campyonly
Velo-Vampire
Hallo zusammen!
Weil ich mich so aufgeregt hab' mußte ich doch glatt mal einen Leserbrief schreiben - damit Ihr auch was davon habt, gibt's den hier:
(Kommentare erbeten)
Hallo!
Jetzt raffe ich mich (zum ersten Mal) auf einen Leserbrief bzw. einen Brief an die Redaktion zu schreiben und das dann leider gleich aus einem negativen Anlass:
Euer Artikel "Lampenfieber" in Ausg. 03/2003.
Zum Hintergrund:
Schon ewig hat mich das Mountainbikefahren bei Nacht fasziniert - spätestens seit in der "Mountainbike Action" Mitte der 90'er die ersten Artikel zu dem Thema erschienen sind (die damals schon, wie ich leider bemerken muß, ein viel höheres Niveau hatten, als Euer aktueller).
Weil Nightsun und Co schwer zu beschaffen und schlicht und einfach zu teuer waren, ging es meist mit getunten Anlagen von Cateye etc. auf Tour - wenn auch meist alleine... (Es gab noch nicht so viele Verrückte) Und alleine ist's schon verdammt unheimlich... Egal: Irgendwann wollte mich meine Freundin nicht mehr nachts alleine in den Wald lassen und durch angestrengte Suche fand sich anfangs einer, später zwei Mitfahrer - Die Saarbrücker Nightrides waren geboren.
Spätestens seit diesem Winter (vermutlich ausgelöst durch Sigma Mirage / Mirage-X - Nightridetaugliche Lampen ´zum kleinen Preis) ist der Nightride eine feste Größe: Je nach Witterung treffen sich 10 - 15 Biker einmal wöchentlich am Hauptbahnhof in Saarbrücken. (übrigens teilweise in strömendem Regen - Nightrider sind offensichtlich nicht sehr zimperlich).
Umso mehr hatte ich mich auf Euren Artikel gefreut - und dann das!
Als Aufmacherfotos eine Gruppe hipper Typen auf blankgewienerten High-End-Bikes (O.K. - gehört wohl dazu, ist aber nicht sehr glaubwürdig...), Sätze wie "...doch die kniffligen Trails dürfen ruhig bei Tageslicht am Wochenende unter die Stollen genommen werden..." und absolut keine brauchbaren Infos zu den grundlegenden Regeln des Nightbikens (wie sie übrigens auch schon in voller Breite in der MBA zu lesen waren). Das degradiert den Beitrag zu einem Schauermärchen für Couchpotatoes auf RTL2-Niveau.
Zu den Trails: Wir fahren gerade im Dunkeln technisch schwierige Trails - (mindestens) einer MUSS diesen kennen, fährt voraus und warnt vor schwierigen Passagen. Dann entscheidet jeder selbst, ob er fährt oder absteigt, was den Nebeneffekt hat, daß die Füße auch wieder auftauen... Technisch weniger anspruchsvolle, aber flüssig zu fahrende Singletrails gehören zu den absoluten Hightlights des Nachtbikens - wie Achterbahn im Dunkeln.
Was ist denn mit dem Hinweis darauf, daß man sein Rad blind beherrschen muß, weil man nicht sieht, welcher Gang drin ist, wo ist der Hinweis auf Ersatzteile & Werkzeug (Versucht mal im dunkeln bei Minusgraden einen Schlauch zu flicken), wo der Hinweis darauf, daß z.B. einen noch so helle Helmlampe alleine nichts bringt, weil der Kontrast fehlt? Da gibt's noch so viel mehr, aber nichts davon wird in dem Artikel erwähnt...
Zu guter letzt: Es muß nicht immer Lupine sein:
Ausbaustufe 1: Bessere Akkus für die Mirage-X (ich fahre einen NiMh mit 9 Ah !!! - damit kanns auch schon mal später werden)
Stufe 2: Überspannung! Die Mirage verträgt auch 7,2 V und leuchtet dann wesentlich heller (spätestens hier ist Lupine-Niveau erreicht)
Stufe 3: Selbstbau mit Osram IRC-Spot
Stufe 4: Osram IRC, 50mm, 35W, 12V, mit 14,4V Überspannung betrieben, Selbstbaugehäuse (Alu gefräst oder Carbon laminiert), Selbstbauelektronik (einer unserer Mitfahrer ist Dipl. Elektrotechniker) frei programmierbar mit verlustfreier Dimmung und sanftem Anfahren.
Es geht so viel - und macht noch Spaß...
Egal: In der Hauptsache geht es ums Fahren - und das kam in Eurem Artikel leider überhaupt nicht 'rüber.
Ein Foto von 10 Leuten, die die Güdinger Felsenwege hoch über SB entlangfahren, auf schmalem Trail, über sich die Felsen und meterlange Eiszapfen, rechts der Abhang und die Lichter der Stadt... oder Biker, die im dunkeln mit dem Hintern auf dem Hinterreifen sitzend einen steilen Singletrail (kennt Ihr den St.Ingberter Marathon? -> Bombertrail!) 'runterfahren - so was hätte ich erwartet.
Schade!
Dennoch: Ihr seid trotzdem (noch) besser als die Kollegen der Bike! Und die MBA ist ja auch nicht mehr das, was sie unter Richie Cunningham mal war...
Grüße aus SB,
*************
P.S.: Ein paar Infos zu unseren Nightrides, Lampenkunde, Akkutechnik, Höhenprofile und ein Flash-Show, die den Spirit des Nightridens ganz gut wiedergibt gibt's unter http://www.rv-blitz.de - würde mich freuen, wenn dann zum Herbst ein "richtiger" Artikel hierzu erscheinen würde!
Na - was haltet Ihr davon?
Grüße,
Campyonly
Weil ich mich so aufgeregt hab' mußte ich doch glatt mal einen Leserbrief schreiben - damit Ihr auch was davon habt, gibt's den hier:
(Kommentare erbeten)
Hallo!
Jetzt raffe ich mich (zum ersten Mal) auf einen Leserbrief bzw. einen Brief an die Redaktion zu schreiben und das dann leider gleich aus einem negativen Anlass:
Euer Artikel "Lampenfieber" in Ausg. 03/2003.
Zum Hintergrund:
Schon ewig hat mich das Mountainbikefahren bei Nacht fasziniert - spätestens seit in der "Mountainbike Action" Mitte der 90'er die ersten Artikel zu dem Thema erschienen sind (die damals schon, wie ich leider bemerken muß, ein viel höheres Niveau hatten, als Euer aktueller).
Weil Nightsun und Co schwer zu beschaffen und schlicht und einfach zu teuer waren, ging es meist mit getunten Anlagen von Cateye etc. auf Tour - wenn auch meist alleine... (Es gab noch nicht so viele Verrückte) Und alleine ist's schon verdammt unheimlich... Egal: Irgendwann wollte mich meine Freundin nicht mehr nachts alleine in den Wald lassen und durch angestrengte Suche fand sich anfangs einer, später zwei Mitfahrer - Die Saarbrücker Nightrides waren geboren.
Spätestens seit diesem Winter (vermutlich ausgelöst durch Sigma Mirage / Mirage-X - Nightridetaugliche Lampen ´zum kleinen Preis) ist der Nightride eine feste Größe: Je nach Witterung treffen sich 10 - 15 Biker einmal wöchentlich am Hauptbahnhof in Saarbrücken. (übrigens teilweise in strömendem Regen - Nightrider sind offensichtlich nicht sehr zimperlich).
Umso mehr hatte ich mich auf Euren Artikel gefreut - und dann das!
Als Aufmacherfotos eine Gruppe hipper Typen auf blankgewienerten High-End-Bikes (O.K. - gehört wohl dazu, ist aber nicht sehr glaubwürdig...), Sätze wie "...doch die kniffligen Trails dürfen ruhig bei Tageslicht am Wochenende unter die Stollen genommen werden..." und absolut keine brauchbaren Infos zu den grundlegenden Regeln des Nightbikens (wie sie übrigens auch schon in voller Breite in der MBA zu lesen waren). Das degradiert den Beitrag zu einem Schauermärchen für Couchpotatoes auf RTL2-Niveau.
Zu den Trails: Wir fahren gerade im Dunkeln technisch schwierige Trails - (mindestens) einer MUSS diesen kennen, fährt voraus und warnt vor schwierigen Passagen. Dann entscheidet jeder selbst, ob er fährt oder absteigt, was den Nebeneffekt hat, daß die Füße auch wieder auftauen... Technisch weniger anspruchsvolle, aber flüssig zu fahrende Singletrails gehören zu den absoluten Hightlights des Nachtbikens - wie Achterbahn im Dunkeln.
Was ist denn mit dem Hinweis darauf, daß man sein Rad blind beherrschen muß, weil man nicht sieht, welcher Gang drin ist, wo ist der Hinweis auf Ersatzteile & Werkzeug (Versucht mal im dunkeln bei Minusgraden einen Schlauch zu flicken), wo der Hinweis darauf, daß z.B. einen noch so helle Helmlampe alleine nichts bringt, weil der Kontrast fehlt? Da gibt's noch so viel mehr, aber nichts davon wird in dem Artikel erwähnt...
Zu guter letzt: Es muß nicht immer Lupine sein:
Ausbaustufe 1: Bessere Akkus für die Mirage-X (ich fahre einen NiMh mit 9 Ah !!! - damit kanns auch schon mal später werden)
Stufe 2: Überspannung! Die Mirage verträgt auch 7,2 V und leuchtet dann wesentlich heller (spätestens hier ist Lupine-Niveau erreicht)
Stufe 3: Selbstbau mit Osram IRC-Spot
Stufe 4: Osram IRC, 50mm, 35W, 12V, mit 14,4V Überspannung betrieben, Selbstbaugehäuse (Alu gefräst oder Carbon laminiert), Selbstbauelektronik (einer unserer Mitfahrer ist Dipl. Elektrotechniker) frei programmierbar mit verlustfreier Dimmung und sanftem Anfahren.
Es geht so viel - und macht noch Spaß...
Egal: In der Hauptsache geht es ums Fahren - und das kam in Eurem Artikel leider überhaupt nicht 'rüber.
Ein Foto von 10 Leuten, die die Güdinger Felsenwege hoch über SB entlangfahren, auf schmalem Trail, über sich die Felsen und meterlange Eiszapfen, rechts der Abhang und die Lichter der Stadt... oder Biker, die im dunkeln mit dem Hintern auf dem Hinterreifen sitzend einen steilen Singletrail (kennt Ihr den St.Ingberter Marathon? -> Bombertrail!) 'runterfahren - so was hätte ich erwartet.
Schade!
Dennoch: Ihr seid trotzdem (noch) besser als die Kollegen der Bike! Und die MBA ist ja auch nicht mehr das, was sie unter Richie Cunningham mal war...
Grüße aus SB,
*************
P.S.: Ein paar Infos zu unseren Nightrides, Lampenkunde, Akkutechnik, Höhenprofile und ein Flash-Show, die den Spirit des Nightridens ganz gut wiedergibt gibt's unter http://www.rv-blitz.de - würde mich freuen, wenn dann zum Herbst ein "richtiger" Artikel hierzu erscheinen würde!
Na - was haltet Ihr davon?
Grüße,
Campyonly