Neues Rad für Omi - oder: biegen bis zum Brechen?

Ich hätte eigentlich gedacht, dass du mit der Bestellung und den finalen Durchmessern/Wandstärken noch warten wolltest, ansonsten hätte ich dir das auch mal durchsimuliert ^^ Ich muss diese Woche eh ein paar Mopedrahmen machen, dann hätte ich deinen dazwischengeschoben.
 

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Re: Neues Rad für Omi - oder: biegen bis zum Brechen?
oh, da hab ich mich wohl etwas dumm ausgedrückt. Mit der Bestellung warte ich in jedem Fall noch und ich wollte dich auch bitten, den Rahmen zu analysieren. Damit, dass ich mich für die Rohre entschieden habe, war eigentlich nur gemeint, dass ich jetzt die ganzen Dummy-Rohre mit irgendwelchen Durchmessern, die ich in der Zeichnung hatte, durch Rohre ersetzt habe, die es tatsächlich gibt. Diese Rohre werden jetzt verwendet um das finale Modell zu erstellen, das ich dir dann zur Simulation gebe, um die Reifenfreiheit anzupassen, um die Ausfallenden zu entwerfen und um die Schnittwinkel der Rohre anzupassen.
Dieses Modell werde ich dann auch (falls ich es schaffe) nach Inventor exportieren und dort die Schweißnähte modellieren, damit die Kerbwirkung bei deiner Simulation einigermaßen realistisch miteinbezogen wird. Ich hab mal bei meinem 92er Specialized Rockhopper die Schweißnähte vermessen. Die Nahtdicke beträgt ~1.5-2mm, die würde ich einfach mal für die Berechnung übernehmen.

Zudem werde ich mir vor der Bestellung noch einen neuen Schweißbrenner kaufen. Mit meinem derzeitigen (einem riesigen 26er) ist es absolut kein Spaß, an schwer zugänglichen Stellen eine Naht zu setzen. Ich hab mich deswegen für einen wassergekühlten CK20 entschieden. Dazu werde ich mir selbst einen Wasserkühler bauen. Dann habe ich die niedliche Größe eines 9er Brenners zusammen mit einer Belastbarkeit bis 250A, was leicht für alles ausreichen sollte, was ich jemals machen werde.
 
Ach so, alles klar. Ich würde den Rahmen eh gerne einmal mit und einmal ohne Nähte haben wollen, damit ich den auch ohne großen Aufwand mit Shells gegenrechnen kann.
 
geht in Ordnung. Was genau brauchst du eigentlich von mir? Reicht einfach nur das 3d-Modell (Dateiformat?) oder brauchst du mehr?
 
Du kannst mir den Rahmen als .ipt oder als .stp/.step exportieren und deine angenommenen Lasten/Randbedingungen verraten, dann können wir mal die Ergebnisse beider Solver vergleichen. Blöde Frage, aber kann man die Simulationsergebnisse aus Fusion in Inventor importieren? Dann könnte ich mir die mal ansehen. Leider gibts keine kostenlosen Postprocessor für Abaqusdaten, sonst hätte ich dir die zur Verfügung gestellt.
 
Ich glaube nicht, dass man Simulationsergebnisse exportieren kann, hab mich aber auch noch nie damit beschäftigt.
Bei den Lasten hab ich nicht großartig viel gemacht..
Ich hab als einzige Nebenbedingung angenommen, dass der Rahmen an der Oberkante des Sitzrohres fixiert ist (was besseres ist mir nicht eingefallen) und hab dann an der Unterkante Steuerrohr eine vertikale Last nach oben von 2000N, am Tretlager eine Vertikale Last nach unten von 2500N, an der Hinterradachse eine vertikale Last nach oben von 2000N und an der Gabel (ich hab einfach eine Verlängerung aus 35mm Vollmaterial modelliert und da ganz unten eine horizontale Kraft als Bremsmoment angenommen) 2000N nach hinten angenommen.
Sobald ich den Rahmen fertig habe starte ich nochmal eine Simulation und lade dann hier die Ergebnisse hoch.
(bitte nicht auslachen.. ;) )
 
Anscheinend kann man hier und da was exportieren, aber ich habe auch keine Lust, mich jetzt durch diesen Wirrwarr zu kämpfen ;) Machen wirs halt mit Bildern.

Schwiegeroma scheint aber ganz schön fett zu sein oder lebt auf einem Planeten mit dreifacher Erdbeschleunigung :lol: Zu den Randbedingungen: Ich werde es mit dem Fest-Loslagerprinzip machen, sprich die Gabelachse als Loslager modellieren, die Hinterradachse als Festlager und die Gewichtskraft über das Sattelrohr einleiten. Ich kann deine Kräfte und Vorgehensweise vorerst übernehmen und kucken, was rauskommt. Und keine Angst, jeder fängt mal klein an.
 
Nein, der Schwiegerenkel will nur sicher gehen, dass es auch wirklich hält und hat keine Ahnung welche Kräfte auftreten, wenn man von einer Bordsteinkante fährt oder eine Vollbremsung aus 30km/h hinlegt ;)
Ich versuche die Zeichnung möglichst schnell zu beenden, damit ich dir was schicken kann.
Tante Edith: ich würde mal schätzen, dass sie tatsächlich so um die 60-65kg wiegt.
 
Hi @Cawi , schaut nach einem spannenden Projekt aus. Mr fallen ein paar Kleinigkeiten auf, vielleicht helfen sie dir.

Wie viel hast du vom Rad tatsächlich vermessen, wieviel hast du aus dem Bild entnommen? Meine Erfahrung ist, daß Bilder zum Ausmessen (wenn's genau sein muß) ungeeignet sind: Zu viele Fehler durch nicht optimale Aufnahmestandpunkte, dazu die unvermeidbaren Objetktivverzerrungen. Meine Erfahrungen habe ich beim Abfotografieren von Landkarten geholt, das ist im Prinzip das gleiche. Ohne exakte Kalibrierung war das bei den Landkarten völlig sinnlos.

Die Winkel von Sitzwinkel und Lenkwinkel sehen etwas ungewöhnlich aus. Du schreibst, der Lenkwinkel wäre flacher wie der Sitzwinkel, nach dem Bild hätte ich es eher andersrum interpretiert. Kann sein, daß hier Verzerrungen vom Bild mit reinspielen. Aber auch sonst scheinen mir die Werte nicht sehr passend für ein solches Radl zu sein.

Wenn du hinten Schutzblech und Gepäckträger weiterverwenden willst, müßtest du eine "Verlängerung" von den Sitzstreben nach hinten einplanen, sonst werden die Schutzblechaufnahmen nicht mehr passen. Außerdem kommt der Gepäckträger sonst zu weit nach vorne (er ist eh schon nach vorne geneigt) und du kannst kaum noch was vernünftig darauf machen, wird auch sonst zu nahe unter dem Sattel sein. Alternativ wären geknickte Sitzstreben denkbar.

Das mit der Tretlagerabsenkung würde ich mir sehr überlegen. Bei Beibehaltung der jetzigen Kurbeln kommt das Pedal dann schon gefährlich nahe an den Boden (250 mm Tretlagerhöhe - 175 mm Kurbellänge - 10 mm halbe Pedaldicke = 65 mm über Boden). Klar, die Oma wird nicht in extremer Querneigung durch die Kurven brettern, aber auch eine leichte Querneigung und gleichzeitig ein geringes Hindernis (z.B. abgesenkter Bordstein) könnte da schon sehr knapp bis fatal werden. Zu den Mindestmaßen bei Kurvenfahrt gibt es wohl auch eine Vorschrift.
 
Zum Vermessen/Bild:
Ich habe alles zuerst mit Meterstab, Messschieber und "Bevel Box" abgemessen und notiert. Das ist natürlich teilweise nicht einfach und recht ungenau, da es nicht immer möglich ist, den Meterstab irgendwo genau anzulegen. Besonders beim Radstand, dem effektiven Raddurchmesser und dem Steuerrohr hab ich aber so genau als möglich gearbeitet und würde sagen, dass ich beim Steuerrohr +/- .1mm und beim Radstand und Raddurchmesser +/- 1mm genau bin.
Dann habe ich ein Foto geschossen und bin dabei etwas weiter weg gegangen und hab mit (umgerechnet) 80mm Brennweite gearbeitet, da ich den Eindruck hatte, dass meine Kamera dabei relativ anständige Bilder abliefert. Dazu habe ich noch das Garagentor als Hintergrund gewählt, um die regelmäßigen Sicken als Anhaltspunkt nutzen zu können.
Das Bild habe ich dann in Fusion importiert und über den Radstand kalibriert. Danach noch ein paar Punkte wie Kurbelarmlänge, Steuerrohr (das geht recht genau, da ich es mit dem Messschieber abmessen konnte) und Laufräder in Fusion abgemessen und mit den tatsächlichen Messwerten verglichen. Das Steuerrohr ist beispielsweise auf dem kalibrierten Foto 129.828mm lang, in Wirklichkeit waren es 130.22mm (wobei ich denke, dass es tatsächlich 130mm lang ist und die .22 vom Lack kommen). Ich weiß nicht, ob es irgendwo noch Ungenauigkeiten gibt, die ich nicht berücksichtigt habe, aber ich hoffe, dass ich mit den Maßnahmen recht gut fahre.

Winkel:
Der Lenkwinkel in der kalibrierten Zeichnung aus Fusion beträgt 72.6°, am Rad nachgemessen sind es 72.9°
Der Sitzwinkel in Fusion ist 73.6°, in echt sind es 73.5° (Da hatte ich mich beim ersten mal wohl vermessen, ich hab es gerade nochmal überprüft)
Die Abweichung da (und der optische Eindruck wahrscheinlich genauso) kommt sicher durch die Verzerrung zustande. Wenn du dir das Garagentor anschaust siehst man, dass alles links vom Tretlager flacher und alles rechts vom Tretlager steiler sein müsste, da die Sicken leicht V-förmig zueinander stehen. Das hätte ich in Photoshop eigentlich noch anpassen können, fand ich aber nicht nötig, da ich das Foto sowieso nur für das Federgabel-Offset, den Nachlauf und als Modellierungshilfe verwendet habe, um mir besser vorstellen zu können, wie das Rad am Ende aussehen könnte.

Das mit dem Gepäcksträger hab ich nicht ganz verstanden.. Wo sollte da eine Verlängerung an den Sitzstreben hin? Ich hätte sowohl Gepäcksträger als auch Schutzblech an den Ausfallenden befestigt. Aber du bringst da einen guten Punkt auf, dazu hab ich mir bisher noch keine großen Gedanken gemacht. Da werde ich mir auch was für die Seitenständer-Befestigung überlegen müssen.

Was das Tretlager angeht, ja das ist extrem niedrig, ich weiß. aber ich glaube, das werde ich so lassen. Ich war gerade mit meinem 92er Specialized Rockhopper (Tretlager:265mm, Kurbel: 175mm, effektiver Abstand zwischen Unterkante Pedal und Boden: 84mm und das bei 23mm Gesamthöhe Pedal. Die 175mm kann ich auch gerade nicht abmessen, ich würde sagen es sind eher 170mm, obwohl es ganz sicher eine 175er Kurbel ist und auch an der Innenseite der Kurbel 175mm vermerkt ist) im Hof und habe bewusst versucht das Pedal streifen zu lassen. Dabei habe ich mich so weit wie möglich in die Kurve gelegt und das ganze von meiner Freundin filmen lassen. Es sind zu jedem Zeitpunkt noch gut 2-3cm Platz zwischen Pedal und Boden. Und ich bin mir 100% sicher, dass meine (Schwieger)oma sich nicht so weit in die Kurve legt. Falls du eine Quelle bzw. Wert zu den Mindestmaßen findest, würde mich das trotzdem interessieren!
 
Also so schaut das alles sehr gut mit den Maßen aus, so viel wie du am Objekt nachgemessen hast.

Das mit dem Gepäckträger hab ich nicht so sauber dargestellt. Unten an den Ausfallenden ist klar. Es geht um die Befestigung oben, also wo sowohl das Schutzblech als auch der Gepäckträger an den Sitzstreben befestigt werden. Normalerweise ist dort beim Originalradl eine Platte eingeschweißt, an der alles festgeschraubt wird. Durch die flacheren Sitzstreben wandert diese (bisher nicht gezeichnete) Platte mit nach vorne, und damit wird auch der Gepäckträger nach vorne gedreht. Als Ergebnis würde er stark geneigt sein, und auch ungünstig unter dem Sattel klemmen. Die Befestigung vom Schutzblech würde genauso da mit reinpassen. Nur daß wahrscheinlich ein Winkel auf dem Schutzblech genietet ist, der dann nicht mehr passen würde. Deswegen hätte ich bei der Konstruktion gleich darauf geachtet, daß der Gepäckträger sauber waagrecht zu montieren ist, und evtl. das Schutzblech ohne größere Umbauten noch paßt.
 
ok, alles klar, danke. Das werde ich mir noch anschauen. Aber so wie ich mich kenne werde ich das wohl ohnehin improvisieren sobald es soweit ist.. :oops:
 
Ich verstehe nichts vom bau eines rahmens geschweige denn von den belastungsauslegungen ...
Aus meiner eigenen erfahrung auf rädern weiß ich, dass dieser rahmentyp extrem zu schwingungen vor allem bei bergabfahrten neigt. Und das kann sehr gefährlich werden. Die torsionssteifigkeit um die längsachse ist essenziell für eine stabile fahrt. Je größer der rohrdurchmesser, desto steifer der bereich. Die alten miele-räder für die zwei zentner bauersfrau hatten da früher eine doppelt übereinander ausgeführte schwanenform. Die waren stabil.
Das herkules rad hat ja ein doppeltes (seitliches) oberrohr in das noch eine querstrebe eingelötet ist. Das ist für die form sehr torsionsstabil. Und es ist ein "leichtlaufrad", wie man sie damals nannte. Die rollen wirklich flott. Da wirst du dich anstrengen müssen.

Also wie alt ist Omi, wie hoch bekommt sie noch ihre füße?
Könnte sie noch etwas gymnastik machen, wenn sie wollte? Dann würde sie sich auch allgemein etwas wohler fühlen.
Sind die fahrstrecken ausschließlich flach?
Willst du ihr wirklich eine scheibenbremse antun? Die frau ist an schwache bremskräfte gewöhnt und bremst wahrschleinlich gewöhnlich hinten (rücktritt, soweit ich das erkenne) und vorne in der not mit einem krampfgriff. Das kann übel ausgehen.
Nur ein paar gedanken...
 
Kannst du das mit dem Leichtlaufrad weiter ausführen? Würde mich interessieren wie ich das Rad zum leichteren Laufen bewegen kann ;)
Theoretisch müsste ja so ein doppeltes Unterrohr schon machbar sein.. Da wäre es einfach gut irgendwelche Referenzwerte zu haben, um abschätzen zu können, ob das Ding jetzt steif genug ist, oder nicht.
Ansonsten könnte ich ja noch ein aufklappbares Oberrohr einbauen, das wäre doch mal lustig ;) Man könnte das Oberrohr zum aufsteigen und absteigen hochklappen und beim Fahren dann zuklappen ;)

Die Strecken sind zu 95% flach, nur manchmal kommt eine leichte Steigung dazu. Im Prinzip wäre für sie wahrscheinlich alles mit Singlespeed fahrbar. Sie ist jetzt 78 Jahre alt und macht mehr Sport als ich :D 2 mal die Woche.
Sie bekommt die Füße zwar noch ausreichend hoch, aber eben nicht so leicht, als dass es sie nicht stören würde, wie es momentan ist.
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass es ein sehr schmaler Grat zwischen "etwas gutes tun" und "etwas antun" ist. Ich würde ihr auf keinen Fall einen Wurfanker anbauen aber zumindest etwas, das wirklich bremst. Nachdem sie allerdings von A-Klasse über TT bis Q7 alles fahren kann und inzwischen sogar eifrig e-books auf einem iPad liest, hoffe ich, dass sie sich noch ausreichend gut anpassen kann...
Wenn sie mit dem Rad wirklich nicht klar kommt nehme ich es ihr auch nicht übel. Vielleicht versuche ich den Rahmen dann zum Selbstkostenpreis abzugeben (nachdem ich mich bei einer Testfahrt davon überzeugt habe, dass er ausreichend stabil ist) und starte einen neuen Versuch. Mal sehen.
 
Schau mal hier der Aufwand lohn sich nicht... Mehr Braucht Man auch nicht und sie hat noch ein paar Jahre Spaß mit dem rad
 
hmm.. besonders spaßig sieht das Rad für mich nicht aus und erfüllt auch (bis auf den niedrigen Einstieg) nicht so wirklich die Anforderungen.. Ist ja schwerer als mein Downhiller :eek:

abgesehen davon gab es heute einige Rückschläge..
1) Mit den Ausfallenden bin ich noch nicht wirklich weiter
2) Aus einem mir unbekannten Grund sind alle Simulationen in Fusion abgebrochen
3) Das Importieren in Inventor hat zwar funktioniert, Inventor kann aber keine Schweißnähte erstellen. Vielleicht kann ich das noch irgendwie zum laufen bringen. Das Problem sind wohl Stellen wie bspw. seitlich am Steuerrohr, wo eine Kehlnaht zu einer Art Überlappnaht wird. Das Scheint Inventor nicht auflösen zu können.. Bzw. ich kann es ihm nicht erklären.
 
Wie viel wiegt denn dein Entwurf bisher?
Wie sehen deine Randbedingungen aus? Ist das Teil schön fest eingespannt oder fliegt es umher? Wie steht es um die Elementqualität? Alle Rohre fest verbunden? Fehlermeldungen?
Keine Schweißnähte in Fusion möglich?
 
Da das Kettenblatt sowieso im Weg ist, warum die Verstärkung nicht größer machen?
Ich möchte Bedenkungsbedenken anmelden.
Ist halb so wild. Beim alten ist wohl noch ein 46er oder gar 48er montiert.
Zu Gunsten der geplanten Obsoleszens werden aber schon seit (gefühlt) Äonen 38er (bei manchem Tiefeinsteiger sogar 33er) genutzt.

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Die Palette an Tiefeinsteiger ist nicht wirklich klein.
Ich wage zu bezweifeln daß nicht ein Anbieter mit etwa 99.999%iger Sicherheit exakt diese Geometrie als Komplettrad anbietet.
Gut, einen Vorteil findet sich dabei sicherlich nirgends. Man kann beim Selbstbau des Rahmen eventuell richtig satt breite Reifen einplanen.
 
Es gibt noch ein model das ist extrem tief von der marke Aber Mann kann ja leichtere Sachen dran bauen ist halt so das schwerste ist der rahmen die kräfte müssen auch aufgefangen werden !!
 
Kannst du das mit dem Leichtlaufrad weiter ausführen? Würde mich interessieren wie ich das Rad zum leichteren Laufen bewegen kann
Das ist leicht zu erklären: schmale reifen mit höherem druck und gute lager. Zuvor war die zeit der hochflanschnaben ("eine echte innovation, die alten naben fährt man nicht mehr."), die grottenschlechte lager hatten. Danach kamen erstmals qualitätslager zum einsatz. Und natürlich der dramatische wechsel von 28" zu 27" rädern!
Die Strecken sind zu 95% flach, nur manchmal kommt eine leichte Steigung dazu. Im Prinzip wäre für sie wahrscheinlich alles mit Singlespeed fahrbar. Sie ist jetzt 78 Jahre alt und macht mehr Sport als ich :D 2 mal die Woche.
Sie bekommt die Füße zwar noch ausreichend hoch, aber eben nicht so leicht, als dass es sie nicht stören würde, wie es momentan ist.
Ich habe immer mehr den Eindruck, dass es ein sehr schmaler Grat zwischen "etwas gutes tun" und "etwas antun" ist. Ich würde ihr auf keinen Fall einen Wurfanker anbauen aber zumindest etwas, das wirklich bremst.
OK, dann packt das die alte dame. Der Unterschied zwischen dem hohen doppelten oberrohr und einem tieferen macht sich sofort bemerkbar. Da wird sie sich freuen. Wenn du die torsion im griff hast, ist alles gut. Bei den bremsen bitte nicht vergessen, dass lebenslange gewohnheiten immer wieder durchschlagen. Du könntest sie fragen, ob sie einen anderen lenker testen möchte. Lenker mit vielen griffvarianten kommen älteren oft entgegen. Dabei testet sie natürlich sofort auch den tieferen einstieg. Wenn sie dann den lenker nicht will, wird das den händler nicht kränken. Dass ihr noch den tieferen einstieg getestet habt, merkt er gar nicht.
Aber never change a winning team.
 
soo, entschuldigt bitte die späte Antwort, ich war gestern zu Müde um noch groß etwas zu antworten.

@Müs Lee der Entwurf wiegt bisher 2375.1g. Am schwersten ist dabei natürlich das Unterrohr mit 931.448g
Bisher ist noch nichts fix verbunden, da ich den Entwurf ja noch verändern und anpassen können möchte. Für meine Simulationen hab ich als Kontaktbedingung immer angegeben, dass alle Rohre fest miteinander verbunden sind. Das hat bisher immer funktioniert. Ich hab es gerade getestet und kann jetzt auch wieder Simulationen durchführen - ich hab den Verdacht, dass Fusion wiedermal irgend ein Update bekommen hat, das Probleme gemacht hat. Das kommt leider recht häufig vor...
Ich hab gerade nochmal im Internet gesucht, leider zu Schweißnähten nichts gefunden. In Fusion 360 scheint das tatsächlich nicht zu gehen und für Inventor hab ich keine Lösung für das Problem gefunden. Ich glaube, ich werde da heute mal was im Autodesk Hilfeforum posten, vielleicht kann mir da wer weiterhelfen.

@Heiko_Herbsleb
Mag sein, dass die Palette nicht klein ist. Wir waren in mehreren großen Radgeschäften um München und haben dort so ziemlich alles getestet, was einen tiefen Einstieg hatte. Kein Rad hat ihr wirklich gepasst. Das bedeutet für mich, dass sie entweder so sehr an ihr Rad gewöhnt ist, dass sie mit keinem anderen zurecht kommt (und die getesteten Räder nicht die gleiche Geometrie hatten) oder sie ist einfach unsicher/nervös oder was auch immer, wenn etwas Unbekanntes kommt. Wenn du ein Rad mit exakt dieser Geometrie als Komplettrad findest, bitte schick es mir, ich würde mich freuen es zu sehen. Bis dahin plane ich aber meinen Selbstbau weiter. Dazu kommt noch, dass die der Großteil an Tiefeinsteigern auf Aldi-Niveau ist. Ich habe bisher noch zu keinem einzigen dieser Räder eine Geometrietabelle gefunden, die einen Vergleich bzw. Einschätzung ermöglichen würde (außer zum KTM Tourella, und da kann ich die Geometrietabelle nicht nachvollziehen. Reach ist keiner angegeben und der Stack ist laut Geometrietabelle 448mm - bei 28" [und hier: laut Spezifikationen eine 700C Gabel, 700C Felgen und ein 622 Reifen drauf) und 180mm Steuerrohr. Selbst wenn das Tretlager um 0mm abgesenkt wäre (was es definitiv nicht ist), käme ich damit auf einen Reach von mindestens 350mm (halber Raddurchmesser) + 180mm (steuerrohrlänge) 530mm Bei 70° Lenkwinkel bleiben dann noch 498mm übrig - Reifenfreiheit und Tretlagerabsenkung nicht berücksichtigt. Quelle: http://www.ktm-bikes.at/bikes/biked...id=151&cHash=1e97f56eada99ef402e92a9bc9b4af6c )

@Oldie-Paul
Achso. Ist ja simpler als gedacht.
Die Torsion ist so eine Sache.. ich kann das Rohr so groß und dick machen wie ich will, ich werde wahrscheinlich nie an die Werte rankommen, die ein Rad mit Unter- und Oberrohr erreicht. Ich bin da immer noch auf der Suche nach verlässlichen Angaben zur möglichen Belastung.
Wenn es nur darum geht den tiefen Einstieg zu testen, das haben wir ja schon. Sie wollte sich eigentlich anfangs ja ein Rad mit tiefem Einstieg kaufen. Dafür sind wir dann in mehrere Fahrradgeschäfte gefahren und haben die Räder getestet. Das Einsteigen/Aufsitzen ist auch super gegangen, da hat sie noch gesagt, dass es viel besser geht, als bei ihrem Rad. Problematisch ist es dann beim Fahren geworden.
Wenn es tatsächlich um den Lenker geht, ich wollte ihr eigentlich wieder so einen verbauen, wie sie aktuell hat. Ich dachte, dass es ein ziemlich großer Umgewöhnungsfaktor wäre, wenn sie den Lenker auf einmal komplett anders anfassen müsste. Zudem erzeugt der nach hinten gebogene Lenker ja noch eine "negative" Vorbaulänge.
 
Vielleicht solltest du den Rahmen einmal in Inventor aufbauen und die Rohre mit Splines und Sweep erstellen. Wo sie aufeinandertreffen sind sie automatisch verbunden, damit kannst du normalerweise problemlos Schweißnähte erstellen und die Splines bzw. Durchmesser bei Bedarf anpassen. Dann musst du nicht mit Fusion rumhantieren.
 
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