Gabelöl kann man nicht durch das Luftventil wechseln (was eine witzige Idee). Man muss die Gabel mindestens teilweise zerlegen, je nach Modell. Gabelöle haben wie andere Öle auch verschiedene Viskositäten. Bevor man Öl kauft, muss man also zuerst die richtige Viskosität kennen. Man kann damit auch experimentieren, was aber nur für Bastler interessant ist, die sich halbwegs vorstellen können, was sie tun.
Bei Gabelöl kauft man ein Öl, wie es auch bei Motorrädern eingesetzt wird. Das ist einfach billiger und mindestens genauso gut. Es gibt hier Spezalisten im Forum, die könnten jetzt philosophieren, welches man am besten nimmt und dass man vorher das Datenblatt genau kennen muss, etc. Mag in der Theorie alles in Ordnung sein. Wer fährt seine Gabel schon so lange, dass er tatsächlich verschiedene Öle testen und beurteilen kann? Die Unterschiede sind bei gleicher Viskosität sicher so gering, dass man sie nicht spürt. Irgend ein Internethändler wird einem einen Liter für 10 EUR verkaufen können und so hat man bis zur Rente genug Öl, wenn man nicht dreimal im Jahr das Öl wechselt.
Es ist aber keine Arbeit, die man zu Hause im Wohnzimmer macht, wenn man es vorher noch nie gemacht hat. Je nach Gabelmodell ist es auch kein Kinderspiel. Allerdings findet man meistens auf YouTube Videos zum Ölwechsel.
Hat die Lauffläche der Gabel schon Kratzer oder eingelaufene Stellen und es wurde noch nie ein Ölwechsel gemacht, kann dieser funktionale Wunder bewirken. Speziell bei schlecht gedichteten Gabeln, die viel Schmutzpartikel im Öl einlagern macht das spürbar etwas aus. Es ist in der Regel auch kein Fehler die Gabel an den Dichtungen von außen etwas zu ölen. Welches Öl man da nimmt ist m. E. relativ egal, Hauptsache es schmiert. Die Wirkung merkt man sofort, wenn man vorher und nachher die Gabel komprimiert. Es bietet sich altes Gabelöl an. Wenn man das lange genug stehen lässt, fällt nämlich der Schmutz nach unten und oben bleibt sauberes Öl zurück. Wahres Recycling.
Wenn man einen Ölwechsel macht, sollte man auch die O-Ringe reinigen und neu fetten. Dafür gibt es ebenfalls spezielles Fett, z.B. Judy Butter von RS, was allerdings sehr teuer ist. Ich suche selbst noch nach Alternativen. Lagerfett geht aber an dieser Stelle und übrigens auch an Teleskopsattelstützen eher nicht. Motorex Lagerfett klebt z.B., wenn es nass wird, was die Funktion am Gleitlager stark beeinträchtigt.
Für die Kette nehme ich Dynamic Kettenöl, was in den Bike Bravos immer gut getestet wurde. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass es tatsächlich besser schmiert und weniger Schmutz anzieht als Finishline. Es ist aber auch nicht teurer.
Montagefett (gibt es auch von Dynamic) hat kleine Partikel eingelagert, die für eine erhöhte Reibung sorgen. Man benötigt es meist für Carbonlenker, -Vorbau und-Sattelstützen, damit die bei den erlaubten Anzugmomenten nicht rutschen. Bei Teilen, die man öfter bewegen will ist Montagefett kontraproduktiv. Bei Alulenkern würde ich es nicht verwenden.