Abend Leute,
natürlich geht es weiter aber leider vermag ich nicht immer die Schlagzahl zu halten. Kommt halt immer wieder was dazwischen und die ganzen Unterbrechungen dauern auch mal länger. Das Projekt muss in dem ganzen Trubel eben in die Ritzen passen und da sind leider nicht immer welche da.
Aber auch das gute Wetter und die verbundene Möglichkeit den ersten Prototypen ausgiebig zu fahren, belasten den Fortschritt. Letzteres bedaure ich allerdings nicht...
Der
Sattel muss drauf und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich um diesen Schritt auch etwas herumgedrückt. Die Baugruppe ist nicht ganz durch konstruiert und mir fehlen noch Detaillösungen. Die wollten mir einfach nicht einfallen und ich hoffte, wenn ich dann in der Werkstatt die realen Teile in den Händen halte, dann wird mir schon einfallen, wie ich die Niete platziere oder das Blech um die Kurve kriege. Da hilft es das Fahrrad seit Jahren im Kopf zu haben, denn ein CAD-File habe ich nicht erstellt. Ja richtig gelesen, es gibt eigentlich auch keine komplette Zeichnung, nur Skizzen, einen großen Geometrie-Plot und ein paar Zettel, auf denen ich die Materialspannungen berechnete.
Aber um eine gute Lösung zu Stande zu bringen, würde mir das CAD ohnehin nur wenig helfen.
Also hoffte ich auf die bewährten Methoden sprich Waldlauf, Radtour, Kack-Session, Sauna, Alkohol, und Einschlafgedanken. Es war wie verhext, nichts vermochte meiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen.
An diesem verregneten Sonntag konnte ich mich durchringen.
Aus zwei Aluminiumplatten sollte die Sattelklemme entstehen. Eigentlich brauche ich nur eine, aber mit dieser Methode entstehen zwangsläufig zwei. Das macht nichts, falls ich eines vergeige, habe ich einen zweiten Schuss. Den Lochabstand konnte ich nirgends eindeutig finden, aber so wie ich es sehe beträgt er 43 mm.
Die Mitte ist hier perfekt zu treffen, da der Bohrer von dem Spalt in einer Richtung geführt wird.
Der Lochdurchmesser beträgt 7 mm. Viele Sättel haben ovale Bügel unten dran, aber das stört nicht, denn die Breite bleibt meist bei sieben.
Unten an das Blech kommen Fahnen dran. Die Schwierigkeit besteht darin 5 Niete mit dem geringen Platz unterzubringen. Das muss ich sehen ob das geht, das verrät mir keine Zeichnung. Hier kann man am Objekt besser abschätzen ob der Setzkopf genug Platz hat.
So sieht das Problem-Konstrukt dann aus.....
Da die Sattelstütze nicht verstellbar sein wird, nehme ich Maß an meinem ersten Prototypen. Der hat jetzt 10.000 km so gepasst und fühlt sich gut an. Also werde ich alle Abstände und Winkel schlicht übernehmen. Mit einer 10er-Mutter vorne drauf wird die Wasserwaage ganz gerade.
Daher muss die Oberkannte der Sattelstütze entsprechend richtig hin gefeilt werden. Dabei muss ich das Blech mit einer Schere in Form halten, weil sich die Winkel mit dem Ausbeulen ändern. Durch den Überstand der "Deckplatte" lässt sich das prima kontrollieren. Den Feinschliff mache ich mit einer Richtlatte, auf die Sandpapier geklebt wurde.
Mit kleinen Blechen, sogenannten "Shims" gleiche ich die Stufe aus, die durch das hintere Profil entsteht.
Hier wird noch nachgearbeitet. Mit UHU-Alleskleber habe ich sie temporär an die Schutzfolie geklebt.
Gerade isses...
So funktioniert die ganze Schose, die Schrauben werden von unten eingedreht. Das geht alles ganz knapp aus und Denkfehler darf ich mir nicht erlauben. Es läuft aber ganz gut und alles was mir Sorgen bereitete ist nun doch so hingekommen, wie ich hoffte.
Durch zwei große "Erleichterungsbohrungen" sind die Schrauben dann erreichbar.
Eine andere Lösung ist mir nicht eingefallen und ich hatte da große Bedenken und befürchtete eine Fummelei bei der Montage. Zum Glück geht es aber ganz hervorragend.
Da ist "Erleichterung" eindeutig zweideutig.
Mit zwei Karosseriestopfen gehen die auch gut wieder zu. Vielleicht kombiniere ich das auch noch mit einer Rücklichtkonstruktion, aber das überlege ich mir noch.
Auch ein Aufkleber wäre denkbar und auch leichter. Das Gummi ist nämlich ganz schön schwer, jedenfalls schwerer als das fehlende Alu. Von wegen Plastik ist leicht...
Grüße
Thomas