MTB Lenker ( Rise, Back- und Upsweep ), Breite, Auswirkung auf Handling, Ergonomie und „gefühlte Rahmengröße“ etc.

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Hi Gemeinde,

nicht ganz sicher wo ich das Thema einordnen soll aber ich versuche es mal zwischen Techtalk und Kaufberatung btw Setup Guide einzustellen…

Thema Lenker ist generell extrem wichtig aber auch sehr individuell, daher wohl auch kaum so sehr im Fokus wie Rahmengröße, Reach oder Federweg!
Außerdem lässt sich ein Lenker leicht tauschen was die Sache noch uninteressanter macht 🤪


Dennoch ein extrem wichtiges Thema da es Fahrdynamik und Verletzungen/Schmerzen oft mehr beeinflusst als andere Aspekte.

Ein ganz zentrales Problem der Industrie ist sicherlich auch dass viele Kunden eher das kaufen was sie bereits kennen oder am Bike hatten und der Style wichtiger ist als die Funktion, für viele zumindest!

Daher gibt es eigentlich fast nur noch Lenker mit 8/9* Backsweep und 4/5* Grad Upsweep.

Mutige Konzepte wie SQLab oder sehr aggressive Formen ( Fahrtechnik ) wie Renthal sind daher seltener.

Wie sehr ihr das !? Was sind eure Erfahrungen mit Backsweep und Upsweep ? Ist mehr oder weniger besser ? Wie wirkte sich das auf eure Fahrleistungen aus bzw auf die wahrgenommene Größe des Rahmens…?
 

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Re: MTB Lenker ( Rise, Back- und Upsweep ), Breite, Auswirkung auf Handling, Ergonomie und „gefühlte Rahmengröße“ etc.
Ich bin OnOff mit 9* Backsweep und 4* Upsweep und Giant mit 5* Upsweep gefahren und einen Renthal Fatbar Lite mit 7* Back- und 4* Upsweep.

Entgegen dem Konzept von SQLAB mit sehr viel Backsweep hatte ich mit dem eher geraden Lenker von Renthal weniger Probleme mit den Handgelenken! Und die sind nicht übertrieben extrem bei mir ( eigentlich Roadfahrer )…

Das Ding ist dass ich am MTB nicht so viel statisch sitzend fahre, selbst bei langen Zufahrten >1,5h zum Trail liegt fast alle Last am Sattel bei mir. Da kommt wenig auf die Handgelenke.

Sobald ich aber stehend fahre und im Trail mit hoher Belastung Schläge aufnehmen soll, den Lenker ziehen und Bunnyhops mache sieht es anders aus.


Wenn ich das Bike „umlege“ ( beispielsweise nach links ) dann klappt mein linkes Handgelenk/Hand nach rechts ( also Richtung Stem/Unterarm ab.
[ Anders formuliert nähert sich mein Linker Daumen dem Unterarm. ]

Umgekehrt klappt mein rechtes Handgelenk dementsprechend nach vorne außen weg, also der Daumen bewegt sich weg vom Unterarm..

Bei Lenkern mit 9* Sweep klemmt es mir im Handgelenk der rechten Hand die „oben“ steht außen ( wo das Ende der Elle heraussteht - kleiner Knochenknubbel am Handgelenk der bei jedem anders stark ausgeprägt ist ) irgendwie das Gelenk ein. Dadurch entstehen bei mir Schmerzen wenn ich viele Kurven mit starkem Neigungswinkel unter Last fahre! Die andere Seite ( linke Hand bei Linkskruven ) ist natürlich „angenehmer“ da der Lenker mit mehr Biegung weniger abklappen des Handgelenks fordert. Der Druck in einer Linkskurve liegt aber eher auf der höheren rechten Hand als auf der Kurven inneren Seite …

Es spielt sicherlich auch eine Rolle wie breit der Lenker ist da breitere Lenker ( da immer breiter als Schulterweite ) dazu führen dass die Handgelenke nicht mehr gerade nach vorne zeigen, dazu dient dann ja auch der Backsweep.
Nur stimmen die Werte und Zeichnungen von SQLab gar nicht mit der tatsächlichen Haltung überein die ich in der Attackposition stehend, Oberkörper nach vorne Richtung Vorbau, einnehme! Die zeigen immer nur sitzend…

Ich glaube dass vor allem beim Lenken jede Art Backsweep immer ein Tradeoff ist. Die Entlastung auf der Kurven-inneren Seite bedeutet dann austomatisch eine größere Verrenkung an der Kurven-äußeren Hand.

Ich bin 186 aber mit dem Renthal in 760 passte eigentlich alles recht gut. Mich wundert daher dass mehr Backsweep sinnvoll sein soll…
 
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Ich habe gerade mal nachgemessen mit je einem langem Lineal in beiden Händen und am Tisch 760/780 markiert damit ich weiß wie breit ich greifen würde.

Ich habe durch die beiden Lineale keine Verbindung so dass meine Handgelenke natürlich ihre angenehme Position einnehmen können.

Dann mit geschlossenen Augen ein paar mal Push-Pull und dann die beiden Lineale entsprechend der Habdgelenkneigung am Tisch abgelegt.

= 6,5* bis 7,5* Grad Backsweep je nachdem ob ich 760 oder 780 mm breit greife.

Warum also 8..9* Backsweep !?
Aber vielleicht liegt es auch an meiner Größe! Längere Arme, breitere Schultern…
 
Das hängt von vielen Faktoren ab, vom Fahrstil, vom Körperaufbau und welches Terrain man am meisten fährt. Mehr Upsweep hebt die Ellbogen, dass ist dann eher was fürs Gelände. Wenn man mehr Touren fährt wird man mehr Backsweep brauchen weil die Arme unten sind. Jemand der breiter ist braucht auch ganz andere Winkel bei gleicher Lenkerbreite. Je kürzer der Lenker desto weniger Winkel braucht man.
Und Back/Upsweep ist natürlich nicht fest, dass verschiebt sich ja beim verdrehen.
Dann kommt noch dazu das die Winkelangaben oftmals gar nicht stimmen oder komplett fehlen.

Mit per Handy gemessenen 7 Grad Upsweep bei 760mm bin ich beim Newmen 8/8 ganz gut zurecht gekommen. Wieviel Backsweep der da hat ist schwer zu messen, müssten ja mehr als 8 sein aber sieht optisch nicht so aus.

Beim fahren sollten die Handgelenke möglichst gerade stehen.
Bei zuviel Backsweep drückt es die Ellbogen nach unten, wenn man dann im Gelände die Ellbogen hebt gibt das eine ganz verdrehte Handstellung die ich sehr schmerzhaft fand.
Ausserdem verkürzt man dadurch auch noch den effektiven Reach.
 
In Gimp via Winkelfunktion komme ich tatsächlich auf eingestellte 8/8 beim Newmen und beim Kona hatte der Vorbesitzer anscheinend den gleichen Backsweep eingestellt
 

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Es kommt auch viel ( bezogen auf Reach ) darauf an ab wo der Lenker abbiegt. Direkt an der Klemmung verkürzt den Reach mehr als erst direkt nach den Bremshebeln
 
Ein ganz zentrales Problem der Industrie ist sicherlich auch dass viele Kunden eher das kaufen was sie bereits kennen oder am Bike hatten und der Style wichtiger ist als die Funktion, für viele zumindest!
Ein ganz zentrales Problem sehe ich in der Tatsache, dass ich 20 Lenker kaufen und ausprobieren müsste, um am Schluss womöglich festzustellen, dass der Erste der Beste war... ;)

Klar drehe ich auch am bestehenden Lenker und suche mit den Armaturen die beste Position - ich denke, jeder einigermassen ambitionierte Biker sucht für sich das Maximum und stellt ein. Nur reicht mir dazu ein Imbusschlüssel, wo ich alle 100m rumschrauben kann wenn ich lustig bin und ich den Unterschied unter den exakt gleichen Bedingungen herausspüren kann. 2 Wochen nach der letzten Fahrt muss es schon sehr ins Positive oder Negative ausschlagen, damit ich was merke; für Feinheiten bleibt da wohl kein Platz.

Das ist doch ähnlich wie die Reifenfrage. Als bekennender Grobmotoriker habe ich bisher die ausrangierten Maxxis des DH auf mein Enduro geschnallt und war bisher ganz zufrieden damit. Die Rutscher im Winter habe ich zur Kenntnis genommen, bis ich mich mal von der Forums Schwarmintelligenz habe anstecken lassen und ich die Conti Baron probiert habe. Und ja, der Unterschied war wirklich spürbar und ich habe das mit Freude zur Kenntnis genommen. Nur gibt es vom Conti vermutlich noch zig Abstufungen und von anderen Reifenmarken mit ebenfalls zig Modellen ganz zu schweigen.

Was ich damit sagen will, ist, wo setze ich eine vernüftige Grenze? Das Optimum wäre für mich auch beim Lenker ein Ziel, keine Frage. Nur der Aufwand dazu erscheint mir unrealistisch.
 
Na aber grundsätzlich kehre ich für mich immer zu den selben beiden Fragen zurück;
1 Backsweep
2 Breite

Höhe, Upsweep, Klemmung sind ebenfalls wichtig aber Priorität haben die oben genannten für mich.

ZB lässt sich mit 760mm Breite besser aus dem Lat ziehen und weniger aus der Muskulatur zwischen den Schulterblättern, beim Push gegen den Lenker ist 760 sicher weniger effizient als 780 oder 800 aber lässt sich in meinem Fall eher kompensieren wenn der Upsweep steilet geht als umgekehrt „das Ziehen“ und entlasten des VR bei zu breitem Lenker.
Jetzt bin ich über 185 und könnte (sollte) 800er Lenker fahren nur ich glaube dass das alles nur gerechnet ist auf „Liegestütz Breite“ und eben nicht auf die Kombination aus Lenkung ( Schrägstellen und Drücken des Rades ) und Ziehen ( zB Bunnyhop )…

Zweitens wird der gefühlte Reach kürzer bei schmälerem Lenker und man bewahrt dank tatsächlichem Reach aber dennoch die Option sich weit nach vorne zu bewegen. Dann aber ( 760er Lenker ) wäre weniger Backsweep ergonomischer als zu viel … nur warum bauen die dann alle 9* Grad ????
 
Wenn ich mein DH herum stosse, erscheinen mir 800mm heute noch breit. Dieser Eindruck verschwindet jedoch beim Fahren völlig. Beim Enduro fahre ich auch 800mm, aber da habe ich schon an ein Kürzen gedacht. Aber eben, wenn es nicht passt, kostet mich das wieder einen Lenker. Andererseits entgeht mir vielleicht das Ideal :ka: Erklärung siehe in meinem letzten Beitrag...

Interessant ist, dass Du den Reach mit schmalem Lenker als gefühlt kürzer empfindest. Der Reach ist beim Enduro nur etwa 10mm kürzer, wirkt aber nach wesentlich mehr. Dafür ist die Lenkerhöhe gut 50mm tiefer als beim DH, welches ich mit Spacern unterlegt habe, um bewusst hoch zu kommen. Beim Enduro habe ich eher das Gefühl weit aussen zu greifen und fast über den Lenker zu fallen.

Die nackten Zahlen geben das Wohlfühlambiente halt nur unzureichend wieder...
 
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Interessant ist, dass Du den Reach mit schmalem Lenker als gefühlt kürzer empfindest. Der Reach ist beim Enduro nur etwa 10mm kürzer, wirkt aber nach wesentlich mehr. Dafür ist die Lenkerhöhe gut 50mm tiefer als beim DH, welches ich mit Spacern unterlegt habe, um bewusst hoch zu kommen. Beim Enduro habe ich eher das Gefühl weit aussen zu greifen und fast über den Lenker zu fallen.

Die nackten Zahlen geben das Wohlfühlambiente halt nur unzureichend wieder...

Naja nachdem die Arme enger stehen und damit mehr Spielraum herrscht sie auszustrecken kann ich leichter weiter nach hinten - trotz 485 bzw 490 Reach ( je nach Bike ).

Die Frage ist eben nicht nur rein die „Mechanik“ der Lenkimpulse, wo sicherlich breitere Lenker vorteilhaft sind, sondern eben auch die Muskelspannung im Körper und welche Muskeln was wie viel übernehmen.

Schmäler gegriffen aktivierst du die großen Muskeln im Rücken mehr/stärker.
Du schonst die Schulterpartie und stemmst bei Landungen mehr aus dem Trizeps ( ähnlich wie im Gym Bankdrücken mit engem Griff )…

Schmälere Lenker kannst du außerdem leichter weiter seitlich neigen, sprich das Rad besser in die Kurve drücken - oder anders herum - bei passendem Leanangle den Körper weiter außen oder oberhalb vom Rad positionieren…



Außerdem wäre rechnerisch der Hebel eines 50er Vorbaus mit 740er Lenker und eines 800er Lenkers mit 30er Vorbau fast gleich!
Natürlich bleibt das Problem der „Übersetzung“ des Lenkeinschlages da das Steuerrohr in einem Winkel versetzt zum Kontaktpunkt des Reifens am Boden steht. Geradeaus wäre es egal - beim Lenkeinschlag mit langem Vorbau bewegt sich die Mitte des Lenkers weiter vom Schwerpunkt in Fahrtrichtung weg als bei kurzem Vorbau.

Man könnte sagen dass obwohl der „Kreis“ oder besser gesagt „Hebelweg“ der mit den Griffen beschrieben wird zwar ähnlich weit um die Lenkachse verläuft dennoch bei schmalem Lenker und langem Vorbau der Fahrer weiter zur Kurveninnenseite zwingt.

Mit kurzem Vorbau entsprechen die Wege die die Griffe beschrieben viel eher einem exakten Kreis genau um die Lenkachse.

Dadurch fühlt es sich auch weniger direkt an als mit 30/35mm Vorbau und breitem Lenker für die Kontrolle.

Leider bleibt physiologisch der schmälere Lenker vorteilhaft.

Es wäre daher spannend zu wissen wie viel Hebel man bräuchte für eine perfekte Kontrolle und nicht mehr mehr mehr und noch mehr Breite obwohl kaum jemand das körperlich brauchen kann
 
Ich fahre ein G1 mit einer... Na ja modernen Geo wie man sagt, lang flach...bin vom Standardlenker mit 7 Grad Backsweep auf sqlab in high mit 12 Grad, und ich war erstaunt wie gut das funktioniert, Vorbau ist 35mm, entspannt die Hände und beim bergabfahren ist die poation durch die breiteren Ellenbogen auch angenehmer. Diese Erkenntnis ließ mich nicht los und ich hab den gleichen Lenker mit 16 Grad bestellt. Auf der Geraden beim ersten rollen strange, aber im Gelände nochmal geiler, nix anderes mehr, aber die ganze Geo lässt auch dazu, ich hab immernoch mehr als genug Druck auf dem Vorderrad und fühle mich sogar besser positioniert auf dem Rad..Bikepark war ich noch nicht mit 16 Grad. Aber 12 sollte man Mal probieren, ändert sicher bei vielen etwas bei den Vorurteilen
 
Wie meinst du breitere Ellenbogen bei 12* ?
Mit so viel Bachsweep sollten die Ellenbogen doch tendenziell eher näher zum Körper wandern oder ?
 
Wenn ich mein DH herum stosse, erscheinen mir 800mm heute noch breit. Dieser Eindruck verschwindet jedoch beim Fahren völlig. Beim Enduro fahre ich auch 800mm, aber da habe ich schon an ein Kürzen gedacht. Aber eben, wenn es nicht passt, kostet mich das wieder einen Lenker. Andererseits entgeht mir vielleicht das Ideal :ka: Erklärung siehe in meinem letzten Beitrag...

Interessant ist, dass Du den Reach mit schmalem Lenker als gefühlt kürzer empfindest. Der Reach ist beim Enduro nur etwa 10mm kürzer, wirkt aber nach wesentlich mehr. Dafür ist die Lenkerhöhe gut 50mm tiefer als beim DH, welches ich mit Spacern unterlegt habe, um bewusst hoch zu kommen. Beim Enduro habe ich eher das Gefühl weit aussen zu greifen und fast über den Lenker zu fallen.

Die nackten Zahlen geben das Wohlfühlambiente halt nur unzureichend wieder...
Du mußt doch nicht gleich den Lenker kürzen, reicht doch wenn Du die Griffe und die Hebelage weiter nach innen legst. Dann weißt Du wie es sich anfühlt mit nem kürzeren Lenker..
 
Weiter nach aussen...hat aber naturkich auch immer viel mit der Geo vom Rad zu tuen

Ja aber bei 12 oder 16 Grad Backsweep und selber Lenkerbreite liegen deine Ellenbogen näher an deinem Körper als bei einem Lenker wie bspw Renthal mit 7 Grad Rückbiegung. ? Evtl verstehe ich deine Aussage nur falsch 😅

Und wie meinst du dass es mit der Geo zusammenhängt?
Meinst du welcher Lenker an welchem Rad harmoniert oder wie er sich dann anfühlt ?
( ich bin bei meinen Überlegungen immer vom selben Rad ausgegangen - nur eben ändernde Lenker und Vorbauten )
 
MEn ist so, daß man einen kürzeren Vorbau fahren muss, je breiter der Lenker wird.

Denn mit ausgebreiteten Armen hat man logischerweise mit den Armen nicht mehr so viel Reichweite nach vorne. Daher muss man das mit nem kürzeren Vorbau ausgleichen, ausgehend vom gleichen Bike.

Und da kommt auch schon die Geo des Bikes ins Spiel. Hat man vorher mit dem schmalem Lenker und kurzem Vorbau schon etwas 'länger' gesessen, wird man mit einem breiterem Lenker gefühlt noch deutlich 'länger/flacher' sitzen und hat kaum noch Variationsmöglichkeiten, allerhoechstens noch über den Backsweep.

Ist der Backsweep zu stark, könnte man noch den Lenker etwas nach oben drehen und so etwas von zuviel Backsweep in etwas mehr Höhe ändern.
 
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Abgesehen davon, dass jeder etwas anders gebaut ist u. andere Vorlieben hat, ist das für mich ein wesentlicher Punkt:

Das Ding ist dass ich am MTB nicht so viel statisch sitzend fahre, selbst bei langen Zufahrten >1,5h zum Trail liegt fast alle Last am Sattel bei mir. Da kommt wenig auf die Handgelenke.

Sprich: Wie viel Last liegt am Lenker vs. am Sattel? Ich bin kürzlich von "alten Geos" (HT 2005 u. Fully 2012) auf ein neues HT umgestiegen. Ich bin recht groß mit langen Beinen (SL 93cm) und hatte früher immer die Sattelstütze max. ausgezogen -> Schwerpunkt weit hinten und wenig Gewicht am Lenker. Ich hatte da nie Probleme mit den Handgelenken, egal ob 8° Backsweep oder 12 (hatte Syntace schon seit langem), breiter Lenker schmaler Lenker ziemlich egal.

Jetzt am neuen Bike habe ich einen 76° Sitzwinkel, im Sag wohl 77-78 und entsprechend viel Gewicht am Lenker obwohl der Sattel schon max. weit hinten ist. Bei den Zufahren hatte ich ständig taube Finger/Hände, echt ungut. Nach 5 oder 6 verschiedenen Lenkern (auch unorthodoxe wie Newmen 10°/10° oder SQLab) und verschiedenen Griffen ist es jetzt am besten mit einem SQLab 12° und 45mm Rise geworden. Nicht perfekt, aber wenn ich vorne noch höher komme sitze ich gefühlt echt am Chopper (früher hatte ich immer recht viel Sattelüberhöhung).

Da ich mich im Stehen recht easy bewegen kann und durch die ständigen Gewichtsverlagerungen sowieso nie statisch am Bike bin, ist mir die Ergonomie da relativ egal und ich kann mich an alle Faktoren ganz gut anpassen. Ich bin wohl lang nicht an den Grenzen des Materials oder der Geo unterwegs, daher sehe ich da nicht den Sinn zu "optimieren". Anders sieht es beim Fahren im Sitzen aus: da hab ich kaum Spielraum (ok Wiegetritt aber den versuche ich zu vermeiden) und Ergonomie ist mir extrem wichtig.

Beim Bergab habe ich keine großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Lenkern gemerkt, auch beim in-die-Kurve-legen komme ich mit allen gut zurecht bzw. gewöhne mich schnell an die unterschiedlichen Sweeps.
 
MEn ist so, daß man einen kürzeren Vorbau fahren muss, je breiter der Lenker wird.
stimmt!
Wobei ein Punkt außer acht gelassen wurde: die Griffe liegen vor der Lenkachse, dadurch gewinnt das Rad Laufruhe! Breitere Lenker bedeutet mehr Hebel, kürzerer Vorbau bringt die Griffe weiter nach hinten ( Richtung Drehpunkt Lenkachse ) und dadurch wird nervöser. Beides gleicht sich aus.

Denn mit ausgebreiteten Armen hat man logischerweise mit den Armen nicht mehr so viel Reichweite nach vorne. Daher muss man das mit nem kürzeren Vorbau ausgleichen, ausgehend vom gleichen Bike.

Stimmt auch - die Geo bestimmt wie weit du dein Cockpit bauen kannst bevor du es nicht mehr „erreichen kannst“ 🤪

Allerdings bin ich immer davon ausgegangen dass breiterer Lenker und kürzerer Vorbau ggü. längerer Vorbau mit schmäleren Lenker am selben Bike verglichen wird.

Aber verstehe schon wie du gemeint hast 😊
 
MEn ist so, daß man einen kürzeren Vorbau fahren muss, je breiter der Lenker wird.

Denn mit ausgebreiteten Armen hat man logischerweise mit den Armen nicht mehr so viel Reichweite nach vorne. Daher muss man das mit nem kürzeren Vorbau ausgleichen, ausgehend vom gleichen Bike.

Und da kommt auch schon die Geo des Bikes ins Spiel. Hat man vorher mit dem schmalem Lenker und kurzem Vorbau schon etwas 'länger' gesessen, wird man mit einem breiterem Lenker gefühlt noch deutlich 'länger/flacher' sitzen und hat kaum noch Variationsmöglichkeiten, allerhoechstens noch über den Backsweep.

Ist der Backsweep zu stark, könnte man noch den Lenker etwas nach oben drehen und so etwas von zuviel Backsweep in etwas mehr Höhe ändern.
Ich hatte das vor Jahren mal durchgerechnet, braucht ja im Prinzip nur nen simplen Dreisatz. 8mm mehr an Lenkerbreite können als Faustformel in etwa durch 1mm weniger Vorbaulänge ausgeglichen werden. Gehst Du vom 730er auf nen 780er Lenker, kannst Du also statt nen 50er nen 45er Vorbau fahren. Die Auswirkungen der Lenkerbreite sind also was den Lenkerreach betrifft eher minimal.
 
Abgesehen davon, dass jeder etwas anders gebaut ist u. andere Vorlieben hat, ist das für mich ein wesentlicher Punkt:



Sprich: Wie viel Last liegt am Lenker vs. am Sattel? Ich bin kürzlich von "alten Geos" (HT 2005 u. Fully 2012) auf ein neues HT umgestiegen. Ich bin recht groß mit langen Beinen (SL 93cm) und hatte früher immer die Sattelstütze max. ausgezogen -> Schwerpunkt weit hinten und wenig Gewicht am Lenker. Ich hatte da nie Probleme mit den Handgelenken, egal ob 8° Backsweep oder 12 (hatte Syntace schon seit langem), breiter Lenker schmaler Lenker ziemlich egal.

Jetzt am neuen Bike habe ich einen 76° Sitzwinkel, im Sag wohl 77-78 und entsprechend viel Gewicht am Lenker obwohl der Sattel schon max. weit hinten ist. Bei den Zufahren hatte ich ständig taube Finger/Hände, echt ungut. Nach 5 oder 6 verschiedenen Lenkern (auch unorthodoxe wie Newmen 10°/10° oder SQLab) und verschiedenen Griffen ist es jetzt am besten mit einem SQLab 12° und 45mm Rise geworden. Nicht perfekt, aber wenn ich vorne noch höher komme sitze ich gefühlt echt am Chopper (früher hatte ich immer recht viel Sattelüberhöhung).

Da ich mich im Stehen recht easy bewegen kann und durch die ständigen Gewichtsverlagerungen sowieso nie statisch am Bike bin, ist mir die Ergonomie da relativ egal und ich kann mich an alle Faktoren ganz gut anpassen. Ich bin wohl lang nicht an den Grenzen des Materials oder der Geo unterwegs, daher sehe ich da nicht den Sinn zu "optimieren". Anders sieht es beim Fahren im Sitzen aus: da hab ich kaum Spielraum (ok Wiegetritt aber den versuche ich zu vermeiden) und Ergonomie ist mir extrem wichtig.

Beim Bergab habe ich keine großen Unterschiede zwischen den verschiedenen Lenkern gemerkt, auch beim in-die-Kurve-legen komme ich mit allen gut zurecht bzw. gewöhne mich schnell an die unterschiedlichen Sweeps.

Okay spannend spannend 🧐
Also hast du tatsächlich tendenziell eher Schmerzen in der Zufahrt. Aber so wie du es erklärst macht es Sinn, auch wenn es nicht jeden treffen mag.

Ich bin 185, ( 190cm „Spannweite“ Arme ), 88..89 SL, fahre sonst Rennrad und halte sicher tendenziell viel Gewicht mit dem Rumpf. Gedämpfte bzw ergonomische Griffe waren bei mir wichtig. Wichtiger als Lenker nach hinten. Der Backsweep störte mich beim DH mehr … leider


Anderer Punkt - Wiegetritt, Sprint, tech. Uphill:
Schmälerer Lenker bringt mir viel viel mehr Zug aus dem Rücken ins Rad! Mehr Power sozusagen 😅


Der Renthal misst nur 760mm aber eben mit 7* Backsweep statt 8*..9* Grad was sonst so gibt. Dadurch liegen die Griffe weiter vorne.
Weiter vorne liegen sie aber nur minimal. Bezogen auf die Ergonomie ist das vernachlässigbar. Allerdings liegen sie gemessen 27mm vor der Lenkachse , das stabilisiert das Lenkverhalten sehr! Die Griffe bei einem 9* Lenker mit 780mm Breite liegen aber nur 23mm vor der Lenkachse (!) was die Lenkung nervöser macht, dies gleicht die Breite dann aus.

Aber merklich spannend dass die Griffe 15% weiter vorne ( vor der Lenkachse ) liegen wenn der Backsweep 2 Grad geringer gewählt wird, trotz weniger Lenkerbreite!
Und dieser Nach- bzw Vorlauf oder einfach gesagt Versatz bestimmt sehr weitgehend wie direkt oder eben indirekt die Lenkung ist. Ich kenne es vom Rennrad wo die Vorbaulänge massiv Einfluss hat auf den Geradeauslauf! Daher glaube ich dass ein 7* Backsweep Lenker immer empfehlenswert ist.
Egal ob 740,760,780,800… und egal welchen Vorbau, denn die Lenkung wird damit fast immer stabiler sein als mit einem Lenker der weiter zurückgebogen ist. ( alles andere gleichbleibend )
 
Ich hatte das vor Jahren mal durchgerechnet, braucht ja im Prinzip nur nen simplen Dreisatz. 8mm mehr an Lenkerbreite können als Faustformel in etwa durch 1mm weniger Vorbaulänge ausgeglichen werden. Gehst Du vom 730er auf nen 780er Lenker, kannst Du also statt nen 50er nen 45er Vorbau fahren. Die Auswirkungen der Lenkerbreite sind also was den Lenkerreach betrifft eher minimal.
Vielleicht ist das auch so eine physiologische Sache bei breiteren Lenkern.

Ist der Lenker schmaler, kann man sich eher über das Schultergelenk abstützen. Ist der Lenker immer breiter, muss man schon deutlich mehr über die Armmuskulatur stützen, was bei einer längeren Tour möglicherweise anstrengender sein kann und dadurch mehr auffällt. Dann wird ein deutlich kürzerer Vorbau angenehmer sein.
 
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