Neue Intend Blackline Ebonite: Die Federgabel-Welt steht Kopf!

Neue Intend Blackline Ebonite: Die Federgabel-Welt steht Kopf!

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Intend ist bisher vor allem für auffällige Upside Down-Federgabeln wie die Hero oder die Edge bekannt. Mit der neuen Intend Blackline Ebonite präsentiert Cornelius Kapfinger nun erstmals eine Federgabel mit traditioneller Right Side Up-Bauweise, die zudem mit einem günstigeren Preis und einer Verfügbarkeit in Bike Shops punkten soll. Hier gibt's alle Infos!

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Neue Intend Blackline Ebonite: Die Federgabel-Welt steht Kopf!
 
Zu den dicken Single Crown Gabeln: Die 38 ist ja nicht wirklich steifer als meine Mezzer und die finde ich auffallend wenig ermüdend zu fahren. Aber wie sich ein Chassis fährt hat nur begrenzt mit der messbaren Steifigkeit zu tun. Das Schwingverhalten ist ziemlich entscheidend. Wie sich Gabeln bewegen kann man schön bei den Huck to Flat Videos bei PB sehen. Auchvsteife Gabeln biegen sich in der Praxis schön durch. Zwar werden Schläge und Vibrationen mit einer steiferen Gabel stärker übertragen, eine steife Gabel schwingt aber weniger und überträgt auch das dann weniger auf den Fahrer. Daher muss sie sich nicht unbedingt anstrengender Fahren. Aber je nach Konstruktion kann Schwingen unterschiedlich ausfallen und andere Frequenz haben, etc., auch unter ähnlich steifen Gabeln.
Interessant finde ich, dass gerade Fox gerne als sehr steif und dadurch als anstrengend zu fahren empfunden wird. Siehe Fox 40 und Fox 38. Auch über die 36 hat man oft gehört, dass sie als steifer als eine Pike empfunden wurde, obwohl sie laut Steifigkeitstest beispielsweise in der Bike nicht steifer als eine Pike ist. Eine Lyrik ist steifer.
Wirken sich vielleicht die sehr voluminösen Castings bei Fox unangenehmer aus, als andere, schlankere? :ka:
@Grinsekater :
Darüber würde ich in eurer Technik-Rubrik mal gerne etwas lesen ...
 

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Re: Neue Intend Blackline Ebonite: Die Federgabel-Welt steht Kopf!
Interessant finde ich, dass gerade Fox gerne als sehr steif und dadurch als anstrengend zu fahren empfunden wird. Siehe Fox 40 und Fox 38. Auch über die 36 hat man oft gehört, dass sie als steifer als eine Pike empfunden wurde, obwohl sie laut Steifigkeitstest beispielsweise in der Bike nicht steifer als eine Pike ist. Eine Lyrik ist steifer.
Wirken sich vielleicht die sehr voluminösen Castings bei Fox unangenehmer aus, als andere, schlankere? :ka:
@Grinsekater :
Darüber würde ich in eurer Technik-Rubrik mal gerne etwas lesen ...

Beim Lesen deines Kommentars wollte ich direkt schon den Finger heben bezüglich der "ach so steifen 36" aber dann hast du das ja selbst relativiert. :D

Es gab in den letzten Jahren eine Änderung am Casting, bei dem nochmal etwas Gewicht gespart wurde. Für mich in meiner Gewichtsklasse passt das für ein Enduro-Bike (und wie man das bewegt) nicht mehr unbedingt ideal zusammen. Ich bin ja eher ein Fan von nicht zu bocksteifen Laufrädern und Gabeln, aber die aktuelle 36 ist mir (in einem 160er Bike oder darüber) eher zu weich.

Flashback auf die erste Fox 40: Die war dermaßen steif im Casting, dass du nach einer langen Abfahrt dachtest dir sind die Finger zerbrochen. Über die Jahre hat man hier nachgebessert. Die neueste 40 kenne ich nicht. Es würde mich aber interessieren in welchem Gewichtsbereich das ideal funktioniert oder ob man da ähnlich ans Limit gegangen ist wie bei der 36. Wie beschrieben ist mir persönlich die 36 in der Kategorie der Enduro-Bikes eher etwas zu weich.

Aktuell läuft noch ein Vergleichstest mit 170er Federgabeln und da gab es auch ein paar spannende Erkenntnisse. Wie so oft gibt es da nicht DIE Lösung für alle. Manche Hersteller bekommen das mit dem "Flex" in der Federgabel besser hin und manche nicht so gut. Manche brauchen mehr Steifigkeit für eine gute Funktion und andere arbeiten auch unter Verwindung noch sehr gut.

Spoiler: Die 38 ist nicht die steifste Gabel im Test.
 
Ich bin die 36er in verschiedenen Modelljahren mit 180mm im 27,5" Endurobike gefahren.
Mit meinen 68kg Abtropfgewicht habe ich mir hier nie Gedanken um die Gabelsteifigkeit machen müssen.

Seit April fahre ich die 38er im gleichen Bike, auch in 180mm.

Auffällig war für mich der Steifigkeitsunterschied beim Treffen der Linie.
Insbesondere bei hängenden Kurven und tiefen Mulden treffe ich die Linie zwischen den großen Wurzeln durch besser. Ich empfinde das eher als entspannend.

Außerdem arbeitet die Gabel unter Last (tief im Federweg) sensibler weiter als bei der 36er.
Ob das durch weniger Verkanten durch Biegung, oder an der entkoppelten Luftkammer liegt, kann ich allerdings nicht unterscheiden.
Auch das entlastet meine Arme.

Bei heftigem Geknatter in den Alpen spürt man allerdings, dass sie sich weniger ihren Weg durch die Klötze sucht, da muss ich schon etwas mehr arbeiten.

In der Summe empfinde ich 38er jedoch als etwas entspannter zu fahren.
 
Beim Lesen deines Kommentars wollte ich direkt schon den Finger heben bezüglich der "ach so steifen 36" aber dann hast du das ja selbst relativiert. :D

Es gab in den letzten Jahren eine Änderung am Casting, bei dem nochmal etwas Gewicht gespart wurde. Für mich in meiner Gewichtsklasse passt das für ein Enduro-Bike (und wie man das bewegt) nicht mehr unbedingt ideal zusammen. Ich bin ja eher ein Fan von nicht zu bocksteifen Laufrädern und Gabeln, aber die aktuelle 36 ist mir (in einem 160er Bike oder darüber) eher zu weich.

Flashback auf die erste Fox 40: Die war dermaßen steif im Casting, dass du nach einer langen Abfahrt dachtest dir sind die Finger zerbrochen. Über die Jahre hat man hier nachgebessert. Die neueste 40 kenne ich nicht. Es würde mich aber interessieren in welchem Gewichtsbereich das ideal funktioniert oder ob man da ähnlich ans Limit gegangen ist wie bei der 36. Wie beschrieben ist mir persönlich die 36 in der Kategorie der Enduro-Bikes eher etwas zu weich.

Aktuell läuft noch ein Vergleichstest mit 170er Federgabeln und da gab es auch ein paar spannende Erkenntnisse. Wie so oft gibt es da nicht DIE Lösung für alle. Manche Hersteller bekommen das mit dem "Flex" in der Federgabel besser hin und manche nicht so gut. Manche brauchen mehr Steifigkeit für eine gute Funktion und andere arbeiten auch unter Verwindung noch sehr gut.

Spoiler: Die 38 ist nicht die steifste Gabel im Test.

Wie genau war dir die 36 gefühlt zu unsteif, Torsion, Lateral, ect.
Bin selber kein neueres Model (grip2) gefahren.
Hatte auch immer 20mm Achse und ohne Boost. Vielleicht spüre ich deswegen keinen wirklichen Anderseffekt beim Umstieg auf die 38 :ka:

G.:)
 
Wenn ich überlege, dass mir meine Mattoc locker reicht, sehe ich, dass Ihr auf einem völlig anderen Level unterwegs seid als ich. :)
Muss mir das beim Lesen Eurer - echt guten - Tests immer wieder verdeutlichen, dass ich das ganze auf meine Verhältnisse runterbrechen muss und sich dann doch wieder einiges relativiert.
 
Zu den dicken Single Crown Gabeln: Die 38 ist ja nicht wirklich steifer als meine Mezzer und die finde ich auffallend wenig ermüdend zu fahren. Aber wie sich ein Chassis fährt hat nur begrenzt mit der messbaren Steifigkeit zu tun. Das Schwingverhalten ist ziemlich entscheidend. Wie sich Gabeln bewegen kann man schön bei den Huck to Flat Videos bei PB sehen. Auchvsteife Gabeln biegen sich in der Praxis schön durch. Zwar werden Schläge und Vibrationen mit einer steiferen Gabel stärker übertragen, eine steife Gabel schwingt aber weniger und überträgt auch das dann weniger auf den Fahrer. Daher muss sie sich nicht unbedingt anstrengender Fahren. Aber je nach Konstruktion kann Schwingen unterschiedlich ausfallen und andere Frequenz haben, etc., auch unter ähnlich steifen Gabeln.
Interessant finde ich, dass gerade Fox gerne als sehr steif und dadurch als anstrengend zu fahren empfunden wird. Siehe Fox 40 und Fox 38. Auch über die 36 hat man oft gehört, dass sie als steifer als eine Pike empfunden wurde, obwohl sie laut Steifigkeitstest beispielsweise in der Bike nicht steifer als eine Pike ist. Eine Lyrik ist steifer.
Wirken sich vielleicht die sehr voluminösen Castings bei Fox unangenehmer aus, als andere, schlankere? :ka:
@Grinsekater :
Darüber würde ich in eurer Technik-Rubrik mal gerne etwas lesen ...


bezogen auf das schwingverhalten ist die masse fast entscheidender als die Steifigkeit. Letztere ist bei vielen Gabeln ja sehr sehr ähnlich. In der allgemeinen Formel der Eigenfrequenz: Wurzel (k/m) steht die masse im nenner und hat dadurch einen recht großen einfluss. Deine Annahme, dass eine steifere Gabel weniger schwingt ist auch theoretisch nicht richtig. Es verhält sich genau andersrum. Es spielt aber natürlich noch zusätzlich eine Rolle welches Material verwendet wird.

Was ich mir vorstellen kann ist, dass es in bestimmten Situationen zu Überlagerungen von Schwingungen mit anderen Systemen kommen kann, wenn man gerade eine bestimmte Geschwindigkeit fährt o.Ä. Ähnlich wie Resonanzen im Carbonrahmen durch eine flatternde Bremsscheibe bei einer bestimmten Geschwindigkeit. Aber ob das den Kohl fett macht?

ich kann mir nur irgendwie nicht recht vorstellen, dass das Thema so irre wichtig ist. Gefühlt (also wirklich nur ausm Bauch raus) ist die Kombination aus Reifendämpfung und Gabeldämpfung entscheidender für die Ermüdung als das Schwingverhalten der Gabel. Auch das Cockpit dürfte deutlich wichtiger sein, allen voran Lenkersteifigkeit und Griffe

Vermutlich sorgt eine steifere Gabel einfach dafür, dass man Linienwahl etc. einfach forcierter beackern muss und dadurch mehr Anspannung in den Armen hat. Eine Spaghetti al dente Gabel sucht sich irgendwie selber den Weg. Das Lenken ist mehr ne Absichtserklärung als ein definierter Vorgang. Das macht es aber insgesamt "leichter" zu fahren. Ich habe das damals extrem beim Umstieg von Rock shox Reba auf Cannondale Lefty gemerkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Preis ist schon eine Ansage. Aber immerhin besser als die abgedrehten After-Market Preise von Fox - die gegen gar nicht.
Und dass in Asien eingekauft wird - nun, wer tut das nicht.
 
Die 35er Rohre würde er in Europa wahrscheinlich gar nicht bekommen. Oder müsste soviele abnehmen, dass es ihm die nächsten 15 Jahre reicht.
 
Wie genau war dir die 36 gefühlt zu unsteif, Torsion, Lateral, ect.
Bin selber kein neueres Model (grip2) gefahren.
Hatte auch immer 20mm Achse und ohne Boost. Vielleicht spüre ich deswegen keinen wirklichen Anderseffekt beim Umstieg auf die 38 :ka:

G.:)

Ein Fahrrad ist ein Gesamtsystem. Es gibt Hersteller die das sehr gut hinbekommen mit der Verteilung der Steifigkeit und dem Flex im Rahmen. Also Präzision wo man sie braucht und Komfort/Grip eben auch da wo es nötig ist. Hier gibt es viele verschiedene Auslegungen. Die meisten Rahmen wurden aber im Lenkkopfbereich/vorderes Rahmendreieck steifer. Hierdurch gewinnst du im Bereich von direkterem Fahrverhalten. Das ist durchaus positiv. Durch dieses "Aufrüsten" beeinflusst du natürlich auch andere Komponenten und Anbauteile und es gilt alles wieder in ein funktionierendes/harmonisches Gesamtsystem zu bringen.

Kommen wir hier zurück zur 36, so spürt man, dass diese in Rahmen, welche eine hohe Steifigkeit/Präzision an den Tag legen eher eines der "schwächeren" Glieder wird. In weicheren Rahmen funktioniert sie weiterhin super. Ein Rahmen der sehr direkt deinen Input umsetzt wird dich spüren lassen, dass die Gabel da etwas "verzögert" reagiert. Jetzt kannst du natürlich auch durch steifere Laufräder etc. wieder etwas auffangen aber hier sind wir schon tief drin im Kaninchenbau der Nerds. ;)

Ist das für jeden Nutzer relevant? Nicht unbedingt. Es gibt unterschiedliche Vorlieben, Fahrweisen und Gewichtsklassen.

Wir hatten die 36 und die 38 im direkten Vergleich unter verschiedenen Testern. Ich möchte den Testbericht nicht spoilern aber es gab eine sehr einheitliche Meinung bezüglich des Einsatzbereichs und wo man welche Gabel nutzen würde.
 
Ein Fahrrad ist ein Gesamtsystem. Es gibt Hersteller die das sehr gut hinbekommen mit der Verteilung der Steifigkeit und dem Flex im Rahmen. Also Präzision wo man sie braucht und Komfort/Grip eben auch da wo es nötig ist. Hier gibt es viele verschiedene Auslegungen. Die meisten Rahmen wurden aber im Lenkkopfbereich/vorderes Rahmendreieck steifer. Hierdurch gewinnst du im Bereich von direkterem Fahrverhalten. Das ist durchaus positiv. Durch dieses "Aufrüsten" beeinflusst du natürlich auch andere Komponenten und Anbauteile und es gilt alles wieder in ein funktionierendes/harmonisches Gesamtsystem zu bringen.

Kommen wir hier zurück zur 36, so spürt man, dass diese in Rahmen, welche eine hohe Steifigkeit/Präzision an den Tag legen eher eines der "schwächeren" Glieder wird. In weicheren Rahmen funktioniert sie weiterhin super. Ein Rahmen der sehr direkt deinen Input umsetzt wird dich spüren lassen, dass die Gabel da etwas "verzögert" reagiert. Jetzt kannst du natürlich auch durch steifere Laufräder etc. wieder etwas auffangen aber hier sind wir schon tief drin im Kaninchenbau der Nerds. ;)

Ist das für jeden Nutzer relevant? Nicht unbedingt. Es gibt unterschiedliche Vorlieben, Fahrweisen und Gewichtsklassen.

Wir hatten die 36 und die 38 im direkten Vergleich unter verschiedenen Testern. Ich möchte den Testbericht nicht spoilern aber es gab eine sehr einheitliche Meinung bezüglich des Einsatzbereichs und wo man welche Gabel nutzen würde.


Da fehlt mir der Rahmenvergleich, da ich ansich nur Lenkkopfsteife Rahmen fuhr, die letzten 17 Jahre.
Hatte nur gefragt, weil es irgendwo so rüberkam, das die neueren 36 wabbeliger sind als die Vorgänger. Da ich Grip 2 bei der 36 übersprungen hatte und erst bei der 38 fahre.

G.:)
 
Habe die Gabel heute an mein Ripmo gebaut.Erster Eindruck: Es sieht einfach genial aus.
Morgen ist hier leider Mistwetter angesagt, aber Samstag geht es in den Urlaub richtung Sonne, da wird dann jeden Tag gefahren.
Wie gesagt, bin ich vor ca. 1 Jahr den Prototypen der Gabel gefahren. In der Zwischenzeit war eine Pike RCT3 am Trailbike, eine FOX 36 am E-Enduro und bisher eine Intend Hero im Ripmo. Achja, und die Flash Freudenhammer bin ich natürlich auch gefahren ;)
Ich bin gespannt wie sich die Seriengabel jetzt schlägt und werde in zweieinhalb Wochen gerne davon berichten.
 
Sind jetzt ein paar mehr Wochen. Magst du mal berichten?

Sehr gern. Wird ja auch langsam Zeit.

Erstmal die Ausgangssituation:

Ich fahre meistens auf den Trails um Freiburg, am liebsten bin ich aber auf möglichst natürlichen Endurotrails in den Alpen unterwegs. Fahren habe ich auf dem Hardtail gelernt, daher fahre ich im Zweifel die smoothere Linie und halte nicht voll drauf.

Vorher hatte ich eine Intend Hero in dem Rad, außerdem bin ich im Sommer öfters mit einem unserer Leihbikes einem Giant Reign E+ 2 unterwegs gewesen. In dem steckt eine Fox 36 Float Rhythm GRIP.

Die Fox ist einfach und gut, spricht sensibel an und an dem 25kg E-Panzer bügelt sie alles weg. Wenn es sehr ruppig wird stößt die Gabel aber an ihre Grenzen und rauscht bei härteren Schlägen zu schnell durch den Federweg. Vielleicht würde etwas mehr Progression helfen. Da es nicht mein eigens Rad ist, habe ich die Gabel aber auf Werkseinstellung gelassen.

Bei der Hero musste ich mich erstmal an die Gabel gewöhnen. Während sie auf den flowigen Strecken des MTB Freiburg e.v. von Anfang an einfach nur genial war, hatte ich bei Umsetzen und Stolpern anfänglich ziemliche Probleme. Wenn ich mit 100kg Fahrergewicht in eine Kurve gestolpert bin, dann hat mich die geringere Verwindungssteifigkeit verunsichert. Nach einigen Abfahrten hatte ich mich dann daran gewöhnt und ich muss sagen, dass die Hero die wahrscheinlich beste Gabel ist, die ich je gefahren bin.
Die Hände bleiben entspannt, ich kann länger und besser fahren und auf einem Highspeedstück in der Umgebung habe ich einen neuen persönlichen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Keine 150mm Gabel konnte mein Vorderrad je so beruhigen. Die Verwindungssteifigkeit war dann auch nie mehr problematisch, da sie vorhersehbar ist und somit in den tiefen des Unterbewusstseins verschwindet. Motorisches Lernen sei Dank.

Die Hero spricht gefühlt etwas sensibler an als die Fox und vermittelt mehr Sicherheit, wenn es richtig knallt. Leichte Schläge nimmt die Hero auch besser raus. Vielleicht ist es aber auch eben gerade die geringere Verwindungssteifigkeit, die kleine Schläge etwas dämpft. Da kann ich nicht mit Gewissheit sagen, woran es liegt. Ich habe aber 2015 das Gegenteil bei einem Cannondale Trigger Black ink erlebt. Carbonlefty mit Enve LRS und Cockpit. Das war quasi unendlich Steif und obwohl die Gabel genial ansprach, blieb das Cockpit dauerhaft nervös und machte keinen Spaß.


Nun aber endlich zur Ebonite:

Ich habe die Gabel im September eingebaut und bin dann ohne Testfahrt damit in den Urlaub gefahren. Eine Woche Trails in der Toskana und eine Woche Trails auf Elba. Seit Oktober bin ich mit der Gabel auf den Trails in und um Freiburg Unterwegs. Die Gabel hat 160 mm Federweg, ist an einem Ibis Ripmo AF verbaut und ich fahre eine 29x2,4 Conti Kaiser.

Die Gabel war in kürzester Zeit eingestellt. Die Druckstufe fahre ich ganz offen. Das habe ich mir in der Vergangenheit angeeignet und fahre damit am besten. Nur wenn es mal sehr stolperig und steil wird drehe ich die etwas zu.

Die Luftkammer ist die gleiche, wie bei der Hero. Da gab es keine Überraschungen. Die Ebonite (Achtung, ausgelutschte Formulierung) steht super im Federweg. Sie gibt den Federweg frei, ohne durch diesen durch zu rauschen oder zu progressiv / bockelig zu sein. Durchgeschlagen bin ich bisher noch nicht, sondern habe immer noch gute 2 mm Notreserve.

Die Gabel spricht auf kleinere Unebenheiten gut und sensibel an. Sie kann dabei nicht ganz mit der Hero mithalten. Mit der Fox aber allemal.

Wird es ruppig und schnell, ist es kein Problem saubere Linien zu treffen. Ich merke dabei, dass die Gabel deutlich verwindungssteifer als die Hero ist. Ja, das fährt sich intuitiver, ob ich das besser finde, weiß ich noch nicht. Mit der Hero hatte ich nicht das Gefühl schwammig rumzueiern und das direktere Fahrgefühl braucht mehr Kraft. Dabei meckere ich auf hohem Niveau. Wäre ich vorher nicht die Hero gefahren, wäre mir das im Vergleich zur 36er oder einer Lyrik nie aufgefallen.

Das erstaunlichste an der Ebonite bleibt wohl die Tatsache, wie wenig sie auffällt. Einstellorgien bleiben aus, mir fällt nichts negativ auf und das Design ist so schlicht wie schön. Ich glaube etwas besseres kann man über eine Gabel nicht sagen. Man macht sich einfach keine Gedanken um sie. Ich kann fahren gehen wie und wo ich will, die Gabel macht alles mit und zickt nicht rum.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Gabel definitiv auf höchstem Niveau arbeitet. Mehr Spaß als mit einer Fox Factory oder RS Ultimate werde ich damit beim Fahren aber auch nicht haben. Bei meinem zweiten Hobby "colle Bikes haben" sehen Fox und Co aber alt aus. Die Ebonite ist einfach schön gemacht und ich freue mich jedesmal drüber, wenn ich aus Bike steige, daran schraube oder es putze.

So, ich hoffe, die wichtigsten Fragen beantwortet zu haben.
 
Die Gabel spricht auf kleinere Unebenheiten gut und sensibel an. Sie kann dabei nicht ganz mit der Hero mithalten. Mit der Fox aber allemal.

Wird es ruppig und schnell, ist es kein Problem saubere Linien zu treffen. Ich merke dabei, dass die Gabel deutlich verwindungssteifer als die Hero ist. Ja, das fährt sich intuitiver, ob ich das besser finde, weiß ich noch nicht. Mit der Hero hatte ich nicht das Gefühl schwammig rumzueiern und das direktere Fahrgefühl braucht mehr Kraft.
Da frage ich mich aber, ob die Edge dann nicht beides vereint. So steif wie die Ebonite und so sensibel wie die Hero.
 
Das kann sehr gut sein. Wenn ich so drüber nachdenke, hatte ich die "Eingewöhnung" wie bei der Hero mit der Flash nicht, bzw. es ist mir nicht aufgefallen.
Die Edge bin ich nicht gefahren.
Ach du bist der aus dem Video mit dem Freudenhammer.

Ich hatte die Edge ja am Rad und wiege auch nur 5 kg weniger als du. Von fehlender Streifigkeit keine Spur. Beim bremsen ein Traum.

Wie verhält sich da die Ebonite? Sicher wie jede andere RSU Gabel.
 
Ach du bist der aus dem Video mit dem Freudenhammer.

Ich hatte die Edge ja am Rad und wiege auch nur 5 kg weniger als du. Von fehlender Streifigkeit keine Spur. Beim bremsen ein Traum.

Wie verhält sich da die Ebonite? Sicher wie jede andere RSU Gabel.
Jup der bin ich :)

Beim Bremsen ist die Ebonite tatsächlich genau wie jede andere RSU, die für diesen Einsatzzweck ausgelegt ist.
 
Im Prinzip ja alles gut bis auf diese "rare Occasions". Klingt dennoch nicht so gut. Ich finde es schade, dass bei solchen Tests immer die Selva außer acht gelassen wird, sowohl Coil als auch Air.

Ich frage mich, ob es Gabeln gibt, die eher für schwerere Fahrer (wie @Trick Stuffson ) ausgelegt sind und welche, die eher für Leichtgewichte funktionieren.
 
Sehr gern. Wird ja auch langsam Zeit.

Erstmal die Ausgangssituation:

Ich fahre meistens auf den Trails um Freiburg, am liebsten bin ich aber auf möglichst natürlichen Endurotrails in den Alpen unterwegs. Fahren habe ich auf dem Hardtail gelernt, daher fahre ich im Zweifel die smoothere Linie und halte nicht voll drauf.

Vorher hatte ich eine Intend Hero in dem Rad, außerdem bin ich im Sommer öfters mit einem unserer Leihbikes einem Giant Reign E+ 2 unterwegs gewesen. In dem steckt eine Fox 36 Float Rhythm GRIP.

Die Fox ist einfach und gut, spricht sensibel an und an dem 25kg E-Panzer bügelt sie alles weg. Wenn es sehr ruppig wird stößt die Gabel aber an ihre Grenzen und rauscht bei härteren Schlägen zu schnell durch den Federweg. Vielleicht würde etwas mehr Progression helfen. Da es nicht mein eigens Rad ist, habe ich die Gabel aber auf Werkseinstellung gelassen.

Bei der Hero musste ich mich erstmal an die Gabel gewöhnen. Während sie auf den flowigen Strecken des MTB Freiburg e.v. von Anfang an einfach nur genial war, hatte ich bei Umsetzen und Stolpern anfänglich ziemliche Probleme. Wenn ich mit 100kg Fahrergewicht in eine Kurve gestolpert bin, dann hat mich die geringere Verwindungssteifigkeit verunsichert. Nach einigen Abfahrten hatte ich mich dann daran gewöhnt und ich muss sagen, dass die Hero die wahrscheinlich beste Gabel ist, die ich je gefahren bin.
Die Hände bleiben entspannt, ich kann länger und besser fahren und auf einem Highspeedstück in der Umgebung habe ich einen neuen persönlichen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Keine 150mm Gabel konnte mein Vorderrad je so beruhigen. Die Verwindungssteifigkeit war dann auch nie mehr problematisch, da sie vorhersehbar ist und somit in den tiefen des Unterbewusstseins verschwindet. Motorisches Lernen sei Dank.

Die Hero spricht gefühlt etwas sensibler an als die Fox und vermittelt mehr Sicherheit, wenn es richtig knallt. Leichte Schläge nimmt die Hero auch besser raus. Vielleicht ist es aber auch eben gerade die geringere Verwindungssteifigkeit, die kleine Schläge etwas dämpft. Da kann ich nicht mit Gewissheit sagen, woran es liegt. Ich habe aber 2015 das Gegenteil bei einem Cannondale Trigger Black ink erlebt. Carbonlefty mit Enve LRS und Cockpit. Das war quasi unendlich Steif und obwohl die Gabel genial ansprach, blieb das Cockpit dauerhaft nervös und machte keinen Spaß.


Nun aber endlich zur Ebonite:

Ich habe die Gabel im September eingebaut und bin dann ohne Testfahrt damit in den Urlaub gefahren. Eine Woche Trails in der Toskana und eine Woche Trails auf Elba. Seit Oktober bin ich mit der Gabel auf den Trails in und um Freiburg Unterwegs. Die Gabel hat 160 mm Federweg, ist an einem Ibis Ripmo AF verbaut und ich fahre eine 29x2,4 Conti Kaiser.

Die Gabel war in kürzester Zeit eingestellt. Die Druckstufe fahre ich ganz offen. Das habe ich mir in der Vergangenheit angeeignet und fahre damit am besten. Nur wenn es mal sehr stolperig und steil wird drehe ich die etwas zu.

Die Luftkammer ist die gleiche, wie bei der Hero. Da gab es keine Überraschungen. Die Ebonite (Achtung, ausgelutschte Formulierung) steht super im Federweg. Sie gibt den Federweg frei, ohne durch diesen durch zu rauschen oder zu progressiv / bockelig zu sein. Durchgeschlagen bin ich bisher noch nicht, sondern habe immer noch gute 2 mm Notreserve.

Die Gabel spricht auf kleinere Unebenheiten gut und sensibel an. Sie kann dabei nicht ganz mit der Hero mithalten. Mit der Fox aber allemal.

Wird es ruppig und schnell, ist es kein Problem saubere Linien zu treffen. Ich merke dabei, dass die Gabel deutlich verwindungssteifer als die Hero ist. Ja, das fährt sich intuitiver, ob ich das besser finde, weiß ich noch nicht. Mit der Hero hatte ich nicht das Gefühl schwammig rumzueiern und das direktere Fahrgefühl braucht mehr Kraft. Dabei meckere ich auf hohem Niveau. Wäre ich vorher nicht die Hero gefahren, wäre mir das im Vergleich zur 36er oder einer Lyrik nie aufgefallen.

Das erstaunlichste an der Ebonite bleibt wohl die Tatsache, wie wenig sie auffällt. Einstellorgien bleiben aus, mir fällt nichts negativ auf und das Design ist so schlicht wie schön. Ich glaube etwas besseres kann man über eine Gabel nicht sagen. Man macht sich einfach keine Gedanken um sie. Ich kann fahren gehen wie und wo ich will, die Gabel macht alles mit und zickt nicht rum.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Gabel definitiv auf höchstem Niveau arbeitet. Mehr Spaß als mit einer Fox Factory oder RS Ultimate werde ich damit beim Fahren aber auch nicht haben. Bei meinem zweiten Hobby "colle Bikes haben" sehen Fox und Co aber alt aus. Die Ebonite ist einfach schön gemacht und ich freue mich jedesmal drüber, wenn ich aus Bike steige, daran schraube oder es putze.

So, ich hoffe, die wichtigsten Fragen beantwortet zu haben.
Danke für Deinen ausführlichen Bericht!
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