Nöll M2-Aufbauthread oder Warum der Shop-Aufkleber dranbleibt

findorphin

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So!

Nach jahrzehntelanger MTB-Abstinenz mit Abstechern in den BMW-Motorsport hat es mich entgültig wieder gepackt.

Hier im Bikemarkt hab ich beim unintendierten Rumstöbern ein für mich ganz besonderes Relikt entdeckt: Einen schwarz gepulverten 1992 Nöll M2 Rahmen aus dem Fahrradladen ROADRUNNER im niedersächsischen Einbeck, aus dem ich mein erstes MTB rausrollen durfte: Damals das gepulverte Schlachtschiff: Ein Yeti Ultimate in 19". BÄÄMMM!!!!!!!!
Die Karre habe ich 1994 von meinem ersten im Schichtbetrieb verdientem Monatslohn vom Jens von ROADRUNNER erstanden. Falls der heute mitliest: Jens, du ärgerst dich bestimmt, den Bock damals weggegeben zu haben, aber ich kann dich trösten: Ich hab Ihn 2003, nachdem er zwischenzeitlich in Göttingen geklaut worden war und wiederbeschafft werden konnte, idiotischerweise auch weggegeben. Zumindest an den damaligen Gralshüter der Retro-MTB-Welle im Internet: An Michael Staab von Canyon :). Getauscht damals gegen sein Canyon Nerve. Jaja, ich weiß....:ka:

Naja, zumindest isses damals so weggegangen:

886Yeti_Ultimate_003.jpg


Ich hab mich später sehr viel über mich geärgert. Und wie....:(:o:rolleyes::mad:
Der Rahmen ist hier noch ein-zweimal im Forum rumgegeistert. Er war immer an der blauen Schaltzugführung am vorderen Umwerfer zu erkennen, die ich nach einem Defekt aus industriellen Hydraulikventilen gezaubert hatte. Wärer mal interessant für mich, ob den einer von euch jetzt hegt.

AAAABER: Jetzt gehts wieder los! Neue Flamme, neues Glück!:hüpf:
Dieses neue Projekt soll mir den Glanz der damaligen Hochphase des MTBismus wiederbringen, meine schönste Zeit der Jugend spiegeln, den Kick zurückbringen, ein Schrein sein in der Dunkelheit, ist wie eine Flasche ganz besonderer Singlemalt, schwurbelschwurbel usw. usw....Ihr kennt ALLE die Gründe. Es sind ja gottseidank immer dieselben.

So stand er jedenfalls wohl lange Zeit in der Anzeige:
Nöll Frame 1.jpg


Nöll Frame 2.jpg


Dem Paul von Citybike Einbeck ein herzliches Dankeschön für die freundliche Überlassung gegen Tauschgebühr. @Paul: Die Sattelstütze ist tatsächlich eine 26,8. Liebe Grüße auch an Heiko Godlinski, den Inhaber von Citybike Einbeck, der meinem Yeti 1999 seinen ersten Syncros Hinged Vorbau besorgt hat.

Abgeholt vorletzte Woche mit einer Übernachtung im Freigeist am PS Speicher und zuhause mit den ersten Teilen drapiert:

IMG_2525.JPG


Der Aufbau soll mit kultigen Teilen erfolgen, aber nicht starr nach einem Katalog-Schema. Andere Nölls hier im Forum zeichnen sich überwiegend durch Schlichtheit und eine elegante Wahl der Anbauteile aus. Meins wird in erster Linie den Geschmack eines 19-Jährigen wiederspiegeln, der von 1992 bis 2001 gefühlt alle Fahrradzeitschriften und MTB-Teilekataloge auswendig gelernt hat.


Da kommen natürlich solche Teile, wie Syncros Revos, Cattelprod, Magura HS22 Raceline, Answer Lenker, King Steuersatz, starre Gabel und ähnliches auf die Wunschliste.
Als Gabel hab ich schon mal eine unstandesgemäße KUWAHARA im Splatterdesign erkoren. Und einen King Patriot. Das wird sicher interessant, zwischen knalligen Farbtupfern und Eleganz die balance zu halten :bier:.

Ich bin gespannt und aufgeregt und freue mich wie ein Keks.

Vielleicht begleitet Ihr mich ein wenig und ich wünsche euch allen, die Ihr hier mitlest, viel Spaß in den folgenden Wochen.
Und selbstverständlich darf und soll kommentiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

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Re: Nöll M2-Aufbauthread oder Warum der Shop-Aufkleber dranbleibt
Schöne Geschichte, und ein tolles Aufbauthema:
"Geschmack eines 19-Jährigen, der von 1992 bis 2001 gefühlt alle Fahrradzeitschriften und MTB-Teilekataloge auswendig gelernt hat" :daumen:

Hört sich sehr interessant an!
 
...vermute bei deinem Ex-ULTIMATE könnte es sich um das hier handeln:

YETI_Ultimate_2008.jpg

Quelle:
https://www.oldschoolracing.ch/social/2008-yetitreffen-seiffen-germany/
Bin mir grade nicht mehr sicher, aber ich meine Staabi hat es damals an seinem Kumpel Patrick weitergereicht - die waren zusammen beim o.g. Treffen. Ob es immer noch den selben Besitzer hat, kann ich aktuell nicht sagen. Müsste Patrick sonst mal anschreiben - lässt sich sicher weiterverfolgen...
 
o_Oo_Oo_Oo_Oo_O Jaaaaahhhh......

das könnte es tatsächlich sein, dann hat es ja doch noch sein Tioga Disc Wheel bekommen:daumen:
 
So, und weiter gehts, Tach 2:hüpf:

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Werkzeuch ausgepackt und Vollgas.... Der Herbsturlaub hält schließlich nicht ewig...

Der Plan für heute lautet: Lackierarbeiten.

Weil....

Ich hab schon eine Raceline im Internetz geschossen, die versuche ich im Lack etwas aufzubessern. Nach vielen Jahren in der Sonne ist der Neonlack ausgeblichen, ich glaub das ist bei vielen der Modelle so.
Die vorliegende geht noch, die werde ich nicht vollständig entlacken, das ist mir zu aufwendig.
Ich denke, dass ich nach Säubern und leichtem Anlösen mit Nitroverdünnung auf die bestehende Neonoberfläche einfach etwas frischen Neonlack aus dem Autozubehör draufsprühe, Trocknen, Klarlacken, fertig. Lackiert habe ich früher auch schon, manche Ergebnisse waren spitze andere shice. Hemdsärmelig wie das damals alles eben war. SUPERGEIL! Los geht´s!
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Keine 3 Stunden später:

OK, mit Nitroverdünnung die schmattigen Reste aus Bremsstaub, Schmiere und Straße von der Lackoberfläche der Bremsen wegzubekommen ist ja prinzipiell eine gute Idee gewesen.

Die Entwickler bei Magura haben das so aber wohl eher nicht vorgesehen. Zumindest was die Widerstandsfähigkeit der Aufkleber gegen Nitro angeht.
Die Schrift auf den Decals ist gleich mit abgegangen. :wut::wut:
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Aaaalso dann eben die ganze Labelfolie komplett abgepult. Beide Bremshebel ausgebaut, die Schläuche abgeklebt, nochmal den Lack oberflächlich angelöst und die erste Farbschicht aufgetragen. Das lassen wir mal trocknen und sehen uns das Ergebnis morgen an.

Das Problem mit den Raceline-Schriftzügen wird erstmal vertagt. Vielleicht gibts hier im Forum jemanden, der solche Schriftzüge nachmachen kann....:)

Themenwechsel: Materialbeschaffung

Meanwhile sind nämlich an der Haustür wichtige Komponentenlieferungen mit dem DHL eingetroffen. Tjahaa, Timing ist alles!!! (Das hatte ich natürlich alles schon wochenlang vorher heimlich im Netz ausgespäht und kalt berechnend auf einen Schlag auf einmal aquiriert!)

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6 Pakete heute mit allem, was so eine Stahlbraut braucht.

Thomson Elite:
Die Sattelstütze ist zwar eher neoklassizistisch, aber trotzdem fand ich die schon immer schön. Wenn ich noch die Syncros Hardcore in 26,8 finde, kann ich mich wieder nicht entscheiden, was drankommt. Manche Dinge ändern sich nie.

DEORE XT DAUMENSCHALTHEBEL!:
Für mich die Ballkönigin! Der Ritterschlag an jedem Bike. Echtes Retro für echte Retros. Schnörkellos, einfach, effektiv und die Eier des MTB! Einfach genial ANALOG! Gäbe es das fürs Motorrad, ich würde es dranbauen!!!

XT FCM 730 Kurbel, Umwerfer und Schaltwerk:
Das passt immer! Mit dem klassischen Setup soll es dann später auch ein paar mal in den Wald gehen.



Und das kleine schwarze hier für zuhause wenn die Braut auf dem Ständer ruht:

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Ja, da ist sie, unsere Diva. Die schwarze Witwe. Die Kurbelarme sind hier gerade in der Reinigung.
Mal sehen, was ich morgen alles von der Haustür an meiner Frau vorbeigeschmuggelt bekommen muss.
 
Und Tag 3:
Heute:
Transplantationsmedizin

Aber erst mal ein Blick auf die gelackten Maguras:

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Naja, da geht noch was und dann Klarlack....

Zum Topic of the day:

Der Patriot von Chris King ist zwar gut, aber bringt mir optisch doch zu viel Unruhe ins Cockpit. Vor allem mit dem neuen Vorbau. Da hab ich wohl nicht richtig nachgedacht...
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🤢

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Wenn da noch die Neon-Maguras dazukommen, wirds irgendwie zu bunt.🤮🤮

Aber Glück im Unglück: Ich hab ja noch das Univega Stadtrad im Schuppen stehen. das hat auch einen King NoThreadset in Blau. Also die Idee: den Konterring und die Kappe in rot gegen die Teile in Blau tauschen.

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Selektive Kingtransplantation sozusagen. Los geht´s 😷

Vorbereitung ist da alles. Erstmal Werkzeug, klar. Beim Aheadset brauchts an OP-Besteck ja nur die Syntace Drehmomentratsche und n paar Inbus, Lappen, Lagerfett Handschuhe und Schutzkleidung.
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und mit der entsprechenden Musik im Hintergrund geht alles noch easier von der Hand....

Die blutigen Bilder der eigentlichen Entnahme des Transplantats aus der Spenderregion erspare ich euch. Hier sind bestimmt Minderjährige und andere zartbesaitete Seelen am mitlesen:) ( Außerdem ist es praktisch unmöglich ein Handy oder eine Digicam zu führen, wenn man gerade mit beiden Händen fettverschmiert am Schrauben lösen und lenkerfesthalten ist)

Das entnommene Transplantat auf dem OP-Tray:
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(Heheee, so habe ich gleich noch ne gewichtsparende Ergal-Schraube mehr am Nöll :):daumen::daumen::daumen:)

Primäre Wundversorgung und Abdeckung der Donorregion des Spenders durch gestieltes passgenaues rundliches Aluminiumgraft mit zusätzlicher Fixierung von axial:

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Dem Spender geht es entsprechend gut, zwei Wochen Schuppenruhe unter täglicher Beobachtung sollten für eine baldige Einsatzbereitschaft in der kommenden Winterzeit sorgen.

Inkorporation des Transplantats in der Empfängerregion des Projektes:

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💩💩

Das Wackelbild ist der maximalen Entnervung des Autors geschuldet, der feststellen muss, dass das Transplantat vom Durchmesser her nicht über den gewindelosen Ansatz des zur Aheadgabel gekürzten Gabelschaftes passt. Diskrepanz: 0,05mm im Durchmesser.

Dies macht eine Individualisierung entweder des Empfängerbettes oder des Transplantates notwendig. Aus zeitlichen und materialtechnischen Gründen (Rohrabschleifen hab ich jetzt echt keinen Bock!) entscheidet der leitende Operateur, das Transplantat anzupassen:
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Abb: Innendichtung ausgeschält, Transplantat zur Durchmesseranpassung freigegeben.

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Abb: Mit speziellen Instrumenten im Innenbereich ablative Bearbeitung.
Bereit zur sofortigen passgenauen Versorgung:

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Abb: Ästhetisch überzeugendes Ergebnis mit sauberen Wundverhältnissen direkt nach der OP. Schon hier zeigt sich der ruhigere Farbfrontenverlauf, der im weiteren dem Projekt eine bessere Langzeitprognose bescheren kann.


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Abb: im Aufwachraum wird deutlich, dass die Reduzierhülse 1 1/8" auf 1" sich zwar optisch jetzt besser einfügt, aber insgesamt ein wenig zu lang geraten ist. Dieses Problem kann zu einem späteren Zeitpunkt nochmal korrigiert werden.

Falldiskussion:

Ein farblich unpassend beschafter 1" Steuersatz konnte unter kurfristig angesetzter Transplantation farblich passender Anteile aus einem Spenderrad mit glücklicherweise passender Gewebekonfiguration und ohne zu erwartende Graft-versus-Host-Reaktion erfolgreich ästhetisch mit einem Titanvorbau im Übermaß gematched werden. Das Projekt kann unter diesen Voraussetzungen mit einer guten Prognose fortgeführt werden.

Fazit:

Eine gewissenhafte gedankliche Auseinandersetzung mit den vorformulierten ästhetischen Zielen und den tatsächlich zu erwartenden Farbkonfigurationen durch kurzweilig und vor allem wirtschaftlich höchst attraktiv verfügbare Teilen kann unter Umständen helfen, schwere Komplikationen im Vorfeld zu vermeiden. Auch wenn dies bedeuten kann, dass in solchen Fällen die Projektzeit verlängert wird und die Materialbeschaffung einen höheren finanziellen Aufwand bedeuten kann.

Quellennachweise:
eBay, Kleinanzeigenebay, Händler um die Ecke, Teilemarkt MTB-News, Dachboden, Radschuppen
 
Das ist ja teilweise nett geschrieben aber (so leid mir das tut) hier passt für meinen Geschmack gar nichts zusammen.

Besonders das blaue RF Decal und die blaue untere Schale vom King beißen sich so sehr mit dem Schriftzug vom Radladen.

Ich würde auch den Vorbau tauschen sonst sind nachher unzählige Farbtöne völlig versprengt am Rad.

Farbtupfer ja aber 1-2 verschiedene, sinnvoll angeordnet.
 
Jepp! Und genau darum geht es! Kontorverse Ansichten :)

Das schöne ist, dass es in natura gar nicht mal so schlimm wirkt. Ich bin froh, dass die Geschmäcker so verschieden sind und gebe dir recht, dass es eine Gratwanderung wird, hier optische Balance zu erzeugen. Grundsätzlich bin ich aber leider nun mal ein glühender Anhänger des bunten Eloxalrumgebumses. Und Polarisieren ist auch akzeptabel...:D

Ich halte mich schon ziemlich zurück beim Aufbau, echt jetzt :lol::lol:

Und der Aufkleber vom Shop ist nunmal in so einer bescheidenen Farbe...ich kann das Rad leider nicht in Dezent aufbauen, geht nicht...macht so viel zu viel Spaß!
 
Jepp! Und genau darum geht es! Kontorverse Ansichten :)

Das schöne ist, dass es in natura gar nicht mal so schlimm wirkt. Ich bin froh, dass die Geschmäcker so verschieden sind und gebe dir recht, dass es eine Gratwanderung wird, hier optische Balance zu erzeugen. Grundsätzlich bin ich aber leider nun mal ein glühender Anhänger des bunten Eloxalrumgebumses. Und Polarisieren ist auch akzeptabel...:D

Ich halte mich schon ziemlich zurück beim Aufbau, echt jetzt :lol::lol:

Und der Aufkleber vom Shop ist nunmal in so einer bescheidenen Farbe...ich kann das Rad leider nicht in Dezent aufbauen, geht nicht...macht so viel zu viel Spaß!

Ich für meinen Teil finde nur den Titan Vorbau unpassend.🤔
Die Farbe taucht halt nirgends auf.
Da würde ich eher einen schwarzen Vorbau verbauen.:rolleyes:

LG
Andre
 
Ich für meinen Teil finde nur den Titan Vorbau unpassend.🤔
Die Farbe taucht halt nirgends auf.
Da würde ich eher einen schwarzen Vorbau verbauen.:rolleyes:
Genau das hatte ich mir auch gedacht.
Ich könnte evtl. einen schwarzen ControlTech Vorbau im Keller haben und entbehren können wenn interessant...

Das ist ja teilweise nett geschrieben
Ich finde den Thread hier bislang sehr unterhaltsam geschrieben.
Also bitte weiterbasteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es auch sehr unterhaltsam und amüsant. Nicht nur techniklastig, wie die meisten Aufbauthreads... Auch wenn ich andere Teile verwenden würde und auch andere Musik hören würde. Zu dem Aufbau passt vielleicht Technotronic besser 😋
Bin weiterhin gespannt
 
Technotronic? Kann man das essen? Nein ganz im Ernst, ich bin seit vielen jahren Heavymetaller und Progressivrocker. Musik muss für mich klingen wie Kreissägen, die auf Kettensägen Geige spielen. Und laut muss es sein :daumen: Daneben alles mit M
Muse
Motorhead
Megadeath
Maiden

Technotronic mag zwar periodcorrect sein, aber dann höre ich doch lieber House of Pain, Cypress Hill, MC Hammer oder Tone-e-Loc wenn es schon Hiphoppig sein muss. SNAP! gab es da ja auch mal.

Ooooohhhh...... Geil! Lasst uns in diesem Thread auch Aufbaumusik verwursten!!!!!:hüpf::hüpf:

Zum Lackieren hab ich das gehört:
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Beim Steuersatzwechseln das:
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Was die Teilewahl angeht: Ich hab ja ein weiteres Setup geplant, deutlich dezenter, in dem ein Cattlehead eine wichtige Rolle spielt. Ich will ja später eins für den Wald und eins fürs Wohnzimmer haben. Und deshalb liegt auch eine schwarze Gabel schon parat. Aber erstmal mach ich so weiter wie bisher
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:daumen::D
 
Jetzt mußte ich lachen. Ich mag Rock sehr, nur nicht die ganz harten Sachen wie Du. Trotzdem - oder gerade deswegen - ist deine Begleitmusik :daumen::bier:😃.

By the way - welche Vorbaulänge hast Du da?
 
Ich empfehle noch Meshuggah - für mich die beste Metal-Band... Und sie beginnt ja auch mit M. 😉
Während der Track "I" läuft, könntest Du es sogar schaffen, den Vorbau und die Gabel zu wechseln.
House of Pain und Cypress Hill passen natürlich auch in die Ära des Rades.
 
Tag 4:
Alkohol ist keine Lösung stimmt so nicht

Nutzen wir den Nachmittag!
Da die eine oder andere konstruktive Kritik am meiner Meinung nach äußerst geilen RACEFACE Titanvorbau geäußert wurde, bin ich nochmal in mich gegangen und habe nach der Traumaverarbeitung und zwei Tumblern MacMyra TEN YEARS entschieden, dann eben das Syncros-Fass aufzumachen:

Den hochglänzenden 1993er Cattlehead in 150mimi.

P1010482.JPG

der RACEFACE ist zu diesem Zeitpunkt bereits abgebaut und ruht im Hintergrund.

Den Syncros mit der entsprechenden Ahead-Nut einzubauen erwieß sich bei der Kuwahara-Gabel als recht frickelig. Noch einen Tumbler TEN und es flutscht! Wir erinnern uns: die Gabel ist eigentlich eine Gewindegabel, ließ sich aber trotzdem gut mit einem Rohrschneider kürzen :daumen: nur dass der Innendurchmesser dann mal wieder nicht ganz ausreichend war, keine Ahnung ob das bei den alten Japanergabeln immer so ist, ich hatte da ja auch mal eine zeitlang ein Nachkriegskogamyata, das ich dann zu Studienzeiten gegen ein Kettler-Alurad... aber ich schweife ab. Also wieder feilen, diesmal die Ahead-Nut von außen.

Etwa 35 minuten später passt die Nut mit ihrer Konterschraube dann in den Schaft. Zack! Der Rest ist ja dann recht simpel, macht aber auf dem hochglänzenden Vorbau hässliche fettige Fingerabdrücke (Handschuhe im Alkoholnebel vergessen :o). Die Spuren lassen sich gottseidank aber gut mit Alkohol weglösen.
Diesmal mit dem 98% Isopropanol aus der Apotheke. (Der MacMyra hat ja nur 41% und wird demnach einem anderen Zweck zugeführt :bier:)

P1010480.JPG


Und das Ganze sieht in der Totalen jetzt sso aus:

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ja, ist besser, seh ich ein...

Weiter geht´s: Die Maguras müssen klargelackt werden. Heute noch! Der Urlaub ist fast aufgebraucht.

P1010471.JPG


dummerweise hat sich leider der Farblack nach Auftragen der letzten Schicht gestern abend in Falten hochgezogen. Sieht man auf dem unteren Foto ansatzweise. Ich hätte den Untergrund doch besser vorschleifen müssen. Nitroverdünnung hergeholt und runtergewaschen das Ganze 😐:rolleyes:.

P1010472.JPG


Die ungeschönte Wahrheit: Das alles ist eine Riesensauerei und das stinkt bestialisch. Macht man am besten, wo man Platz hat, wo man ausreichend abdecken und lüften kann und wenn die Regierung anderen Verpflichtungen nachgeht und derzeit nicht im Lande weilt.

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Nebenher macht es hässliche neonfarbene Flecken, auch jenseits der Abdeckung aus Folie.

P1010469.JPG


Kleiner Tipp:
Wenn der Schrauberkeller unter Aufopferung des Dachbodens nicht mit Neon-Sprühlack kontaminiert werden soll, dann sollte man die eingelagerte Weihnachtsdeko weit genug wegräumen, sonst setzt sich da ein feiner Neon-Sprühnebel drauf fest. Das sieht man zwar nicht sofort, aber im Gegenlicht bekommt das Zeug dadurch so einen diffusen Chernobyl-style.
Au Weia....

Lässt sich nicht mit Alkohol wegputzen. Ich hab´s versucht.

Den Klarlack muss ich auf jeden Fall vorher ausprobieren. Hmmmmmm... 🤔

🤓....erinnert Ihr euch an die Szene in "Das Imperium schlägt zurück" wo Lando Calrissian mit Darth Vader in der Wolkenstadt fachsimpelt, dass bisher noch niemand in der Carbonit-Anlage einen Menschen eingefroren hat und Darth Vader daraufhin vorschlägt, das Geplünne an Captain Solo zu testen?
So mach ich das auch.
Ich nehm also was ähnlich cooles wie Han Solo und lackier es über.



















Genau das tue ich!
Revolution Cranx.jpg


Der Sticker auf der linken Kurbel ist bereits getauscht. Danke an armin-m für die freundliche Überlassung gegen Gebühr :D:daumen:
Die Kurbelarme sind matt, ich finde aber die ältere Hochglanzversion aus Truetemper schöner. Warum also nicht die Pulverschicht überlackieren?

Also eingepackt und mit Nitro übergewischt, das entfettet und löst die Pulverschicht leicht an. Alkohol ist hier zu wenig aggressiv. Wenn die Aufkleber seidenmatt sind, ist die Oberfläche gelöst genug, mehr muss nicht.
Dann den 2-K-Lack aktiviert und in drei dünnen Kreuzgängen aufgesprüht mit jeweils 25 Minuten Zwischenhaltezeit.
Wenigstens sieht man den Sprühnebelniederschlag bei Klarlack nicht so doll auf der Weihnachtsdeko :p

Jetzt die Trocknung über Nacht abwarten und morgen gehts in den Backofen zur Endhärtung der Lackoberfläche.

Zum Abschluss des Tages noch einen Tumbler von dem guten Zeug
P1010487.JPG

Skol!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tag 5:
Children of the Revolution


Han Solo lebt ja bekanntlich am Ende von Teil 2 und erfreut sich bester Gesundheit, wenn auch eingehüllt. Und die Kurbelarme haben über Nacht auch ne schön harte äußere Lackhülle bekommen.

Ich bin kein Lackierfachmann, aber damals in den 90ern und 00ern habe ich, wenn immer es ging, lackierte Teile für 2 Stunden bei 60° im Backofen nachgehärtet. Ich stelle mir vor, dass dadurch ein beträchtlicher Teil des verbliebenen Lösungsmittels verdunstet und die Außenschicht noch eine Spur härter wird :ka: ?

Natürlich entwickelt man im Laufe mehrerer Fehlschläge (Werkstück am Ende am Backgitter geklebt, Aufkleber vergilbt weil doch zu heiß, Fettschmelze bei diversen mehrteiligen Komponenten mit Hohlräumen oder ganz besonders bitter: Kunststoffinlets im Werkstück vergessen) eine einigermaßen sichere Strategie und jedes Werkstück wird etwas besser als das vorherige.
Naja....
Aber die gemittelte Kurve tendiert schon deutlich nach oben.

Also die edlen Stahlknochen vorsichtig und behandschuht in die Röhre geschoben und den Timer gestellt.

Ahhh....herrlich, wie das duftet :cooking:

Ich muss später noch lüften, mal sehen, meine Liebste ist gerade weg zum Sport, Hinfahrt 20 Minuten, Training 60 Minuten, Runde auf´m Platz etwa 75 Minuten und Rückfahrt mit Einkaufen...passt locker:daumen:

P1010445.JPG


das bruzelt so vor sich hin, die Pedalaugen und die Vierkantaufnahmen habe ich mit Teflonband ausgekoffert, super Zeug aus´m Sanitärbetrieb, kannst du mit dichten, ausfüllen, abdecken etc...

Ich lass hinterher das ganze Potpurri auch in Ruhe auskühlen, aber das kann wieder im Schrauberzimmer passieren, das muss nicht in der Küche auf dem Kuchengitter sein.

Heute im Hintergrund begleitet vom frühen 90er Jahre Crossover:

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Jaaah..., früher war mehr Lametta (und weniger Metall)










Nach weiteren 2 Stunden Abkühlen sind die Kurbelarme fertig:

P1010446.JPG


Die Lackschicht ist gleichmäßig und kratzfest und glänzen tut es auch. Der 2K-Lack hat also den Carbonit-Test bestanden.

Ich denke, das Verfahren eignet sich so je nach Einzelfall auch für wirklich abgenudelte Revos, wenn man den zeitintensiven Gang zum Pulverer sparen möchte.

Das gesamte Prozedere hier nochmal zusammengefasst für alle, die es vielleicht auch so probieren wollen:

-Staubfreier Arbeitsplatz ohne Zugluft oder Fluginsekten
-Kurbelarme isolieren, indem Gewindeteile und AluPlate mit Teflonband und Panzerband abgeklebt werden.
-Wichtig: Latex- odser Nitrilhandschuhe um das Hautfett von der Oberfläche fern zu halten.
-Nitroverdünner zum Entfetten und oberflächlichen Anlösen mit Küchenrolle aufnehmen und drüberwischen
-2K-Lack aus dem Autozubehör aktivieren und Mischen (also die Dose 3 Minuten schütteln, sollten alle Jungs hinbekommen :D)
- 2 volle Deckschichten im Abstand von 2 Minuten jeweils aus 20 cm Entfernung mit kurzen Sprühstößen über Kreuz auftragen.
Die Schicht ist gut, wenn von Beginn an homogener Glanz entsteht. Je nach Wunsch gehen auch mehrere Schichten, mit der Dicke wächst aber die Gefahr von Laufnasen. Mir haben 2 ausgereicht.
  • über Nacht vollständig aushärten lassen und NICHT ANFASSEN! AUCH WENN ES SCHWERFÄLLT!
  • Nach Aushärtung 2 Stunden Backofen bei 60° und auskühlen lassen.

Und nun: Recomposizione manovella bici:
Die Aluschrauben ziehe ich alle mit 4Nm an, ist ein guter Wert, kenne ich so vom Carbonbomber. Keine Ahnung ob das richtig ist, ist jedenfalls nicht irreversibel festgeballert.
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Die Syncros Kränkomätix sind natürlich keine echten, sondern dreiste 10€-Ploppnachbauten vom Chinamann aus´m Amazon.
Das ist aber mal ein Teil, das auch ohne viel zu kosten Performance bringt! Chapeau!

Das Gesamtwerk lässt sich schon erahnen:
P1010484.JPG


Ach, total vergessen: Der Shopaufkleber ist übrigens in RAL 5018, was bedeutet, dass er in der Farbe ist, die dem YETI-Türkis des ARC und des ProFro nach deutscher RAL Norm am nächsten kommt. Also damals schon eine kultgerechte Farbwahl.

Geiel!!! :D

Der Lenker ist ein BOC ergotec Alu in schwarz mit BOC Griffen. Auch erstmal budgetschonend und vor allem quasi um die Ecke verfügbar. Und noch im Steinzeitmaß 25,4 wie es sich gehört. Ich hab einen geraden Answer Alumilite in Aussicht, aber da bin ich mir nicht so sicher, mal sehen.......🤔


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Für heute ist es gut. Die Maguras kommen dann morgen dran. Frauchen ist vom Golfplatz zurück und fragt gerade, ob ich heute mit mehr Lösungsmittel gearbeitet habe. Äh..., Nööö, wieso?!? Und sie vermisst das Kuchengitter.
Ach ja, steht ja noch im Schrauberzimmer...
 
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