Wie schafft man es denn ein Lector aufzubauen, dass 16,5 kg wiegt?
Und ja, das Gewicht scheint mir für die Langdistanz viel zu hoch und der Lector-Rahmen ist in der Tat bocksteif. Letztendlich bin ich ohnehin über die nach wie vor hohe Anzahl an Hardtails bei solchen Veranstaltungen überrascht. Moderne Racefullys mit ordentlichem Gewicht funktionieren mittlerweile so gut, dass ich solche Strecken auf keinen Fall mehr mit einem Hardtail in Angriff nehmen wollte.
Schön das du fragst,
Dasselbe hab ich mich auch gefragt als ich das Bike aus dem Karton geholt habe. Ich sage wie es ist: Es ist ein 1400 Euro "29" Komplettrad von 2019 Größe XL Ghost Lector 2.9 LCU ist die genaue Bezeichnung. Ich hatte so 12-12.5 kg geschätzt mit der Ausstattung bei der Bestellung. Na ja Gefühlt hab ich nach den ersten Fahrten auf 14 KG geschätzt aber es sind echt 16.5 kg.. Ich hätte nie gedacht das sowas bei einem 1400 Euro Hardtail möglich ist.
Letzendlich bin ich sehr enttäuscht vom Rennverlauf. Ich war vorbereitet, motiviert, das Wetter ein Traum.
Ich bin schon wirklich harte Rennen unter schwierigen Bedingungen gefahren, und habe mich über Stunden ziemlichen Qualen ausgesetzt aber sowas wie vor 2 Tagen in Rade hab ich noch nie erlebt. Zumal ich ohne grössere Probleme 4 mal die Zielflagge beim Sven gesehen habe, 2 mal als Einzelfahrer einmal 2er und einmal Vierer oder so.
Ist natürlich leicht eine schlechte Leistung auf das Material zu schieben, aber da kann man noch nicht mal von einer Leistung sprechen. Es haben mich Leute auf den Anstiegen stehen lassen das war nicht normal. Und damit meine ich keineswegs die schnellen Fahrer. Ich hatte vorher keine Gelegenheit das Lector bei einem Rennen zu Testen und muss denke ich feststellen das es in dem Setup nicht Konkurrenzfähig ist für ein MTB Rennen.
Natürlich ein Race Fully wäre ein Traum. Auch hier sage ich wie es ist: Leider nicht erschwinglich für mich. Ich bin in den 2006 ern ein Scott Genius MC 20 gefahren. Das war ein Traum. Aber der Dämpferbolzen ist 2 Mal gebrochen. 1 mal auf der Treppe in Duisburg (ohne Holzplanke drauf) und einmal auf dem Trail. Danach hatte ich davon die Faxen dicke und bin ein Giant XTC Carbon gefahren. Der Rahmen war auf Langstrecke sehr kompfortabel. Mit dem Lector komme ich nicht so zurecht.
Hab vor dem Rennen noch den
Sattel und die
Griffe getauscht um zu verhindern, dass ich Sitzprobleme bekomme oder taube Finger, neue Handschuhe und Radhose (alles ein wenig eingefahren).
Aber genau das ist passiert.
Aber es gibt auch erfreuliches daran zu sehen, ich habe eine Menge Videomaterial aufgenommen, und sehr viel Spass daran gehabt wieder ein Rennen zu fahren.
Habe zuerst 3 einzelne Runden mit der
Gopro gedreht und danach einen 3 fach Stint ohne. Der hat mir ziemlich den Vogel rausgeschossen so das ich in der 3 Runde des Stints am Schweineberg gemerkt , das ich keine Kraft mehr in den Beinen habe noch irgend eine Steigung hochzufahren. Nach reichlicher Überlegung hab ich mir Eine Cola und ein Gel eingeworfen die
Gopro umgeschnallt und wollte nochmal wissen was geht. Der Hintern war zu dem Zeitpunkt zugeschwollen, Die Hände auf dem Weg zum Karpaltunnelsyndrom und der untere Rücken zerstört. Ein Zustand dem ich eigentlich nur von Distanzen jenseits der 150 Km her kenne. Es hat noch genau für eine Runde bis ins Fahrerlager gereicht. Da hab ich dann meinen Rucksack gepackt, hab mich abgemeldet und bin mit dem Bike nach Hause gefahren.