Bitte mich nicht falsch verstehen, ich bin auf keinen Fall für unkoordinierten, wilden Wege-Neubau.
Ich will mich hier auch nicht in Details verlieren, was ein Track, ein Weg, ein Routing, ein Routinganbieter, eine (digitale) Karte etc. ist.
Was mich stört ist, dass in diesem Zusammenhang ganz häufig „weglos“ mit „ohne offiziellen Weg“ gleichgesetzt wird (wobei man sich da auch fragen kann, was ein offizieller Weg sein soll).
Gemeint ist offenbar, dass illegal errichtete Wege aus Verzeichnissen genommen werden können. Solange es nur das Entfernen von digitalen Eintragungen wo auch immer betrifft und für den Eintragenden keine Konsequenzen drohen, ist das auch okay. Bei Konsequenzen für Eintragung oder auch Nutzung solcher illegal errichteten Wege taucht aber sofort das Problem auf, woher man denn vor Ort erkennen soll, ob ein Weg legal oder illegal erschaffen wurde (von Problemen der exakten Trennung ganz zu schweigen). Wenn es diese Konsequenzen aber nicht gibt, ist abzusehen, wo das endet: Weg ist da, wird genutzt, wird entsprechend eingetragen, wird dann wieder rausgenommen, wird wieder eingetragen…
Letztlich ist es so, dass es eine Nachfrage nach Wegen gibt. Die zielführende Lösung wäre, diese Nachfrage koordiniert zu erfüllen, sodass dabei alle Interessen berücksichtigt werden, dann gibt es keinen (jedenfalls viel weniger) Wildbau und keinen (jedenfalls viel weniger) Ärger bei allen Beteiligten. Lässt sich die Nachfrage nach Wegen - insbesondere lokal - aus guten Gründen nicht erfüllen, dann sollte man das einerseits tatsächlich durchsetzen, also Zuwiderhandeln sanktionieren, andererseits aber entsprechend kommunizieren. Wenn die Gründe dann tatsächlich gut und nachvollziehbar sind, und insbesondere alle Nutzer gleich davon betroffen sind, wird man wohl auch weitgehend auf Akzeptanz stoßen. Im Moment ist es aber so, dass pro-aktiv kaum etwas für eine passende Wege-Infrastruktur gemacht wird, gleichzeitig wird alles in einem Graubereich an Regelung, Nicht-Regelung, Durchsetzung und Nicht-Durchsetzung gelassen, was insbesondere verschiedene Nutzergruppen gegeneinander aufbringt. Das sollte nicht die Lösung sein.