Muschi am Mittwoch: Erst stirbt der Trail, dann unser Sport

Muschi am Mittwoch: Erst stirbt der Trail, dann unser Sport

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Der Tod kam schnell und gewaltsam. Schwere Maschinen frästen sich durch den Wald. Dort, wo früher einmal ein alter Wanderpfad an einem Bach vorbei zu einer alten Mühle führte, ist nicht mehr zurückgeblieben als Zerstörung. Hinfort planiert ist der verwurzelte Trail, der mit Moos und Gräsern bewachsen zum Verweilen einlud.

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Muschi am Mittwoch: Erst stirbt der Trail, dann unser Sport
 
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dass dieser Bereich über Jahrzehnte verdichtet wird.

Ich verdiene mit Boden meine Brötchen und bin beim Thema Bodendruck sehr sensibel.
Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Du tust ja gerade so, als würde dort überhaupt nichts mehr wachsen. Die Regenerationsleistung des Bodens ist enorm. Ohnehin macht man sich da mehr Sorgen um die Wurzeln der Randbäume.


Rückegassen kommen ja auch nur als Argument, weil Mountainbikern vorgeworfen wird, dass sie Boden und Wurzeln schädigen. Sonst wäre das überhaupt kein Thema.

Bei uns wird viel per Seilbahn geerntet. Ist das wenigstens genehm?


Der Bodenzug per Pferd ist ziemlich schädlich.
 

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Re: Muschi am Mittwoch: Erst stirbt der Trail, dann unser Sport
Normalerweise sollten in den Rückegassen die ganzen Äste liegen. Damit reduziert sich der Bodendruck und die Bodenverletzung erheblich
Reisigauflagen auf der Rückegasse reduzieren den Bodendruck proportional zur Zunahme der Reisigmasse. Gute Druckreduktion wird bei 15 bis 20 kg Reisig pro m² erzielt (Jacke, Sengpiel, Brokmeier 2008).

Diese Reisigmasse ist jedoch nicht realistisch. Nach exemplarischen Berechnungen sind auch in Fichtenerstdurchforstungen – bei vollständiger Konzentration auf der Gasse - nur 6 bis 7 kg Reisigmasse pro m² möglich. Diese Auflagemasse ermöglicht nur geringe Druckreduktion, kann aber einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Befahrbarkeit der Rückegassen leisten und unschöne Bodenverwundungen durch Schlupf verhindern.

https://www.waldwissen.net/technik/holzernte/boden/bfw_bodenschutz/index_DE

Du tust ja gerade so, als würde dort überhaupt nichts mehr wachsen. Die Regenerationsleistung des Bodens ist enorm.
Einmal ist keinmal?
Dies gilt nicht für die Befahrung von Waldböden. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei tiefgründigen Böden (also guten Standorten) bei der ersten Überfahrt der Boden so verdichtet wird, dass bei Wiederholung der Befahrung auf der gleichen Fahrspur nicht weiter verdichtet wird. Es ist alles bereits passiert! (Schäffer, J. 2002).

Die Untersuchung einer Waldfläche, mehr als 25 Jahre nach ungeregelter Befahrung im Zuge einer Windwurfaufarbeitung, hat unter den Fahrspuren immer noch eine deutliche Beeinträchtigung des Wurzelwachstums ergeben. (Schäffer, 2003).
https://www.waldwissen.net/technik/holzernte/boden/bfw_bodenverdichtung/index_DE
 
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Rückegassen kommen ja auch nur als Argument, weil Mountainbikern vorgeworfen wird, dass sie Boden und Wurzeln schädigen. Sonst wäre das überhaupt kein Thema.
sagen wir mal so: klar, das befeuert die thematik. es ist aber schon so, dass der große flächenverlust durch die rückegassen generell auffällig ist für den waldbesucher. die früher sichtbaren traktorschneisen waren schneller wieder zugewachsen und dem eindruck nach einfach weniger. das bestätigt auch mein gepostetes luftbild aus dem spessart.
 
Heiko, du zitierst wie's dir grad passt. Zum Glück kann man in deinen Quellen die differenzierte Betrachtung nachlesen.

In der Endnutzung hast du alle sieben Meter einen Baum stehen. Rückegasse siehst du dirt dann natürlich keine mehr.

Bei uns im Kirchenwald hat der Harvester vor zehn Jahren durchforstet - ich werde nach der Schneeschmelze mal Photos machen.
 
Von unserer Seite kam da einiges ins Rollen und wir konnten einige Sperrungen verhindern. Der NP Harz versucht aber zu blockieren, wo es geht.

Ja, ich erinnere mich, dass da anfänglich eine Menge los war! Vielleicht muss ich mal wieder häufiger ins IG-Harz-Forum schauen. Dass der NP sich der Thematik verschliesst, war gut mitzuverfolgen und wurde ja auch noch sporadisch kommuniziert. Ansonsten ist die aktive Informationsverteilung zu dieser Sache innerhalb der IG in den letzten Jahren m.E. eher rückläufig. Vielleicht ist ja auch einfach nichts weltbewegendes mehr passiert oder es ist irgendwie an mir vorbeigegangen?!
 
Die erste Runde mit dem/gegen den NP hat dort wohl ordentlich nachgewirkt. Jetzt versuchen sie es ganz heimlich. Es wird dieses Jahr eine Menge passieren, wir haben im Hintergrund mittlerweile ein ganz gute Vernetzung.
Und nun fängt die NP-Verwaltung langsam an, ihre wahren Ziele zu zeigen. das wird richtig krass.
 
Klingt "spannend"! Naja, ist ja auch bald 2022. Vielleicht lässt es sich einrichten, dass innerhalb der IG wieder etwas häufiger informiert wird.
 
Was für eine Alternative? Ich versteh dich nicht.

Na ja. Du beschwerst dich über den Harvestereinsatz im NP. Betrifft das die Kernzone oder die Randzone?
Offensichtlich wurde entschieden, dass man Bäume fällen will. Warum soll man dazu keinen Harvester einsetzen?

Ich kenne den konkreten Fall nicht, aber wie man im konkreten Fall vor geht, hängt von vielen Faktoren ab und kann sicher nicht pauschal abgeurteilt werden.


Bei uns verschwinden ebenso Wanderwege. Es kommen aber mehr neue dazu, als alte verloren geht. Man passt sich eben an und das funktioniert sehr gut. Moutainbiker im Wald sind auch kein großes Problem; im Gegensatz zu Skitourengehern.
 
Muschi, Du sprichst mir aus der Seele! Hier im Soonwald wird auch nur noch alles platt gemacht. Es wird nicht mal vor dem "Naturdenkmal Weißenfels" halt gemacht.
 
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Sich über die Naturzerstörung durch die moderne Forstwirtschaft aufzuregen, aber gleichzeitig die billigsten Holzprodukte kaufen und frühzeitig durch das nächste Billigprodukt zu ersetzen...Ist halt wie in jedem anderen Bereich der Konsumgesellschaft und vorerst ein notwendiges Übel.
Das Argument der Bodenerosion durch Mountainbiker im Wirtschaftswald ist und bleibt ein lächerlicher Vorwand.
 
Noch mal zu Holland:
Mir ist kein Vorgang bekannt in dem die Ordnungshüter außerhalb von besonders gekennzeichneten Naturschutzgebieten einen Biker gemaßregelt hätten. In den besonderen Naturschutzgebieten muss eine Marke gekauft und auf den Rahmen geklebt werden um die gebauten Trails befahren zu dürfen. Nur dort wird auch ausdrücklich auf die Strafandrohung beim Verlassen der MTB-Trails hingewiesen.

Letztes Jahr war ich dort in der Veluwe unterwegs ( Naturschutzgebiet bei Arnhem ) und wurde von 2 Forstbeamten angehalten. Die wollten nicht etwa meine Plakette sehen ( obwohl ich natürlich eine habe ) sondern eine Kundenzufriedenheitsbefragung machen.

Das System dort hat was, ist aber meiner Meinung nach in Deutschland nicht umsetzbar weil der Rückhalt fehlt. Da käme eher so was raus wie in Österreich, wo die Tourismusbehörden 5-6 langweilige Forststrassentouren ausschildern und das als Mountainbiken vermarkten.
Und hier bei uns am Rande des Ruhrgebiets sind nach jedem Sturm ein paar Wege verschwunden und kommen nie wieder...
 
Grundsätzlich gefällt mir der Artikel nicht so schlecht, es wäre nur schöne gewesen, wenn der Autor sich vorher informiert hätte.
Es ist aktuell so, dass in Europa die Bäume am sterben sind.
Die letzten beiden Jahre war ein massiver Borkenkäferbefall bei Fichten das Problem, aktuell sind die Eschen von einem Pilz befallen.

Befindet sich ein befallener Baum, sind aber meist mehrere im Wald, muss der schleunigst weg.

Ich weiß nicht wie viele von euch schon mal im Wald gearbeitet haben?
Aber man braucht dazu einfach Platz, daher darf der Waldbesitzer/Wirtschafter sich auch Fahrten machen.
Wird aus einem Weg einen Forststraße muss das vorher genehmigt werden, dass darf man auch nicht einfach so.
Es ist sogar problematisch einen bestehenden Weg einfach breiter zu machen.

Ich verstehe eure Beweggründe, fahre auch lieber Wurzeltrails als Waldautobahnen.
Nur das Ganze als böse Absicht den Radfahrer gegenüber zu verallgemeinern ist falsch.

Und wenn die Worte Trailpflege fallen, kann ich mich nur anschließen, alles was über auf die Seite räumen hinausgeht ist
nicht rechtens.
Ihr seid im meisten Fall nur Gast im Wald, er gehört euch nicht, also verhaltet euch auch so!
 
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Gerade aktuell hat man auf einem Abschnitt meiner Hausstrecke alle 50 Meter Geäst und Stämme quer gelegt um MTBler an der Durchfahrt zu hindern. Ich bin dort länger nicht gewesen und es hat mich doch sehr gewundert. Nach dem Einstellen meiner Tour bei Garmin stellte ich allerdings fest, dass der Abschnitt als "Segment" eingestellt ist und es schon ca. 260 "Bestzeiten" gibt. Der Kampf um Bestzeiten, der inzwischen dank diverser Portale im Wald herrscht, trägt sicherlich auch nicht gerade zu einem friedlichen Miteinander bei.
 
Der Kampf um Bestzeiten, der inzwischen dank diverser Portale im Wald herrscht, trägt sicherlich auch nicht gerade zu einem friedlichen Miteinander bei.

Stimme Dir voll zu. Eigentlich denkt und erwartet man ja, dass es mit ein "bißchen Nachdenken" nicht zu solchen Sachen kommen sollte. Der Wald mit seinen zahlreichen Bewohnern und Nutzern ist kein Bikepark. Aber erfahrungsgemäß hilft da nur permanente Aufklärung, auch innerhalb der Bikeszene. Leute immer wieder darauf ansprechen, auch wenn es anstrengt.
Unübersichtliche Wanderwege hemmungslos herunterzujagen ist ein NoGo. Hier fehlt es vermutlich einfach an Verständnis. Ist ähnlich wie Autofahrer versus Fahrradfahrer. Nur wer beides ist, der kann auch den anderen verstehen. Logische Ableitung: Wer im Wald biken möchte, muss im Jahr mindestens 10x wandern, am besten als Begleiter von Kids oder älteren Leuten. Danach klappt's dann auch mit dem rücksichtsvollen Biken. ;)
 
Das Problem ist die moderene Gesellschaft.

Es wird von zwei Mountainbikern ein Trail angelegt und eingefahren. Sagen wir mal ein normaler etwas technischer Trail mit keinen Sprüngen sondern Natur Hindernissen.

Diese zwei Biker fahren den Trail und erzählen niemand davon. Irgenwann kommt der erste Konsument (in dem Fall ein Fahrer aus einer lokalen Marathonbike Mannschaft). Er findet den Trail erzählt seinen Kumpels davon. Diese Fahren den Trail. Dann stellt der erste den Trail in Strava und noch mehr Konsumenten kommen.

Im nächsten Schritt wird dann im Herbst und Winter nachts gefahren. Spätestens dann schmeisst der Jäger die ersten Bäume in den Trail.

Das Problem ist nicht der Trail sondern der Konsum. Aus meiner Sicht sind die beiden Biker die den Trail angelegt haben moderne Helden. Die anderen beschriebenen Charktere sind eher egoistische Konsumenten. Leider sind diese weiter verbreitet als die moderenen Helden
 
also verbessert man den Trail. Neuer ruppigerer Einstieg und ein, zwei hoch selektive technische Stücke, die vom Jäger reingeschmissenn Bäume reichen meißt und es wird deutlich ruhiger.
 
Das Problem ist die moderene Gesellschaft.

Diese zwei Biker fahren den Trail und erzählen niemand davon. Irgenwann kommt der erste Konsument (in dem Fall ein Fahrer aus einer lokalen Marathonbike Mannschaft). Er findet den Trail erzählt seinen Kumpels davon. Diese Fahren den Trail. Dann stellt der erste den Trail in Strava und noch mehr Konsumenten kommen.

Im nächsten Schritt wird dann im Herbst und Winter nachts gefahren. Spätestens dann schmeisst der Jäger die ersten Bäume in den Trail.

Das Problem ist nicht der Trail sondern der Konsum. Aus meiner Sicht sind die beiden Biker die den Trail angelegt haben moderne Helden. Die anderen beschriebenen Charktere sind eher egoistische Konsumenten. Leider sind diese weiter verbreitet als die moderenen Helden
:daumen:
habe bis heute nicht verstanden, wie man seinen Home- Lieblings- oder sonst einen Trail ins Netz stellen kann...:spinner::ka:
 
Das Problem ist nicht der Trail sondern der Konsum. Aus meiner Sicht sind die beiden Biker die den Trail angelegt haben moderne Helden. Die anderen beschriebenen Charktere sind eher egoistische Konsumenten. Leider sind diese weiter verbreitet als die moderenen Helden

Äh und was wäre schlauer? Dass die anderen beschriebenen Charaktere ihren eigenen Trail buddeln? Immer zu zweit einen Trail teilen am besten?
 
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