag und mache nicht unbedingt eine fixe Dinner Reservierung um 6.
Lange Rede kurzer Sinn, mein Input wäre - speziell noch im Hochsommer und beim ersten mal - mach entspannt und nimm Wasser, Wasser und Wasser mit. Leute verrecken dort jedes Jahr. War bis jetzt immer nur im Oktober oder Thanksgiving dort. Und dann kann es selbst dann noch trocken und heiss - obwohl oben schon kalt - werden. Geniess die geologische Weltreise und schau dass du nicht später als 12/1 rum an den bekannten Canyon Overlook Stellen am UPS bist, bzw. von dort los kommst. Vom Burro bis Ausgang Hazard ist wesentlich schneller als das was folgt und es wird zäher. Wo der UPS in den LPS geht ist auch der letzte Ausstiegspunkt im Falle es regnet Katzen oder du rennst dir vorher die Birne ein - folge den 4x4 Spuren vom Canyon weg und sobald du auf einer “Strasse” bist halte dich tendenziell rechts. Von da geht es nur rollbar runter zurück nach Moab.
Ansonsten wird es von hier aus eher flach, später stellenweise grantig und eher zäh und es geht im Vergleich zu dem vorher gesehenen sowohl mit langem Highspeedgerumpel, aber auch konditionell und mental wesentlich mehr an die Substanz. D.h. weil du den Burro und den Hazard in no time runter ballerst, kannst nicht von dem Tempo weiter ausgehen und die Zeit auf UPS, LPS... weiter übertragen.
Nennenswert ist dann noch am Eingang zum Purcupine Rim (da ist ein Drahtzaun mit Porcupine Rim Holzschild), der Colorado River ist quasi schon greifbar und mental bist du quasi schon unten. Wenn du hier je nach 15:00 sein solltest… mach keine grossen Pausen mehr. Ab hier wird es tendenziell zwar nochmal schneller, wenn auch technisch nochmal anspruchsvoller, bzw. nochmal Singletrack und abgehen willst dort eher wieder nicht. Ausserdem bis fast ganz zurück kurz vor Moab ist auch kein Handynetz und unten am Colorado entlang zieht sich das auch nochmal unnötig lästig. Die Zeitangaben sind eher entspannt und mit gut Puffer. Aber wenns je dunkel werden sollte mit z.B. Platten etc. da draussen… Abenteuer ist gut aber irgendwann wird’s schnell gruselig.
Beschilderung ist aber allgemein gut. Uphill, vom Shuttle Drop-off bis zum Pass gabs mal mehrere Möglichkeiten. Burro Pass runter kannst nix falsch machen, aber sobald du dann in Aspenwald bist, halte die Augen offen, bzw. folge denjenigen, die zumindest so tun als hätten sie einen Plan. Hier gibt es wenn du es darauf anlegst ein paar Möglichkeiten für eine falsche Abzweigung. Dann, der Einstieg in den Hazard ist vllt nochmal nicht gleich zu erkennen. Das ist wenn du aus dem Birkenwald raus kommst auf einem "Parkplatz" hinten rechts und geht erst mal im Waldrand ein paar HM knackig hoch. Wo es rein geht ist meines Erachtens auch nochmal ein kleines Toilettenhäuschen. Wenn du dann nach dem Singletrack mal an dem ausgebrannten 1920er Pick-Up (auf dem Doubletrack zwischen Hazard & UPS) vorbei bist, kannst nicht mehr ernsthaft viel falsch machen. An den "Trailheads"/Sektionen ist immer eine einlaminierte Karte. Lediglich der LPS spaltet sich nach einer kurzen, phänomenalen Slickrockachterbahn (meines Erachtens eines der Highlights!) kurzzeitig - da geht es optisch klar geradeaus weiter und rechts in einer kniffligen, engen(!) und steilen rechts-links switchback Kombi runter... schaus dir vorher an... geht beides später wieder zusammen.
Soll heissen, du bist allein mit deiner Frage in Form der mentalen Vorbereitung BESTENS vorbereitet. Als ich das erste mal da war, da war das fuer mich so ein “hab ich mal gehört-kann man mal hingehen”; mein Schwager wohnt grad ums Eck und hab mir bei nem Besuch nen Tag “frei” genommen. Weil ich = faul gleich nach nem Shuttle gefragt hab bin ich quasi voellig unwissend auf m WE (ohne Karte, ohne Plan) gelandet. Wurde damals oberhalb Hazard rausgeschmissen und lebe noch. Auf der anderen Seite - das erste mal oben am Burro rausgeschmissen worden und zu dritt gleich den ersten Einstieg in den Anstieg verpasst. Waren spaeter gefuehlte 1000hm zusaetzlich. Jo... der Shuttlekollege hats uns glaub drei mal erklaert.
Abgesehen vom Biken finde ich persönlich Moab mit dem Highway durchgehend potthässlich und wahnsinnig überteuert. Plane wenn du Zeit hast alternativ eher noch einen Abstecher nach CO. Um 17:00 werden dort die Bordsteine hochgeklappt und Bars (allgemein Utah) kannst in die Tonne kloppen sowie anständiges Essen ist Mangelware. Nix mit Apres Bike Spritzi am Ufer des Gardasee...
Empfehlen kann ich aber fuer ein solides Frühstück das Love Muffin Cafe (quasi fast neben PSB), zum Dinner und gute Margaritas den Mexikaner Baja Grill auf dem Main strip etwas links davon (alle anderen Mexikaner probiert und nicht für enorm geil - wenn auch weit über deutschem Mexikaner Niveau - empfunden) und zu dem Milt’s Stop and Eat kannst für nen Burger mit spezieller Retro Burger Joint Erfahrung ausserhalb der Stosszeiten auch mal gehen.
Die grossen (Ketten-)Restaurants fand ich bis jetzt alle nicht empfehlenswert. Und wenn du nen Tag extra mitbringst (hab ich selbst noch nie gemacht und auch nicht ganz billig), du kannst allerlei 4x4/ATV Touren erkaufen - vom selbst gefahrenen Vehikel bis hinten drauf auf nem Humvee. Oder Canyonziplining… Macht man auch nicht alle Tage.
Und… kläre im Vorfeld den Prozess mit deiner AuslandsKV wenn was ist. Das Krankenhaus in Moab ist zwar was richtig feines und jenseits von dem, was du in ner Wüste erwartest; mit $7.000 für ne Röntgenaufnahme des Handgelenks ist aber ein Kreditkartenlimit auf ner Reise ggf. schnell mal ausgelotet. Und… wenn wir schon dabei sind… schau dir im CVS mal die Reihe mit Verbands- und Fixierzeug an…das ist Kundenorientierung und stellt manches deutsches Provinzkrankenhaus in den Schatten.
...so. man moege mir Rechtschreibung und Sinnhaftigkeit vergeben. Dieser Roman mit Autokorrektur war kein Spass...
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