Ich hatte gestern das Vergnügen, beim Specialized Testride, organisiert von HiBike und den Wheels over Frankfurt am Feldberg, das neue Stumpjumper auszuprobieren. Für mich war es besonders spannend, da ich seit drei Jahren das aktuelle Stumpjumper Evo fahre und es für das beste Bike halte, das ich je hatte.
Hier mein aktuelles StEvo Setup:
- RockShox Lyrik Ultimate
- Push Industries 11.6 Coil
- Newmen SL A.30 Laufräder
- Hope V4 Bremsen
Hier mein kurzes Resümee:
Nach einer kurzen Anpassung des Rades ging es hinauf auf den Feldberg. Im Uphill war das Stumpi etwas besser als mein StEvo, was ich auf die Reifen zurückführe. Die T7 Specialized Reifen haben gefühlt einen leichteren Rollwiderstand als mein Conti Argotal Super Soft und Kryptotal Soft (beide DH) an meinem StEvo. Der Climb Switch am neuen Fox Dämpfer funktioniert gut und so ging es zügig den Berg hinauf. Die ersten 500 Höhenmeter hatten wir in knapp einer Stunde hinter uns gebracht (Top-Truppe, die wir hatten!

).
Rein in den ersten Trail und erstmal schauen, wie sich das Rad anfühlt.
Erster Eindruck: „Ich komme nicht mit der Bremse klar...“
Ich fahre am StEvo derzeit eine Hope V4, am Stumpi war eine Maven verbaut. Der Unterschied im Ansprechverhalten war so krass, dass ich auf dem ersten Trail immense Probleme hatte, die Bremspunkte zu treffen, da ich die Bremse nur schwer dosieren konnte. Es fühlte sich an, als gäbe es nur „auf“ oder „zu“ – nicht mein Ding.
Im Verlauf des Trails habe ich mich dann auf die Bremse eingestellt und konnte mich aufs Fahren konzentrieren. Eindruck nach dem ersten Trail: Das Bike ist etwas verspielter, die Speci-Reifen machen einen guten Job, und es ist erstaunlich leicht.
Weiter ging’s zum nächsten Trail, wo sich der Eindruck von zuvor bestätigte.
Das Stumpi ist ein Rad, auf dem man sich sofort wohlfühlt. Man steht sehr zentral im Bike, und das Fahrwerk hat ordentlich Pop und lädt zum Spielen mit dem Trail ein. Den geringeren Federweg im Vergleich zum StEvo habe ich bei der Testfahrt kaum bemerkt.
Ein weiterer positiver Punkt: Das Rad ist super leise. Abgesehen vom Rollen der Reifen hört man wirklich gar nichts vom Bike. Ich vermute, dass das auch mit der neuen AXS Transmission zusammenhängt. An meinem StEvo fahre ich die Vorgängerversion der AXS GX und habe dort immer wieder das „Problem“ mit recht lautem Kettenschlag.
Zusammengefasst:
Positiv
- Super im Uphill
- Speci-Reifen machen einen guten Job (auch auf nassen Wurzeln)
- Man fühlt sich auf dem Rad schnell wohl
- Sehr zentrale Position im Rad
- Federweg fühlt sich nach wesentlich mehr an als 150/145
- Super leises Fahrrad - Kein Klappern oder sonstiges.
Nicht so Positiv
- Mir ist das Fahrwerk am Stumpi zu „poppig“, das lässt sich aber sicher mit Anpassungen im Setup einstellen
- Der 810mm Lenker war mir VIEL zu lang
- Die hochgelobte Maven-Bremse ist nicht mein Ding, da sie mir viel zu direkt war
Hat mir das Rad jetzt „besser“ gefallen als mein StEvo und brauche ich jetzt ein neues Stumpi?
Von mir ein ganz klares Nein.
Das neue Stumpi ist ohne Frage ein sehr geiles Bike, und jeder, der nach einem guten Trail- bis Enduro-Bike sucht, wird damit viel Spaß haben. Ich sehe aber keine nennenswerte Verbesserung gegenüber dem StEvo und bleibe daher lieber bei meinem aktuellen Bike.