München: Rahmenbruch (Hersteller insolvent) – was nun?

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Steppenwolf: Rahmenbruch 2,5 Jahre nach Kauf (Hersteller insolvent) – was nun?

Vor 2,5 Jahren habe ich zu Weihnachten 2015 ein MTB Steppenwolf Tundra Pro 29 er mit nahezu vollständiger Shimano XT Ausstattung auf Alurahmen geschenkt bekommen [UVP 1.399 KP 899/ Kauf über kleinen Versandhändler, ohne AMAZON]. Nach ca. 1,75 Jahren Nutzung (ca. 3.500 km) nur auf Straßen und planierten Feld- & Waldwegen (im Winter stand es im Keller): Rahmenbruch/ Alu (Rahmen am Sattelrohr mehrfach gerissen).

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Da der Hersteller 2017 insolvent ging, hilft die 5jährige Rahmengarantie nix. Der Versandhändler hat mir aus Kulanzgründen einen Ersatz-Rahmen geschickt. Alle Teile (Felgen, Federgabel, Schaltung, Scheibenbremsen etc.) sind gut erhalten; ich suche nach einer praktikablen Lösung, das Rad neu aufzubauen. Normale Reparaturen kann ich selber ausführen – aber Tretlager wechseln, Kabelzüge um Rahmen ziehen, hydraulische Scheibenbremsen richtig montieren etc. habe ich noch nie gemacht …. Der alte Rahmen ist 19‘‘, der neue 21‘‘ – daher werden wohl neue Kabelzüge für Schaltung und
Hinterbremse fällig, ggf. auch eine geänderte Führung derselben.

Meine (laienhaften) Ideen:
a) Ich finde in München einen Werkstatt, in der mich Profies anleiten und benötigte Kleinteile
(z.B. Kabelzüge etc.) vorrätig haben …

b) beim ADFC München hatte ich beim Vorgespräch eher gemischte Gefühle bezüglich Detail-Kompetenz (vielleicht nur mit dem Falschen gesprochen – wer ist der Experte dort?)

c) hat jemand Erfahrung mit den A24 Werkstätten im München

d) eine andere Werkstätte in einer eher ländlichen Region (mit nicht-Großstadtpreisen),
die das Rad zuverlässig und richtig zum fairen (nicht billigen) Preis aufbaut

e) eine praktikable Alternative hierzu

Ich habe eigentlich Interesse es selber zu machen, aber die meisten Lösungen in München erfordern mehrmaliges hin- & herfahren; mir wäre es lieber:

1. das Ganze an einem Tag überwiegend selbst zu erledigen (faire Vergütung für Hilfe ist mir wichtig)

2. oder eben alles in den Karton und fertig nach 10 Tagen zurück zu erhalten

So, jetzt habe ich mich ausreichend als Greenhorn geouted – und bin neugierig auf die konstruktiven Vorschläge der Wissenden … :) Danke vorab!!!
 

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Vielen Dank - hat irgendjemand eine ganz grobe Einschätzung, wie lange es in etwa dauert, ein MTB komplett zu zerlegen, um es dann mit einem neuen Rahmen wieder aufzubauen?
 
Wow - das klingt ja übersichtlich - mal sehen, was der qualifizierte Fahrradhändler so anbietet ;-) Das würde ja ggf. bedeuten, dass der Mechaniker in München doch günstiger wäre als Transport hin- & zurück nach "irgendwo, wo es günstiger ist" ... Hat jemand vielleicht eine Empfehlung zu einem Anbeiter, der das ggf. in München zum Festpreis macht - alternativ gerne zwei, drei Alternativen - deren Angebot würde ich dann hier auch veröffentlichen - damit alle davon etwas haben ...
 
Ja - "irgendwas ist immer", das sollte aber ein erfahrener Mechaniker bei der Analyse der Ausgangssituation erkennen - oder?
Rein quantitativ sollte es nicht zu viele Kompatibilitäts-Problematiken geben, es sind ja auch keine 100 Teile.
 
der alte Rahmen hatte 19", der neue Rahmen 21", da könnte der Gabelschaft schon zu kurz sein?! Das Steuerrohr vom 21" Rahmen ist bestimmt ca. 2cm länger? oder waren beim 19" Rahmen genügend Spacer drunter damit es noch passen könnte?
 
Steppenwolf: Rahmenbruch 2,5 Jahre nach Kauf (Hersteller insolvent) – was nun?

Vor 2,5 Jahren habe ich zu Weihnachten 2015 ein MTB Steppenwolf Tundra Pro 29 er mit nahezu vollständiger Shimano XT Ausstattung auf Alurahmen geschenkt bekommen [UVP 1.399 KP 899/ Kauf über kleinen Versandhändler, ohne AMAZON]. Nach ca. 1,75 Jahren Nutzung (ca. 3.500 km) nur auf Straßen und planierten Feld- & Waldwegen (im Winter stand es im Keller): Rahmenbruch/ Alu (Rahmen am Sattelrohr mehrfach gerissen).

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Da der Hersteller 2017 insolvent ging, hilft die 5jährige Rahmengarantie nix. Der Versandhändler hat mir aus Kulanzgründen einen Ersatz-Rahmen geschickt. Alle Teile (Felgen, Federgabel, Schaltung, Scheibenbremsen etc.) sind gut erhalten; ich suche nach einer praktikablen Lösung, das Rad neu aufzubauen. Normale Reparaturen kann ich selber ausführen – aber Tretlager wechseln, Kabelzüge um Rahmen ziehen, hydraulische Scheibenbremsen richtig montieren etc. habe ich noch nie gemacht …. Der alte Rahmen ist 19‘‘, der neue 21‘‘ – daher werden wohl neue Kabelzüge für Schaltung und
Hinterbremse fällig, ggf. auch eine geänderte Führung derselben.

Meine (laienhaften) Ideen:
a) Ich finde in München einen Werkstatt, in der mich Profies anleiten und benötigte Kleinteile
(z.B. Kabelzüge etc.) vorrätig haben …

b) beim ADFC München hatte ich beim Vorgespräch eher gemischte Gefühle bezüglich Detail-Kompetenz (vielleicht nur mit dem Falschen gesprochen – wer ist der Experte dort?)

c) hat jemand Erfahrung mit den A24 Werkstätten im München

d) eine andere Werkstätte in einer eher ländlichen Region (mit nicht-Großstadtpreisen),
die das Rad zuverlässig und richtig zum fairen (nicht billigen) Preis aufbaut

e) eine praktikable Alternative hierzu

Ich habe eigentlich Interesse es selber zu machen, aber die meisten Lösungen in München erfordern mehrmaliges hin- & herfahren; mir wäre es lieber:

1. das Ganze an einem Tag überwiegend selbst zu erledigen (faire Vergütung für Hilfe ist mir wichtig)

2. oder eben alles in den Karton und fertig nach 10 Tagen zurück zu erhalten

So, jetzt habe ich mich ausreichend als Greenhorn geouted – und bin neugierig auf die konstruktiven Vorschläge der Wissenden … :) Danke vorab!!!

Zu Deinen Fragen:
a.) Nein. Klipp und Klar. Die Werkstätten verdienen mit der Serviceleistung ihr Geld. Es wird im allgemeinen nach Handwerkspauschalen berechnet. Sprich: jede Leistung ist in einem Leistungskatalog und wird in Zeiteinheiten abgerechnet (wie beim Arzt bei Privatpatienten). Die Einheiten à 15min kosten zwischen EUR 15,- bis 25,- je nach Werkstatt. Bei Rabe Bike hatte der Tausch einer dort gekauften Kassette EUR 15,- gekostet trotz 5min Aufwand. Pauschale halt. Die aktuellen Preise weiss ich nicht.
Bei Radlbauer (einer der günstigeren übrigens) gilt dieses hier (2018):
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b.) beim ADFC war ich in der Anfangsphase meiner Selbstbauarbeiten (a.k.a. Noob) zwei mal. Das erste und das letzte mal. Beim ersten mal wollte ich eine neue Gabel mit neuem Steuersatz einbauen... unter Anleitung des dortigen Experten. Der nahm mir ständig das Werkzeug aus der Hand und meinte ich mache alles falsch (trotz vorherigem Studium der Einbaueinleitung inkl. Youtube Videos). Nach 2 Stunden (!) gemeinsamen Rumfummelns war die Gabel und der Steuersatz endlich drin, funktionierte leidlich und es war ein Dichtungsring übrig. Laut des Experten war dieser überflüssig und gehörte nicht zur Packung. Alles klar soweit. Beim Studium der Shimano Unterlagen zuhause ergab sich, daß der Steuersatz verkehrt rum drin und deshalb so schwergängig war. Also alles kehrt, Selbsteinbau und auch der Dichtungsring passte plötzlich auch rein.
Beim zweiten mal wollte ich ein Laufrad zentrieren. Dort in der Werkstatt war aber wohl Familientag und Kinder tobten umher. Bei dem Lärm habe ich dann nach 20min aufgegeben und bin nach Hause. Sinnlos. Ansonsten ist die Werkstatt top eingerichtet, ohne Frage. Selbst machen darf man nichts, sondern nur unter Aufsicht (maßgeblich wegen Diebstahl von Werkzeug. Traurig, dass es solche Leute auch gibt).
Ich empfehle die Werkstatt nur für kurze Reparaturen wie Schaltung einstellen, Bremse fixen oder Gabelschaft kürzen. Den Rest macht man zuhause.

c.) Nein, A24 kenne ich nicht.
Die Selbsthilfewerkstatt e.V. im Norden von München besuchte ich ein mal. Nette Leute mit Wissen. Aber man kommt nicht vom Fleck, weil Warteschlange bei Werkzeug ... und irgendwie erinnert es auch an einen Schrottplatz im Schuppen.

Heute mache ich alles selbst, mit eigenem Werkzeug.

d.) Handwerkerpreise sind relativ gleich überall mit kleinen Nuancen. Musst Du rumtelefonieren. Und bei günstigerem Preis dauert die Repartur halt länger, was zum gleichen Endpreis führt. Kannst Du ja mit Handwerkern im Haus vergleichen.
 

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Wenn man alles in einer gewerblichen Werkstatt machen lassen muss wärs evtl. sinnvoller alle Teile zu verkaufen. Ich würde ja meine Hilfe anbieten aber ich befürchte das da einige Teile nicht passen werden. Im schlechtesten Fall passt gar nichts.
 
Wenn man alles in einer gewerblichen Werkstatt machen lassen muss wärs evtl. sinnvoller alle Teile zu verkaufen. Ich würde ja meine Hilfe anbieten aber ich befürchte das da einige Teile nicht passen werden. Im schlechtesten Fall passt gar nichts.
Das gute ist ja, dass es Industrie-Standards gibt. Es geht nichts über Industrie-Standards!! :rolleyes:
Jeder Hersteller benutzt einen für sich passenden Industrie-Standard, oftmals nochmals fein markt-segmentiert für alle diversen Einsatzgebiete. Und manchmal auch einen Industrie-Standard-on-the-go, der später mal zum allgemeinen Standard wird (oder auch nicht). :wut:
 
@ stumpimario , @ FR-Sniper , @ Prwolf35 , @ xrated , @ MucPaul

Dämon hat oben "drei bis vier Stunden" für den Umbau geschätzt - was denken die Angesprochenen:
a) wie lange schätzt Ihr (das Teile nicht passen bitte NICHT berücksichtigen!) für einen Umbau?
b) Euere favorisierte Werkstatt in München (qualitativ in Ordnung & fair im Preis)?
 
@ stumpimario , @ FR-Sniper , @ Prwolf35 , @ xrated , @ MucPaul

Dämon hat oben "drei bis vier Stunden" für den Umbau geschätzt - was denken die Angesprochenen:
a) wie lange schätzt Ihr (das Teile nicht passen bitte NICHT berücksichtigen!) für einen Umbau?
b) Euere favorisierte Werkstatt in München (qualitativ in Ordnung & fair im Preis)?

Ich frage mal anders rum: wieviel willst' ausgeben? Danach ergibt sich alles andere in Bezug auf Werkstätten oder Selbstbau.
 
Derzeit kalkuliere ich so: selber machen lohnt sich dann, wenn der Umbau weniger als doppelt so lange dauert wie in einer Meister-Werkstatt. Kann mir jemand weitere gute Werkstätten empfehlen?
 
@steve_muc Sollten alle teile passen ist das umbauen ein Kinderspiel ( mit Youtube Hilfe) vorausgesetzt du hast etwas Radlspezifisches Werkzeug zuhause ( was meiner Meinung nach bei Radfahrern nicht fehlen sollte) - das Einzige was ich bei meinen 2 Selbstaufbauten (0 vorerfahrung) habe machen lassen war das eintreiben des Steuersatzes & kürzen der Gabel - alles andere geht zuhause. Das ganze ist keine Racketentechnik.
 
@ FR-Sniper , @ Prwolf35 , @ xrated , @MucPaul -
Was haltet Ihr von der hybrid-Lösung von ALDAR: Steuersatz & Gabel vom Mechaniker (für mich kommen gegen der Gewinde ggf. noch Einziehen der innen verlaufenden Kabelzüge und Tretlager hinzu) und den Rest selber machen? Denn das sind Tätigkeiten, die ich nie wieder im Leben machen möchte und das Werkzeug hierzu für einmalige Nuztung würde sich auch nicht lohnen ...
 
@ FR-Sniper , @ Prwolf35 , @ xrated , @MucPaul -
Was haltet Ihr von der hybrid-Lösung von ALDAR: Steuersatz & Gabel vom Mechaniker (für mich kommen gegen der Gewinde ggf. noch Einziehen der innen verlaufenden Kabelzüge und Tretlager hinzu) und den Rest selber machen? Denn das sind Tätigkeiten, die ich nie wieder im Leben machen möchte und das Werkzeug hierzu für einmalige Nuztung würde sich auch nicht lohnen ...
Also Steuersatz-Lagerschalen eintreiben (ist das überhaupt notwendig beim neuen Rahmen) und Gabel kürzen kannst Du problemlos in der ADFC Werkstatt machen. Hatte ich dort auch gemacht, wegen teurem Spezialwerkzeug.

Für den Rest brauchst Du auf jeden Fall einen guten Satz Werkzeug (Schlüssel für Lagerschalen, Kassetten, Kette, Inbus, Torque-Meter etc.), das man im Keller hat.
 
@steve_muc Sollten alle teile passen ist das umbauen ein Kinderspiel ( mit Youtube Hilfe) vorausgesetzt du hast etwas Radlspezifisches Werkzeug zuhause ( was meiner Meinung nach bei Radfahrern nicht fehlen sollte) - das Einzige was ich bei meinen 2 Selbstaufbauten (0 vorerfahrung) habe machen lassen war das eintreiben des Steuersatzes & kürzen der Gabel - alles andere geht zuhause. Das ganze ist keine Racketentechnik.
Ja, aber zeitaufwendig. Rechne mal mit 3-4 Stunden. Nach Murphy's Law geht immer irgendwas nicht, und vor allem immer nach dem kompletten Zusammenbau. Sei es die Hydraulik will nicht richtig, oder Lager knarzt ohne jeden Grund oder Shifter sind irgendwie nicht kompatibel. Alles schon erlebt. Und warum bleiben immer ein Dichtungsring oder eine Schraube übrig nach dem Zusammenbau? :confused: :mad:
Vor allem Dichtungsringe haben es in sich, auch bei Raketentechnik. Die haben ja auch die Space Shuttle erledigt.
 
Rechne mal mit 3-4 Stunden
Dafür spart man sich aber einen haufen Kohle ( den man für Bier zum Nerven beruhigen braucht). Stelle mir das in diesem Fall ( sofern alles Standards gleich sind ) auch nicht so problematisch vor da alles quasi nur umgesteckt werden muss z.b. Vorbau komplett ohne abbau der hebel ans neu Rad , dito Laufräder mit Scheibenbremse/kassete ( schon mal ein Werkzeug weniger) , Adapter für die Scheibenbremse sollten auch die gleichen sein, das einzige Fragezeichen grade ist das tretlager press fit oder nicht
 
Warum lässt du den alten Rahmen nicht Schweißen? Die Risse schweißen, vorne ein Knotenblech ran, so hat es ein Freund letztens an seinem gemacht. Kommt sicher auch nicht teurer.
 
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