Muschi am Mittwoch: Ski ist tot, es lebe das MTB…

Muschi am Mittwoch: Ski ist tot, es lebe das MTB…

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… und bei mir läuten die Alarmglocken. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Aufwertung unseres Sports, durch den Niedergang der Schneesicherheit in den Alpen, mutiert in Wirklichkeit langsam aber sicher zu einem Alptraum. Genau zu dem Alptraum, in dem sich der Skisport schon seit Jahren befindet. Eine ghettoisierte Partygesellschaft, gelenkt durch die Geldströme der Tourismusbranche, lassen den Wunsch auf eine „Freie Fahrt auf freien Wegen“ wohl dauerhaft in weite Ferne rücken. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass alles was jetzt so schön aussieht, in Wirklichkeit der Anfang vom Ende der Freiheit auf dem Rad sein wird.

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Muschi am Mittwoch: Ski ist tot, es lebe das MTB…
 
Zuletzt bearbeitet:
Und unser rosabestrumpfter Autor ist da auch nicht ohne Fehl und Tadel. Auf einem IBC Viedeo ist er mit einer 29er Truppe auf illegalen Trails
auf der Solinger Wupperseite zu sehen.
Also einfach mal locker bleiben.

Ich glaube es gibt keinen der Kategorien dieser Trails gerne fährt und diese dort auslässt.
Zum einen sind die traumhaft...zum anderen ist sowohl dem Forstamt als auch dem zuständigen WPZ bekannt dass diese Trails befahren werden. Und es wird problemlos seit Jahren geduldet. Gerade dort in den Wupperbergen funktioniert das miteinander recht gut.
 

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Re: Muschi am Mittwoch: Ski ist tot, es lebe das MTB…
Mehr nachdenklich als Muschis Artikel machen mich hier viele Kommentare.
Bin ich zu ängstlich oder andere zu kurzsichtig/naiv?

Selbst bei uns in Bayern wird an verschiedenen Stellen aktiv versucht, uns von Wanderwegen auszuschließen, was ja @ciao heiko bereits auf Seite 2 schön beschrieben hat.
Die Verbotsschilder bei Erlangen stehen auch nicht nur alibimäßig im Wald, es wird dort auch kontrolliert und Strafen verteilt. In der fränkischen Schweiz wird nach der Einführung der "Bikeschaukel" mit Sicherheit auch versucht, die umliegendenen Wanderwege im Anschluss zu verbieten.

Für mich macht es sehr wohl einen Unterschied, ob ich legal oder illegal unterwegs bin. Vor allem im Urlaub habe ich absolut keinen Bock auf Stress. Bisher hat man vielleicht nur an bestimmten Orten Ärger, aber wenn erst einmal Verbote da sind und immer mehr Radler illegal unterwegs sind, dann werden die Kontrollen und Strafen mit Sicherheit auch eingeführt/erhöht. Da bringt es auch nicht viel, wenn man noch so rücksichtsvoll und zuvorkommend unterwegs ist. Von juristischen Konsequenzen im Falle eines Unfalls will ich gar nicht anfangen.

Bikeparks haben auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und wenn noch der ein oder andere entsteht, ist das meiner Meinung nach in Ordnung. Aber wenn (wie in Saalbach) ersichtlich wird, dass man außerhalb dieser Parks nicht (mehr) fahren dürfen sollte, spätestens dann sollte man hellhörig werden und dagegen steuern („Wehret den Anfängen“). Ich hab jedenfalls keine Lust, dass ich mir zum radeln Tageskarten wie in Rabenberg kaufen, erst das Auto/Bus/Bahn für legale Trails bemühen oder ich auf den Wegen illegal unterwegs bin und mit Strafen rechnen muss.

Stimme ich voll und ganz überein, Erlangen ist ein gutes Beispiel, ich will in Ruhe biken und möchte nicht wie geschehen im Reichswald kontrolliert werden. Ich bin im DIMB als Mitglied um eine Gegenlobby zu schaffen. Allerdings hoffe ich, da ich bedingt durch meine zweite Leidenschaft des Kletterns auch im DAV bin, dass durch immer mehr Interesse im DAV für das MTB auch dort eine Gegenbewegung entsteht. Auch wenn es mein Ding mehr ist über Trails zu schreddern gibt es viele DAV Mitglieder die nun zu den Hütten biken oder auch leichte MTB Wege in den Alpen befahren (wollen) und der DAV hat eine Lobby ... früher und z.T, auch noch von den alten Haudegen heute gegen uns, aber immer mehr auch für und mit uns MTBler. Wie so viele andere Länder auch sind wir ein Lobby Land, wer die größte Lobby hat kann seine Interessen durchsetzen und das geht nun mal nur in Verbänden so schade es ist. Aber so kann es gehen + Leute die das Fahren lernen und nicht die Wege zerschreddern und die andere im Wald und auf (Zubringer-)Wegen respektieren. Hoffen wir mal, auch wenn ich gebaute Strecken wie im Vinschgau auch nicht verachte ;-)
 
Ich glaube es gibt keinen der Kategorien dieser Trails gerne fährt und diese dort auslässt.
Zum einen sind die traumhaft...zum anderen ist sowohl dem Forstamt als auch dem zuständigen WPZ bekannt dass diese Trails befahren werden. Und es wird problemlos seit Jahren geduldet. Gerade dort in den Wupperbergen funktioniert das miteinander recht gut.
Genau so isses! Und auf der Wuppertaler Seite gab es auch schon Versuche mit Kontrollen Biker zu verscheuchen, Wurde recht schnell wieder aufgegeben. Aber wenn man ehrlich ist hat der Radverkehr schon zugenommen. Und eine ganze Endurorunde die bei Strava eingestellt ist lockt nach meinen Beobachtungen zunehmend Gruppen aus anderen Gegenden an. Wobei ich denen den Spass natürlich gönne.
Teilweise weden in die Wupperberge doch halbe Bikeparks gezimmert ohne das da wirklich was passiert. Irgendwann verschwinden die wieder, Monate oder Jahre später baut sie jemand wieder auf. Da muss man dann grade bei Jugendlichen auch mal versuchen pädagogisch einzuwirken.
Nicht die Wurzeln von Bäumen beschädigen oder zu untergraben, keinen Müll rumliegen lassen usw. Ein größeres Waldgebiet ist nun mal nur mit viel Aufwand zu kontrollieren von daher würde ich Verbote da recht entspannt sehen.
 
Sehr interessanter Artikel. Ich arbeite als Trail Designer, Builder und Berater in BC. Beschäftige mehrere Crews und Master Builder und arbeite viel an gossen Regionalen MTB Trail-Planungs Projekten. Main Background ist im Tourismussbereich und ich muss Muschi's Theorie zustimmen. Wir hier in Kanada werden nie ähnliche Situationen vorfinden, ausser in den Ballungsgebieten North Vancouver (North Shore), Squamish, Pemberton, Whistler und Banff. Dazu haben wir einfach nicht die Bevölkerungsdichte.

Muschi: "Das alles ist keine Entwicklung aus dem Sport heraus, sondern ist alleine durch die Tourismusbranche gesteuert, um die breite Masse in einen Sport zu ziehen. Die Leute, die wirklich den Sport suchen, werden aber eher abgeschreckt von dem Trubel."
Das erlebe ich immer mehr, sehr zutreffend. Und davon leben dann Leute wie ich, die in der Bike Industrie ihr Geld verdienen, aber auch gleichzeitig die advocates and industry leaders sind. Ein heikles Thema und in der Story gut erfasst. Freue mich immer einen Artikel zu lesen der auch mal hinter die Kulissen blickt.
Ein gutes Beispiel hier ist der fuer 2017 geplante BC Bike Ride North. http://www.bcbikerace.com/bc-bike-ride-north/ Eine 1 woechige Tour durch Central BC zu den besten Trails im Norden: Williams Lake, Prince George, Burns Lake, Smithers und Prince Rupert. $4000, Unterkunft, Transportation, Bier, Guides, Shuttles alles inclusive. Organisiert von den Veranstaltern des BC Bike Race. Ich helfe vom Norden aus mit der Planung des trips. Einerseits ist das für alle beteiligten Städte eine prima Sache. Der wirtschaftliche gewinn ist gut, das Image wird durch viel Presse aufgebaut, Geld wird in Trails gesteckt und die Brauereien verkaufen viel Bier. Für den einzelnen Biker aus Williams Lake, der seine Trails so mag wie sie sind, raw, gnarly, natural, ist es nur schwer zu verstehen, wo für ihn der Vorteil liegt wenn 150 biker fuer 2 Tage einfallen. Aber der Vorteil ist da, ob er das sieht oder nicht. Es gibt eine Lobby die für neue, legale Trails kaempft, es gibt Politiker die Mountain Biking unterstuetzen, es gibt Hilfe vom oertlichen Tourismus Verband und der örtliche Bike Shop erweitert sein Angebot. Im Grunde aber wollen Alle doch nur das eine: "Make Mountain Biking Great Again!"
 
Ja aber genau dann trifft dich diese Politik doch. Die Politik der Tourismusgebiete hat eben Auswirkungen in der Fläche. Es sei denn es ist dir egal, ob du illegal unterwegs bist oder je nach Region mehr oder weniger oft Konflikte hast. Mir ist es nicht egal. Ich hätte es lieber, wenn sich Jugendtrainer nicht ständig mit einem Bein im Gefängnis wüssten bzw. evtluellen Haftungsrisiken ausgesetzt wären. Mir wäre es lieber, Stöckchenleger und Motzbären würden nicht durch eine absurde Regel zu ihrem Handeln ermutigt...

Wie gesagt, die Auswirkung in der gelebten Praxis spüre ich zumindest nicht wirklich.
2 Meter sind ausserdem auch nicht viel, die meisten angelegten Wege sind über 2m und man kann sich ja auch mal irren. Dafür kommt keiner ins Gefängnis und zwischen OWi und "illegal" gibt es auch einen gewissen Unterschied.

Stöckchenleger und Motzbären treten da auf, wo zu viel Traffic ist. Solche Gebiete kann man meiden.

Als Trainer mit Schülern sieht es natürlich anders aus, da muss man sich nach dem "Buch" richten. Das ist dann zugegebenermaßen blöd.

Im anderen Thread von @scratch_a oben wird von Kontrollen im fränkischen Wald berichtet. Das finde ich allerdings krass. Wer kontrolliert denn da. Und was wird kontrolliert? Eigentlich darf IMO nur die Polizei Personenkontrollen durchführen und nicht ein wildgewordener Forstbeamter.
 
Eigentlich darf IMO nur die Polizei Personenkontrollen durchführen und nicht ein wildgewordener Forstbeamter.

Doch, ich glaube schon. Die haben ähnliche rechte. Förster bitte nicht mit jedem dahergelaufenen Jäger verwechseln! Und wenn Dich mal jemand kontrollieren sollte, der gerade jagt, macht er das als Förster und nicht als Jäger!
 
Um es mal auf Belgien bezogen zu erklären, dort hat der Förster Polizeigewalt und führt auch eine Pistole im Halfter. Dort ist das radeln auf Wegen unter 2m verboten. Dort wird kontrolliert und in der Vergangenheit gab es im Aachener Raum auch Treibjagden auf Mountainbiker. Wirds du erwischt kostet das 120€, wenn du dich ausweisen kannst. Ansonsten wird das Rad beschlagnahmt. Das sind keine Fakenews, mir sind Opfer bekannt.
 
Treibjagden. So richtig mit Hunden, erschießen, ausweiden und allem drum und dran?
Nennen es doch bitte einfach Kontrollen oder durchsetzen von Regeln und Gesetzen, auch wenn sie dir und mir nicht passen. Die machen auch nur ihre Arbeit. Verstößt man gegen Regeln, dann muss man halt die Konsequenzen tragen. Daher sollte man in erster Linie an den Regeln ansetzen, dass es erst garkeine gibt.
 
warum bei dieser Betrachtung die massive Installation von Beschneiungsanlagen nicht einmal in einem Nebensatz erwähnt werden.

Die Beschneiungsanlagen werden nicht installiert, weil insgesamt weniger Schnee fällt, sondern weil Urlauber und Reiseanbieter Planungssicherheit wollen. Wer bucht ein Hotelzimmer für 100€, um dann braune Wiesen anzuschauen?

BTW Für was oder wen lobbyiert zukunft-skisport.at denn? Für die Errichter von Liftanlagen?
 
Enduro: wenn sich immer nur kurz an jedem illegalen trail aufhält ist die Wahrscheinlichkeit gering dass einem jemand auf den Senkel geht - klappt ganz gut
 
Treibjagden. So richtig mit Hunden, erschießen, ausweiden und allem drum und dran?
Nennen es doch bitte einfach Kontrollen oder durchsetzen von Regeln und Gesetzen, auch wenn sie dir und mir nicht passen. Die machen auch nur ihre Arbeit. Verstößt man gegen Regeln, dann muss man halt die Konsequenzen tragen. Daher sollte man in erster Linie an den Regeln ansetzen, dass es erst garkeine gibt.
Nette Vorstellung.. Made me laugh
 
Treibjagden. So richtig mit Hunden, erschießen, ausweiden und allem drum und dran?
Nennen es doch bitte einfach Kontrollen oder durchsetzen von Regeln und Gesetzen, auch wenn sie dir und mir nicht passen. Die machen auch nur ihre Arbeit. Verstößt man gegen Regeln, dann muss man halt die Konsequenzen tragen. Daher sollte man in erster Linie an den Regeln ansetzen, dass es erst garkeine gibt.
Ja genau, mit Quads und Motorrädern
 
Vielleicht muss man auch hin nehmen, dass man nicht überall alles machen kann.

Unser Leben ist halt ziemlich durch reguliert. Viel Freiheit gibt's ja nicht.
Da haben die Skifahrer wieder Glück, dass ihnen einer eine beschneite Piste hin stellt. ;)
 
Wenn schon Daten, dann bitte auch differenziert und nicht geschönt, da zeigt sich dann, woher die schöne heile Welt von Zukunft-skisport.at kommt und wie gefährdet diese ist:
http://www.breiling.org/publ/on_snow.pdf

Diese Publikation (in wessen Auftrag oder mit welcher Intention erstellt?) zeigt Szenarien, was passieren könnte und was gemacht werden muss, damit der Skitourismus erhalten bleibt auch wenn der Schnee weniger wird. Mehr Belege für den prognostizierten Rückgang des Schnees liefert sie nicht.

Und das Fazit ist sowieso die blanke Gegenthese zu "MTB ersetzt Skisport":
"...
Ein Ende des schneebasierten Wintertourismus in
Kitzbühel ist trotz weiterer Erwärmung, niederer
Seehöhe und den sich daraus resultierenden be
-
grenzten Möglichkeiten zur Anpassung weiter weg
als in vielen anderen Tourismusregionen von Öster-
reich...."

Damit kein Mißverständnis entsteht: Ich behaupte nicht, dass es keine Klimaveränderung gibt und auch nicht, dass der Mensch darauf keinen Einfluss hat. Die Prognose der Auswirkungen auf bestimmte Regionen allerdings ist bisher kaum möglich, weswegen es sowohl so als auch anders kommen kann.
Mir stößt aber der Aufhänger der "Kolumne" "...wegen des Rückgangs der Schneesicherheit..." sauer auf, denn darüber kann der Autor nichts wissen.
 
Genau so isses! Und auf der Wuppertaler Seite gab es auch schon Versuche mit Kontrollen Biker zu verscheuchen, Wurde recht schnell wieder aufgegeben. Aber wenn man ehrlich ist hat der Radverkehr schon zugenommen. Und eine ganze Endurorunde die bei Strava eingestellt ist lockt nach meinen Beobachtungen zunehmend Gruppen aus anderen Gegenden an. Wobei ich denen den Spass natürlich gönne.
Teilweise weden in die Wupperberge doch halbe Bikeparks gezimmert ohne das da wirklich was passiert. Irgendwann verschwinden die wieder, Monate oder Jahre später baut sie jemand wieder auf. Da muss man dann grade bei Jugendlichen auch mal versuchen pädagogisch einzuwirken.
Nicht die Wurzeln von Bäumen beschädigen oder zu untergraben, keinen Müll rumliegen lassen usw. Ein größeres Waldgebiet ist nun mal nur mit viel Aufwand zu kontrollieren von daher würde ich Verbote da recht entspannt sehen.

Du hast recht...alles sollte immer gut dosiert sein. Allerdings stelle ich mir gerade im Burgholz wieder die Frage warum die MTBer dort kritisch gesehen werden. Bewege dich mal im Bereich Vonkeln/MVA. Da wüten die Harvester und einiges ist nicht wiederzuerkennen. Ich sage den Jungs auch sie sollen ihren Müll mitnehmen. Aber wenn die ein paar Anlieger oder Kicker da reinbuddeln...sind schöne Sachen draus geworden die ich auch tw gerne fahre...und Du auch :p
Klar kann man sich auch fragen ob man das hier auf Bildern veröffentlichen muss, aber dadurch weiss der Ortsunkundige noch lange nicht wo das ist. Und die Locals fahren dort eh. Problematischer (obwohl ich das z. T. Auch nutze, sind STRAVAs, GPS-Daten oder gar sensible Trails die auch in der Super Trail Map auftauchen. Das sorgt dann eher dafür dass die niederländischen MTBer in größeren Gruppen dort am Wochenende auflaufen. Aber man kann es Ihnen auch nicht verdenken :)
Die immer wieder auftauchenden Aktionen (aktuell auch im Osterholz) im Namen des Naturschutzes mit auf Ewigkeiten verdichtetem Waldboden und lukrativ verkauftem Holz lassen mich mittlerweile die MiterhobenemFinger-Haltungen sowas von entspannt sehen..
Es hat jedoch einen Moment gedauert dort hinzukommen...aber ich denke meine Sichtweise wird auch weiterhin aus dieser Richtung kommen.
 
Die Prognose der Auswirkungen auf bestimmte Regionen allerdings ist bisher kaum möglich, weswegen es sowohl so als auch anders kommen kann.

Soso. Hint: nein, es kann nicht signifikant 'anders' kommen. Ja, man forscht an Schneekanonen, die auch bei hoeherer Temperatur funktioneren und diese werden auch eingesetzt, aber trotzdem kommen weniger Touristen (die Leute moegen halt doch keine weisse Baender auf aperen Haengen - siehe 2. Zitat).

Anstatt sich irgendwelchen Quellen (gilt fuer beide Seiten) zu bedienen, koennte man das ja bei staatlichen Stellen machen (nicht, dass die automatisch besser waeren, auf aufgrund deren werden die Entscheidungen fuer Subventionen gefaellt):
http://www.bmwfw.gv.at/Tourismus/To...andel u. Tourismus in Ö. 2030 Kurzfassung.pdf
Auswirkungen des Klimawandels auf die Schigebiete

Betrachtet man die Szenarien für die nächsten Jahrzehnte, so ist in Österreich für den Winter
mit einem mittleren Temperaturanstieg von 0,5 °C +/- 0,1 °C pro Dekade zu rechnen. Das
bedeutet, dass bei 1 °C Erwärmung bis 2030 die natürliche Schneefallgrenze um ca. 150 m in
die Höhe wandert. Dies hätte für die Schigebiete und Wintersport-Gemeinden Österreichs deut-
lich ungünstige Konsequenzen

Von den 128 Wintersport-Gemeinden, die derzeit über bzw. im Übergangsbereich
zur natürlichen Schneefallgrenze liegen und in denen im Winter 2009/10 fast 31 Mio.
Nächtigungen gezählt wurden, würden bei einer Temperaturerhöhung um 1 °C nur
noch zwei Drittel (65,6 %) bzw. 84 Schigebiete über einen verlässlichen Schnee-
deckenaufbau verfügen.

Die Zahl der Schigebiete, die bereits derzeit unter der natürlichen Schneefallgrenze
liegen, würde bis 2030 von 101 auf 145 ansteigen (+44 %).

Von den steigenden natürlichen Schneegrenzen würden am stärksten die tiefer
gelegenen Schigebiete in Niederösterreich betroffen sein, im Verhältnis zur Anzahl
der Schiegebiete relativ stark jene in Salzburg und Kärnten.

Weniger stark trifft die Klimaerwärmung den Vorarlberger und Tiroler schneeab-
hängigen Wintersporttourismus.

Zum fehlenden Schnee/Kunstschnee:
Im schneearmen Winter 2006/07 zeigte sich, wie sich ein warmer und teilweise trockener Win-
ter selbst bei derzeitigen Klimabedingungen auf den österreichischen Wintersporttourismus
auswirken kann. Das Ergebnis ist deutlich, aber nicht überraschend: Je höher die Schigebiete
über der natürlichen Schneefallgrenze lagen, umso besser schnitten diese Gemeinden im
schneearmen Winter ab. Die Wintersport-Gemeinden, die derzeit mindestens 100 m über einem
gesicherten Schneedeckenaufbau liegen, mussten im Winter 2006/07 im Durchschnitt Nächti-
gungseinbußen von -3,3 % verzeichnen, die Einbußen waren deutlich geringer als in jenen Ge-
meinden, die im „Übergangsbereich“ (über/unter 100 m des gesicherten Schneedeckenaufbaus)
liegen (-5,8 %). Die Gemeinden, die bereits 100 m und mehr unter der natürlichen Schnee-
fallgrenze liegen, mussten mit -6,8 % doppelt so starke Frequenzeinbußen hinnehmen, wie die
schneesicheren Schigebiete.
Die Nächtigungsfrequenzen im schneearmen Winter 2006/07 belegen auch den Wettbewerbs-
vorteil der Gletscherschigebiete Österreichs. In den acht Gletscherschigebiets-Standortge-
meinden gab es zwar auch einen Nächtigungsrückgang, der mit -2,0 % gegenüber dem
Durchschnitt der Winter 2005/06 und 2007/08 aber deutlich geringer ausfiel als in den übrigen
Wintersport-Gemeinden Österreichs.
[...]
Klimawandel und künftiges Reiseverhalten im Winter

Die Ergebnisse einer im Jahr 2010 durchgeführten Befragung der österreichischen Urlaubsrei-
senden zeigen deutlich, wie die Wintersporturlauber auf die Zukunftsszenarien der Wisseschaft
reagieren: Bei einer Abfolge von mehreren schneearmen Wintern mit schlechten Schneebe-
dingungen würde eine deutliche Mehrheit der Schi-/Schneeurlauber, insgesamt sind es 61 %,
das Schifahren stark reduzieren (14 %), nur bei guter Schneelage einen Schiurlaub machen
(18 %) oder nur Tagesschiausflüge bei guten Schneebedingungen (19 %) unternehmen. Jeder
Zehnte würde mit dem Schifahren sogar aufhören, jeder vierte Schiurlauber würde schnee-
sicherere Gebiete aufsuchen.
 
aber trotzdem kommen weniger Touristen (die Leute moegen halt doch keine weisse Baender auf aperen Haengen - siehe 2. Zitat).

Wo liest du das raus? 2016 war die Wintersaison bombastisch, heuer durch die schlechte Lage der Feiertage wird's nicht so toll. Aber es reicht immer noch dazu aus, dass am Samstag um 8:00 die Parkplätze am Stubaier Gletscher voll sind und das wird auch so bleiben und zwar die nächsten XY Jahre. Und das ist der springende Punkt: In welchen Zeiträumen denken wir? Die kommenden 10 Jahre wird der Wintertourismus auf jeden Fall das Zugpferd bleiben. Vermutlich auch die kommenden 20, 30 Jahre und länger läuft die AfA ohnehin nicht.
Angesprochen werden ja immer die Großraumskigebiete wie Ischgl oder Sölden. Die aber werden auch in 100 Jahren noch Schnee haben. Die können auf Seehöhen von über 2.500 m ausweichen. Die haben Geld für die neuesten Technologien. Und die alleine bringen noch eine Auslastung hin, die die sehr hohen Kosten der Beschneiung decken können. Das ist nämlich das eigentliche Problem: Die Kosten für die Beschneiung steigen und steigen und steigen. Die Pisten müssen heute binnen zweier Tage beschneit sein. Das ist ein irrer Aufwand und muss sich irgendwo auch lohnen; über Auslastung, Ticketpreise oder was auch immer. Dasselbe Spiel haben wir bei allen anderen touristischen Einrichtungen. Immer weniger Betriebe können es sich leisten, nur den Winter über offen zu halten. Dazu ist die AfA eines Wellness Tempels zu hoch.
Ist man vor 10 Jahren sommers durch Gerlos gefahren, war das ein Geisterdorf. Heute sind dort an einem guten Tag die Liftparkplätze genauso um 11:00 voll wie im Winter am Stubaier Gletscher.

Und nein, da kommen keine Horden von Moutainbikern, sondern Wanderer ohne Ende. Ich find's ja süß, wenn man sich selbst super wichtig nimmt, aber Mountainbiken nimmt heute in den Tourismushochburgen ein absolutes Nischendasein ein. Wer glaubt, dass Mountainbiker die Skifahrer des Sommers sind, sollte sich mal ausrechnen, was das bedeuten würde. Sölden bräuchte dann so circa 50 Teäre Lines. ;)
 
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