Nordest Bardino TI, Verwirrung Deluxe, 650b oder 29?

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Servus Mitleidende,

Mein Problem (Aber auch geil!): Ich habe wieder Bock auf ein Hardtail. Die Jungs und Mädels von Nordest würden mir ziemlich genau das Bike bauen welches ich mir so vorstelle, aber jetzt wirds leider haarig...650b oder 29?

Konkret geht es um den Bardino Ti Rahmen

https://nordestcycles.com/en/product/bardino-ti-650b-frame
bzw.

https://nordestcycles.com/en/product/bardino-ti-frame
Ich bin 1,75 m klein und aktuell auf einem tourig aufgebauten MDE Damper 650b in M unterwegs (https://www.mdebikes.com/damper27-5/) welches mir meiner Meinung nach gut passt. Ich bin ein Einradmensch, eins kommt und dafür geht das andere. Für mehr Räder einer Gattung habe ich schlicht keine Zeit.

Jetzt kaufe ich mir nicht jeden Tag ein Bike und habe nur sehr begrenzte Erfahrung mit 29 ern. Einfach aus Bock, und aus Angst was zu verpassen, hätte ich aber Lust auf einen. Ich bin nicht besonders groß und mag meine Räder agil, spritzig und sie müssen alles mitmachen, auch den Uphill. Gerne darf mir mein Rad auch mal ein bisschen um die Kurve helfen, wenn ich es mal wieder mit der Ideallinie nicht so genau genommen habe. Bekommt man sowas mit einem 29 er hin? Versteht mich nicht falsch, mir ist schon klar das man mit einem 29 er mehr als nur gut bergauf und geradeaus fahren kann. Ich bin aber nicht so richtig überzeugt, dass es für jeden Menschen jeder Größe und Fahrstil DIE Radgröße ist.

Ich kann mir vorstellen das viele ein ähnliches Dilemma in den letzten Jahren durchlitten haben, über Erfahrungen und Entscheidungshilfen wäre ich sehr dankbar.

Danke und Gruß

Fritz
 

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Re: Nordest Bardino TI, Verwirrung Deluxe, 650b oder 29?
Dein Dilemma war für mich vor ca. 7 Jahren keines... Ich kam von 26“, habe im im Urlaub ein 29er ausprobiert und das war’s dann. Wollte/will nix anderes mehr. Inzwischen stehen 3 29er im Stall u.a. auch ein Ti Hardtail. Alle 3 Bikes individuell aufgebaut und auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Deine Frage ist so wie Du sie stellst kaum zu beantworten, denn Deine Anforderungen bleiben wage. 29er sind heute definitiv nicht schwerfällig, unhandlich oder sperrig, aber natürlich kann man jedes Rad in die eine oder andere Richtung optimieren oder „verschlimmbessern“. Z.B. wird sich das Bardino (um das ich gedanklich auch schon rumgeschlichen bin) mit einer 120er Gabel anders fahren wie mit einer 140er, die Reifenwahl wird sich auswirken, der Vorbau/Lenker usw.
Kurz gesagt, mit 1.75 bist Du sicher nicht zu klein für ein 29er, aber ob‘s Dir am Ende taugt kann ich auch nicht vorhersehen. Der Bardino Rahmen ist sicher ein ganz feines Teil und mit meinen 1.79 würde ich (in Bezug auf mein Fahrprofil) keine Sekunde über den 27.5er nachdenken.
Grüße Chris
 
Servus Fritz,

ein wirklich geiles Bike das Bardino. Eins davon würde mir auch sehr gut taugen von der Geo.

Ich selbst bin 1,86m und SL 88cm, 2014 von einem 120 Tourenfully mit 29 auf ein 27.5 Enduro mangels großer Auswahl an 29 mit mehr Federweg gewechselt. Irgendwie war mir aber damals schon klar, dass ich irgendwann wieder bei 29 lande. Als die modernen 29 ab 2017 kamen, war es ganz sicher. So wurde es dann Mitte 2018 ein braves 29 Enduro.
Ich habe dann aus Interesse Strava genommen und verglichen. Ich war entspannter schnell mit dem 29 Bike. Die Zeiten waren minimal langsamer, dafür Herzfrequenz deutlich geringer. Wobei ich sauber und entspannt gefahren bin, nicht racen und mit Druck und Stress. Mit mehr Tempo sind die Zeiten dann darunter. Wobei dies eine Kombination Geo und 29 sind.

Am Reschen konnte ich für mich persönlich ganz klar die Vorteile von 29 sehen. Meine Bikebekanntschaft hat bergab die Bremse deutlich mehr offen gelassen, aber auf den andauernden Gegenanstiegen mit kleinen Hindernissen war sich sofort dran. Das bessere Überollverhalten war deutlich sichtbar.
Gerade bei Wurzelteppichen wo ich mit 27.5 deutlich mehr Speed mitnehmen musste um nicht stecken zu bleiben, reicht mit 29 etwas weniger Speed. Auch beim Anrollen zum Trail finde ich die Geschwindigkeit gefühlt deutlich flotter.

An steilen Rampen geht es dafür mal mehr in die Beine mit den großen Rädern. Bestimmt sind die 27.5 etwas wendiger, aber da ist es für mich dann schon mehr Trial als Biken.
Auch musst bei modernen Geos mit flachem Lenkwinkel und langem Rahmen Druck auf das Vorderrad bringen, sonst lenkt das Bike kaum bzw. ist zickig und sperrig. Grundspeed sollte schon etwas da sein.

Für mich sind die Nachteile aber so minimal, dass ich das brave 29 Enduro durch ein abfahtslastiges Enduro ersetzt habe und gerade ein NS Eccentric 29 Evo Rahmen auf dem Weg zu mir ist. Der ist dem 29 Bardino sehr ähnlich und ersetzt mein gebrauchtes braves 29 HT.
Durch die kurzen Kettenstreben wird das Bardino bestimmt sehr wendig sein.
 
Wo liegt für dich persönlich der größte Vorteil sowie Nachteil bei 29?
Das häufig genannte Überrollverhalten ist sicher der größte Pluspunkt. M.E. sollte man aber wert auf leichte Laufräder legen, denn mit schweren Laufrädern kommt der größte Nachteil, die etwas langsamere Beschleunigung, noch deutlicher zum tragen.
Aber mit ner (zum Einsatz) passenden Rad-/Reifenkombi überwiegen m.M. die Vorteile. Es sein denn man will sich mehr in der Luft als auf dem Trail aufhalten :)
Ansonsten kann ich dem von „Orby“ geschrieben nur zustimmen.
 
Ein leichter Laufradsatz mit sinnvollen und passenden Reifen macht sehr viel aus. Würde hier wirklich eine Auge darauf haben.
Felgenbreite und Reifen sollten harmonieren.
Eine schwere Kassette ist auch nicht gerade hilfreich.
 
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