Hallo, liebe Alle!
Als derjenige, der in dem Artikel namentlich erwähnt wird, möchte ich mich auch kurz mal zu Wort melden:
Ich kann Dicker Bert und auch Robert sehr gut verstehen. Hätte wohl ähnliche Befürchtungen an Eurer Stelle.
Vielleicht gelingt es mir ja, Eure Ängste ein wenig zu nehmen.
Die DIMB geht keine faulen Kompromisse ein, wenn es darum geht, Strecken irgendwo zu installieren. Das wird sowas von klar kommuniziert, dass wir sonst sofort raus sind, dass es jedem klar sein dürfte. Wir haben in auch verhindern können, dass im Nachhinein ein solcher Dreh rein kam.
Was vielen hier vielleicht gar nicht so klar ist:
in Rheinland-Pfalz gibt es nach Auffassung der Forstverwaltung ein sogenanntes gesetzliches Fußpfad-Verbot, das von uns jedoch juristisch bestritten wird. Und das wir vllt. auch - analog Hessen und Ba-Wü - mittelfristig zu ändern versuchen werden. So dass wir eine klare Rechtslage bekommen, die auch die Interessen der Biker berücksichtigt und sie nicht missverständlich in die Schmuddelecke stellt.
Dann wären die Singletrails im Binger Wald und Stromberg usw. auch endlich völlig problemlos und aus jedermanns Sicht legal befahrbar.
Ob das auch für die Stromberger Klamm gelten würde, ist allerdings fraglich. Denn, in der Tat, ist diese am Einstieg in den unteren, verblockten Teil (ab der Treppe) trotz unserer Intervention gesperrt worden (am flowigen Einstieg hängt kein Schild). Dort hatte es wohl einen Fast-Zusammenstoß zwischen Bikern und Wanderern gegeben. Der Biker soll dabei unkontrolliert und sich lautstark Platz verschaffend, den verblockten Abschnitt runtergedonnert sein. Der Wanderer musste lt. seiner Schilderung auf Seite springen.
Laut Tourismusverwaltung gab es schon immer Beschwerden über Biker in der Klamm. Problematisch ist dies jedoch, seit die
Klamm als Premium-Wanderweg zertifiziert wurde. Stromberg liefe Gefahr, die teure Zertifizierung zu verlieren, wenn es sogar zu einem Unfall käme.
Wir sind ständig dort in der Ecke unterwegs und haben gerade in dem gesperrten Bereich keinerlei Zuwachs an Bikeverkehr wahrnehmen können. Ist für Auswärtige selbst auf der Topo-Karte schwer zu finden. Und auch fahrtechnisch für die meisten gar nicht fahrbar. 99% fahren auf den flowigen, ungesperrten parallelen Trails.
Insofern hat die Sperrung imho nichts mit dem Flowtrail zu tun. Einzig das Fehlverhalten eines "freundlichen" Artgenossen hat uns die Suppe eingebrockt.
Sascha und ich haben uns als Bikervertreter bei der Verbandsgemeinde gegen die Sperrung stark gemacht und konnten den Kompromiss erzielen, dass nicht die gesamte Klamm gesperrt wird, sondern "nur" der unfallträchtige Abschnitt. Das ist auch für uns ne bittere Pille, sind wir doch diese Abschnitte immer selbst gerne gefahren. Schon seit 1993...
Und um den Bogen in Richtung Niederheimbach zu schlagen:
Es ist vollkommen klar kommuniziert, dass wir keine anderen Strecken im Binger Wald ersatzweise dafür "opfern" würden. Wenn diese Ansinnen geäußert würden, wären wir sofort raus aus der Sache. Unser Ziel ist, ein "verlustfreies Mehr" für uns Biker zu erreichen. Wir bauen darauf, dass es viel mehr so sein wird, dass die Masse der Biker sowieso den dort entstehenden Flowtrail fahren würden. Denn das soll nicht nur eine richtig gute DH-Strecke sein, sondern für jeden Tourenbiker eine Spaßabfahrt werden. Mit blauer, roter und schwarzer Line. Und wie lange warten wir schon auf eine schöne Trailabfahrt (blaue Linie mit Wellen und Anliegern) runter vom Franzosenkopf? Davon träume ich schon seit über 20 Jahren...
Für mich wäre das eine absolute Aufwertung für unsere ganze Region. 500 Höhenmeter Trailsurfen bis zum Rhein... Und was für geniale Touren dann möglich wären???!!! Stromberg, Flowtrail und die flowigen Klammtrails und noch paar Leckereien, rauf zum Salzkopf, Franzosenkopf, den neuen Bikertrail runter zum Rhein, Gerhardshof, Trails rüber retour nach Stromberg... Lecker Ründchen