MTB Hinterradachse max. 160 mm Scheibendurchmesser

Damit bin ich hier auch raus, denn langsam wirds lächerlich. :bier:

JAAAAAHAAAHAAA!
Das hat hier nun wirklich jeder verstanden!

Nur kannst Du mit der größeren Scheibe bei gegebener Fingerkraft nunmal mehr Bremskraft erzeugen und schneller verzögern...

Von was gehst Du denn nun aus?
Definierte Verzögerung oder gleiche Kraft am Hebel?
Oder denkst du tatsächlich, dass die Scheibengröße bei gegebener Kraft am Hebel keinerlei Einfluss auf die Verzögerung hat?
Es wird immer abenteuerlicher...
Wenigstens konsequent :D

Es ist heiß , es sind Ferien , es gibt eine konzentrierte Ansammlung von Egozentrikern = blablabla = Forumsnormalität :daumen:
 
Das ist ein Denkfehler. Das eingeleitete Drehmoment bleibt gleich (Hebelgesetz). Es ändert sich aber u.U. die Richtung, mit der diese Kraft in die Aufnahme eingeleitet wird (Schub, Biegung...).
(VeryVery) Simple Simulation:
Krafteinleitung Tangential zur Scheibe bei 77 mm Radius bzw. 155/195 mal Krafteinleitung bei 97 mm Radius (bedeutet gleiche Verzögerung des Bikes mit 160er Scheibe und 200er Scheibe)
Position der Bremse aus der PM Norm.

Simple.jpg


Die Belastung ist bei 160er Scheibe auf beide Schrauben der PM Aufnahme verteilt.
Bei einer 200er Scheibe brauche ich nur noch 80 % der Kraft, dafür rutscht die Einleitung auf die obere Schraube.
 
Die eingeleitet Kraft aufs System ust unabhängig von dem Scheibendurchmesser. Das Problem liegt daran, wo sich das ganze abstützt. Wenn man eine 300er Scheibe einbaute, würde sich der Sattel in der Mitte der hinteren Sitzstrebe abstützen, weit von der Achse weg, um welche herum der Rahmen verstärkt ist. Komisch ist es trotzdem und vermutlich auch Erbsenzählerei. Denn so extrem sind die Kräfte ja nun doch nicht. Und die guten alten V Brakes stützten sich ganz aussen am Rad ab. Vermutlich mehr aus Produkthaftungsgründen als aus reellen werden die Scheibendurchmesser beschränkt.
 
Erleuchte mich ;)

Die Bremskraft steigt Deiner Meinung nach nicht mit größerem Scheibendurchmesser?
Du schreibst doch selbst, dass bei größerem Durchmesser "weniger Kraft zum Festhalten der Bremsscheibe" benötigt wird.
Was passiert, wenn ich jedoch mit gleicher Kraft am Hebel ziehe?
.
Die Bremskraft steigt, ja. Aber die resultierende Maximalkraft, die auf den Rahmen wirkt, hängt direkt von der Reibung zwischen Hinterrad und Boden ab. Mehr als das Hinterrad blockieren kannst Du dabei nicht. Wenn Du mit gleicher Kraft am Hebel ziehst, erreicht die größere Scheibe eine höhere Kraft und kann unter Umständen bereits das Rad blockieren, während man mit der kleineren das Rad noch nicht blockiert, aber das interessiert eher wenig, weil beide Hebelkräfte von jedermann aufgebracht werden können. Deshalb auch die von mir erwähnte Ansicht zur Maximalkraft.
Bei der großen Scheibe ist die am Rahmen anliegende Kraft aber kleiner bei der maximalen Kraft, weil die große Scheibe einen großen Hebel auf das Hinterrad hat. Deshalb ist die absolute Belastung für den Rahmen mit der kleinen Scheibe größer. Jetzt kommt's natürlich darauf an, wie der Hersteller den Rahmen ausgelegt hat. Wenn die Sitz- oder Kettenstrebe nach 80 mm vom Radachsenzentrum dünn wird, wie eine Cola Dose, kann die Strebe dort beschädigt werden, wenn sich bei 90 mm der Bremssattel abstützt. Es ist also eher ein Problem, wie der Rahmen konstruiert wurde, als ein Problem der auftretenden Kräfte. Übrigens kann ich mir vorstellen, dass die Kräfte höher sind, wenn man das Bike am Berg mit der Hinterradbremse festhält, als bei einer steilen Abfahrt. Denn bei letzterer verlagert sich das Gewicht total nach vorne, so dass man das Hinterrad auch mit der Hand so festhalten könnte, dass es blockiert.
 
Tatsache ist, daß die Hersteller sich schon etwas dabei denken, wenn sie die max. Scheibengröße begrenzen und Garantieansprüche bei Rahmenbrüchen ablehnen, wenn größere Scheiben verwendet wurden.
Solche Brüche können nur wegen veränderten/größeren Bremskrafteinleitungen herrühren.

Die mögliche max. Bremskraft steigt prozentual mit dem vergrößerten Radius der Scheibe und somit auch die Gegenkrafteinleitung beim Bremsen. Wenn jetzt jemand bei einem steilen DH den Schwerpunkt stark nach hinten verlagert, dann rutscht auch der Reifen nicht so schnell. Es sind also durchaus größere Bremswirkungen möglich, denen eine sehr leicht gebaute Kettenstrebe auf Dauer nicht standhalten wird.

Besonders problematisch werden abrupte, kurze Bremskraftstösse sein, eine Zeit bis der Reifen noch nicht ins Rutschen gekommen ist, der Übergang von der Haftreibung in die Gleitreibung des Reifens. Das tritt auch oft bei ruppigen, unebenen steilen DH's auf.
Garantie futsch bei der Verwendung größerer Scheiben als vom Hersteller erlaubt.
 
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Die mögliche max. Bremskraft steigt prozentual mit dem vergrößerten Durchmesser der Scheibe und somit auch die Gegenkrafteinleitung beim Bremsen.
Genau das halte ich für falsch. Die Bremskraft, die wirkt, hängt einzig und allein von der Reibung zwischen Hinterrad und Boden ab. Die Scheibengröße reduziert die notwendige Handkraft, um das Hinterrad zu blockieren, aber seien wir doch ehrlich: Mit einer normalen Bremse kriegt man das Hinterrad leicht auch mit einer 140er Scheibe zum blockieren. Man braucht halt dann zwei Finger am Hebel statt einem, wie bei der 203er.
Was sich ändert ist, wie die Kraft auf den Rahmen einwirkt und ob der Rahmen am Punkt, wo sie einwirkt, dort dafür ausgelegt ist. Bei großen Scheiben ist die absolute Kraft aber geringer als bei kleinen Scheiben, weil die große Scheibe einen großen Hebel hat, um das Hinterrad "festzuhalten". Und im Downhill kannst Du dich auch hinters Hinterrad verlagern, die Hauptbelastung kommt trotzdem aufs Vorderrad beim Bremsen und das Hinterrad blockiert weitaus leichter, als in der Ebene.
 
Was noch bei der Verwendung von größeren Scheiben hinzukommt ist, daß man auch einen größeren Adapter für den Sattel verwendet, der den Abstand, die Hebellänge zur Hinterbaustrebe vergrößert. Dadurch kommt es erst zu den größeren Biegebelastungen auf die Hinterbaustrebe.

Der größere Adapter ist bei der Sache wohl DAS entscheidende Kriterium.
 
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