Naviki

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Wer - außer mir - benutzt zur Tourenplanung Naviki? Diesmal ging's von Montelimar über die Ardeche-Berge und Cevennen bis zur Mittelmeerküste westlich von Perpignan. Es gab zwei fragwürdige Stellen: einen Wandersteig, der bei Gras bergauf fast einem Klettersteig glich (mindestens 1,5 km), und später auf rund fünf Kilometer eine flache Bahntrasse mit frisch aufgeschüttetem Geröll, worin die Reifen regelrecht schwammen (so musste geschoben werden). Bei fast 500 Kilometern eigentlich eine sehr verzeihliche Quote - allerdings weiß man nie, wann solche Überraschungen bevorstehen und das geplante Tagespensum in Frage stellen.

Eure eigenen Erfahrungen (und Lösungen?) würden mich interessieren.
 
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Re: Naviki
Meine Erfahrungen mit Naviki waren bisher nicht so überzeugend. Ich hatte eine Tourenrad taugliche Variante erfragt und stand dann mit dem vollbepackten Reisegaul auf einem schmalen Wanderweg mit steilen, sich windenden Treppen, an engen Felsen entlang. Im schönen Deutschland. Muss ich nicht nochmal haben und plane seither mit anderen Tools.
 
@kommski Zur Navigation unterwegs lade ich die von Naviki errechnete Route auf mein GPS-Gerät (Mio Cyclo 500). Spontannavigation funktioniert mit dem Gerät auch ganz gut. Mit geht's um die reine Routenplanung einer längeren Tour im Voraus.
 
Möglicherweise sollte man mit Naviki immer zuerst eine Rennradroute erstellen - womit gesichert wäre, dass genügend Ortschaften auf der Strecke sind. Dann hat man auch die Alternativroute auf Asphalt bereits fertig. Daraus dann einzelne, relativ kurze MTB-Etappen basteln. Das schlösse fiese Überraschungen natürlich nicht aus, doch blieben sie dann eher in einem überschaubaren Rahmen.
 
Das ist natürlich immer eine Frage der Kartenqualität und -aktualität. Bei OSM kann man ja z.B. Schwierigkeitsgrade angeben (MTB Singletrailskala, Wanderskala). Bei der Menge an Wegen ist das natürlich ein bisschen Aufwand... Wenn solche Attribute nicht vorhanden sind, hat der beste Routenplaner keine Chance.
Ich habe Routen zuletzt häufiger mit Komoot geplant (nur Tagestouren), Klettersteige gibt es bei mir eher weniger, aber ich habe da auch schon vor Wegen gestanden, die nicht mehr (oder kaum) zu erkennen waren.

Für Mehrtagestouren gucke ich eher nach offiziellen Wander- und ggf. Radwegen und suche im Internet nach Informationen über die Wege. Und man kann natürlich immer gucken, was man in den verschiedenen GPS Portalen an Touren findet.
 
Danke, @Ausreissversuch - Komoot sieht ja inzwischen sehr gut aus (die Site hatte ich längere Zeit nicht mehr besucht). Es kommt natürlich ein bisschen drauf an, wer die Trails bewertet (Under- und Overstatement-Typen wären ja gleichermaßen störend). Aber für ein paar Proberouten, die ich hier in der Gegend kenne, kommen die Infos halbwegs hin. Außerdem hätte mir Komoot den Fast-Klettersteig bei Gras nicht vorgeschlagen... immerhin.

Überdies lässt sich Komoot offenkundig für eine Analyse anderweitig geplanter/geladener Routen verwenden, auch wenn man noch keine Regionen (Karten) gekauft hat. Dafür muss man die .gpx-Datei importieren und als Basis für eine neue Routenplanung aufrufen. Etwas störend finde ich dann allerdings, dass die Site Änderungen der Route offenbar nicht nur vorschlägt, sondern gleich umsetzt und blau einzeichnet... die ursprüngliche Route an diesen Stellen dafür rosa markiert. Sehe ich das richtig?
 
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Je nach Tour durchäuft die Planung auch mehrere Schritte:
  • Naviki bisher eher für straßenlastige Touren
  • fürs manuelle Routen die tschechische MTB-Map (weil dort direkt MTB:SCALE dargestellt wird), bietet auch MTB-Routing in mehreren Leveln an
  • auch mal bei gspsies vorbeischauen, was andere so fahren
Letztlich ist es wie schon erwähnt eine Frage der Datenbasis und da steckt in 99% der Fälle Openstreetmap dahinter. Da kann jeder mitmachen und entsprechende Tags vergeben, so dass dann nicht darüber geroutet wird.

Zu perfekte Ergebnisse wäre für mich auch langweilig, irgendwo muss ein bisschen Abenteuer in unserer durchorganisierten Welt ja herkommen :)

ride on!
tanztee
 
Überdies lässt sich Komoot offenkundig für eine Analyse anderweitig geplanter/geladener Routen verwenden, auch wenn man noch keine Regionen (Karten) gekauft hat. Dafür muss man die .gpx-Datei importieren und als Basis für eine neue Routenplanung aufrufen. Etwas störend finde ich dann allerdings, dass die Site Änderungen der Route offenbar nicht nur vorschlägt, sondern gleich umsetzt und blau einzeichnet... die ursprüngliche Route an diesen Stellen dafür rosa markiert. Sehe ich das richtig?
Gemacht habe ich das selber noch nicht, aber du bist nicht der erste von dem ich sowas höre. Da sollte man beim Import nach Komoot wohl aufpassen.
 
@tanztee - Portale und auch unabhängige Webseiten sind gut. Inzwischen muss man allerdings auf das Alter der Tourenvorschläge achten. Zunehmend scheinen mir Angaben obsolet geworden zu sein... ein Problem, das wir in der Anfangsphase von Outdoor-GPS nicht kannten. Das gilt auch für einige 'große Routen', die vor ein paar Jahren noch regelmäßig geprüft und beschildert wurden - in Frankreich stellenweise etwa für die Grand Traversée du Massif Central (so mich meine mageren Sprachkenntnisse beim Forenstudium nicht getäuscht haben). Da kann es jedenfalls nicht schaden, ältere Tracks zur Überprüfung durch Komoot zu jagen. "Zu perfekt", mag ja langweilig sein. Fernab jeder Siedlung am Mont Lozere stecken zu bleiben, kommt mir aber noch dämlicher vor. ;-) Restrisiko bleibt trotzdem, wenn die OSM-Kartenbasis selbst versagt. @Ausreissversuch schreibt ja auch, dass Wege zuweilen trotz Komoot in der Natur kaum noch erkennbar sind.
 
Ich nutze komoot. Hatte dabei auf dem MTB auch schon öfter Expeditionscharakter, aber im großen und ganzen eine sehr ausgewogene routenführung. Auf der Straße funktioniert es auch gut, wenn man aber Rennrad anwählt um guten Belag zu haben findet man sich öfter als nötig auf großen Straßen wieder...

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Ich wollte Naviki nicht restlos verteufeln - schließlich war meine einwöchige Route ganz überwiegend okay. Ich hatte sogar den Eindruck, dass ein Maximum an Trails angeboten wurde (eine Quantifizierung, die sich aber schwerlich überprüfen lässt). Was mir aber jetzt im Vergleich zu Komoot auffällt, ist der Blackbox-Charakter einer Naviki-Planung. Es fehlen so ziemlich alle Angaben zur Wegbeschaffenheit - sogar die Höhenneigung, die sich bei Komoot hingegen sehr detailliert ablesen lässt.
 
Also ich habe Naviki bisher eher für City-Routing benutzt ( "Wie komme ich in HH zum nächsten Kundentermin?" ) und bei längeren Touren eher zur Inspiration, wo die bei verschiedenen Einstellungen entlang führen, dann aber selbst geplant.

Dieses Jahr durch zeitliche Problem dann z. B. meine Rostock-Tour (195km von LG aus) einfach von Naviki übernommen. Einstellung war kürzeste Route usw. und NICHT MTB, trotzdem ging es dann in MeckPom über weitere Strecken über alles, was die Natur zu bieten hat, war nett zu fahren obwohl ich auf Schwalbe Almotion umgebaut hatte, aber entsprach so eigentlich nicht meinen Erwartungen. Schlimmer war das Routing raus aus LG und den folgenden km, das war tlw. schlichtweg illegal :mad: ( entgegen der Fahrrichtung eine Abfahrt einer Schnellstraße (also offiziel vermutlich eher Landstraße) hoch, dann diese queren und auf dem Notstreifen auf der anderen Seite entlang, auch danach ging es auf einer der ungeschicktesten Landstraßen weiter. Erst ca. 10km später, als ich an einer Kreuzzung den Hinweis auf einen Ort in ca. 4km Entfernung sah, hätte ich spontan einen sehr netten und stressfreien Weg gewusst. Klar, war das schlampige Vorbereitung :wut: davon abgesehen war die Route problemfrei zu befahren.


GRUSELIG wurde es vor 3 Wochen in Nizza, aus dem Citybereich vom Hotel raus in ein Industriegebiet zum Decathlon ... Naviki hat mich über jeden Höhenzug gejagt, der dazwischen zu finden war und das waren nicht wenige :aufreg:, tlw. durch nicht freigegebene Einbahnstraßen entgegen der Fahrrichtung, ich sollte private(!) Treppen runter fahren und zum Abschluss ca. 600m über den Standstreifen einer autobahnähnlichen 4-spurigen Straße :spinner: ... im Decathlon habe ich dann eher zufällig den richtige Weg erfahren. Durch den Fußgängertunnel unter der Straße durch, den gab es scheinbar auf der Karte gar nicht, dann auf einem ausgewiesenen Radweg entlang dem Canal du Vars, der zu einem Premium-Radschnellweg wurde und am Flughafen endete, von dort auf einem wahrhaft luxuriösen Radweg entlang der Promenande am Meer entlang 6km nach Nizza rein, ... fertig :cool:

Das hat dann meine Naviki-Begeisterung doch erheblich gedämpft.
 
....
Das hat dann meine Naviki-Begeisterung doch erheblich gedämpft.

Du weißt aber schon, dass Naviki keine eigenen Routing- und Kartendaten hat, sondern die Daten von Openstreetmap (OSM) nutzt?

Wenn bspw der Tunnel nicht in den Daten enthalten ist oder im Gegensatz zur Treppe als reiner Fußgängerweg gekennzeichnet ist, kommen halt schrottige Routen raus....
 
Du weißt aber schon, dass Naviki keine eigenen Routing- und Kartendaten hat, sondern die Daten von Openstreetmap (OSM) nutzt?
Ja, ist mir sehr wohl bewusst und auch sehr viel mehr der dahinter stehenden Technik, ebenso wie die Entstehungsgeschichte dazu.

Gerade Angesicht der ganzen technischen Herausforderungen, finde ich halt ein Routing LG - HRO in Naviki schon eine großartige Leistung.
 
Ich habe in komoot eben eine recht nützliche Funktion entdeckt, die zeigt, dass ich komoot bisher viel zu selten benutzt habe... Und zwar kann man im Planungs-/Bearbeitungsmodus einstellen, welche Orte in der Karte angezeigt werden sollen. Da kann man z.B. Kategorien wie Trinkwasser, Essen und Trinken, Einkaufen, Übernachtungsmöglichkeiten und Campingplätze auswählen. Leider fehlt die Kategorie Schutzhütten, damit wäre es ja geradezu perfekt.
 
Ich habe zusätzlich zu Komoot halt Pocket Earth gekauft, um die Schutzhütten zu finden. Immerhin kann man die Koordinaten per Email mit sich selbst teilen - und dann in der Komootplanung berücksichtigen.
 
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Für Schutzhütten eine super Seite: https://overpass-turbo.eu/ und dann links in dem Skript Bereich "[amenity=drinking_water]" durch "[amenity=shelter]" ersetzen und oben auf "Ausführen" clicken. Hierbei ein wenig auf die Zoomstufe achten, da alle Shelter im angezeigten Bereich markiert werden, und dass bei großen Bereichen sehr lange dauern kann...
 
Ja, die Möglichkeiten sind mir natürlich bekannt, overpass-turbo.eu nutze ich auch. Aber es wäre natürlich schön sowas in einer Anwendung/Webseite zu haben, also ein guter Routenplaner und die Möglichkeit solche POIs anzuzeigen. Und da kommt komoot ja fast heran, nur leider fehlen z.B. Schutzhütten... Ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass komoot für die Trinkwasserstellen auch nur Quellen wie OSM nutzt. Scheinbar haben sie die Schutzhütten als eher unwichtig eingestuft und die Auswahl weggelassen.
 
Scheinbar haben sie die Schutzhütten als eher unwichtig eingestuft und die Auswahl weggelassen.
Vielleicht auch deshalb, weil es da gewisse Unschärfen gibt - bei der weiter oben genannten Abfrage [amenity=shelter] z.B. werden auch sämtliche gemappten Buswartehäuschen ausgeworfen. Weiss jemand, wie man das verfeinern könnte?
 
Vielleicht auch deshalb, weil es da gewisse Unschärfen gibt - bei der weiter oben genannten Abfrage [amenity=shelter] z.B. werden auch sämtliche gemappten Buswartehäuschen ausgeworfen. Weiss jemand, wie man das verfeinern könnte?

z.B.
node
[amenity=shelter]
[shelter_type=weather_shelter]
({{bbox}});
out;

muss man ein bisschen mit spielen und schauen was bei den gefundenen Sheltern an Zusatzinfo hinterlegt ist. Alles was da steht kann man abfragen...
 
z.B.:
upload_2017-9-18_22-1-37.png


kannst du nach Hütten mit Feuerstelle, oder hexagonalem Dach in Pilzform suchen...
 

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Ich nutze in letzter Zeit am liebsten Graphhopper (https://graphhopper.com/maps/) - die Standard-Oberfläche Omniscale ist schön übersichtlich, greift die aktuellen OSM-Daten ab und die Routenberechnung ist ziemlich schnell, auch bei sehr langen Strecken (gerade spaßeshalber mal getestet: > 9.000 km in geschätzt max. 3 Sekunden). Super zum Spielen und für den Vergleich mehrerer Varianten. Die GPX-Daten exportiere ich dann auf mein Garmin (Klick auf das gpx-Symbol). Im Rennradmodus hatte ich zwar neulich ein Stück Sandweg dabei, aber das lag daran, daß der Weg als "grade 1", also sehr feste Oberfläche gespeichert ist.
 
Kleiner Tipp: Auf dem iPhone will Pocket Earth (zur Auffindung von Hütten gut) Tracks augenscheinlich nur aus der iCloud importieren. Wenn man die iCloud aber nicht haben will, wird z.B. OwnCloud als Alternative erkannt (aber komischerweise als iCloud bezeichnet).
 
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