Zu einem potentiellen weiteren Vorgehen würde mich interessieren ob hier unter uns MTBler ein Rechtsanwalt vertreten ist der mal die Gegebenheiten/Gesetze/Verordnungen prüfen kann... Ohne ein professionelles und freundliches Auftreten wird das nie mehr was mit "open trails"... und das "rumgepöbel" ist schädigend für alle - auch Fr diejenigen die sich freundlich, vorsichtig bei Wandererkontakt und Waldboden schonend verhalten...
Sportliche Grüße
Rechtlich ist die Sache eigentlich trivial. Nach § 15 Abs. 3 Waldgesetz Hessen dürfen wir nur auf festen Wegen fahren, die vom Waldbesitzer oder mit dessen Zustimmung angelegt wurden:
"3) Radfahren, Reiten und Fahren mit
Krankenfahrstühlen ist im Wald auf be-
festigten oder naturfesten Wegen gestat-
tet, die von Waldbesitzerinnen und Wald-
besitzern oder mit deren Zustimmung an-
gelegt wurden und auf denen unter ge-
genseitiger Rücksichtnahme gefahrloser
Begegnungsverkehr möglich ist."
Neue, selbstgebaute Trails fallen da erstmal nicht drunter. Es sei denn, der Waldbesitzer "legalisiert" diese durch seine Zustimmung. Die Regelung war 2013 eigentlich ein Erfolg, der nur dank des Einsatzes der DIMB zustandegekommen ist. Es ging damals darum, die Zwei-Meter-Regel für Hessen zu verhindern. ABER: dass daraus jetzt ein Verbot des Befahrens von uralten Trails, die nicht von Bikern angelegt wurden (wie damals die alte Downhillstrecke), fällt, hatte damals wohl niemand so recht auf dem Schirm.
Aus dem Dilemma kommen wir m.E. nur raus, wenn wir der Öffentlichkeit (also VErwaltung, Politik, Medien) klar signaliieren, dass die gesperrten Trails
1. nicht von uns selbst-gebaut sind, und
2. ihre Nutzung nicht schädlich sondern sogar nützlich ist.
Beim Biken hatte ich im Taunus noch nie Diskussionen mit Wanderern, Rücksichtnahme und Freundlichkeit helfen hier sehr, so viele Menschen sind dort auch gar nicht unterwegs, wenn mal mal vom Feldberg und Hohemark ein paar Minuten weg ist. (wer wirklich Konflikte erleben möchte soll mal am Wochende auf den Nidda-Radweg zwischen Heddernheim und Bad Vilbel gehen, da boxt der Papst...) Begegnungen hat man im Regelfall nicht auf den Trails sondern auf den Waldautobahnen. Je weniger Biker dort unterwegs sind, desto sicherer fühlen (und nur auf das subjektive Empfinden kommt es hier an) sich die Wanderer. Also wäre es naheliegend, den Bikern ihre Pfade zu lassen. Und das müssen wir in die Köpfe der Entscheidungsträger bekommen. Denn nur mit einem "Flow"-Trail (den Namen finde ich unglücklich, denn flow definiert jeder anders) wird es nicht gelingen, die -gefühlten (!)- Konflikte zu lösen. Problem ist, dass der Forst -zumindest vermute ich das- weder Biker noch Wanderer mag, vermutlich stören wir alle nur im Wald. Wenn das aber klar wird sollten sogar die "Rotsocken" unser Anliegen teilen. M.E. wäre das eine Strategie für die DIMB, die man andenken sollte. Ziviler Ungehorsam und ähnliches werden bei der Verwaltung auf wenig Begeisterung stoßen und den Prozess nicht fördern.
Grüße,
P.
P.S. die sehr persönliche Form der Diskussion, die hier von einigen Befürwortern und Gegnern des Flowtrails geführt wird, bringt in der Sache gar nix sondern schreckt eher ab. Ich habe eine Weile gezögert, ob ich in diesem Klima überhaupt einen weiteren Beitrag verfassen will.