Ich kenne mich einigermaßen aus mit Neophyten, teils durch persönliches Interesse (auch daran sie wieder los zu werden), aber auch durch den praktischen Umgang (Freiwilliges Ökologisches Jahr und Arbeit in einer Grünpflegefirma). Daher weiß ich auch wie sich einige Arte vermehren.
Die wohl bedenktlichste aller invasiven Arten ist der Japanische Staudenknöterich. Dieser vermehrt sich in Deutschland rein vegetativ. Dabei spielen Gewässer eine große Rolle, aber auch die Auslegemulcher der Kommunen und Straßenmeistereien, die Pflanzenteile entlang der Straßen verschleppen, die dann an anderer Stelle wieder austreiben. In die Wälder gerät die Pflanze in erster Linie durch die illegale Entsorgung von Grünabfällen. Wenn mal also mit dem Bike nicht zuvor mitten durch ein dichtes Gestrüpp dieser Pflanze gefahren ist und dabei einen erheblichen Teil einer Pflanze mit sich schleppt, ist es meines Erachtens doch unwahrscheinlich, dass man die Art als Mountainbiker verbeitet.
Dann wäre da der Riesenbärenklau, oder auch Herkulesstaude, die aus dem Kaukasus stammt. Mal abgesehen davon, dass jeder sich von dieser Pflanze fernhalten sollte, wegen ihres Verbrennungen verursachenden Safts, so kann ich mir zwar grundsätzlich vorstellen, dass man zumindest bei Nässe, in einem möglichem Schlammreservoir zwischen den Stollen, die Samen transportieren kann. Bei trockenen Reifen würde es diese Möglichkeit garnicht geben. Allerdings fliegen die Samen auch im Wind 15 - 20m weit. Ebenso kann er aber auch in den Reifen von Geländewagen, oder unter den Hufen von Pferden oder in den Sohlen der Schuhe transportiert werden. Ingesamt halte ich aber die Verbreitung auf diesem Weg für absolut zu vernachlässigen, besonders im Vergleich zum Wind - den man ja leider nicht verbieten kann.
Die Kanadische Goldrute hat winzige Samen, die an Schirmchen kilometerweit mit dem Wind verbreitet werden können. Auch hier ist die Verbreitung über Mountainbikereifen theoretisch irgendwie möglich aber auch hier ist sie zu vernachlässigen.
Das Indische Springkraut sprengt bei der kleinsten Berührung ihren Samen über mehrere Meter in alle Richtungen. Auch diese Samen können in der höchsten Theorie über die Reifen verbreitet werden. Aber praktisch gesehen wird diese Verbeitung keine Rolle spielen.
Alles in allem halte ich es für Quatsch.
Es ist doch seltsam, dass man sich über Jahre nicht für dieses - zugegebener Maßen erhebliche - Umweltproblem interessiert, doch sobald man der Mountainbikeszene eins auswischen kann, sind alle Mittel recht. Ich kann natürlich nicht für alle sprechen, doch ich glaube doch, dass der Großteil der Szene aus ausgesprochenen Umweltfreunden besteht.